Im Schatten der Purpurbuche - Joël Tan

  • Die Autorin
    Joël Tan wurde 1982 in Bremen geboren. Sie studierte Medien und Information an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und arbeitete vor, während und nach dieser Zeit in verschiedenen Verlagshäusern und Medienunternehmen. Als Zweitälteste von sieben Kindern, und Teil der darin enthaltenen beiden Zwillingspaare, lernte sie das turbulente Leben in einer Großfamilie kennen. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren Töchtern und zwei Pferden im Hamburger Norden.


    Inhalt
    Svea Michel arbeitet gemeinsam mit ihrer besten Freundin Tilli bei einem mobilen Pflegedienst. Dort hat sie täglich unter ihrer ungerechten Chefin zu leiden, die ihr immer die unangenehmsten Patienten und umständliche Routen zuteilt, während sie Tilli mit Freundlichkeit überhäuft.
    Ausgleich findet Svea im gemeinsamen Leben mit ihrem Freund Marc. Sie wohnen zusammen in einer Wohnung in Bremen und träumen von einer gemeinsamen Zukunft.


    Eigentlich hat Svea mit Esoterik nichts am Hut, doch an einem Abend auf dem Jahrmarkt gewinnt sie mit einem Los den Hauptgewinn – eine Rückführung. Allerdings verspricht sie Marc dieses Los nie einzulösen. Aber das Schicksal hat seine eigenen Pläne für Svea und so löst sie eines Tages das Los bei Medina, einer Reinkarnationstherapeutin und Kartenleserin, ein. Diese Entscheidung verändert das Leben aller Beteiligten für immer …


    Meine Eindrücke
    Svea ist eine hilfsbereite und geduldige Frau, die sich gerne zu spontanen Aktionen hinreißen lässt. Ihren Beruf übt sie mit Hingabe aus, egal wie schwierig der Patient ist.
    Im Privatleben ist sie rundum glücklich mit ihrem Freund Marc, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen möchte.
    Wichtig sind für sie auch ihre Freundinnen Tilli und Pia und vor allem Pia ist mit ihrem geschichtlichen Wissen später von unschätzbarem Wert.


    Im ersten Moment wirkt Marc wie ein Traummann, gut aussehend, aufmerksam und liebevoll. Allerdings hat er eine dominante und besitzergreifende Ader, die Svea aber nicht stört. Im Gegenteil, sie scheint es zu genießen, was vor allem bei der ein oder anderen prickelnden Szene deutlich wird.
    Wenn es um esoterische Dinge wie z.B. Kartenlegen und Rückführungen geht, reagiert er ungehalten mit strikter Ablehnung. Kein Wunder, denn seit seiner Kindheit behauptet seine Mutter, er wäre eine "alte Seele" und schleppte ihn von einem Hellseher zum nächsten.


    Für diese Dinge sollte man als Leserin offen sein, denn sie spielen eine große Rolle in diesem Buch. Die Autorin hat im Rahmen ihrer Recherchen selbst an Rückführungen teilgenommen und entsprechend glaubwürdig sind ihre Schilderungen.
    Svea sieht sich in einem früheren Leben im 13. Jahrhundert und spürt das dramatische Geschehen sehr intensiv. Doch was bedeuten die Ereignisse in der Vergangenheit für Sveas heutiges Leben? Gab es die Menschen in ihrer „Vision“ wirklich? Diese Rätsel versucht Svea gemeinsam mit ihrer Freundin Pia zu lösen.
    Die Reisen in die Vergangenheit machen jedoch nur einen sehr geringen Teil der Handlung aus. Hauptsächlich findet das Geschehen in der Gegenwart statt.


    Und hier muss Svea lernen, dass nichts zufällig passiert. Diese Aussage begegnet einem immer wieder beim Lesen. Und so lenkt das Schicksal Svea zielstrebig in die gewünschte Richtung und macht dabei die erstaunlichsten Verrenkungen.


    Die Handlung ist so unterhaltsam und abwechslungsreich, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Es ist ein richtig toller Schmöker. Nur zum Ende wurde es für meinen Geschmack etwas abstrus und überzogen, was zwar die Spannung gesteigert hat, aber das wäre in meinen Augen nicht nötig gewesen um zu einem gelungenen und fesselnden Ende zu kommen.


    Fazit: Ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Schmöker.


    8 Punkte


    Edit: Name der Autorin im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe
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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Rückführung in ein altes Leben?


    Aufgrund des hübschen Äußeren und des sehr ansprechenden Klappentextes entschied ich mich für dieses Buch. Von der Autorin hatte ich bis dato kein Buch gelesen.


    Bevor ich zu meiner eigentlichen Bewertung komme, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um einen reinen Frauenroman handelt, bei dem mal sehr kurz in die Vergangenheit gereist wird. Elemente eines historischen Romans mit zwei Zeitebenen gibt es keine. Ich hatte nämlich einen ebensolchen Roman erwartet, aber dann nicht bekommen.


    In der Geschichte geht es um Svea, die mit ihrem Job und Freund Marc einfach nur zufrieden ist. Besser könnte das Leben kaum sein. Wirklich? Doch dann besucht sie mit ihrer besten Freundin einen Jahrmarkt und gewinnt dort die Rückführung in ein vergangenes Leben. Soll sie an dem Quatsch wirklich teilnehmen? Und vor allem: Was hat das eigentlich für Auswirkungen auf ihr Leben in der Gegenwart?


    Das Buch ist in vier Abschnitte untergliedert und ein personaler Erzähler führt uns durch das Geschehen.


    Svea ist als Protagonistin einfach ein Mädel mit dem Herzen am rechten Fleck. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Was ich nicht so ganz verstehen konnte war ihre Vernarrtheit in ihren dominanten Freund Marc, der mir nicht so recht gefallen wollte.


    Die Handlung spielt fast ausschließlich in der Gegenwart und beschäftigt sich mit esoterischen Elementen, wie eben auch der Rückführung in ein anderes, früheres Leben. Man merkt dem Buch stark an, dass die Autorin detailliert recherchiert hat, aber man muss schon etwas dafür übrig haben, um die Ereignisse dann auch gern zu lesen.


    Die Grundidee, dass das Schicksal das Leben lenkt und leitet hat mir gut gefallen. Auch der Gedanke, dass frühere Entscheidungen (von einem selbst oder den Vorfahren) einen Einfluss auf das eigene Leben haben, wirkte stimmig. Trotzdem fiel es mir recht schwer mich auf die Materie einzulassen, da ich nur an wissenschaftlich bewiesene Ereignisse/ Tatsachen glaube.


    Klar ist, dass die Autorin ohne Frage schreiben kann, denn sie hat mich mit ihrem Roman gut unterhalten, auch wenn das gewählte Thema nicht so meins war. Das Ende war mir persönlich etwas zu überzogen.


    Fazit: Leichte Frauenlektüre, die sich hervorragend für den Urlaub eignet. Aufgrund des Themas kann ich den Roman nur bedingt weiterempfehlen...


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten