Klappentext:
Als Steffen Plate gefunden wird, ist er kaum mehr zu identifizieren. Ratten haben ihn bei lebendigem Leibe zernagt! Kommissarin Francesca Dante, eine impulsive Neapolitanerin, und ihr Vorgesetzter Jessen, der reservierte Hanseat mit einer Schwäche für Maßanzüge und alte Geschichte, stoßen schnell auf eine kalte Fährte. Vor 18 Jahren war Plate in ein Verbrechen verstrickt: Eine Familie wurde in Geiselhaft genommen, ein Banküberfall scheiterte. Eine der Töchter starb, so auch Plates Komplize. Dante und Jessen decken viele Ungereimtheiten auf und machen eine grausige Entdeckung: Hier ist jemand auf einem minutiös geplanten, mit erschreckender Geduld ausgeführten Rachefeldzug und tötet mit der Geduld einer Katze. Still, grausam, unauffällig. Und es ist noch nicht zu Ende.
Die Autorin:
Susanne Mischke wurde in Kempten im Allgäu geboren, lebt in Norddeutschland und Südschweden und schreibt seit zwanzig Jahren erfolgreich Romane, u.a. ausgezeichnet mit dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur und der »Agathe« dem Frauenkrimipreis der Stadt Wiesbaden. Zuletzt erschienen von ihr die Krimis »Tod an der Leine« (2009), »Totenfeuer« (2010), »Todesspur« (2012) und »Töte, wenn Du kannst!« (2013). Insgesamt verkauften sich ihre Romane über 500.000 Mal. Ihre Bestseller »Mordskind« und »Die Eisheilige« wurden vom ZDF verfilmt.
Meine Meinung:
In einem Brunnen auf dem Gelände einer alten Ziegelei wird die Leiche eines Mannes gefunden. Vieles deutet darauf hin, dass er jahrelange gefangen gehalten wurde, ehe er von Wanderratten lebendig zernagt wurde und schließlich starb.
Hauptkommissar Carolus Jessen und Oberkommissarin Francesca Dante ermitteln in dem Fall und schnell ist die Identität des Mannes geklärt. Steffen Plate war vor vielen Jahren in einen Raubüberfall mit Geiselnahme verwickelt, dabei ging einiges entsetzlich schief.
Alte Vernehmungsprotokolle werfen bei Francesca viele Fragen auf…
Bisher habe ich die Bücher von Susanne Mischke immer verschlungen. Egal, ob es sich um die Serie mit Bodo Völxen handelt, oder diverse andere ausserhalb dieser Reihe.
Tja, hier habe ich nun die berühmte Ausnahme von der Regel…
Was hat mich gestört? Leider eine ganze Menge!
Zu einem guten Krimi gehören für mich natürlich immer Wendungen, mit denen man als Leser nicht rechnet. Das erhöht den Spannungsaufbau und animiert zum Spekulieren. Von diesen Wendungen aber gab es hier einfach zu viele. Das Ganze kam mir vor wie ein Zickzack Kurs – man rennt nach rechts, dann wieder nach links und wieder zurück – sieht aber das Ziel nicht. Das steigert die Spannung nun mal leider überhaupt nicht.
Dazu kam, dass es eine Menge mutmaßlicher Opfer, Täter und Motive gibt. Dies sorgte dafür, dass ich über weite Strecken den Überblick verlor und leicht überfordert der Story hinterher hechelte. Irgendwann interessierte mich dann einfach das –Wer, Wie, Wann, Warum – nicht mehr. Davon abgesehen hat mich die letztendliche Auflösung nicht zufriedengestellt.
Der nächste Kritikpunkt betrifft die Dialoge - Die Autorin wechselt innerhalb der Gespräche ständig von der direkten zur indirekten Rede. Auf Dauer fand ich das nervtötend, es störte meinen Lesefluss doch sehr.
Gelungen hingegen war die Personenzeichnung. Allen voran mochte ich die die Neapolitanerin Francesca, deren Familie händeringend versucht, sie zu verkuppeln.
Auch Carolus Jessen war mir nicht unsympathisch, er schleppt traumatische Kindheitserinnerungen mit sich herum, die nur angedeutet und erst am Ende näher erläutert werden.
Insgesamt war mir „Kalte Fährte“ zu überfrachtet – weniger wäre mehr gewesen!
4 Punkte