Last stand at saber river / Das letzte Gefecht am Saber River

  • Cable kehrt dem nicht mehr zu gewinnendem Bürgerkrieg den Rücken und geht nach hause,zu seiner Frau und den Kindern. Doch ihre Ranch in Arizona ist bereits von den Männern eines ehemaligen Unionsoffiziers konfisziert worden.
    Und um seinen Frieden zu gewinnen muss Cable ein weiteres mal zur Waffe greifen.


    Bevor Elmore Leonard als Thrillerautor von sich reden machte schrieb er eine Reihe von Western, welche zum Teil erfolgreich verfilmt wurden. "Valdez" mit Burt Lancaster und "Hondo" mit Paul Newman sind nur die bekanntesten Beispiele. Und wie bei seinen Thrillern versuchte Leonard die Genreregeln ein wenig interessanter zu machen, ohne sie wirklich zu brechen, was auch in den Filmen gut gelang.


    "Last Stand At Saber River" weist nicht nur einen spannenden Haupthandlungsstrang auf, in dem Cable versucht sein Land wieder in Besitz zu nehmen, einige Nebenhandlungsstränge und eine Hintergrundgeschichte für diverse Nebenfiguren hauchen dieser Geschichte zusätzliches Leben ein.
    Da ist vor allem seine in Trümmern liegende Ehe. Die Wiedersehensfreude seiner Frau - die ihren Mann für tot gehalten hat - dauert nur kurz, sie kann ihm das verlassen der Familie zugunsten eines "Abenteuers" nicht verzeihen, und zieht damit von Anfang an alles in Zweifel, wofür Cable kämpft.
    Da ist der fanatische Agent der Südstaaten, der nicht glauben will, glauben kann, das die Sache verloren ist...
    ...und da ist die untervögelte Unionstochter, welche Cable zu verführen versucht.....



    ....es geht also um viel mehr als nur die Bösen zu erschießen und Rinder zu züchten.


    Tom Selleck ist nicht nur als ein ein Detektiv bekannt geworden der genauso heißt wie ein Eis am Stil, er hat sich auch als Westerndarsteller einen Namen gemacht - "Quigley" ist da seine bekannteste Rolle. (Man hat hier einfach den Kontinent samt Ureinwohner ausgetauscht, ansonsten ist dieser Film ein Western!)


    Ich halte allerdings seine Darstellung im hier vorliegenden Film für seine beste, so wie ich auch diesen Film für den besten Western halte, den er gedreht hat!


    So gut jedoch seine Darstellung sein mag, und so sehr dieser Film von den ausgezeichneten Nebendarstellern - u.a. den Carradine-Brüdern - profitiert, was diesen Film über so viele andere heraushebt ist Suzi Amis und ihre Darstellung von Cables Frau!


    Im amerikanische Western ist die Frau traditionell dazu da den Helden anzuhimmeln und von ihm gerettet zu werden - um ihn dann noch mehr anzuhimmeln.


    Selbst Jean Athurs Darstellung der Calamity Jane - deren erstes Erscheinen einfach großartig ist und der all diese Klischees Lügen strafen könnte verpufft, sobald Wild Bill Cooper auftaucht - was für eine Möglichkeit wurde hier verschenkt!


    Selbst in dem italowesternbeeinflussten "Hängt ihn höher" geht Clinton jun. Mit der Frau in Not am Nachmittag picknicken, um sie dann pünktlich zuhause abzuliefern, bevor er sich hinhaut- er muss ja morgens früh raus und weiterrächen. Und sein Mädel wird schön zuhause auf ihn warten, bis er mit Vergeltung üben fertig ist. Immerhin sorgte die Modernisierung des Westerns manchmal dafür,das die Saloongirls tatsächlich Nutten waren. Ein großer Schritt für den amerikanischen Western.


    Die Frontiersfrau allerdings war als Heiligtum immer unantastbar. Und unrealistisch.


    Und dabei ist sie die vielleicht interessanteste Figur im Western.


    Man sieht es ihr an! Die harte Arbeit, das durchaus entbehrungsreiche Leben. Sie ist kompetent, auch ohne "starken Mann " an ihrer Seite. Sie hält die Familie zusammen und weiss sie zu verteidigen - auch mit der Waffe in der Hand.


    So etwas hinterlässt Spuren - auch in dem schönsten Gesicht.


    Suzi Amis zeigt hier alle diese Facetten einer Frau aus dem Grenzgebiet, am Rande der Zivilisation, welche sie mehr noch als die diese Grenze niederreißenden und erweiternden Männer verkörpert. Die Männer mögen diesen Raum erobert haben, doch es waren die Frauen, die aus dieser Wildnis eine Heimat geschaffen gaben, für sich und ihre Kinder,und auch für ihre Männer.


    In diesem Film ist sie nicht nur Lehrerin, sie ist auch eine äusserst talentierte Waffenschmiedin, und sie weiß auch mit diesen Waffen umzugehen. Sie ist es die bei der ersten Konfrontation mit den Unionsmännern zwei dieser Halunken mit der Schrotflinte erschießt, sie reitet los um ihrem Mann beizustehen - mit dem Gewehr in der Hand.


    Suzi Amis weist hier sogar eine Joan Crawford in "Johnny Guitar" in ihre Schranken - weil sie kein Fantasieprodukt ist, sondern echt!


    Es ist vor allem ihre Darstellung welche diesen schon wirklich guten Western sehenswert macht!



    "Last stand at Saber River" hätte das Zeug für einen Kinofilm - wobei viele amerikanische Fernsehproduktionen schon ebendieses Niveau erreichen

  • Letztes Gefecht am Saber River


    Den Film habe ich heute auch endlich gesehen.
    Sehr ordentliche TV-Verfilmung eines Romans von Elmore Leonard.


    Die Handlung ist kurz vor Ende des amerikanischen Bürgerkriegs in Texas und Arizona angesiedelt. Nord gegen Süd! Kriegsmüdigkeit und Fanatismus sind auf beiden Seiten vorhanden. Entsprechend zerrissen fühlen sich die Protagonisten des Films.


    Die Stärken des Film sind die Umsetzung der interessanten Handlung, die gelungenen Darstellungen der relativ komplexen Figuren und die (besonders für einen Fernsehfilm) saubere Regie- und Kameraarbeit, aus der sich Atmosphäre ergibt.


    Regie: Dick Lowry


    Kurzbeschreibung:
    Mehr als drei Jahre war Paul Cable von Zuhause weg, um im Bürgerkrieg für die Südstaaten zu kämpfen. Doch nicht nur die unerbittlichen Kämpfe haben an Cable selbst Spuren hinterlassen. Als er sichtlich erschöpft zurückkehrt, muss er erfahren, dass sein jüngstes Kind im Babyalter nach nur wenigen Wochen starb. Und auch seine Frau Martha scheint ihm nicht vergeben zu können, damals seine Familie für den Bürgerkrieg verlassen zu haben. In der Hoffnung, wieder zum alten gewohnten Leben zurückzufinden, macht sich die Familie auf, wieder zurück in ihre Heimat ziehen - und muss feststellen, dass ihr Haus von den Kidston-Brüdern belagert wird. Es beginnt ein harter Konflikt zwischen den Kidstons und Paul Cable, der es hierdurch nicht schafft, Frieden zu finden. Zu allem Überfluss gibt es noch Naturen wie Edward Janroe, der es bis zum Schluss nicht wahrhaben will, den Krieg verloren zu haben. Insgeheim schmiedet er Pläne, Cable aus seinem Krieg nicht gehen zu lassen - und beginnt ein verheerendes Täuschungsspiel...