Der Fluch der Sommervögel, Nicole Steyer

  • Inhaltsangabe:


    Frankfurt im 17. Jahrhundert. Maria Merian ist Malerin, und vor allem Schmetterlinge, die sie liebevoll Sommervögel nennt, sind ihre Leidenschaft. Sie beobachtet sie genau, erforscht ihre Verwandlung, zeichnet jedes Detail, auch wenn ihre Familie und ihre Umgebung ihr mit Unverständnis begegnen, denn Schmetterlinge gelten zu ihrer Zeit als Unheilsbringer und Vorboten des Todes. Eines Tages lernt sie auf dem Friedhof den eigenwilligen Totengräber Christian kennen. Die beiden schließen Freundschaft, aus der Liebe wird. Doch Christian hat eine dunkle Vergangenheit, die auch Maria in Lebensgefahr bringt..........




    Lebenslauf von Nicole Steyer


    Ich wurde 1978 in Bad Aibling geboren und bin in Rosenheim aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation arbeitete ich einige Jahre in der IT-Branche in München. Doch dann zog mich im Jahr 2001 die Liebe nach Idstein im schönen Taunus. Nach der Geburt meiner beiden Kinder begann ich wieder vermehrt zu schreiben. Das Ausdenken von Geschichten begleitet mich seit meiner Kindheit. Bereits im Alter von acht Jahren verkaufte ich meine ersten selbst gebastelten Bücher. Ich begann mit Kindergeschichten, die ich meinen Töchtern vorlas, die aber auch von einem kleinen Verlag veröffentlicht wurden. 2008 machte ich mich als freie Autorin selbstständig. Ich war schon immer ein großer Freund von historischen Romanen. Irgendwann wurde ich auf die Idsteiner Stadtgeschichte aufmerksam und begann zu recherchieren. Besonders die Zeit der Hexenverfolgungen hatte es mir angetan. Nach einigen Recherchearbeiten kam mir die Idee für meinen ersten historischen Roman. Idstein ist meine Heimat geworden und die Gassen der Altstadt verzaubern mich immer wieder neu. Ich lebe mit meiner Familie in einem ruhigen Ortsteil, umgeben von Wald und Feldern.



    Meine Zusammenfassung und Meinug zum Buch:


    Frankfurt am Main 1664 , die noch sehr junge 17 Jährige Maria Sibylla Merian ist eine begnadete Künstlerin. Die Malerei und das Kupferstechen liegen ihr im Blut, eine Sache in die sie viel Herzblut Investiert. Schon mit 3 Jahren hat sie ihren Vater verloren, aber ihr Stiefvater fördert ihr Talent und ihre Ausbildung, er und ihr Stiefbruder erkennen ihr Talent, sehr zum Missfallen ihrer Mutter. Mit Hingabe beobachtet Maria die Schmetterlinge von der



    Bevölkerung die Butterfliegen genannt , die sie liebevoll als Sommervögel bezeichnet. Sie sammelt sie und studiert ihre Verwandlung, in jeden noch so kleinsten Detail der Metamorphose und hält sie in ihre Zeichnungen bis ins kleinste Naturgemäß fest. Es sind schon Wissenschaftliche Arbeiten und sie möchte gerne eine Buch darüber veröffentlichen, sie ist geradezu beseelt davon. Viel Unterstützung findet sie auch in dem Alten Buchhändler Valentin, der das Talent und die Hingabe von Maria schätzt. Der Abergläubischen Bevölkerung ist Maria Suspekt, für sie sind die Butterfliegen , keine Filigrane Wesen, für sie sind Marias Sommervögel mit dem Teufel im Bunde. Auch dem Pfarrer Waldschmidt, dessen Sohn ist sie ein Dorn im Auge, für sie ist sie eine Hexe und mit dem Teufel im Bunde.Auch in dem jungen Totengräber Christian findet sie einen Freund und Seelen verwandten, auch er liebt die Sommervögel und meißelt sie in Grabsteine, sie sollen so glaubt er den Toten den Aufstieg in den Himmel erleichtern. Aus dieser zarten Freundschaft wird Liebe, aber sie steht unter keinem guten Stern. Es gibt da noch eine dunkle Vergangenheit in Christians Kindheit, die eine Gewisse Hure Edda ans Tageslicht zerrt. Dunkle Wolken ziehen auf als Maria einen Mord beobachtet, Maria gerät in Lebensgefahr ebenso ihr Freund Christian der sich auf die Suche nach der Vergangenheit macht. Man trachtet nach beider Leben, den die Wahrheit darf niemals ans Tageslicht kommen....




