Hier kann zu den Seiten 1 - 101 (Kap. 1 - 7) geschrieben werden.
'Tanz des Vergessens' - Seiten 001 - 101
-
-
Gerade habe ich den ersten Abschnitt beendet. Heidi Rehn schreibt einen sehr angenehmen Stil, das Buch liest sich locker und flüssig weg und ich bin auch gut in die Geschichte hineingekommen. Da ich kürzlich erst ein Buch gelesen habe, das kurz nach dem 1. Weltkrieg spielt, konnte ich von der Atmosphäre her ziemlich nahtlos anknüpfen.
Lou ist mir bislang sehr sympathisch. Dass sie Curd durch so einen tragischen Zufall verloren hat, ist sehr, sehr traurig, aber ich finde es bewunderswert, wie sie sich nicht unterkriegen ist.
Frida ist schon rätselhafter. Dass sie gar keine Fotos von ihrem Mann mehr hat und auch nicht wirklich über ihn reden will, ist schon merkwürdig. Aber existiert haben muss er ja, sonst wäre Prantl nicht ihr Schwiegervater. Auch Franzi, die ich übrigens ganz allerliebst finde, mag anscheinend nicht über ihren Vater reden, aber vielleicht hat sie auch zu wenig Erinnerungen an ihn?
Immerhin gibt sich Frida ja alle Mühe, Lou wieder zurück ins Leben zu führen - allerdings scheint es auch da nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es zum Zusammenprall mit Lous früheren Freunden, v.a. ihrer Freundin Judith, kommen wird. Judith finde ich bislang eigentlich ganz nett, aber bei Max weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll. Aus Hamburg schreibt er nur nichtssagende Briefe und dann steht er plötzlich wieder in München und lauert Lou regelrecht auf??? Sehr zwielichtig...Ich bin gespannt, wie es mit Lous neuem Galan weitergehen wird. Die Anziehung scheint ja auf Gegenseitigkeit zu beruhen, aber der Seitenhieb des Kommerzienrat von wegen "unehrlicher Handel" lässt einen doch aufmerken.
Ich frage mich ja auch, ob wir die Person, die im Klappentext angekündigt wird, schon getroffen haben...
Auf jeden Fall freue ich mich aufs Weiterlesen!
LG, Bella
-
Ich bin mit dem ersten Abschnitt noch lange nicht durch, aber sehr gut in die Geschichte reingekommen!
Wie schon erwähnt gefällt mir das Cover des Buches extrem gut, ich bilde mir jetzt einfach ein das das Lou ist. Der Name Lou klingt toll, und wirklich total nach den 20ern, ebenso die Beschreibung der Kleidung.
Lou ist also wie ich - aus Augsburg - sehr schön (vielleicht kennt sie meine Großtante, die war Baujahr 1914 und hat auch immer von der Elektrischen geredet und damit die Straßenbahn gemeint, "das Elektrische" war hingegen der Herd, bei dem man immer 100x kontrollieren musste ob der wirklich aus ist)....
Auch Lous Nachbarn sind nett, nach Riekes Plattdeutsch in "Die Australierin" mit dem ich mich logischerweise ein bisschen schwer getan habe, klappt das Bayrische doch gleich viel besser. Dieses hier ist definitiv das erste Buch in dem ich das Wort "Gschwerl" gelesen habeDas Curt nicht lange überleben wird ist ja dank Klappentext schon klar (spoiler!) daher starb er auch von mir relativ unbetrauert, und jetzt bin ich echt gespannt wie es weiter geht. Lou ist also Täschnerin von Beruf, ich hatte wirklich keine Ahnung das das ein eigener Beruf war. Hoffentlich findet sie bald eine Anstellung!
-
Wie schön zu lesen, dass euch der Einstieg in die Geschichte gefallen hat. Das ist ja immer die erste schwere Hürde, die man nehmen muss, und gerade bei historischen Stoffen nicht leicht, weil irgendwie die Atmosphäre/ Stimmung der Zeit mit rein muss, ohne dass es gleich zu viel wird.
