Die Genellan Chroniken (Band 1 und 2) von Scott Gier

  • Zum Autor:
    Scott G. Gier wurde 1948 in Aiea, Hawaii geboren. Er graduierte an der U.S. Naval Academy in Annapolis und diente anschließend insgesamt 6 Jahre lang in der United States Navy bei den Marines. Danach arbeitete er bei verschiedenen Firmen im Silicon Valley.



    Eigentlich habe ich gerade erst den zweiten Band von insgesamt Sechsen durchgelesen aber, man kann wohl hier schon eine kleine Zwischenbilanz ziehen.


    Inhalt:
    Raumschiffe der tellurischen Legion dringen ohne kriegerische Absichten ins Genellansystem vor. Die dort herrschende Rasse der Konen halten die Menschen jedoch für Angehörige eines Volkes, das vor rund 500 Jahren in ihr System eingedrungen ist und dort verheerende Verwüstungen angerichtet hat. Es kommt zum Kampf und die Flotte der Menschen muß sich unter Verlusten zurückziehen. Zurück bleibt eine beschädigte Korvette mit rund 20 Menschen an Bord. Diese verlassen mit einem Beiboot ihr Schiff und notlanden auf dem zweiten Planeten des Systems -Genellan-. Dort kommt es zum Kontakt mit den fledermausähnlichen Ureinwohnern des Planeten.


    Aber sowohl die Konen die die Notlandung beobachtet haben, als auch die Flotte der Menschen wollen einen Kontakt mit den Notgelandeten herstellen. Auf dem zweiten Planeten Kon, der Heimat der Konen, kommt es zum Bürgerkrieg und dadurch zu politischen Umwälzungen. Der neue Kaisergeneral betrachtet die Notgelandeten als Feinde und möchte sie ohne Ausnahme liquidiert sehen und schickt eine Kampfgruppe nach Genellan. Fast genau zu diesem Zeitpunkt erscheint die tellurische Flotte ein zweitesmal im System um die Gestrandeten zu retten und es kommt wieder zu einem verlustreichen Kampf zwischen den Flotten. Auf dem Planeten Genellan kämpft indessen die konische Kampfgruppe gegen die Gestrandeten, die sich mit den fledermausähnlichen Ureinwohnern und einigen konischen Wissenschaftlern, die sich offen gegen ihre eigene Militärregierung stellen, verbündet haben.




    Der Zyklus ist wesentlich mehr als nur eine Aneinanderreihung von Militärjargon und blutigen Landsergeschichten. Er ist eine wirklich sehr gelungene Erstkontakt-Geschichte zwischen Menschen, den Konen und den Fledermausähnlichen Ureinwohnern des Planeten Genellan. Und für diesen Erstkontakt nimmt sich Scott Gear auch schön viel Zeit um ihn in Ruhe zu schildern.


    Natürlich muten einige Gegebenheiten auf den ersten Blick recht sonderbar an. Etwa wenn die Menschen so mir nichts dir nichts die heimischen Früchte und Tiere des Planeten problemlos verzehren können. Aber, was spricht dagegen? Warum sollte es nicht so sein? Es handelt sich um eine erdähnliche Welt die, bis auf die eisige Kälte im Winter, relativ menschenfreundlich ist. Wieso sollte da ausgerechnet die Nahrung tödlich sein?


    Die Protagonisten von Gear leben alle im hier und jetzt. Soll heißen, der Leser erfährt rein gar nichts von ihrer Vergangenheit. Keine Schilderung wie es den Leuten so vor dem Absturz auf dem Planeten ergangen ist, was sie gemacht oder wie sie gelebt haben. Über die Hauptperson der Bücher, Sharl Buccari, weiß man nur das sie Pilotin und Offizierin ist. Und das sie in Corporal McArthur verliebt ist. Einen tieferen Blick in ihre Vergangenheit gönnt uns Gear nicht. Warum auch? Er stellt die Kontaktbemühungen und den Überlebenskampf der Gruppe klar in den Vordergrund und langweilt nicht mit irgendwelchen unwichtigen Begebenheiten aus der Vergangenheit. Er konzentriert sich auf die Geschichte die er erzählen möchte. Dadurch wirkt das ganze positiv schnörkellos und straff. Das man auch ohne den Hintergrund der einzelnen Leute zu kennen diese lieb gewinnt, erfährt man spätestens dann, wenn sie sterben. Und der Leser wird sich von vielen liebgewonnenen Charakteren verabschieden müssen. Gear betreibt auch keine Schwarz/Weiß Malerei indem er die Konen als die Bösewichter hinstellt. Im Gegenteil. Das Volk der Konen erweist sich als äußerst zerissen und vielschichtig. Auf der einen Seite befindet sich der Kaisergeneral mit seinen Anhängern, auf der anderen Seite die Opposition die ihn stürzen möchte und eine Gruppe von Wissenschaftlern, die mit den gestrandeten Menschen Freundschaft geschlossen haben.


    Trotz allem kann man nach Band 2 eine kleine Zwischenbilanz ziehen. Die Kontaktversuche haben sich als fruchtbar erwiesen und so wie es aussieht, wird sich eine lockere Allianz zwischen den drei Parteien bilden. Ferner sind die Abgestürzten nun nicht mehr alleine, sondern wurden von ihren Kameraden der tellurgischen Legion gefunden und geborgen.


    Tja, fragt man sich, was sollen dann noch die 4 fehlenden Bände? Nun, in diesen Bänden wird der gemeinsame Feind der Menschen und der Konen auftauchen und der Planet Genellan wird da eine wichtige Rolle spielen. Jetzt erst muß sich beweisen, wie stark die Allianz zwischen den drei Rassen wirklich ist.



    Band 1 Gestrandet auf Genellan
    Band 2 Jagdzeit auf Genellan
    Band 3 Abflug von Genellan
    Band 4 Attacke aus dem Nichts
    Band 5 Gefangen in der Zeit
    Band 6 Im Angesicht des Untergangs


    Auch sehr interessant die Seite im Internet: http://www.genellan.com/