Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Archetypische Helden, dunkle Bösewichte, schwarze Magie, Triumph, Niedertracht und große Abenteuer - all das findet man in Bruckmanns "N'amercaá", der gnadenlosen Stadt.
Von stürmischer See umgeben, erhebt sich die Inselstadt in den grauen Himmel. Babylonisch und stolz, eine aberwitzige Ansammlung von Straßen und Gassen, von Treppen und Palästen, von Tempeln, Türmen, Wehrmauern und Verliesen.
Hier kämpfen die Straßenkinder bis aufs Blut um die Brosamen von den Tischen der auf ewig untereinander verfeindeten Adelshäuser und der kleine Bürger versucht sich einen Rest seiner Menschlichkeit zu bewahren, während er ums Überleben bettelt und sich den Gesetzen des unsterblichen Inselkönigs beugt.
Vor diesem Hintergrund spielen die Geschichten um Gier, Rache, Verrat und Tod. Seine Helden sind keine strahlenden Ritter, keine Parzivals und keine Aragorns. Oft sind es Verbrecher, Giftmischer und Huren, die meist sich selbst am Nächsten sind und an deren Schicksal wir teilhaben dürfen.
In diesem ersten Band von Geschichten und Erzählungen aus der gnadenlosen Stadt N'amercaà erleben wir, wie Igben, der Dieb, ein Komplott aufdeckt und Rache nimmt. Und wir erfahren, welchen Preis er dafür zu zahlen hat. Willkommen in N'amercaà, der gnadenlosen Stadt!
meine Meinung
N'amercaá ist keine Stadt, die glücklich macht. Umgeben von einer stürmischen See, beherrscht vom Adel, versucht der Dieb Igben einfach nur zu überleben. Dabei macht er vor nichts halt und ihm ist jedes Mittel recht. Bis er eines Tages über ein Komplott stolpert, das dem Reich und somit seiner Lebensgrundlage gefährlich werden kann. Das kann Igben nicht zulassen. Mutig begibt er sich in den Kampf. Wird er Erfolg haben?
"N'amercaá" ist zwar mein drittes Hörbuch von Georg Bruckmann, doch chronologisch gesehen ist es das erste Werk des Autors. Erzählte er mir bisher von der Welt nach dem 3. Weltkrieg oder einem furchtlosen Ermittler, entführte er mich diesmal in eine trostlose Fantasy-Welt. Und es hat mir gefallen.
Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler berichtet. Während der ersten Kapitel lernt man Igben nur wenig kennen. Der Sprecher legt hier sein Hauptaugenmerk auf die Beschreibung und Charakterisierung der Stadt und Insel. So erschafft Georg Bruckmann eine düstere, trostlose und rauhe Welt. Das hat mich überrascht. Denn von seinen anderen Büchern kenne ich es, dass er seine Figuren in den Vordergrund rückt.
Dennoch lernt man im Laufe der rund 2 Stunden den Dieb Igben gut kennen. Nicht so tief und persönlich, wie ich es mir gewünscht hätte, jedoch für die erste Folge mehr als ausreichend. Und obwohl der Dieb alles andere als ein leuchtendes Vorbild in Sachen Verhalten, Attitüde und Charakter ist, schaffte es der Autor, dass ich mit ihm mitfiebern konnte. Toll!
Die Stimme von Georg Bruckmann hat mich auch hier wieder gefangen genommen. Ich habe die Folge während einer Autofahrt gehört und dabei prompt meine Ausfahrt verpasst, weil ich mich auf die Stimme, die Geschichte und...zugegeben, einen Truck voller Sportwagen konzentriert habe. Die Schleife, die ich dann fahren musste, tat mir aber nicht weh, denn das Hörbuch war es definitiv wert.
Fazit: eine feine, kurzweilige Geschichte, die mich gefangen gehalten hat. Klare Hörempfehlung.