"Gschwerl" finde ich so ein wunderbares Wort, das musste mit rein. Wenn man es von richtigen Münchnern (ich bin gebürtige Rheinländerin, lebe aber seit fast 30 Jahren hier) hört, dann steckt da der ganze Abscheu schon mit drin, den sie dem "Gschwerl" entgegenbringen....
Auf dem Cover blickt einem tatsächlich Lou entgegen. Als ich es das erste Mal sah, war mir das regelrecht unheimlich. Ich hatte eine ganz genaue Vorstellung davon, wie Lou aussah, fand aber nirgendwo ein passendes Bild. Und dann fand ich sie ausgerechnet auf dem Coverentwurf! Genau so blickt Lou gelegentlich in die Welt, etwas abwartend, zögernd, zurückhaltend, was die Welt ihr so zu bieten hat.... Vor allem, seit die ersten Hoffnungen auf Glück, Liebe und Frieden erst einmal so grausam zerschlagen wurden.
Frida hat ihren Mann schon recht früh im Großen Krieg, wie man damals den 1. Weltkrieg noch nannte (ohne zu ahnen, dass bald schon ein zweiter folgen wird!), verloren. Franzi kann deshalb gar keine richtige Erinnerung an ihn haben und auch Frida tut sich schwer damit. Letztlich muss jeder seinen Weg finden zu trauern und mit Trauer umzugehen....
Ich hoffe, die Figuren geben euch noch das ein oder andere Rätsel mehr auf. Wären sie gleich zu durchschauen, wäre es wohl etwas langweilig....
Viel Spaß beim Weiterlesen!
-
Ich habe gestern die ersten 70 Seiten gelesen. Ich bin gut reingekommen und auch mit dem nächsten Dialekt nach Riekes Plattdeutsch gut klargekommen.
Die Figuren geben mir jetzt schon das ein oder andere Rätsel auf.
Bei Judith und Frida denke ich an Gero aus dem Sommr der Freiheit. -
Für mich ist der Dialekt ja so ein bisschen "touch of home". Gerade "Gschwerl" ist so ein wunderbares Wort... aber auch ein paar andere Ausdrücke sind mir schon untergekommen, die ich schon lange nicht mehr gehört habe.
Übrigens, was mir bei Judith noch aufgefallen ist - könnte es sein, dass sie lesbisch ist? Das könnte dann ja auch noch das eine oder andere Problem mit sich bringen...
LG, Bella
-
Zwar bin ich noch nicht so weit im Buch, dennoch schon einige Gedanken.
Das war jetzt zwar eine ziemliche Umstellung von den letzten beiden Büchern her, aber da das hier sehr verschieden ist (was die Zeit betrifft), hatte ich einen recht guten Start. Und ich konnte mich gleich darauf einstellen, daß hier wieder das Sexuelle mehr bzw. überhaupt vorkommt. In den letzten Büchern war das nicht der Fall und, ehrlich gesagt, habe ich das als sehr angenehm und erholsam gefunden.
Interessant fand ich die Tanzszene auf dem Friedhof. Immer, wenn ich den Kopfsatz der 4. Sinfonie von P. Tschaikowski höre, habe ich ein Bild vor Augen. Irgendwo in Rußland (wo sonst?), Nachts auf einem verschneiten Friedhof im Winter. Um das Grab ihres Liebsten tanzt eine junge Frau um im Finale, wie man es seinerzeit in Operntexten beschrieb, „entseelt zu Boden zu sinken“. (Der 1. Satz ist übrigens im 3/4 Takt - Walzertakt.) Und dann tanzt hier jemand auf dem Friedhof um ein Grab herum. Das war für mich schon etwas seltsam.
ZitatOriginal von Maharet
(...) nach Riekes Plattdeutsch in "Die Australierin" mit dem ich mich logischerweise ein bisschen schwer getan habe, klappt das Bayrische doch gleich viel besser.
Allerdings.ZitatOriginal von belladonna
Übrigens, was mir bei Judith noch aufgefallen ist - könnte es sein, dass sie lesbisch ist?
