Das zufällige Leben der Azalea Lewis von J. W. Ironmonger
Azalea Lewis hat in ihrem Leben bereits einige furchtbare Erlebnisse hinter sich, die sie nicht als zufällige Ereignisse einstuft, sondern der festen Überzeugung ist, dass sich etwas oder jemand in ihr Leben einmischt bzw. darin herum pfuscht. Um diesen Umständen auf den Grund zu gehen, sucht sie einen Experten für Zufälle auf, Dr. Thomas Post. Gemeinsam versuchen die beiden die Zufälle/Ereignisse zu entschlüsseln, die Azaleas Leben beeinflusst haben.
Die Geschichte selbst wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, Rückblicke auf verschiedenen Zeitebenen wechseln sich mit dem Gegenwartshandlungsstrang ab. Der Erzähler der Geschichte, der selbst für die Handlung keine Rolle spielt, kommt dabei ein wenig wie ein tatsächlicher Geschichtenerzähler rüber, der einem Publikum die Handlung vorträgt.
Alles in allem war es eine interessante Geschichte, die jedoch, gerade was den theoretischen Hintergrund der Zufallstheorien bzw. der Wahrscheinlichkeitsrechnung anging, einige Längen aufwies. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen hat dafür gesorgt, dass sich die Geschichte erst Stück für Stück erschließt, die ganze Tragweite der einzelnen tragischen Ereignisse erst nach und nach ans Licht kam. Hinter der gesamten Erzählung klingt die Frage nach einer Vorherbestimmung durch Schicksal oder eben bloß das angehäufte Auftreten von purem Pech mit. Und mit Azalea und Thomas haben wir jeweils einen Vertreter der einen und anderen Theorie an der Handlung beteiligt.
Mir jedenfalls hat die Geschichte und deren Umsetzung eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn ich nicht sagen kann, dass mich „Das zufällige Leben der Azalea Lewis“ jetzt vollkommen vom Hocker gerissen hätte.
Ich vergebe 6 von 10 möglichen Eulenpunkten und bedanke mich nochmal bei Wolke und dem Verlag für mein Exemplar des Romans, den ich hier im Forum im Rahmen der Leserunde gelesen habe.