'Tanz des Vergessens' - Seiten 420 - Ende

  • Ich bin mit dem letzten Abschnitt noch längst nicht durch, aber ich muss zwischendurch mal eine Pause einlegen, denn jetzt überschlagen sich die Ereignisse.


    Lou landet beruflich einen großen Coup, aber genauso schnell läuft sie Gefahr, alles zu vermasseln. Denn gleich danach erfährt sie, dass ihr über alles geliebter Curd anscheinend in Österreich noch Frau/Freundin und Kind hatte - und für Lou bricht eine Welt zusammen.


    Als sie Trost suchend zu Judith flüchtet, ertappt sie diese mit Wilma - und fühlt sich erneut hintergangen. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, trifft sie auch noch Richard Lönsheim, der sich mit Max und Ilka bestens zu verstehen scheint und mit ihnen gemeinsame Geschäfte plant.


    Die arme Lou... sie ist so fertig, dass sie sich nicht mal mehr auf ihre Arbeit konzentrieren kann, vor lauter Fehler ihr teures Material ruiniert und somit Gefahr läuft, dass neben ihrem privaten auch noch ihr berufliches Leben zusammenbricht.


    Und im ungünstigsten Moment gerät sie auch noch in schlechte Gesellschaft, denn nichts anderes sind die Kaufhausdiebin Jette und ihre beiden Galane in meinen Augen. Sie schleppen Lou durch die Lokale, verführen sie zu Drogenkonsum und durchfeierten Nächten, wodurch sie ihre Arbeit noch weiter vernachlässigen wird - und an dieser Stelle bin ich jetzt. Fast graut mir vorm Weiterlesen, denn vermutliche wird es in Kürze zum nächsten großen Knall kommen und ich kann nur hoffen, dass Lou diesmal nicht endgültig unter die Räder kommt...


    LG, Bella

  • So, ich habe das Buch dann gestern abend noch zu Ende gelesen. Da ging's ja nochmal richtig zur Sache!


    Judith und Wilma versuchen, Lou vor sich selbst zu retten, aber Lou wirft sie hinaus. Da habe ich mich ja einen Moment lang schon gefragt, wie sie jetzt noch die Kurve kriegen will...
    Doch aus irgendeinem Grund wird ihr das Lotterleben dann doch zuviel und sie beschließt, Max wg. des Fotos zur Rede zu stellen - und das geht dann gründlich schief.


    Ehrlich gesagt, fand ich es ja schon ziemlich leichtsinnig von Max, eine geladene Pistole in seinem Wohnzimmer rumliegen zu haben - erst recht, wenn er damit wirklich mit Ilka für eine Filmszene geprobt hat!
    Lou denkt, sie hat Max erschossen, sieht keinen Ausweg mehr und springt von der Brücke. Diese Szene hat mir gut gefallen, wie sie da auf dem Geländer sitzt und das Gefühl hat, Curd in die Arme zu springen... Kann Lou eigentlich schwimmen oder wäre sie ohne die Hilfe von Fritz auf jeden Fall ertrunken? :gruebel


    Zuletzt wendet sich dann doch noch alles zum Guten: Lou wird von dem älteren Ehepaar gesund gepflegt und auch Max überlebt. Lou und Max sprechen sich aus und Lou erfährt die Wahrheit. Das Geheimnis hinter dem Foto war ja doch eine Überraschung und umso hinterhältiger finde ich es von Curds Vater, Lou die Briefe und das Foto zu schicken! Sollte das die verspätete Rache eines verbitterten alten Mannes sein???


    Ilka zeigt, dass sie doch einen guten Kern hat und nicht nur auf Karriere aus ist und auch Richard ist plötzlich ein ehrenwerter Mann, der sogar Ernst das Geld zurückgezahlt hat. Damit bin ich nicht ganz zufrieden, wegen mir hätte sich nicht alles komplett in Wohlgefallen auflösen müssen...
    Dass Ernst wieder auf die Füße gekommen ist, fand ich versöhnlich, auch dass er sich von Hilde getrennt hat.