Die Vermutung hatte ich bei der Friedhofskußszene auch schon und leise aufgestöhnt, nach dem Motto „muß das jetzt unbedingt sein“. -
Ich bin nach dem ersten Abschnitt mit dem Buch noch nicht so richtig warm geworden, vor allem Lou empfinde ich als sehr oberflächlich.
Was mir allerdings gut gefällt sind der Schreibstil und die Atmosphäre der damaligen Zeit finde ich sehr gut wiedergegeben, der immer wieder eingestreute bayrische Dialekt trägt da seinen Teil zu bei, gefällt mir.
Bei Judith war meine erste Vermutung, sie sei die Freundin von Max und hatte mich schon gewundert, dass sie so gar nicht eifersüchtig auf das Geplänkel der beiden reagiert, dass sie lesbisch ist, denke ich auch, würde gut zu ihr passen, finde ich. -
Bin grade mit dem 1. Abschnitt durch und habe auch total gut in die Geschichte reingefunden.
Die Geschichte um Lou gefällt mir sehr gut. Man merkt förmlich, wie alle nach diesen dunklen Kriegsjahren nach Vergnügen lechzen. Wobei ich auch finde, dass die Zeit mit ihren vielen Entbehrungen gut geschildert ist.
Lou finde ich im Übrigen nicht oberflächlich, Judith hingegen schon eher. Aber, das kann bei Letzterer auch täuschen. Muss erst noch mehr über sie erfahren. Das sie sich zu Lou mehr als nur freundschaftlich hingezogen fühlt, war ja überdeutlich. Allerdings hat mich ihr verwirrt sein durch Fridas Kuss bisschen verwundert. Hatte eher gedacht, dass sie sich da allein durch die äußere Erscheinung eher abgestoßen fühlt Aber, mal schauen, wie's weitergeht....
Das Buch lässt sich übrigens total gut u flüssig lesen, sehr angenehmer Schreibstil
-
Judith wirkt auf mich nun ganz und gar nicht oberflächlich. Man weiß ja noch nicht viel von ihr, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie mehr Tiefgang hat, als man auf den ersten Blick meinen will!
LG, Bella
-
Die Figuren brauchen noch ein wenig.... es ist sehr schwer, gleich auf den ersten Seiten schon alles darzustellen. Manches wächst auch erst aus der Situation und den weiteren Gegebenheiten heraus.
Dennoch finde ich es sehr interessant zu lesen, wie unterschiedlich eure ersten Eindrücke gerade zu Lou und Judith sind.
-
Zitat
Original von Heidi Rehn
Die Figuren brauchen noch ein wenig.... es ist sehr schwer, gleich auf den ersten Seiten schon alles darzustellen. Manches wächst auch erst aus der Situation und den weiteren Gegebenheiten heraus
Na dann bin ich etwas gespannt. Beim Einzug Lous in ihre neue Bleibe hatte ich ob der vielen Andeutungen überlegt, ob das das richtige Buch für mich ist. Ich warte mal ab, wie es sich weiter entwickelt. -
Der 1. Abschnitt war wirklich schön und flüssig zu lesen.
Was mir gefällt, ist das Einstreuen von Worten aus der Zeit. Die "Elektrische" wurde ja schon genannt. Aber auch "blümerant" kam schon 2 Mal vor. Das gefällt mir an der Geschichte, da wird man direkt schon mit der Sprache in die Geschichte hinein gezogen.Zum Glück war ich letztes Jahr ein paar Tage in München, sodass mir einige Orte ein wenig vertraut sind. Aber, ich glaube, nach der Lektüre müssen wir nochmal hin. München mit den Augen von "Tanz des Vergessens" gucken.
Ich finde die Figuren bis jetzt alle ganz nett. Nur Max ist mir ein wenig unheimlich. Ich weiss nicht, was sich alle bei Judiths Kuss Gedanken machen. Ich glaube, wie im "Sommer der Freiheit" gehört das einfach in die Zeit hinein. Ich bin sowieso der Meining, dass wir heute viel prüder sind, als unsere (Ur-) Grosseltern.
