Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Kann ein Mensch zwei Mal sterben? Ein perfides Spiel um Wahn und Wahrheit! Die sechzehnjährige Faye Mason leidet seit früher Kindheit unter idiopathischer Insomnie, einer seltenen Schlafkrankheit. Die schlaflosen Nächte hinterlassen Spuren: Oft kann sie Wirklichkeit und Fantasie nicht unterscheiden. Da geschieht etwas Entsetzliches: Fayes beste Freundin Amy kommt bei einem Autounfall ums Leben. Doch wenig später begegnet sie der totgeglaubten Amy auf der Straße. Halluziniert sie? Oder ist Amy noch am Leben? Faye sollte besser nicht zu viele Fragen stellen, auch nicht zum Monday Club, in dem alle wichtigen Leute der Stadt Mitglied sind. Eine Tote, die lebt, und eine schlaflose Heldin, deren Alpträume wahr werden: der erste Band der Mädchen-Mystery-Trilogie der Extraklasse!
über die Autorin (gem. Amazon)
Krystyna Kuhn studierte Germanistik, Russisch, Polnisch und Kunstgeschichte. Sie veröffentlichte zunächst Romane für Erwachsene, bevor sie mit der Serie "Das Tal" und Thrillern wie "Die Schneewittchenfalle" zu einer der erfolgreichsten deutschen Autorinnen für Jugendliche und junge Erwachsene wurde.
meine Meinung
Faye leidet unter einer Schlafstörung, die sie daran hindert ausreichend und erholsam zu schlafen. Dadurch kann es passieren, dass sie mehrere Tage hintereinander nicht zur Ruhe kommt, halluziniert und Dinge wahrnimmt, die nicht da sind. Nach den Sommerferien freut sich die 16-jährige auf das Wiedersehen mit ihrer besten Freundin Amy. Doch die hat sich verändert und wirkt verwirrt und zerstreut. Sie will Faye am Hafen treffen. Diese Chance wird den Mädchen jedoch genommen, denn Amy verunglückt tödlich. Faye will es nicht wahrhaben, wandelt apathisch durch den Alltag und glaubt, Amy lebendig gesehen zu haben. Wird sie verrückt?
"Monday Club – Das erste Opfer" ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie von Krystyna Kuhn. Obwohl die Autorin schon mehrere Bücher veröffentlicht hat, ist dieser Jugendroman mein erstes Buch von ihr. Und auch mein letztes. Denn ich konnte der Geschichte und dem Stil kaum etwas abgewinnen.
Die Geschichte wird von der 16-jährigen Faye selbst erzählt. Die Jugendliche wirkt auf mich verträumt, naiv und ab und an nicht vollständig in der realen Welt verankert. Zudem gehört Faye zu einer der reichsten Familien in Bluehaven, was ihr ihre Mitgliedschaft im geheimnisvollen Monday Club sichert. Mit dem Tod ihrer besten Freundin und Schwester im Geiste Amy wird Fayes Welt gehörig durcheinander gewürfelt. Auf einmal hat sie das Gefühl, von vielem ausgeschlossen zu sein und nicht alles zu wissen, was sie wissen sollte. Dieses Gefühl hatte ich beim Lesen auch.
Faye, ihr Freund Josh, dessen Schwester Ginger und der gemeinsame Freund Caleb wirken auf mich wie Darsteller aus der Serie "Beverly Hills, 90210": reich, verwöhnt und mit baldigem unsagbar weitreichendem Einfluss ausgestattet. Ein Fuhrpark für Teenager? Kein Thema. Ein mysteriöser Club, der nach außen hin nur Gutes tut und von der Grandma des Freundes geleitet wird? Natürlich. Eine verrückte, einsame Lady, die keiner ernst nimmt? Warum denn auch nicht. Diese Mischung böte viel Potenzial für Spannung, wenn....ja wenn Faye selbst nicht so erzählen würde, als stände sie unter dem Dauereinfluss von Valium.
Ich konnte zu der Hauptfigur keinerlei Bindung aufbauen, da ich ihren Charakter, ihre Stimmung und ihr gesamtes Umfeld nicht fassen konnte. Die Jugendliche erzählt wie aus einem Tagtraum, der mich persönlich nicht gepackt, sondern angeödet hat. Auch als Faye die ersten Geheimnisse gemeinsam mit Luke, einem undurchschaubaren jungen Mann (oh oh, wittere ich da die berühmte Dreiecks-Love-ich-kann-mich-nicht-entscheiden-Story?), aufdeckt, fährt sie emotional kaum hoch. So bleibt sie für mich einfach nur blass.
Klar, dass da auch die Story nicht mehr viel reißen kann oder könnte, denn so wirklich spannend wurde der Roman bis weit über die Hälfte hinaus nicht. Der geheimnisumwitterte Monday Club bleibt genau das: umwittert. Man erfährt so wenig, dass es mich schon bald gar nicht mehr interessiert hat, was dieser Club überhaupt tut. Zudem wirkten die Einschübe des Alltages von Faye inklusive Streitereien in der Highschool so unpassend, dass ich nicht mehr wusste, ob es nun spannend oder komisch werden soll. Schade!
Der Stil von Krystyna Kuhn ist gut zu lesen. Ihre Erzählweise jedoch ist so verträumt, ausgeschmückt und seicht, dass ich keinen Zugang finden konnte. Schade!
Fazit: in mir hat der Monday Club sein erstes Opfer gefunden. Ich kann den Roman nicht empfehlen.