    Lou feiert nun doch noch ihren beruflichen Erfolg, was sie ja zu einem Großteil auch Wilma zu verdanken hat, die dafür gesorgt hat, dass sie ihre Termine doch noch einhalten kann. So ganz habe ich Wilmas Motivation dabei nicht verstanden: fühlte sie sich Judith verpflichtet oder war es ihr mütterlicher Touch oder ging es ihr v.a. um die Sache selbst, d.h. fand sie Lous Entwürfe zu gut, um die Sache den Bach runtergehen zu lassen? Und wie konnte sie das mit der Arbeit in ihrem eigenen Laden vereinbaren? :gruebel


    Zu guter Letzt gestehen sich auch noch Max und Lou ihre Liebe... da kann man eigentlich nur wünschen, dass die beiden rechtzeitig den Absprung über den großen Teich schaffen werden, wenn sie sich ihr Glück erhalten wollen! Und Judith sollten sie am besten auch gleich mitnehmen...


    Im großen und ganzen hat mir "Tanz des Vergessens" gut gefallen. Ich werde das Buch jetzt noch ein paar Tage sacken lassen und mich dann an die Rezi machen.
    An dieser Stelle jedoch schon mal ein Dankeschön an Heidi Rehn für das Begleiten der Leserunde! :blume


    Jetzt lehne ich mich zurück und warte darauf, dass Ihr anderen Eure Eindrücke hier schreibt... :fruehstueck


    LG, Bella

  • Dir danke ich erst einmal fürs rasche Lesen und ausführliche Kommentieren!


    Die Sache mit der geladenen Pistole war durchaus sehr leichtsinnig von Max. Er ist, wie auch Judith, Jude und inzwischen dank diverser Zwischenfälle auf der Hut. Deshalb hat er eine Pistole. Ausgerechnet diese dann zum Üben mit Ilka zu verwenden, ist natürlich ein grober Leichtsinnsfehler. Aber es war womöglich Alkohol im Spiel, die Beiden waren nicht mehr so ganz bei der Sache.... wer weiß, was da alles zusammenkommt? So etwas passiert öfter, als man denkt.


    Curds Vater ist reichlich verbittert. Letztlich hat er alle Söhne verloren und merkt nicht einmal, dass es an ihm gelegen hat. Er nimmt Lou gar nicht als Verlobte wahr, will einfach nur die Briefe aus dem Haus haben und schickt sie ihr. Natürlich hätte er sie auch wegwerfen können, aber da ist vielleicht doch noch ein winziger Funke Vaterliebe?


    Wilma wird sowohl der Freundschaft zu Judith und Frida wegen geholfen haben, als auch, weil sie Lous Taschenkreation einfach toll fand. Sie hat die Entwürfe gesehen und gleich gespürt, dass da eine Sensation drin steckt.

  • Auch ich habe fertig. ja, am Ende ging es schlag auf schlag.
    Dank Wilma und dem netten alten Ehepaar hat Lou die Kurve noch einmal geschafft und die Kollektion auf den Markt gebracht. Und am Ende nimmt Max sie mit nach Amerika. Wenn sie Glück hat, bleibt sie dort und holt ihre Freund Judith und Wilma zu sich.


    Curd sein Vater muss ein verbiesterter alter Mann sein. Jagd seine Söhne weg, lässt sie nicht heiraten wen sie wollen und verliert am Ende alle an den Tod.


    Aber was ist eigentlich mit Ilka? Ilka schien ja ein Geheimnis zu haben. Warum hat sie Lou freiwillig gedeckt?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Curds Vater ist wirklich ein verbitterter, alter, einsamer Mann - das hast Du ganz richtig erkannt. Er hat es nicht geschafft, seine Söhne bei sich zu behalten, hat sie an den Krieg verloren oder in der Fremde sterben lassen. Aber selbst über ihren Tod hinaus kann er sich mit ihnen nicht versöhnen. Leider gibt es solche Menschen. Mir tun sie sehr leid.


    Ilka erkennt, dass Max Lou mehr liebt und auch Lou Max sehr liebt. Den beiden will sie nicht im Weg stehen. Wäre Lou wegen versuchten Mordes angeklagt worden, wäre sie im Gefängnis gelandet. Also hat Ilka sich entschlossen, "ihre" Version des Geschehens bei der Polizei auszusagen und damit Lou vor der Anklage zu retten.
    Sie wird als Schauspielerin sicher weiter mit Max als Regisseur zusammenarbeiten. Sie hat ja auch Talent und erste Erfolge und weiß sich außerdem immer die richtigen Menschen an Land zu ziehen, die sie fördern. Trotz allem aber hat sie einen guten Kern, wie man an ihrem Verhalten zu Lou gesehen hat.


    Danke Dir, Lesebiene, fürs raschae Lesen und fleißige Kommentieren! :knuddel

  • Ich bin schon seid Samstag durch, habe es aber noch nicht an den Computer geschafft.
    Auch wenn ich mit Lou bis zum Schluss nicht warm geworden bin, hat mir das Buch doch gut gefallen.
    Ich hätte mir zwar nach wie vor ein bisschen mehr Politik gewünscht, aber im Großen und Ganzen passt es schon zum Buch und zu Lou, dass das aktuelle Geschehen so weit weg ist.
    Nur die Sache mit der Pistole kam mir beim Lesen doch sehr komisch vor, ohne LR würde ich mich immer noch fragen, warum um Himmels willen jemand eine geladene Waffe im Zimmer liegen hat, zumal mir bis zum Schluss nicht klar war, dass Max auch Jude ist.

  • Na, das war ja mal ein rasantes Ende :wow


    Ich hab' mich so für Lou gefreut, als sie sich den Exklusivvertrag mit Samuel Kopp & Söhne an Land ziehen konnte. Aber, danach überschlugen sich leider die Ereignisse im negativen Sinn.... Also, die geladene Pistole war natürlich der totale Leichtsinn. Das Max sie im Haus hat, gut.... bei den politischen Verhältnissen ist das mehr als verständlich. Das er sie allerdings für die Proben mit Ilka benutzt :pille


    Bei Lous Sprung in den Kanal stockte mir ja fast der Atem. Meine Güte..... sie war wirklich sowas von neben der Spur ?( Ich glaube, Gertrud und Fritz traten zum richtigen Zeitpunkt in ihr Leben, und zwar nicht nur als unmittelbare Lebensretter an jenem Tag. Lou braucht einfach noch so eine Art Eltern im Leben, die ihr in wichtigen Situationen zur Seite stehen können. Das kann eine Freundin zwar auch, aber, das ist anders.


    Ilka hat mich mit ihrem Verhalten wirklich positiv überrascht. Ich hatte sie viel oberflächlicher eingeschätzt.


    Schön fand ich dann nicht nur Lous Erfolg auf der Modenschau, sondern vor allem das überraschende Wiedersehen mit Franzi, Frida und dem Kommerzienrat. Durch letzteren erfährt man obendrein noch, was aus Ernst und Hilde geworden ist.


    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und dank des heutigen Landregens hier oben in Dänemark, konnte ich den Rest jetzt auch in einem Rutsch durchlesen. :-]


    Die Rezi werde ich wohl aber erst schreiben, wenn ich wieder daheim bin.

  • Ich danke auch euch fürs Fertiglesen und für eure interessanten Einschätzungen.


    Am Ende sollten immer alle Fäden aufgedröselt werden, manchmal ergibt sich das quasi von selbst, manchmal ist es etwas schwierig. Hier war es wirklich mehr von der ersten Art, weil ich im Zuge der Recherche über einen Zeitungsbericht über diese Messe im Sportpalast gestolpert bin. Gleich hatte ich die Bilder vor mir, wie Lou dort ihre Taschen präsentiert. Wie die aussehen, wusste ich ja schon.
    Um Frida, Franzi und den Kommerzienrat "einfliegen" zu lassen bedurfte es auch nicht viel, weil ich ebenfalls im Zuge der Recherchen darauf gestoßen bin, dass es seit 1924 die planmäßige Flugverbindung zwischen München und Berlin gab. Das hatte mich sehr erstaunt. Deshalb wollte ich das auch im Buch haben.