    Meine Meinung zur Autorin:


    Es ist schon meiner 3. Roman, nach „Der Hexe von Nassau „ und „ Das Pestkind“, der ich von dieser Großartigen Schriftstellerin gelesen habe. Wie Immer lässt sie viel Wärme und Herzblut in ihre Geschichten Fließen . Sie setzt wenn man es so will ein Denkmal einer Großen Künstlerin Sibylla Maria Merian in diesem Buch , das sie mit viele Liebe und Hingabe über das Leben Maria Recherchiert hat . Sie erzählt von den Jugendjahren dieser ungewöhnlichen und mutigen Frau, die sich nicht verbiegen lies und gegen alle Widerstände trotzte. Über den nicht immer leichten Stand der Frauen in der damaligen Zeit, die Naivität, den Aberglauben der Menschen, von ihren Hoffnungen und Träumen. Man erlebt alles ganz nah aus einem anderen Blickwinkel heraus. Man Spaziert mit ihr durch das Mittelalterliche Frankfurt, ob Barfüßerkirche oder andere bekannte Plätze. Sehr Lebendig kommen auch die einzelnen Protagonisten herüber, sie wirken sehr real und zum anfassen. Auch sind die einzelnen Charaktere sehr gut heraus kristallisiert, so kann man sich gut in deren Gedanken und Gefühle hinein versetzen und verstehen lernen kann. Man kann Maria beim Zeichnen ihrer Filigranen Sommervögel zusehen. Ihr Schreibstil ist wie immer Klar, Kraftvoll, Bildhaft und Mitreißend....



    „ Ein Großartiger historischer Roman, spannend und fesselnd, der einem verzaubert „



    :fingerhoch :respekt

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Über die Autorin
    Nicole Steyer wurde 1978 in Bad Aibling geboren und wuchs in Rosenheim auf. Doch dann ging sie der Liebe wegen nach Idstein im Taunus. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder begann sie zu schreiben, beschäftigte sich mit der Idsteiner Stadtgeschichte und begann zu recherchieren. Das Ergebnis dieser Recherchen ist ihr erster historischer Roman, der sich mit den Hexenverfolgungen in Idstein und Umgebung befasst.


    Über das Buch
    Maria Merian ist eine begnadete Malerin. Sie hat zwei ältere Brüder, die den gleichen Vater hatten, der jedoch gestorben ist. Ihre Mutter heiratete dann den Blumenmaler Jacob Marrell, der Marias Talent erkannte und förderte. Sie malte mit Vorliebe Schmetterlinge, oder Butterfliegen wie es damals hieß. Sie selbst nannte sie Sommervögel. Zu Hause verstehen sie nur die Magd Bärbel und ihr Halbbruder Caspar. Und in Frankfurt nannte man Maria das Raupenmädchen…
    In dem Totengräber Christian findet sie einen Gleichgesinnten, nur dass er nicht malt, sondern die Butterfliegen in Stein meißelt. Christian zeigt ihr den Garten von Sara. Für Sara malt Maria diesen Garten, denn Sara selbst kann ihn nicht mehr sehen….
    Conrad Waldschmid ist der Sohn von Bernhard und soll ihm ins Pastorenamt nachfolgen. Er sagt Maria teuflische Machenschaften nach, eben weil sie sich mit Raupen bzw. Butterfliegen beschäftigt, die für ihn Teufelswerk sind….
    Christian hat erfahren, wer sein Vater ist doch der will von ihm nichts wissen…
    Christian wird auf der Straße von drei Kerlen überfallen. Maria ist bei ihm und geht dazwischen, und bekommt dabei eine schwere Verletzung ab…
    Und dann wird sie auch noch zu Hause im Bett überfallen, denn die drei haben Angst, sie habe sie erkannt. Und dieser Überfall hat traurige Folgen für Maria…
    Und Conrad ist so voller Hass, dass er die beiden anklagen will, sobald er Pastor ist. Garantiert wird er einen Grund finden auch wenn er noch so hirnrissig ist….


