Worte in meiner Hand - Guinevere Glasfurd

  • Titel: Worte in meiner Hand
    The Words in my Hand
    Autor: Guinevere Glasford


    Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    Verlag: List Hardcover (7. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 347135123X
    ISBN-13: 978-3471351239


    Beschreibung (Amazon):
    René Descartes und Helena Jans van der Strom – eine wahre Geschichte Amsterdam, 1630er Jahre. Helena Jans van der Strom arbeitet als Magd bei einem Buchhändler. Ein großes Glück für sie, denn sie kann lesen und schreiben und geht mit offenen Augen durch die Welt. Der neue Hausgast ihres Herrn fasziniert sie: Er arbeitet ununterbrochen, und Helena ist angewiesen, ihn „Monsieur“ zu nennen. Der Fremde zieht viele Besucher an, und sie erfährt seinen echten Namen: René Descartes. Sie ist zu neugierig, um Distanz zu wahren. Und auch Descartes ist schon bald von ihrem Charme und Wissensdurst eingenommen. Sie verlieben sich, was unmöglich ist: Sie ist Calvinistin, er Katholik. Sie ist nur eine einfache Magd, er Europas aufstrebender Philosoph. Die beiden sind zwei kühne, mitreißende Geister, die sich von dem Standesdünkel des Goldenen Zeitalters in Holland nicht aufhalten lassen.



    Autor:
    Guinevere Glasford lebt in England in der Nähe von Cambrigde. Die Arbeit an Worte in meiner Hand ist von Arts Council England gefördert worden. Ihre Texte sind immer wieder ausgezeichnet worden, zuletzt von TLC´s Pen Factor Award.





    René Descartes ist Logiergast im Hause des Buchhändlers Sergeant in Amsterdam. Hier trifft er auf Helena, die aus einfachen Verhältnissen kommt. Eine Verbindung, die auf Vorurteile stößt und nicht sein darf.

    Diese heimliche Beziehung wird aus der Sicht von Helena geschildert und man kann sich gut vorstellen, dass es so gewesen sein könnte.
    Durch den Schreibstil der Autorin kann man sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen.
    Descartes erlebt man als einen unsteten Menschen , der es nie lange an einem Ort aushält. Seine Schriften muß er gegenüber Kritikern verteidigen. Bei seinen Experimenten ist man dabei.
    Sein Diener Limousin fühlt sich berufen alles Negative von Descartes fernzuhalten.
    Helena will mehr und bringt sich mit einer eigenen, speziellen Methode vieles selbst bei. Ihre unsichere Situation auf welcher Seite sie steht, ihre Bemühungen ein besseres Leben zu führen werden nachvollziehbar beschrieben.
    Die Schwierigkeiten für Frauen im 17. Jahrhundert Bildung zu erreichen und wie die Umgebung darauf reagiert werden thematisiert.


    Nachwort und Inhaltsverzeichnis mit den wechselnden Handlungsplätzen ergänzen den Roman.


    René Descartes und Helena Jans van der Strom, eine wahre Geschichte wurde von der Autorin aus den wenigen bekannten Fakten in einen lesenswerten, beeindruckenden Roman umgesetzt. Faszinierend geschrieben und nur zu empfehlen.





    10 von 10 Eulenpunkten.

  • Eine Großartige Geschichte über eine wahre Liebe die nicht sein darf


    Zur Autorin:




    Ein sehr gefühlvoller und poetischer Roman den die Autorin Guinevere Glasfurd geschrieben hat. Ihre Sprache ist klar , Kraftvoll und voller knisternder Spannung.
    Eine Geschichte über eine verbotene und schicksalhafte Liebe die nicht sein darf. Es geht um die wahre Beziehung zwischen dem Philosophen Renè Descartes und der Magd Helena Jans van der Storm. Sie hat die einzelnen Charaktere, deren Gefühle und Emotionen sehr gut heraus kristallisiert. Ihre Protagonisten kommen sehr real und lebendig herüber , man konnte sich spielend in jeden hineinversetzen, deren Sorgen, Nöte, Freude und Trauer mitfühlen. Die zarte aufblühende Liebe und die Hoffnung auf Erfüllung. Die Jahre in Amsterdam , Utrecht und die Zeit in dem kleinen Haus am Meer in Saintpoort, eigentlich ihre Glücklichste Zeit.

    Ein aufwühlende Geschichte in der sie uns das Leben und wirken dieser zweier Menschen näher gebracht hat . Ein Meisterwerk !