    Zur Frage mehr oder weniger politischer Hintergrund hatten wir uns ja schon ausgetauscht. Das ist letztlich immer eine Gratwanderung. Und da es mir vor allem um die gesellschaftlichen Belange geht (die ich für ebenso politisch halte wie Politikerreden), wähle ich diese Form. Andernfalls würden es wohl eher Abhandlungen.


    Ich bin gespannt auf eure Rezensionen und danke euch für den fairen und konstruktuven und vor allem offenen Austausch hier. Bis vielleicht zum nächsten Buch. :-]


    Viele Grüße
    Heidi :wave

  • Ich bin seid gestern jetzt auch durch. Ich gestehe der Showdown mit Max, Lou und der Knarre war mir etwas zuviel des Guten, das hätts jetzt irgendwie für mich nicht gebraucht. Sie hätte ihn auch so einfach nur fragen können was es denn mit dem foto auf sich hat.


    Lous Absturz zusammen mit - wie hieß sie noch? war schon heftig, das hätte ich so jetzt auch nicht erwartet, passt aber wohl eben so in die Zeit. Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist gute Freunde zu haben. Das Judith und Wilma sich da als wirklich gute Freundinnen erweisen, Wilma sich sogar um Lous liegengelassene Arbeiten kümmert ist schon mehr als ein normaler Freundschaftsdienst.


    Am Ende hat Lou es geschafft, ihre Handtaschenkollektion haut wohl alle um :chen


    Die Geschichte mit dem Reissverschluß war toll, bis dahin war mir gar nicht so klar was für ne riesige Erleichterung so ein Teil bestimmt war....


    Ich lese auch gerne Bücher mit viel Politik, aber es ist kein zwingendes Muss für mich, solange der Rest der Geschichte stimmt. Lou und ihre Freunde waren jung und der Krieg war endlich vorrüber, vermutlich wollten die alle einfach erstmal nix mehr von Politik hören.
    Das es anders kam wissen wir heute, Lou und Co. wussten es nicht. Daher finde ich die Geschichte so toll wie sie ist, wo ich mit Selma noch ein paar Schwierigkeiten hatte, hat mir hier eigentlich wirklich alles sehr gut gefallen!


    Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Roman, der dann wohl im 2. WK spielt....



    Danke Heidi für deine informative Begleitung, es hat wirklich großen Spaß gemacht :wave

  • Ich danke auch Dir für Deine aufschlussreichen Kommentare, Anmerkungen und Anregungen.


    Der nächste Roman, an dem ich gerade schreibe, wird noch nicht im 2. Weltkrieg spielen. Es geht um die 2. Hälfte der 1920er Jahre. Auf den ersten Blick die wirklich goldene Zeit. Politisch gesehen scheint Ruhe eingekehrt. Hitler und seine NSDAP verlieren an Themen, weil es wirtschaftlich aufwärts geht und ihre Hasstiraden einfach nicht verfangen. Dennoch tut sich einiges, wie ich finde. Und letztlich bricht im Oktober 1929 alles zusammen.


    Ich freue mich, wenn ihr da vielleicht auch wieder mitlesen möchtet! Der Roman wird im September 2016 unter dem Titel "Spiel der Hoffnung" erscheinen. :-)

  • Es ist einerseits wieder eine komplett neue Geschichte mit eigenständigen Hauptfiguren, aber einige der Figuren werden wieder "durchs Bild huschen". Wie aber auch "Der Sommer... und "Tanz..." wird man Figuren und Geschichte unabhängig voneinander lesen können. Der lockere Zusammenhalt ist die Zeit. Es geht, wie gesagt, um die zweite Hälfte der 1920er Jahre, als jene angeblich "goldenen Zwanziger"....