    Warum nennt man Maria Raupenmädchen? Weshalb kann Sara ihren Garten nicht mehr sehen? Wieso waren Butterfliegen damals Teufelswerk? Wer war Christians Vater? Was passierte mit Maria, als sie Christian gegen die drei half? Welche Folgen hat der Überfall auf Maria? Warum ist Conrad so voller Hass? Findet er wirklich einen Grund die beiden anzuklagen? Alle diese Fragen und noch viel mehr beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Am Anfang zog es sich etwas, doch spätestens als Christian erfuhr, wer sein Vater ist, wurde es spannend. In die Geschichte bin ich trotzdem gut hineingekommen, und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, keine langen Überlegungen was die Autorin mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. Dass Maria relativ selbstständig war, war zur damaligen Zeit absolut nicht selbstverständlich. Frauen hatten sich unterzuordnen. Aus diesem Grund konnte sie eben auch nicht offiziell malen. Auch wenn ihr Stiefvater ihr den Unterricht ermöglicht hat. Das Buch hat leider kein wirkliches Happy-End auch wenn Maria letztendlich heiratet. Was mir gefällt ist, dass die Autorin eine Liste der historischen Personen angehängt hat. Allerdings wäre ein vollständiges Personenregister noch besser gewesen. Ich muss aber sagen, dass mich dieses Buch so in seinem Bann gezogen hat, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe, und es mir sehr gut gefallen hat.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Frankfurt am Main, 17. Jahrhundert. Die junge Maria Sibylla Merian lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbbrüdern Matthäus und Caspar bei ihrem Stiefvater Jacob Marrell, einem Künstler und Maler. Auch sie selbst zeichnet und mal für ihr Leben gern, am liebsten Schmetterlinge. Aber ihre Leidenschaft für die "Sommervögel", wie sie sie liebevoll nennt, stößt nicht bei jedem auf Verständnis. Zur damaligen Zeit nennt man Schmetterlinge Butterfliegen. Sie gelten als Unheilsbringer und Vorboten des Todes. Man glaubt sogar, es seien verwandelte Hexen, die so den Rahm und die Butter stehlen. Über ein Mädchen, das sich für Raupen und ihre Verwandlung interessiert, sie studiert und zeichnet, redet man natürlich. Aber Maria lässt sich dadurch nicht beirren.
    Einzig der Totengräber Christian scheint sie zu verstehen. Er meißelt auf dem Friedhof Sommervögel in die Grabsteine und sieht Schmetterlinge nicht als "Teufelsgeziefer" und Unglücksboten, sondern als Symbol für die Freiheit der Seele, die sich aus der sterblichen Hülle des Menschen befreit. Aber er scheint ein dunkles Geheimnis zu haben und als ihn seine Vergangenheit einholt, gerät auch Maria in Gefahr...

    Ich habe mich schon immer gefragt, warum Schmetterlinge in der englischen Sprache Butterfly heißen, also Butterfliege. Nun weiß ich es. Der Begriff Sommervogel gefällt mir aber auch.

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, die Geschichte über die Schmetterlingsmalerin Maria Sibylla Merian fand ich sehr interessant. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und bildhaft, das damalige Frankfurt mit der geschäftigen Atmosphäre in den Straßen und Gassen wird beim Lesen regelrecht lebendig.
    Die Figuren, allen voran Maria, sind wunderbar gezeichnet. Bis in die Nebenfiguren bleibt keine farblos, jede bekommt eine kleine Geschichte, es gibt nicht nur Gut und nur Böse.

    Maria mochte ich gleich, eine mutige junge Frau für die damalige Zeit, die sich nicht vorschreiben lassen wollte, wie sie zu leben hat.

    Auch Christian war mir gleich sympathisch, ebenso wie der Buchhändler Valentin. Auch wenn die Autorin im Nachwort schreibt, dass beide von ihr erfunden sind, wäre es schön, wenn Maria Menschen wie sie um sich gehabt hätte.

    Fazit: Ein wunderbar geschriebener, historischer Roman über die frühen Jahre einer interessanten Frau, über die ich bisher leider kaum etwas wusste. Und von nun an, werde ich Schmetterlinge mit anderen Augen sehen....oder Sommervögel, wie Maria Sibylla Merian sie nannte.