Lou findet also tatsächlich eine Anstellung und auch eine neue Wohnung. Da hat sie echt Glück, wie sie selbst schon bemerkt, ist das ganz schön schwierig in der Nachkriegszeit als allein stehende Frau.Curds Ableben hat mich jetzt auch nicht so sehr getroffen, schliesslich konnte ich ihn ja gar nicht richtig kennen lernen. Um so mehr trifft mich der Brief seines Vaters. Dass er Curd in Österreich beerdigen will. Da müsste er ja erst in Bayern Exhumiert werden. Ging das damals so schnell und "einfach"? Und, warum hat Curd ihm nix von seiner Verlobung mit Lou erzählt? Bekam er vielleicht von seinem Vater ab und an mal Geld geschickt und hätte unter den Umständen die Zahlungen eingestellt?
-
Ich bin auch gespannt, ob wir noch mehr - und wenn, sicherlich nichts Gutes - von Rudolf lesen.
Bei Judiths Begrüßungskuss am Anfang hatte ich auch noch nichts gedacht, erst die Begrüßung mit Frida weckte meine Aufmerksam Richtung Gero besonders.
-
Also ich glaube das nur ein Kuss auf den Mund noch lange kein Indiz für Homosexualität ist, aber auf jeden Fall ist es spannend zu sehen wie es in der Hinsicht weiter geht...
Ich denke wie Mazian das es in den 20ern, bzw in der Zeit zwischen dem 1. WK und dem 3. Reich hier sehr freizügig zuging.... um nicht zu sagen lasterhaft
-
Gerade in den 20ern ging es erstaunlich freizügig zu, sogar in München. Es gab weitaus mehr Lokale für Homosexuelle als heute und das Spiel mit den Geschlechteridentitäten war sehr beliebt.
Wer Lust und Gelegenheit hat, nach München zu kommen: weil der Roman größtenteils "vor meiner Haustür" spielt, biete ich hier zwei Mal im Monat Streifzüge zu ausgewählten Schauplätzen des Romans an. Mehr dazu findet ihr auf meiner Homepage www.dierehn.de inklusive eines Stadtplans aus der Zeit, auf dem der Tourverlauf eingezeichnet ist.
Es hat mich nämlich selbst sehr bewegt, die meisten Orte, die im Roman eine Rolle spielen, mehr oder weniger täglich zu passieren. Teilweise sind es Orte, die sehr prägnant für die Münchner Geschichte sind, gerade in den frühen 20er Jahren. Deshalb kam mir die Idee und sie hat ein sehr großes Echo gefunden, was mich sehr freut. -
Diesen Abschnitt habe ich nun durch. Das Buch liest sich, wie aber nicht anders zu erwarten, gut und flüssig. Ich stelle nur fest, daß die beschriebene „Welt“ so gar nicht die meine ist und ich mich damit doch etwas schwer tue.
Was Frida denn wirklich arbeitet, bin ich gespannt. Jedenfalls ist sie wohl öfters im Münchner Nachtleben unterwegs, wie die erfreute Begrüßung der beiden Herren zeigt.
Mir war gar nicht bewußt, daß „Im Prater blühn wieder die Bäume“ schon so alt ist. Ich habe das mit dem Film von 1958, den ich vor ein paar Tagen erst gesehen habe, in Verbindung gebracht, zu dem Robert Stolz ja die Musik beisteuerte.
Etwas irritiert hat mich auf S. 89 die Bemerkung: Wäre er doch nur an der Front geblieben, dann hätte er sein Bein nicht verloren und besäße nach wie vor sein eindrucksvolles Auftreten.
