'Tanz des Vergessens' - Seiten 311 - 419

  • Gerade habe ich in einem Buch, das ich für den nächsten Roman gelesen habe, erfahren, dass die italienisch-stämmige Modeschöpferin Elsa Schiaparelli, die ab den späten 1920ern in Paris zu den ersten Adressen zählt, den Reißverschluss in der Haute Couture 1936 erstmals auf den Laufsteg brachte. Passt doch hier auch gut als Hintergrundinfo, weil uns der Reißverschluss so selbstverständlich ist. :-]

  • Den Abschnitt habe ich durch, tue mich aus bestimmten Gründen etwas schwer und weiß nicht so recht, was ich schreiben soll. Einfach die Handlung wiederholen bringt ja auch nichts.


    Richard hat Lou also anscheinend ausgenutzt, um an Ernst heranzukommen und diesen finanziell auszunehmen. Zu große Gier ist manchmal eben doch schädlich, wie Ernst schmerzlich lernen mußte.


    Hilde hatte das Spiel mit Lou also schon längst durchschaut, nur weshalb sie mitgespielt hat, habe ich nicht verstanden. Was hatte sie davon? Jetzt hat sie niemand mehr zum präsentieren und wird mehr oder weniger Mittelpunkt eines Skandals. Was für die aus der ganzen Geschichte wird, erfährt man nun auch nicht mehr.


    Lou verzieht sich derweil nach Berlin. Die unbekannte Freundin von Frida gibt es also wirklich!


    Den Sportpalast kenne ich nur vom Begriff her, ohne etwas damit zu verbinden. Wenn ich aber die Beschreibung lese, wie es da zuging, habe ich nicht das geringste Bedürfnis, so etwas in natura erlebt zu haben. Wenn es heute etwas Vergleichbares gäbe, würde ich vermutlich auch nicht hingehen. Viel zu viele Menschen auf viel zu wenig Platz. Was für eine Veranstaltung hat da eigentlich stattgefunden (oder habe ich das überlesen)?


    Max taucht auch wieder auf und ich bin gespannt, wie im letzten Abschnitt sich das Verhältnis entwickelt.



    Zitat

    Original von belladonna
    Inzwischen stelle ich auch immer mehr fest, dass es schön wäre, wenn über den Kapitel ab und an Zeitangaben stünden, in welchem Monat/Jahr wir uns mittlerweile befinden.


    Ja, das wäre hilfreich. Ich habe inzwischen jegliches Gefühl für die (im Buch) verstrichene Zeit verloren und bin manchmal erstaunt, wenn eine Angabe kommt, wie viel - oder wie wenig - Zeit verstrichen ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Der Sportpalast in Berlin wird in den apäten 1920er Jahren und dann zu Zeiten des Nationalsozialismus zu einer der großen Veranstaltungsstätten der NSDAP. Hier fand die berühmte Rede zu "Wollt ihr den totalen krieg?" statt.


    Das mit den Zeitangaben finde ich eine hilfreiche Anmerkung. Darauf werde ich künftig stärker achten. Mir war nicht bewusst, dass die Zeitsprünge durch die Angaben im laufenden Text nicht eindeutig genug sind.


    Richard entlarvt Ernsts Hang, auf der Gier nach noch mehr Gewinn zu leichtsinnig zu agieren. Letztlich sind beide in gewisser Weise aus demselben Holz geschnitzt...


    Hilde hat die Adoptionsgeschichte so lang mitgespielt, weil sie dadurch als selbstlose Wohltäterin auftreten konnte. Das sie zum unfreiwilligen Mittelpunkt eines Skandals wird, kann sie aus ihrer Sicht sicher in grewisser Weise verhindern. Das aber ist für mich eine andere Geschichte, die von Lous Schicksal zu weit weg führt. Ich möchte es meinen Lesern überlassen, inwieweit sie sich das selbst ausmalen wollen... :lache

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Den Sportpalast kenne ich nur vom Begriff her, ohne etwas damit zu verbinden. Wenn ich aber die Beschreibung lese, wie es da zuging, habe ich nicht das geringste Bedürfnis, so etwas in natura erlebt zu haben. Wenn es heute etwas Vergleichbares gäbe, würde ich vermutlich auch nicht hingehen. Viel zu viele Menschen auf viel zu wenig Platz. Was für eine Veranstaltung hat da eigentlich stattgefunden (oder habe ich das überlesen)?


    Das Sechstagerennen :wave

    On a toujours le choix... Il suffit de faire le bon

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von mazian ()

  • Danke. Das ist mir doch glatt durchgerutscht! Das Sechstagerennen, das ich hier basierend auf authentischen Zeitungs- und Zeitzeugenberichte schildere, war damals DAS Ereignis in Berlin. Und natürlich eine der ersten Massen- und Großveranstaltungen. Die liegen einem oder sie liegen einem nicht. Leute wie Lou, Judith und Wilma lassen sich das einfach nicht entgehen....

