Gestern, halb betrunken und dösend, zappte ich im Fernsehen herum, und was sah ich da plötzlich:
Im ZDF anlässlich des Schiller-Jubiläums, ein Comeback des "Literarischen Quartetts".
Alle waren sie da:
Der Karasek, der Ranicki, die Heidenreich, und eine andere, an deren Namen ich mich nicht erinnere.
Es wurde philosophiert wie in alten Tagen, es wurde gelobt wie in alten Tagen, es wurde zerissen wie in den alten Tagen, über Literatur, eines der schönsten Themen der Welt.
Es wurde wieder wunderbar, mit viel Humor, besonders auf Seiten Ranickis, gestritten.
Schmerzlich wurde mir so in Erinnerung gerufen, wie sehr eine richtig gute Lesesendung fehlt.
Nichts gegen Heidenreich, aber die kann alleine sitzend im Stuhl in "Lesen" mit dem Literarischen Quartett nicht mithalten.
Ranicki polarisiert. Man mag ihn, oder man hasst ihn. Er ist ein stinknormaler Leser, der im Fernsehen über Bücher seine ganz persönliche Meinung sagt, aber so, wie er es eben denkt.
Er zwingt anderen nicht seinen Büchergeschmack auf, aber er weiß, seine Meinung zu äußern und zu verteidigen.
Ich halte ihn für einen ganz großen Menschen, der viel mitgemacht hat, über hohe Intelligenz verfügt.
Ich liebe seine Art, über Bücher zu sprechen.
Meistens lache ich mich darüber schlapp, ärgere mich, oder freue mich über den gelungenen Verriss.
Mensch, mir fehlt eine hochwertige Büchersendung im TV, die regelmäßig ausgestrahlt wird ...
Gruß