'Papa' - Seiten 199 - 299

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  • Zitat

    Original von Sven Hüsken
    Diese Szene ist sehr extrem, und jeder (LeserIn) wird gezwungen, darüber nachzudenken, wie man selbst wohl reagieren würde.


    Aber das funktioniert nicht wirklich. Der Druck ist ja nicht da. Erst man drin steckt, weiß man, wie man reagiert.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Aber das funktioniert nicht wirklich. Der Druck ist ja nicht da. Erst man drin steckt, weiß man, wie man reagiert.


    Genau, man weiß erst wie man reagiert, wenn man selbst in so einer Situation steckt. Und dennoch hast du für dich entschieden, dass du Michelles Handlung nicht nachvollziehen kannst. Also glaubst du doch, dass du selbst in dieser Situation anders reagieren würdest als sie, oder?

  • Gute Frage. Zuhause auf dem gemütlichen Sofa kann ich mir halt nicht vorstellen, einem Menschen, den ich mal geliebt habe oder immer noch liebe, ein Bolzenschussgerät an den Kopf zu halten und abzudrücken. Müsste ich entscheiden, er oder meine Tochter und mein Adrenalinspiegel wäre extrem stark erhöht, würde ich es vielleicht tun, wer weiß. Wie schrecklich.
    Aber ich kann mir auch Rebellion vorstellen, nach dem Motto: Mach es doch selbst, du A... :schlaeger

  • Jetzt war es fast soweit... Ich war sehr, sehr nahe dran, das Buch abzubrechen. Ihr dürft mich gerne Mimose nennen, aber die Szene mit den Bolzenschussgeräten war für mich definitiv zu viel und nach diesem dritten Abschnitt fühle ich mich fix und fertig, komplett ausgelaugt. ;-(


    Einzig die Hoffnung, dass Lilly dem Monster noch entkommt, lässt mich das Buch (noch) nicht endgültig weglegen. Jetzt brauche ich aber erst Mal eine Pause, bevor ich weiterlese. Ich muss eh noch einen Berg bügeln und ich werde nebenbei eine Schnulze laufen lassen. :grin


    Zitat

    Original von Sven Hüsken


    Das ist für mich wichtig: die Konsequenz. Es gibt kein Gut oder Böse. Jeder hat Dreck am Stecken und jeden kann es treffen.


    Das ist für mich die Stärke des Buches. :fingerhoch Und der Erzählstil finde ich mittlerweile auch sehr gut - auch wenn mir mein Kopfkino Bilder zeigt, die mich überfordern (oder gerade deshalb). ;-)


    Wie ich selber in einer solchen Situation handeln würde, mag ich mir gar nicht überlegen. Ich würde natürlich gerne behaupten, dass ich es ganz anders machen würde. Aber ich weiss es schlichtweg nicht. Und ich will und kann über Michelle nicht urteilen....


    Aber wie gesagt, lenke ich mich jetzt erstmal mit etwas Kitschigem ab und Mal sehen, ob ich mich später traue, das Ende zu lesen. Ich werde berichten. :wave

  • Ihr seid goldig! :kiss :-]


    Und mit soviel Zuspruch konnte ich gar nicht anders und ich habe es tatsächlich getan und das Ende gelesen... Und ich bin froh darüber! ;-)


    Aber dazu gleich mehr im Thread zum letzten Abschnitt... :wave

  • Oh, mir gefällt das Buch einfach super. Ja, harter Tobak, aber die sprachliche Gestaltung finde ich irgendwie super. Und auch die Themen, die angesprochen werden, machen diesen Thriller außergewöhnlich. Wie zum Beispiel dieses Etablissement, grausig, aber doch irgendwie vorstellbar, dass es so etwas tatsächlich gibt. Also ich kann es mir schon vorstellen.


    Zu Michelles Handlung: Es ist auf jeden Fall eine krasse Entwicklung, die sie da durch macht und ich kann mir nicht vorstellen, was ich tun würde, in so einem Fall. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich nur noch apathisch dran stehe und aufgebe. Ich weiß es nicht. Spannend fand ich an dieser Szene, dass es die einzige bisher ist, in der Michelles Unterbewusstsein nicht mitzureden scheint. Denn die kursiven Sätzen ihres Unterbewusstseins haben für mich immer ihre Zerrissenheit deutlich gemacht und ihr (schlechtes) Gewissen begleitet sie immer und macht ihr Entscheidungen schwierig, meiner Meinung nach. Nur in dieser Situation nicht? Würde sehr für die Theorie "Autopilot" sprechen. Naja, eine Entscheidung, die wir glücklicherweise alle nie treffen müssen. :anbet


    So, jetzt zum letzten Abschnitt. Ich will jetzt wissen, wie es ausgeht :wave

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. - Heinrich Heine