Der Totgeglaubte - Michael Punke

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    Verlag: Malik, 2015


    Originaltitel: The Revenant: a Novel of Revenge
    Übersetzt von: Klaus Timmermann, Ulrike Wasel


    Kurzbeschreibung:
    South Dakota, zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Der Pelztierjäger Hugh Glass wird am Grand River von einem Grizzly angefallen und lebensgefährlich verletzt. Seine beiden Begleiter geben dem Mann keine großen Überlebenschancen. Als sie Indianer in der Nähe ihres Lagers sichten, nehmen sie dem Schwerverwundeten Gewehr, Messer und den Rest seiner Ausrüstung ab und lassen ihn neben einem bereits ausgehobenen Grab zurück. Doch wie durch ein Wunder überlebt Glass – und schwört Rache. Mit einem gebrochenen Bein schleppt er sich durch die endlos weite Prärie auf der Suche nach denen, die ihn so schändlich im Stich gelassen haben.


    Über den Autor:
    Michael Punke ist Anwalt für internationales Handelsrecht und derzeit US-Botschafter bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf. Er ist Autor zweier historischer Sachbücher und hat außerdem einen Lehrauftrag an der University of Montana. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit Der Totgeglaubte, der als »eine der wahrhaft großen Erzählungen über den Wilden Westen« (Salt Lake Tribune) gefeiert wird.


    Mein Eindruck:
    Das ist ein ziemlich gutes Buch, wenn man es dafür nimmt, was es ist. Eine geradlinige US-amerikanische Abenteuergeschichte, basierend auf historischen Begebenheiten. Ich weiß nicht, um es Sinn macht, mehr in das Buch hineinzudeuten. In erster Linie ist es eine Überlebens und Rächergeschichte im Westerngewand, mit viel Lokalkolorit und Atmosphäre.
    Angereichert ist Hugh Glass Verfolgungsjagd durch kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Soldaten.


    Kein Wunder, dass sich dieser Stoff gut eignete mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle verfilmt zu werden. Der Film wird voraussichtlich 2016 in deutschen Kinos laufen.


    Sehr interessant fand ich auch das Nachwort des Autors zu dem historischen Gehalt, in der er historische Fakten und Erfundenes bzw.. Spekulatives klar und vorbildlich voneinander abgrenzt und das weitere Leben der historischen Persönlichkeiten des Romans kurz darstellt.


    Fazit: Ein packender Roman mit einigen bemerkenswerten Szenen, der mich gut unterhalten hat.

  • Der Buchrückentext geht mit dem Inhalt dieses Abenteuerromans meiner Meinung nach ein wenig zu reißerisch um, denn Hugh Glass, um den es hier geht, schlägt zwar vielleicht 3000 Meilen durch die Wildnis, aber totgeweiht ist er nur bis er das nächste Fort erreicht. Glass, der als Pelztierjäger mit mehreren Männern in der Wildnis in South Dakota unterwegs ist, wird eines Tages von einem Grizzly schwer verletzt. Niemand seiner Begleiter vermutet, dass er seine schweren Verletzungen überleben wird und da der Herbst naht und die Zeit drängt, werden zwei Männer bei ihm zurück gelassen, die ihn begraben sollen, wenn es soweit ist. Als Indianer gesichtet werden, nehmen ihm die beiden alles ab, was er bei sich trägt und lassen ihn allein zurück. Doch Glass überlebt und macht sich auf die Suche nach den beiden um sich zu rächen.


    Dieser Roman beruht auf einer wahren Geschichte und genau das hat mich so daran gereizt. Überrascht hat mich, dass der Stil trotz der etwas übertriebenen Ankündigung auf dem Buchrücken so nüchtern und geradlinig ist. Das Ganze braucht nicht viele Stilmittel um spannend zu sein, denn die Handlung an sich ist so faszinierend und interessant, dass es vollkommen ausreicht. Wenn man sich vor Augen führt, dass das Ganze erst Anfang des 19. Jahrhunderts stattfand, dann kann man es fast kaum glauben, welchen Gefahren die Menschen ausgesetzt waren, die damals dieses Gebiet durchqueren mussten. Das harte Leben und Überleben in der Wildnis war geprägt von Krieg zwischen Soldaten und Indianern und einzelne Reisende konnten nur gut bewaffnet und möglichst unsichtbar vorankommen.


    Die harten Bedingungen, der Kampf zwischen den Menschen, die archaisch anmutenden Jagdszenen und eine Figur, deren Überlebenswille durch den Gedanken an Rache immer wieder aufrechterhalten wird, das sind die Hauptkomponenten dieses Romans, der mir gut gefallen hat und der eine gute Filmvorlage bietet.


    Mein Fazit: Ein spannender und interessanter Abenteuerroman, der auf einigen wahren Fakten beruht und der sicherlich nach seiner Verfilmung noch viele Leser finden wird.