Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Würdest du einen Blick über fremde Mauern werfen, wenn du weißt, dass sich dahinter der Abgrund befindet?
Auf den ersten Blick scheint es, als könnten die Lebensumstände von Jeremy und Julia nicht unterschiedlicher sein. Abgesehen von frechen Neckereien teilen sie nichts miteinander. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Jeremy durch einen unglücklichen Zufall Zeuge eines schrecklichen Geheimnisses wird, welches Julia seit Jahren zu hüten versucht. Zum ersten Mal in seinem Leben muss Jeremy für etwas kämpfen und langsam aber sicher ihr Vertrauen gewinnen, um ihr helfen zu können. Doch je näher er ihr kommt, desto mehr begreift er, dass es nicht nur Julias Fassade ist, die zu bröckeln begonnen hat...
Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen Zweiteiler. Die Fortsetzung folgt im Dezember 2015.
über die Autorin (gem. Amazon)
Schon seit frühester Kindheit war die österreichisch-amerikanische Autorin begeistert von romantischen Liebesgeschichten, die Tiefgang bewiesen. Stundenlang erträumte sie sich selbst unterschiedlichste Geschichten und schrieb diese immer wieder gerne auf.
Mit zwölf Jahren wusste Jessica, sie würde eines Tages selbst Bücher schreiben und diesen Traum vergaß sie auch über die Höhen und Tiefen der Jahre nicht.
Heute lebt Jessica mit ihrem Mann im Großraum Linz, liebt nach wie vor ihren Beruf als Sonderpädagogin und genießt es abends und nachts, ihre endlosen Ideen auf Papier zu bringen und ihren Figuren mit unterschiedlichsten Hintergründen und Lebensumständen Stimmen zu verleihen.
"Bis du wieder atmen kannst" ist ihr erstes veröffentlichtes Buch.
meine Meinung
Jeremy und Julia besuchen die Highschool. Während Jeremy als Quarterback der Liebling der Schüler ist, hält sich Julia seit dem Tod ihres Bruder noch mehr im Hintergrund. Sie will auch nicht wirklich was mit den anderen zu tun haben, denn die ganzen kleinen Dramen sind ihr zu viel und zu sinnlos. Mit dem Quarterback liefert sie sich immer wieder Wortgefechte, denn Jeremy kann es nicht lassen, Julia aufgrund ihres eher burschenhaften Kleidungsstils aufzuziehen. Bis er eines Tages durch Zufall erfährt, was dahinter steckt...
"Bis du wieder atmen kannst" ist das Debüt von Jessica Winter und hat mich begeistert. Die österreichisch – amerikanische Autorin erschafft mit ihrem Roman eine Geschichte, die zwar zu Beginn irgendwie bekannt wirkt, dann aber eine Entwicklung nimmt, die ich sehr berührend und erschütternd fand.
Die Geschichte wird abwechselnd von Julia und Jeremy erzählt. Während der Sportler nur oberflächlich sein gutes Leben genießt und dennoch von den normalen Problemen aller Jugendlichen geplagt wird, zeigt sich Julia sarkastisch, schlagfertig und äußerlich kaum verletzbar. Und obwohl gerade Jeremy auf den ersten Blick wie ein typischer Klischee-Boy wirkte, habe ich beide Figuren schnell ins Herz geschlossen. Gerade Julias Art hat mich begeistert, während sich Jer aufgrund seiner Gedankenwelt in mein Herz geschlichen hat. Denn er ist ganz und gar nicht so, wie er auf den ersten Blick wirkt. Und das hat mir sehr gut gefallen.
Jessica Winter gibt ihren beiden Figuren genügend Zeit sich zu entfalten. Wer eine 08/15 – Love- Teenager – Story erwartet, wird definitiv überrascht werden. Die Autorin lässt den beiden Protagonisten viel Raum, um sich zu präsentieren und sich zu zeigen. Zudem hetzt sie die beiden nicht wie ausgehungerte Tiere aufeinander, sondern zeigt Schritt für Schritt wie sich Kontaktaufnahme, Gespräche und mehr entwickeln. Und zwar normal entwickeln und nicht übertrieben rosarot und lebensfern. Das hat mir sehr gut gefallen und mich gefangen genommen.
Auch die Story an sich hat mich überzeugt, berührt und erschüttert. Was genau passiert, möchte ich nicht verraten, denn der Roman lebt auch durch das Entdecken. Jessica Winter zeigt jedoch wunderbar gefühlvoll und mit Fingerspitzengefühl, dass kleine Dramen wie Eifersucht, wer geht mit wem und ähnlichem wirklich klein sind, wenn man sich das Leben ihrer Figuren anschaut. Dabei übertreibt sie aber nicht oder drückt auf die Tränendrüse. Die Autorin lässt Julia und Jeremy ihre Geschichten erzählen, ohne irgendwie einzugreifen. Das war wunderbar!
Das Ende ist offen und lässt mich ungeduldig auf Band 2 warten. Denn es gibt keinen Abschluss in dem Sinne, vieles bleibt offen und selbst Jer und Jules wissen am Ende von Band 1 nicht, wie es für sie weitergeht. Und obwohl es kein Ende in dem Sinne gibt, bin ich sehr zufrieden mit dem Finale. Denn es ist genügend passiert, so dass nicht nur ich, sondern auch die Figuren eine Atempause verdient haben!
Der Stil von Jessica Winter ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise passt sehr gut zu den 17-jährigen Figuren. Allerdings sollte man ein wenig mit dem Sprachgebrauch der Österreicher vertraut sein, denn so mancher Begriff verrät zu gut, dass die Autorin im Bergland zu Hause ist.
Fazit: ein Jugendroman, der so viel mehr ist als Drama und Highschool. Zugreifen!