Marcus Sakey -Die Abormen

  • Engilischer Orignaltitel: Brilliance


    Klappentext
    In Wyoming kann ein kleines Mädchen in der Art, wie jemand seine Arme verschränkt, seine dunkelsten Geheimnisse lesen. In New York erkennt ein Mann Muster im Auf und Ab der Börse und rafft 300 Milliarden Dollar zusammen.
    Man nennt sie »Abnorme« oder »Geniale«, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seit 1980 kommt ein Prozent aller Neugeborenen »abnorm« zur Welt – und seitdem ist alles anders.
    Einer von ihnen ist der Agent Nick Cooper. Seine Gabe macht ihn zum erfolgreichen Terroristenjäger.
    Er wird auf den vielleicht gefährlichsten Mann der Welt angesetzt, einen Genialen mit dem Blut vieler Menschen an den Händen. Um an ihn heranzukommen, muss Cooper gegen all seine Grundsätze verstoßen … und andere seinesgleichen hintergehen.




    Der Autor
    Marcus Sakeys Thriller wurden für unzählige Preise nominiert und mehrfach ausgezeichnet.
    Sein Roman »Im Augenblick der Angst« wurde soeben verfilmt und »Die Abnormen« wird derzeit für den Film adaptiert.
    Der Autor ist außerdem Moderator der beliebten Reisesendung »Hidden City« auf dem Travel Channel, in der er regelmäßig mit Pfefferspray eingesprüht und von Hunden attackiert wird.
    Bevor er sich dem Schreiben widmete, arbeitete er als Landschaftsgärtner, Bühnentischler, 3D-Animator, Filmkritiker und Grafikdesigner (ohne Zeichentalent).
    Marcus Sakey lebt mit Frau und Tochter in Chicago. Besuchen Sie ihn auf seiner Website MarcusSakey.com oder folgen Sie ihm auf Facebook und Twitter, wo er unter dem einfallsreichen Nutzernamen @MarcusSakey postet.





    Nick Cooper ist ein Agent. Er macht Jagd auf sogenannte "Abnorme". Menschen mit besonderer Begabung. Irgendwie sind diese Menschen aber besonder renitent und hegen dunkle Absichten. Deswegen gibt es ihn und seine Behörde. Sie jagen dies "Abnormen". Dabei ist er selber abnorm. Er erkennt Muster im Verhalten von Menschen, er kann sie "lesen", ihre Absichten erkennen. Aber da so viele dieser Abnormen aufsässig sind und die restiliche Menschheit das Potential dieser Leute nicht erkennt, ist er dienstlich unterwegs, diese Abnormen auszuschalten.


    Mein Probelm mit diesem Buch ist die Grundausgangsstellung. Abnorme sind renitent, machen Rebellion. Die Normalos sind diesen "Freaks" gegenüber skeptisch, erkennen in keiner Form den Benefit, den diese Überbegabten der Menschheit bieten und bauen eine Behörde auf, die diese Menschn bei Bedarf legal eleminieren darf. Diese Grundausgangstellung hat bei mir von Anfang an Begriffsschwierigkeiten ausgelöst. Diese Mensch sind so begabt, warum freut sich die Menschheit nicht und nutzt ihre Begabung? Warum fallen sie auf einmal überhaupt auf, ist ihre Erscheinungsform doch sehr gering. Man hätte sie einfach auch als Inselbegabte annehmen können. Und warum glaubt alle Welt blind, das diese Begabten die restliche Menschheit unterjochen will?


    Diese Fragen haben sich mir von der ersten Seite an aufgedrängt. Ich habe das Grundgerüst des Buches überhaupt nicht verstanden. Einiges klärt sich im Laufe des Buches, aber dazu habe ich mich schwer zusammenreißen müssen, um dieses Buch überhaupt zu Ende zu lesen und dieser Antwort nahe kommen zu können. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss meine Probleme mit der Grundausgangslage des Buches. Das Buch an sich ist solide, mäßig spannend, die ein oder andere gute Idee, aber insgesamt ist es mir zu gewollt, zu abstrakt. Ich verstehe diesen Konflikt zwischen den Menschen und den Abnormen nicht. Der Blick liegt natürlich auch nur auf Amerika. Aber irgendwie hat sich mir die Problematik nicht erschlossen. Das war mir alles zu hanebüchen.


