Ewig und eins - Adriana Popescu

  • Ella kehrt zurück in ihre Heimatstadt Stuttgart. Grund dafür ist das Abitreffen ihrer ehemaligen Klasse, dem sie mit einem eher mulmigen Gefühl entgegen sieht. Sie hat nichts vorzuweisen, ihre Karriere als Tänzerin in den Staaten ist gefloppt und ihre letzte Beziehung gescheitert. Und dennoch kann sie es nicht erwarten zur Feier zu kommen, denn es gibt zwei Menschen in ihrem Leben, die sie so tief in ihrem Herzen vermisst hat, dass es ihr Schmerzen bereitet hat. Ihren Ex-Freund Ben und ihren besten Freund Jasper.


    Erleichterung überkommt sie, als beide tatsächlich und ein bisschen unerwartet auf dem Klassentreffen auftauchen. Und dennoch ist sie von Angst erfüllt. Kontakt hat zwischen ihnen in den letzten Jahren nicht bestanden. Um sich selbst zu schützen, hat Ella beiden Jungs sehr weh getan. Es kann einfach nicht mehr so sein wie früher. Doch dann hat Jasper eine Idee, mit der sie ein klein wenig die Zeit zurückdrehen und doch viel mehr in der Gegenwart ankommen, als sie es je erwartet hätten.


    "Ich werfe einen Blick zwischen den beiden Jungs hin und her. So unterschiedlich sie sind, so haben doch beide eins gemeinsam: mein Herz."


    Adriana Popescu ist schon lange ein Begriff in der unterhaltenden Literatur und doch ist "Ewig und eins" der erste Roman, den ich aus ihrer Feder lese. Es ist, als ob ich genau auf diesen Roman hätte warten müssen, um mir ihrer großartigen Erzählfähigkeit bewusst zu werden, denn ich habe wohl mit einer netten Geschichte gerechnet, aber nie und nimmer mit einem Roman, der mich so sehr fesselt, so sehr in meinem eigenen Herzen trifft und mir das Gefühl gibt, mittendrin zu sein. Sprachlich ganz fein, zusammengesetzt aus Worten, die mit bedacht gewählt wurden.


    Ella ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ihre Wünsche, Pläne und vor allem ihre Sehnsüchte und Ängste kann ich so gut nachvollziehen. Aber auch Ben und Jasper sind so wundervolle Menschen, das man sich wünscht, sie wären real und keine fiktiven Figuren einer Geschichte, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.


    "Mit einem Lächeln auf den Lippen zieht er mich an sich, und ich lege wie bei der Aufforderung zu einem Tanz meine Arme um seinen Nacken. Hier - unter Wasser, mit leichtem Auftrieb - spüre ich sein Herz schlagen. Zu gerne würde ich diesen Zeitsplitter festhalten."


    Ich glaube am meisten berührt mich, dass es in "Ewig und eins" nicht nur darum geht, sich für die Liebe zu öffnen, sondern auch darum, dass es im Leben manchmal so ist, dass man verschiedene Lebensstationen einfach durchlaufen muss, um festzustellen, was einen glücklich macht und was nicht. Auch wenn es bedeutet mal nicht glücklich, der Verzweiflung nahe zu sein oder an sich selbst zu hadern. Jeder einzelne Abschnitt unseres Lebens prägt uns und macht uns zu dem, der wir sind. Und auch wenn man sich wünscht eine Freundschaft oder Liebe fürs Leben zu finden, ist es doch so, dass man durch die Veränderungen des Lebens auch der eigene Charakter Veränderungen durchläuft. Dass man sich nicht nur zueinander entwickelt, sondern auch voneinander weg oder eben in einem anderen Status zueinander steht. Ein ganz normaler Verlauf des Lebens. Halte nicht verzweifelt an der Vergangenheit fest, denn sonst sind deine Augen verschlossen für Gegenwart und Zukunft.


    "Ewig und eins" ist ein ganz wundervolles, ein unterhaltsames aber auch wertvolles Buch über Freundschaft, Liebe, Mut, Hoffnung und die Geschichte, die einem das Leben auf den Leib schreibt. Ein Roman, der uns zeigt wie wichtig es ist sich dem Leben zu öffnen und Veränderungen zu zulassen. "Ewig und eins" hat mich wirklich begeistert und bekommt einen besonderen Platz in meinem Leserherz.