    Meine Meinung zum Inhalt


    Helena Jans van der Strom war für ihre Zeit in der sie lebte und ihrer Herkunft eine ungewöhnliche Junge und Wissensdurstige Frau mit einem enormen Durchsetzungsvermögen.
    Das sie schreiben und Lesen konnte verschaffte ihr die Stelle bei dem Buchhändler Mr. Sergenant in Amsterdam. Sie brauchte diese Stelle , den ihr Vater war auf See vermisst und ihr Bruder hatte gerade auf einem Schiff angeheuert , von den kargen Einkünften ihrer Mutter konnten sie nicht Leben. Helena traf es gut mit ihrer Stelle , sie hatte frei Hand , ein Bett zu essen und ein kleines Gehalt, im Gegensatz zu vielen Mägden. Bertje eine Magd aus der Nachbarschaft mit der sie sich anfreundete hatte es nicht so gut, sie brachte ihr Lesen und Schreiben bei. Eines Tages bekam Mr. Sergant einen Logiergast Monsieur Renè Descartes einen aufsteigenden Philosophen und seinen Diener Limousine . Helena, ist von Monsieur hin und her gerissen, von seinem Wissen und seiner Schreiberei der er sich Widmet. Aber auch Descartes ist von Helenas Wissendurst und schnellem Auffassungs vermögen begeistert. Er ist so fasziniert das er sich ihr nähert und ihr den letzten Schliff , das Schreiben mit der Feder beibringt. So langsam tasten sich die zwei näher heran. Es lodert ein ganz schönes Feuer zwischen den beiden, einer Liebe die nicht sein darf und die nicht ohne Folgen bleibt.


    " Eine wundervolle und bewegende wahre Geschichte , einmal angefangen zu lesen lässt einem das Buch nicht mehr los"Es wäre wundervoll noch mehr von der Schriftstellerin zu hören, ihr ist ein kleines und Poetisches Meisterwerk gelungen !

  • Im oberen Beitrag habe ich im Titel den Autorinnen-Namen korrigiert.(Von Glasford in Glasfurd)


    In Ariettas Beitrag habe ich Spoiler gesetzt.
    Da wird ja wirklich alles vorweggenommen, bis zu den Details des letzten Kapitels. Das sollte wirklich nicht sein, sonst braucht man den Roman nicht mehr lesen.

  • Historischer Roman
    Hardcover gebunden mit Schutzumschlag
    432 Seiten


    OT: The Words in my Hand
    Aus dem Englischen übersetzt von Marion Balkenhol.


    Kurzbeschreibung:
    Hollands Goldenes Zeitalter, Amsterdam und seine wohlhabenden Bürger ziehen Künstler und Intellektuelle an. Auch das Haus, in dem die junge Helena als Magd beschäftigt ist, hat einen neuen Gast. Helena ist angewiesen, ihn nur »Monsieur« zu nennen. Es ist ein noch unbekannter Philosoph aus Frankreich, sein Name ist René Descartes. Von nun an ist das Haus erfüllt von der inspirierenden Präsenz des schreibenden Fremden. Er weckt in Helena einen Wissensdurst, der anderen bislang verborgen war, und er ist begeistert von ihrer Auffassungsgabe und ihrem Talent zu schreiben. Sie wiederum ist betört von seiner sanften Art und seiner oft überraschenden Sicht auf die Dinge. Sie verliebe sich, was unmöglich ist.


    Über die Autorin:
    Guinevere Glasfurd ist im bergigen Norden Englands aufgewachsen, doch jetzt lebt sie in einer der flachsten Gegenden der Welt, am Rand der Fens nahe Cambridge, gemeinsam mit Ehemann, Tochter und zwei Katzen.


    Über die Übersetzerin:
    Marion Balkenhol, in Wuppertal geboren, lebt seit dem Studium in Heidelberg und übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Celia L.Grace, Marion Zimmer Bradley, Jojo Moyes und J.K.Rowling.


    Mein Eindruck:


    Über Descartes wurde öfter schon einmal geschrieben. Im Gedächtnis geblieben ist mir zum Beispiel Vom Schnee von Durs Grünbein.
    Er ist als wichtiger Philosoph und wissenschaftlich Forschender eine interessante historische Persönlichkeit. Doch in diesem Buch steht die Dienstmagd Helena im Vordergrund, deren Leben bald mit dem vom Descartes verbunden ist.
    Zu Descartes selber bleibt lange Zeit eine Distanz. Eine sinnvolle Erzählart.


    Der Roman setzt sich sowohl inhaltlich als auch sprachlich deutlich vom durchschnittlichen historischen Unterhaltungsromanen ab.


    Es gibt viel, was mir an diesem Roman so gut gefällt, dass ich es als überdurchschnittlich ansehe. Nicht nur die interessante Geschichte über die Bedeutung des geschriebenen Wortes und die gekonnte Machart (z.B. wird anfangs sogar zeitlich rückwärts erzählt), auch wie lebendig und gefühlvoll die Figuren gemacht sind.
    Das Glaubhafte der Personen mach sie für mich greifbar. Das gilt sogar für Nebenfiguren, z.B. Helenas gute Freundin Betje, die kleine Francine oder Limousin, Descartes Faktotum.


    Es tat mir leid, als der Roman zu Ende war. Gerne wäre ich länger bei den Personen in dieser Zeit geblieben, mit denen man für kurze Zeit mitgelitten und mitgelebt hat.