  • Ausgelesen. Wie in einem früheren Abschnitt erwähnt, wird das nie „meine Zeit“ werden. Zu fremd, zu unverständlich - und vieles nicht nachvollziehbar ist das Gelesene für mich. Wie ich reagieren würde, hätte ich einen Weltkrieg erlebt, weiß ich nicht. Habe ich aber nicht, und so kann ich nur von mir, wie ich bin, ausgehen. Und auch in meiner Jugend war ich nie so, wie die im Buch beschriebenen jungen Menschen dargestellt werden. Dieses ganze Nächte durch machen hat mich noch nie reizen können, und als ich in meiner Jugend noch auf Silvesterbälle ging, machte ich meist schon vor Mitternacht schlapp und mußte mich irgendwie bis ins Neue Jahr retten. Da halte ich heute, mit noch weniger „Übung“, besser durch als damals.


    Will sagen, ich kann mit dem Milieu nichts anfangen, es konnte mich nicht begeistern oder für sich einnehmen. Es ist einfach nicht meine Welt und reizt mich nicht, es zu „meiner Welt“ zu machen.


    Und für so Dinge wie Mode, Taschen etc. habe ich mich noch nie sonderlich interessiert. Obwohl ich in einer Herrenanzugfabrik einmal eine Lehre gemacht habe. Und obwohl mir seither manche Details an Herrenanzügen auffallen, und ich zur Garderobe durchaus eine bestimmte Meinung habe, war die weder damals noch ist sie heute von der Mode beeinflußt. Es sei denn, was sehr selten vorkommt, die Mode stimmt mit meinen Vorlieben überein. Und wenn die Mode wechselt, bleibe ich dennoch bei meinen Vorlieben und trage meine alten Sachen so lange, bis sie auseinanderfallen oder - noch besser - die Mode wieder so ist, daß sie mir zusagt.


    Lange Rede kurzer Sinn. Vielleicht ist es für mich die „falsche Gesellschaft“ bzw. „Gesellschaftsschicht“, die hier im Buch beschrieben wird, um etwas für mich zu sein bzw. mich zu interessieren.


    Richard taucht wieder auf, das hätte ich nun nicht gedacht. Es wundert mich, daß über die Ereignisse in München überhaupt nicht weiter gesprochen wird, auch nicht die Forderung kommt, er müsse das Geld an Ernst zurückzahlen, sondern der einfach so weitermachen kann wie bisher.
    Ups. Ich lese gerade bei belladonna, Richard hat das Geld zurückgezahlt. Das muß ich wohl überlesen haben.


    Als das Paket mit Bildern und Briefen bei Lou ankommt, hatte ich das Gefühl, da stimmt was nicht, ohne das näher begründen zu können. Hat sich später ja auch bewahrheitet. Nachdem sie einen Großteil der (damals sicher sehr teuren) Schallplatten vernichtet hat. Aber gut, Jähzorn war noch nie meine Sache. Und in der größten Wut habe ich immer darauf geachtet, nichts kaputt zu machen, was ich später noch brauchen könnte. Und Türen nicht fester zuzuschlagen, als es der Türstock verträgt. Ist wohl eine Mentalitätsfrage.


    Aus Jette und ihren beiden Kumpanen bin ich nicht so richtig schlau geworden, was die eigentlich von Lou wollten.


    Über Frida wird zwar vieles im Dunkeln gelassen, aber schön, daß wir (S. 472f) wenigstens erfahren, was es mit dem Verhältnis zu Wilma auf sich hat. :-)


    Ilka erinnert mich etwas an die Figur der Vera Schellhorn aus dem wunderschönen Film „Der Engel mit dem Saitenspiel“, und sie hat mich ein paar Mal positiv überrascht.


    Mit Fritz und Gertrud tauchen dann die ersten mir richtig sympathischen Figuren im Buch auf.


    Die ganzen Mißverständnisse und sonstigen Unklarheiten klären sich dann weitgehend auf, und Lou und Max finden doch noch zueinander.


    Sorry Heidi, trotz des versöhnlichen Endes war das Buch nicht so richtig etwas für mich. Beim nächsten bin ich, nach heutigem Stand der Dinge, dann nicht mehr dabei. Zumal da wohl auch Mode eine Rolle spielen wird, und die interessiert mich nun - ich erwähnte es - wirklich nicht.


