Homo ambrosius - Albert Karer

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    *** Alle drei Bände in einem Buch *** Biologen und Mediziner schaffen neue Wesen. Ingenieure entwickeln künstliche Intelligenzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Biologie und Technik miteinander verschmelzen werden. Der Dreiteiler Homo ambrosius greift diese Themen auf: Im ersten Band Die Organhändler organisiert der Manager Dérúgo Feng gegen Geld Spenderorgane und finanziert sich auf diese Weise seine exklusiven Hobbys. Als er 2013 eine politische Karriere beginnt, beseitigt er radikal alle Spuren des schmutzigen Handels. Tobias Feist alias der Gambler ist ein gefeierter Hacker und landet durch Zufall in einem BKA-Team, das Organhändlern auf der Spur ist. Dérúgo Feng nimmt Tobias Feist etwas, das ihm lieb und teuer ist. Und macht sich den Computer-Freak damit zum erbitterten Feind. Der zweite Band, Die Chimären, spielt fünfundzwanzig Jahre später. Dérúgo Feng ist inzwischen ein führender chinesischer Politiker und Tobias Feist arbeitet für den britischen Geheimdienst. Fengs Wissenschaftler haben im Labor eine neue Menschenart erschaffen, die intelligenter und langlebiger als der Homo sapiens ist: den Homo ambrosius. Tobias Feist hat zeitgleich eine künstliche Superintelligenz namens Confidence programmiert, mit ihr versucht er, den Homo ambrosius zu vernichten und sich an Feng zu rächen. Im dritten Band, Die Unsterblichen, sind Tobias Feist und Dérúgo Feng tot im Jahre 2044 leben sie in ihren Erben weiter, den Homo ambrosius und Confidence. Ziyi Dai, die Älteste der Homo ambrosius, ist jetzt einundzwanzig Jahre alt. Unter ihrer Führung streben die Homo ambrosius in China die Macht an. Aber sie haben einen starken Gegner, der sie vernichten will: Confidence. Als Ziyi Dai und Confidence sich schließlich begegnen, entscheidet sich die Zukunft der Menschheit.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Albert Karer, geboren 1961, Studium der Biologie, Forschung am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie. Seit 1990 als Unternehmensberater tätig. 1996 gründete A. K. in der Schweiz eine international tätige Beratungsfirma. Neben seinen Romanen hat er zwei vielbeachtete Fachbücher aus dem Bereich der IT-Organisation beim Springer Verlag veröffentlicht.


    meine Meinung
    Biologie und Technik. Schon lang verbindet die beiden Wissenschaften mehr, als sie trennt. Schon heute versuchen Biologen und Mediziner, sich die Technik nutzbar zu machen um das menschliche Leben zu verlängern, Krankheiten zu heilen oder Operationen an Stellen vorzunehmen, bei denen man vor 20 Jahren noch verstorben wäre. Doch wie weit darf die Wissenschaft gehen? Und wer setzt die Grenze?


    "Homo ambrosius – Der unsterbliche Mensch" ist der Sammelband dreier Romane von Albert Karer. In seinem Gesamtwerk behandelt der Autor die Frage, wie sehr wir schon von der Technik abhängig sind und wo die Grenzen verlaufen. Alle 3 Romane haben mir sehr gut gefallen und lassen sich auch locker als ein zusammenhängdes Werk lesen.


    Die Geschichte beginnt mit illegalem Organhandel und einem jungen Mann, der als Hacker im Gefängnis sein Dasein fristen muss. Tobias Feist, so der Name des Hackers, wird von der Regierung angeworben um vermeintlich unbedeutenden Verbrechen auf die Spur zu kommen. Dabei entdeckt er zusammen mit seinem Vorgesetzten ein Netzwerk aus Organhandel und -transplantationen, das sich bis weit in die höchsten Kreise erstreckt. Daraus entwickelt sich schnell ein actiongeladener Thriller, der im weiteren Verlauf science-fiction-artige Züge annimmt, ohne dabei vollkommen an der Realität vorbei zu denken. Das hat mir besonders gut gefallen.


    Auch die Ausführungen Albert Karers haben mir sehr gut gefallen. Während man in Band 1 einen Einblick in die Welt des Organhandels bekommt, zeigt er im weiteren Verlauf auch, wie gefährlich Hackerangriffe werden können und wie weit uns Maschinen das Denken abnehmen werden. Dabei bleibt der Autor aber in meinen Augen nah an der Realität und liefert sich nicht völlig seiner Fantasie aus. Dadurch werden die 3 Romane glaubwürdig und gleichzeitig beängstigend.


    Mit Tobias Feist hat der Autor eine Hauptfigur erschaffen, die nicht auf den ersten Blick unbedingte Sympathie verdient. Tobias ist ein zurückhaltender, fast einsiedlerischer Mensch, der nur in der Technik vollkommen auflebt. Doch wenn man ihn da mal packt, blüht er wie eine Rose auf und ist kaum noch zu bremsen. Im Laufe des Lesens habe ich Feist gern gewonnen, auch wenn er immer wieder Verhalten an den Tag legte, über das ich den Kopf geschüttelt habe. Aber insgesamt habe ich Tobias sehr gern begleitet.


    Der Stil von Albert Karer ist sehr gut zu lesen. Seine Erzählweise ist geprägt von wissenschaftlichen, aber gut verständlichen Ausführungen und ich hatte immer das Gefühl, dass er mehr Informationen in einem Satz transportieren kann, als andere Autoren auf mehreren Seiten. Toll!


    Fazit: ein toller Sammelband, der mich positiv überrascht hat. Wer sich für Wissenschaft und Technik interessiert, sollte zugreifen!