Frau Benedict und das Gute in jedem Menschen - Anni Bürkl

  • Ich bin mir nicht so sicher, in welche Kategorie das Buch gehört...


    Das Buch:


    400 Seiten / Taschenbuch / 12,90 Euro
    E-Book / 0,99 Euro



    Inhalt:


    Gestatten, Tamara Benedict. Frau Benedict kocht für ihr Leben gerne Gerichte aus aller Welt. Gerade hat sie wegen eines jungen Lovers eine Karriere in der internationalen Spitzengastronomie abgebrochen und ist in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Schwerer Fehler. Erst der Mann weg, dann der Job, schließlich die Wohnung. Nur der vom Ex geerbte Kater ist ihr geblieben. Und die Freundinnen, die mit Tee und Meditationen ihre seelische Balance halten. Doch Frau Benedict hat genug von den Demütigungen, sie will sich endlich zur Wehr setzen. Dabei hilft kein Zen, kein Tango. Und auch nicht der buddhistische Mönch, zu dem sich Tamara bei ihrer neuen Tätigkeit als Imbisswagen-Köchin so unpassend hingezogen fühlt. Zwischen dem Möchtegern-Lido am kleinen Badesee, anstrengenden Provinz-Beachboys und dem Duft von Käsekrainern geht es rund. Eine Geschichte für alle, die ihr Schicksal nicht auf einem Meditationskissen absitzen möchten und sich mehr Chilli im Gurkensalat wünschen.



    Meine Meinung:


    Ich muss zugeben, dass der Titel mich anfangs nicht so wirklich gereizt hat, wohl aber der Klappentext, also habe ich es mit dem Buch versucht. Der Klappentext passt im Übrigen auch sehr gut zum Buch und zu der Art, wie das Buch geschrieben ist.


    Tamara Benedict hat große Ziele. Sie hat Köchin gelernt und möchte in den großen Küchen der Welt kochen. Allerdings ist ihr das nicht gelungen, denn ihr Ex hat ihr Steine in den Weg gelegt und ihr eingeredet, dass sie von ihrem Auslandsaufenthalt nach Wien zurück kehren muss. Kaum hat sie das getan, verlässt er sie. Tamara endet in einer Kantinenküche, in der sie mehr als unglücklich ist. Hier beginnt unsere Geschichte. Tamara sucht sich einen Job, den ich persönlich sehr ansprechend fand: Sie ist Betreiberin eines Imbisswagens und tingelt - zumindest zeitweise - durch ihr Heimatland. Eigentlich scheint sie damit zu frieden zu sein, aber als ihr Imbisswagen abbrennt und sie mittellos und alleine in der Pampa steht, muss sie irgendwie wieder zu sich selbst finden und zu dem, was sie glücklich macht.


    Das Buch ist genau das richtige für einen lauen Abend im Sommer, da es nicht besonders schwierig geschrieben ist. Die Autorin hat viel Humor einfließen lassen, was mir besonders gut gefallen hat. Dabei driftet das Buch nicht in Slapstick ab, sondern bedient sich eher der Situationskomik, allerdings nicht das ganze Buch über, sondern partiell. Als Leser wird man direkt in das Geschehen geworfen und muss nach und nach herausfinden, was es mit Tamaras Pechsträhne auf sich hat. Teilweise sind die Szenen etwas überzogen, aber das hat nicht weiter gestört, weil es einfach in das Gesamtkonzept des Buches gepasst hat.


    Als Leser hat man ganz deutlich gemerkt, dass die Autorin aus Österreich kommt, da einige Begriffe bzw. die Verwendung von Begriffen doch etwas anders sind als man es in Deutschland kennt. Das hat das Buch noch authentischer gemacht, denn ab und an fielen auch mal umgangssprachliche Redewendungen. Wer jetzt denkt, er hat ein langweiliges Buch um eine Frau, die sich selber findet, vor sich, der kann sich sicher sein, dass ihn da mehr erwartet. Denn nicht nur Tamaras Freundin ist etwas verrückt, sondern auch der buddhistische Mönch, dem Tamara sich zeitweise anschließt.

    Wenn ihr ein Buch lesen wollt, das euch gut unterhält, dann kann ich euch Frau Benedict guten Gewissens empfehlen.