    Danke für Deine geduldige Begleitung der Leserunde. :wave
    Und ich möchte nochmals betonen, daß weder Du noch jemand aus der Leserunde etwas geäußert haben, was mich verstimmt oder geärgert hätte oder dazu brachte, manches nicht mehr anzusprechen, wozu ich mich sonst vielleicht geäußert oder es erwähnt hätte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich danke auch Dir fürs Mitlesen, Mitkommentieren und vor allem für das Zu-Ende-Lesen, nachdem Dir ja schon sehr früh klar war, dass Du weder mit Zeit, Milieu noch Figuren etwas anfangen konntest.


    Wie Du schon schriebst, muss einem nicht alles gefallen, und es gibt ausreichend Alternativen, wenn man mit bestimmten Themen und Settings nichts anfangen kann. Ich wünsche Dir, dass Du beim nächsten Buch, das Du in die Hand nimmst, einen leichteren Zugang findest.


    Gutes Weiterlesen mit was auch immer!


    Heidi :wave

  • Zitat

    Original von Heidi Rehn
    Ich wünsche Dir, dass Du beim nächsten Buch, das Du in die Hand nimmst, einen leichteren Zugang findest.


    Danke, ich bin selbst gespannt. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch am Samstag schon zu Ende gelesen. Da wir aber unterwegs waren (Camping) kann ich erst heute meine Gedanken dazu aufschreiben.


    In diesem Letzten Abschnitt geht es ja nochmal richtig drunter und drüber. Lou zieht einen lukrativen Auftrag für Reissverschlusstaschen an Land. Da dachte ich schon, toll, endlich läuft es für Lou. Aber im gleichen Augenblick läuft alles schief. Sie bekommt ein Päckchen von Curds Vater mit Fotos und Briefen einer anderen Frau. Sie möchte Erklärungen und geht zu Judith, welche sie zusammen mit Wilma "erwischt". Hm, ich dachte mir schon, dass aus den Beiden ein Paar wird. Und dann sieht sie auch noch Max und Ilka einträchtig mit Richard zusammen und Ilka flötet ihr die Idee der Zusammenarbeit von Richard und Max vor. Lou weiss jetzt wirklich nicht mehr weiter und denkt, alle hätten sie hintergangen (was ich in ihrer Situation auch gedacht hätte). Dann der Absturz mit Jette und den beiden Herren. Da muss ich zugeben, habe ich Lou nicht wieder erkannt. Und Hilfe von Judith und Wilma will sie auch nicht annehmen. Doch zum Glück wird ihr diese ganze Vergnügungs- und Drogensucht bald zu viel und sie fängt wieder an klar zu denken. Bei einer Aussprache mit Max schiesst sie unabsichtlich auf ihn. Da hab ich mir auch so meine Gedanken gemacht, wie man eine geladene Waffe als Requisite für eine Probe nehmen kann. Gut, was solls, es ist halt passiert. Lou denkt, sie hätte Max getötet und will sich selbst das Leben nehmen. Das war echt schön beschrieben, wie sie Curd sozusagen in die Arme springt. Und auch das Tanzen mit ihm während ihrer Fieberträume. Fritz und Gertrud kümmern sich wirklich rührend um Lou und helfen ihr wieder auf die Beine.
    Lou und Max sprechen sich aus und auch die Geschichte mit den Briefen und dem Foto wird aufgeklärt.
    Und, dank Wilmas Hilfe hat Lou doch noch ihre Taschenkollektion fertig stellen können. Der kurze Auftritt von Frida, Franzi und dem Kommerzienrat, der ja noch Informationen über Ernsts Verbleib gibt, hat mich dann auch noch richtig berührt.
    Nur, dass Richard so ungeschoren davon gekommen ist, das hat mir nicht geschmeckt. Hat er denn wirklich Ernst das Geld zurück gezahlt?
    Alles in allem hat es mir wieder viel Spass gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Schauplätze waren gut gewählt und da ich, wie schon erwähnt, letztes Jahr in München war, konnte ich auch mit manchen Orten etwas anfangen. Danke Heidi, dass du die LR so nett begleitet hast.