Rainald Goetz - Abfall für alle. Roman eines Jahres

  • Titel: Abfall für alle. Roman eines Jahres
    Autor: Rainald Goetz
    Verlag: Suhrkamp
    Erschienen: 2003 – Neuauflage: 2015
    Seitenzahl: 864
    ISBN-10: 3518455427
    ISBN-13: 978-3518455425
    Preis: 19.50 EUR


    Rainald Goetz wurde 1954 geboren und ist Träger des Georg-Büchner-Preises 2015.


    Und was gibt es nun zu diesem Buch zu sagen?
    Durchgeknallt!
    Keinesfalls alltäglich!
    Faszinierend!
    Als Leser ist man pausenlos auf der Sinnsuche.
    Gedankensprünge der besonderen Art.


    In diesem Buch schreibt Goetz auf, wie er lebt, denkt, arbeitet. Er versucht seinen Alltag über einen Zeitraum von einem Jahr (es ist das Jahr 1998) einzufangen, ihn mit Worten zu beschreiben – ohne dabei aber über den Moment hinaus zu denken.


    Es gebt um das echte, das gegenwärtige Erleben. Literatur, Fernsehen, Kino, Theater, Ausstellungen – all das findet sich hier aufgelistet – immer wieder dann aber der Sprung zu einem anderen Thema. Manchmal betulich, manchmal hektisch springend – aber immer im Jetzt sich befindend.


    Und natürlich kann Goetz auch ätzend sein. Da bekommt der eine oder andere schon mal sein Fett weg. Bösartigkeiten, dosiert aber dadurch nicht minder verletzend.


    Für den Leser ist dieses Buch nur teilweise eine Herausforderung. Wenn man sich einfach führen und treiben lässt, dann bekommt man hier eine literarische Kostbarkeit serviert – gut begreifbar, meistens wenigstens.


    Ich habe jede Seite dieses Experimentes genossen. Kurzweiligkeit hat eine neue Adresse. Ein Protokoll der Gegenwärtigkeit. Stilistisch einfach mal etwas völlig anderes.


    Eine Leseempfehlung für denjenigen der bereit ist, sich einfach auch mal neben den ausgetretenen Pfaden zu bewegen, der nicht nur auf den Mainstream abfährt sondern auch mal gegen den Strom schwimmt. Goetz macht Spass, regt zum Nachdenken an und schafft es aber auch Betroffenheit zu erzeugen.


    9 Eulenpunkte für ein wirklich hammergeiles Buch – für das eben „andere“ Buch, vielleicht aber für das literarische Missverständnis schlechthin. Mag jede/jeder selbst darüber befinden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.