    Irgendwie war das Buch nicht meins. Ich habe den Ausgangspunkt nicht nachvollziehen können und deswegen am Rest des Buches nicht wirklich Spaß haben können. Wahrscheinlich liegt es an mir, aber ich bin nicht besonders angetan und werde die nächsten Bände nicht lesen.

  • Zitat

    Original von Darcy
    Diese Mensch sind so begabt, warum freut sich die Menschheit nicht und nutzt ihre Begabung?


    Ich musste gerade schmunzeln. Dieser Wunsch ist utopisch. "Normalen" Menschen sind andere, die klüger, schneller, kreativer etc. immer unheimlich. Sie werden zu allen Zeiten versuchen, diese "Besseren" auszurotten.


    Meine Meinung zu diesem Buch ist eine ganz andere (positivere), ich kopiere sie mal hier rein.


    ***
    Seit den 80er Jahren kommen immer wieder Kinder mit besonderen Fähigkeiten zur Welt, die Genialen genannt. Manchmal auch "die Abnormen".
    Das hat politische ung gesellschaftliche Konsequenzen, denn die Genialen können vieles besser als der Durchschnittsmensch. So hat ein junger Genialer vor einigen Jahren die New Yorker Börse zum Absturz gebracht, weil er die dortigen Daten besser analysieren konnte als jeder andere. Es gibt geniale Künstler und Erfinder. Und natürlich Verbrecher. Diese letzteren werden von einer speziellen Behörde gejagt, einer der erfolgreichsten Abnormenjäger ist Nick Cooper, selbst ein Abnormer. Sein "Spezielgebiet" ist die Mustererkennung, er kann die Gedanken und Absichten eines jeden Menschen anhand von dessen Mimik und der kleinsten Gesten erraten. Früher oder später erwischt er jeden Verbrecher, normal oder abnorm. Aber einer ist ihm und der Behörde bislang immer einen Schritt voraus - der berüchtigte Terrorist John Smith. Um ihn zu fangen, lässt sich Cooper auf ein riskantes Spiel ein.


    Das war ein eBook nach meinem Geschmack: interessant, spannend und mit Gänsehaut-Garantie. Die Gänsehaut bekam ich regelmäßig bei den Szenen, in denen beschrieben wird, wie die Welt mit den Abnormen umgeht. Nämlich meist sehr schlecht. Kleine Kinder, die mit Grad-1- oder Grad-2-Begabung geboren werden, kommen in "Akademien" oder - treffender formuliert - Gehirnwäscheanstalten. Ihre Eltern sehen sie nie wieder. Alles geschieht im Namen der Sicherheit, denn gehirngewaschene Geniale arbeiten später brav für die Regierung oder Großunternehmen, wo sie etwa an der neuesten Unterhaltunselektronik tüfteln etc.
    Dass es auch anders geht, zeigt die chinesische Familie, bei der Nick samt Begleiterin kurzzeitig untertaucht. Aber das sind Ausnahmen.


    Cooper gerät auf der Jagd nach John Smith auf die Spur einer gewaltigen Verschwörung. Das habe ich gar nicht anders erwartet, denn dieser Thriller zieht alle Register, das wird schon nach ein paar Seiten klar. Den Drahtzieher hinter dieser Verschwörung errät der passionierte Thriller-Leser recht schnell, trotzem bleibt der Roman spannend bis zum Schluss, was nicht zuletzt an der Erzählweise des Autors liegt - verständlich und schlicht. Die paar eingebauten Klischees - z. B. Coopers Tochter mit Grad 1, die obligatorische schöne Frau an seiner Seite und sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn - fallen da nicht zu sehr ins Gewicht.


    Fazit: Empfehlenswert.


    8 Eulenpunkte


    Die Fortsetzung ist übrigens auch gut. Etwas einseitig, weil nur aus der Sicht der USA, aber trotzdem spannend und unterhaltsam.


    /edit:
    Ein tolles Buch zum Thema "der bessere Mensch" ist "Bettler in Spanien" von Nancy Kress. Oder, wenn man es ein wenig rasanter mag, die "Gambler"-Reihe von Susanne Gavénis.


    ***
    Aeria