S. 93, beim Satz:
Das Kolosseum wäre jetzt wirklich kolossal.
hatte ich dann ein genaues Bild vom Kommerzienrat, seiner Stimme und Betonung vor Augen bzw. im Ohr. Das hätte von Oskar Sima sein können, und die Rolle würde auch zu ihm passen. Das Bild und der Tonfall haben sich mir so aufgedrängt, daß ich das jetzt kaum noch aus dem Kopf bekomme. Der Kommerzienrat spricht für mich mit Stimme und Tonfall Oskar Simas, obwohl der einen eher österreichischen Dialekt sprach.ZitatOriginal von Heidi Rehn
Gerade in den 20ern ging es erstaunlich freizügig zu, sogar in München. Es gab weitaus mehr Lokale für Homosexuelle als heute und das Spiel mit den Geschlechteridentitäten war sehr beliebt.
Dann werde ich (lesemäßig) wohl doch wieder zu meinem alten Grundsatz „1914 ist Schluß“ zurückkehren. In Beschäftigung mit dem 1. Weltkrieg habe ich den Grundsatz verlassen, aber wenn die Welt damals tatsächlich so war, dann ist das nicht die meine. Und sie reizt mich auch nicht, mich damit zu beschäftigen. Jedenfalls nicht dieser Teil der Welt, der im Buch beschrieben wird.Ach so, für mich ist das die Generation meiner Großeltern.
So eine Führung wäre zwar interessant, aber daß ich nach München komme, ist sehr unwahrscheinlich, es ist von hier doch sehr weit. Schon zu meinen Außendienstreisezeiten mochte ich München nicht sonderlich und war immer froh, da wieder raus zu sein. Nie werde ich vergessen, als ich es endlich in eine S-Bahn geschafft hatte, dann die Durchsage des Zugführers - im breitesten sächsisch. Brrrhhh... Obwohl das dort einen der schönsten Weihnachtsmärkte hatte. Aber das ist deutlich über zwanzig Jahre her, und heute dürfte auch der so wie überall sein. Uninteressant.
-
Zitat
Original von SiCollier
Etwas irritiert hat mich auf S. 89 die Bemerkung: Wäre er doch nur an der Front geblieben, dann hätte er sein Bein nicht verloren und besäße nach wie vor sein eindrucksvolles Auftreten.
Was hat Dich daran genau irritiert? Der Satz bezieht sich auf eine Erinnerung Lous an ihren Bruder Carl, für dessen Unglück sie sich verantwortlich fühlt. Was genau ihm widerfahren ist, will ich hier noch nicht verraten. Das wird später noch geklärt.
-
Zitat
Original von SiCollier
S. 93, beim Satz:
Das Kolosseum wäre jetzt wirklich kolossal.
hatte ich dann ein genaues Bild vom Kommerzienrat, seiner Stimme und Betonung vor Augen bzw. im Ohr. Das hätte von Oskar Sima sein können, und die Rolle würde auch zu ihm passen. Das Bild und der Tonfall haben sich mir so aufgedrängt, daß ich das jetzt kaum noch aus dem Kopf bekomme. Der Kommerzienrat spricht für mich mit Stimme und Tonfall Oskar Simas, obwohl der einen eher österreichischen Dialekt sprach.Danke für den Hinweis! An Sima habe ich zwar nicht gedacht, als ich den Kommerzienrat vor Augen hatte, aber er kommt ihm wirklich nahe!
-
Ich akzeptiere Deine Entscheidung "ab 1914 ist für mich Schluss", denn jeder hat seine persönlichen Präferenzen. Allerdings möchte ich doch kurz darauf hinweisen, dass es auch in früheren Zeiten nicht eben prüde zuging. Es ist halt immer die Frage, inwieweit das deutlich angesprochen oder unter den Teppich gekehrt wird. Geschwelt hat das Thema immer, es ist sehr menschlich und gehört zum Leben dazu. Auch - oder gerade? - in Gesellschaftsromanen. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Für mich ist es auch irgendwie die Zeit meiner Großeltern und genau deshalb finde ich es für mich wichtig, ihnen auch diesen Teil zuzugestehen. Sie waren ebenso jung und unbeschwert wie andere Generationen, hatten Themen, die offen ausgesprochen oder verschwiegen wurden.