  • Danke mazian. :wave


    Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Und natürlich eine der ersten Massen- und Großveranstaltungen. Die liegen einem oder sie liegen einem nicht.


    Mir liegen die eindeutig nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hinke leider etwas hinter her. Aus Zeitgründen bin ich nicht so schnell voran gekommen.


    Ich fand es schön die alten Charaktere aus "Der Sommer der Freiheit" wieder zu treffen. Selma, Robert & Co.


    Richard fing an mir sympathisch zu werden. Und dann das. Er macht sich mit dem Geld von Ernst aus dem Staub und er ist finanziell ruiniert.


    Ich finde gut, das auch Lou nach Berlin umzieht und dort ihr eigenes Leben auf die Beine stellt. Endlich ist sie von niemanden mehr abhängig.

  • Wie schön, dass Du weiterliest! Auch wenn Du hinterherhinkst, bleibe ich mit dabei :-]


    Mir hat es auch Spaß gemacht, Selma & Co. durchs Bild huschen zu lassen... gerade habe ich sie im neuen Manuskript noch etwas länger dabei :grin


    Richard und Ernst haben sich da geschäftlich nichts geschenkt. Letztlich sind sie aus demselben Holz geschnitzt und hatten beide den dicken Gewinn im Blick, der sie alles andere vergessen ließ.


    Lou steht in Berlin tatsächlich wieder auf eigenen Beinen. Jetzt muss sie ausprobieren, ob sie dem gewachsen ist...

  • Wenn jemand hinterherhinkt, dann ich. :cry Leider hatte ich die letzten zwei Wochen auch ständig Probleme mit dem Internet und konnte keine Beiträge posten, aber jetzt gehts wieder und ich habe das Buch inzwischen auch beendet, also hole ich die schnell nach.


    Dass man Richard nicht trauen kann, war ja fast schon zu erwarten. Irgendwie finde ich es gut, dass Ernst nun auf die Nase gefallen ist und ihre ganzen Geschäfte geplatzt sind. Hoffentlich lernt er daraus.


    Besonders frech fand ich Richards Nachricht an Lou (ungefährer Wortlaut): ''Sei nicht böse. Musst du dir jetzt eben selbst die Sterne vom Himmel holen.'' Reue zeigt er ja gar nicht und frech ist er noch obendrein.


    Für Lou fand ich es schade, dass ihre Beziehung zu Ernst so ein plötzliches Ende nahm, aber andererseits fand ich dieses Lügenspiel sowieso nicht toll und denke, dass ihr Auszug nur positive Aspekte mit sich bringen kann. Keine Lügen mehr, keine Hilde mehr, die ihre Spielchen treibt und ganz neue Möglichkeiten für Lou.


    Auch mir gefällt es super gut, dass hier so viel auf das Täschnerhandwerk eingegangen wird, ich finde das total interessant und diese Abschnitte gefallen mir besonders.
    Den Umzug nach Berlin fand ich auch super. Es war schön, das München der 20er Jahre kennenzulernen, jetzt bin ich gespannt auf Berlin.
    Und endlich taucht Fridas Freundin mit den unzähligen Klamotten auf.


    Lou und ihr Bruder haben sich doch ausgesprochen. Deshalb fand ich es irgendwie wunderlich, dass die beiden trotzdem so wenig Kontakt haben.


    Den letzten Abschnitt fand ich besonders schön und hoffnungsvoll, als erwähnt wird, dass Lou nun nicht mehr tanzt um zu Vergessen, sondern um sich zu vergnügen. :wave



    edit: Rechtschreibfehler

    ____________
    SUB: 300+ ?


    Liebe Grüße, Jacky :wave

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  • Toll, dass Du jetzt Deine Kommentare noch postest. Ich bin ja immer so gespannt, wie ihr das Gelesene seht/ kommentiert und freue mich über jede Wortmeldung.


    Ich liebe es, in meinen Büchern auf nicht so bekannte Handwerke oder Berufe einzugehen. Das ist schon immer ein Steckenpferd von mir gewesen und ich habe auch mal eine zeitlang für eine große Zeitschrift ungewöhnliche Berufe auf den Ausbildungsseiten vorgestellt. Von daher habe ich noch reichlich Material und Kontakte zu Leuten, die ich fragen kann. Das mit dem Täschnerhandwerk finde ich besonders spannend, weil es ja weitaus mehr als nur Ledertaschen umfasst. Und gerade Mode ist immer auch ein spannendes Thema, um etwas über eine Epoche zu erzählen. Die 1920er sind da besonders ergiebig. :grin


    Zwischen Lou und ihrem Bruder ist trotz der Aussprache ein wenig der Faden gerissen. Er studiert und führt ein ganz anderes Leben als sie. So haben sie sich ein wenig aus den Augen verloren. Damals hätte man ja nur per Brief in Kontakt bleiben können und das lag eben nicht jedem.