Wie staubt ihr eure Bücher ab?

  • Hallo,


    bei mir steht mal wieder ein Großreinemachen an :).


    Würde gerne von euch wissen, wie ihr eure Bücher abstaubt? Mit einem Staubtuch, Staubsauger oder einfach mit der Puste? Was ist die beste und buchschonenste Methode aus eurer Sicht?


    Freue mich auf eure Antworten.


    Liebe Grüße


    pat

  • Erkenntnis nach Jahrzehnten eines Lebens mit sehr vielen Büchern:
    Bücher staubfrei halten ist unmöglich. Sie einigermaßen zu pflegen etwas, das viel Arbeit und Aufwand erfordert.


    Ich habe eine Privatbibliothek mit mehreren tausend Bänden. Ich mag das und ich will das so, falls sich in Zeiten der Digitalisierung jemand darüber wundert. :-)


    Ich habe folgendes gemacht:


    in den meisten Regalen stehen die Bücher vorne am Rand, schließen also mit dem Regalbrett ab.
    Regalfläche vor Büchern mit einem Tuch abzustauben nervt, fand ich, weil man einen Teil des Staubs nur in die Mini-Lücken zwischen den Büchern schiebt und noch dazu an den unteren Rand des Buchrückens drückt. Stehen sie vorne, hat man das Problem schon mal los.
    Hinten läßt sich der Staub langsamer und flächig nieder, man kann bei Bedarf einfach das Brett leerräumen, wischen und neu befüllen.


    Problematisch finde ich den Staub, der sich auf dem Kopfschnitt ablagert. Das trifft bei mir vornehmlich die Bretter in Fußbodennähe und die Bücher ganz oben.
    Für dicke Staubflocken unten benutze ich einen Handstaubsauger. Ich habe einen mit Kabel, die 20 bis 30 Minuten Akkuzeit reichen bei mir nicht.
    Ich sauge sehr vorsichtig darüber und versuche, die Bücher möglichst nicht zu berühren. Dabei hilft mir der Handstaubauger, weil er leichter ist und sich besser manövrieren läßt.


    Die vom obersten Regal nehme ich runter, gehe ans offene Fenster und schlage immer zwei bis drei Bücher vorsichtig(!!!) gegeneinander. Sie geben beeindruckende Staubwolken von sich.
    Das ist anstrengend, mehr als ca. hundert schaffe ich nie aufs Mal, dann habe ich es obersatt.
    Wichtig dabei: auf FußgängerInnen achten und auf die Windrichtung (das Lee/Luv-Problem :grin)!


    Man kann auch mit dicken Schminkpinseln arbeiten. Man muß halt darauf achten, keinen Staub in die Bücher zu drücken. Ein Staubtuch ist für den Buchschnitt nicht geeignet, finde ich.


    Großreinigung am gesamten Regal mache ich nie, das ist nur frustrierend. Ich säubere immer mal wieder einzelne Bretter.


    Ich muß aber dazusagen, daß ich meine Bücher häufig bewege. Die sind nicht Deko und auch nicht Museum. Ich stelle um, ordne neu, orden ein, sortiere aus. Lese, blättere, schlage nach. In meinen Regalen ist immer was los. :lache


    Dabei stoße ich durchaus auch mal auf Horrorecken mit dicksten Flocken, Spinnweben, Chaos. Passiert einer im Kleiderschrank auch, oder?


    Schutzumschläge lasse ich übrigens am Buch, weil sie genau das sind, was der Name sagt. Schutz.
    Risse an den Umschlägen klebe ich möglichst schnell ab (Filmoplast, nicht Tesa), verschmierte wische ich vorsichtig mit einem leicht feuchten Tuch (Wasser oder Alkohol) ab.
    Wie oben geschrieben, macht es Arbeit, eine Bibliothek in Schuß zu halten.
    Andere Leute pflegen Pflanzen, Meerschweinchen oder polieren Silber.


    Aber Staub ist immer ein bißchen an Büchern, damit muß man leben. Man lebt ja auch mit Katzenhaaren.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich finde, dass die Auf - und - zuklappmethode, die beste ist. Allerdings mache ich das auch nur, wenn ein Umräumen etc. fällig ist. Denn man muss jedes einzelne Buch in die Hand nehmen und kräftig zuklappen. Am besten auf dem Balkon oder am offenen Fenster.


    Gerade hab ich mal wieder eine Aktion hinter mir, auch weil ich etliches aussortiert habe. Ich brauche aber, wegen meiner Allergie immer noch ein feuchtes Tuch, "Blaues Wunder" das ist nicht so triefend nass und hält den Staub gut zurück. Damit gehe ich anschließend nochmal drüber. Aber nur über den Einband.

  • Zitat

    Original von magali
    Sind die nicht zu hart? Ich habe mich nie getraut, Malerpinsel zu nehmen. Deswegen dicke Schminkpinsel.


    Wenn man den Buchblock mit den Buchdeckeln schön zusammenpresst, finde ich die Pinsel nicht zu hart. Vielleicht sind billige Pinsel vom Discounter auch weicher. ;-)

  • magali, Du überraschst mich immer wieder. :wow Was Du geschrieben hast, könnte fast alles auch von mir stammen. Von den einigen Tausend Bänden in der Privatbibliohek bis dahin, daß auch in meinen Bücherregalen immer "etwas los ist". :grin


    Die "Hauptregale" habe ich normalerweise jedes Jahr ein Mal ausgeräumt und abgestaubt; dieses Jahr noch nicht, weil der Umzug noch kein ganzes Jahr her ist. Das geschieht dann so, daß ich die Bücher packenweise aus dem Regal nehme, fest zusammendrücke (damit es keine Lücken hat), ans vorher geöffnete Fenster trete, tief Luft hole und blase. Danach ist der Staub weg. Meistens jedenfalls. :grin Wer unter dem Fenster steht, hat Pech gehabt. :chen Allerdings, wenn jetzt jemand unter dem Fenster stünde, täte er dies mit hoher Wahrscheinlichkeit unbefugt, da man dazu auf unser Grundstück müßte. Dann werden die Bücher stapelweise nebeneinander gestellt, so daß die Reihenfolge erhalten bleibt und das Einräumen schnell vonstatten geht.


    Theoretisch jedenfalls. Denn praktisch läuft das darauf hinaus, daß doch ganz zufällig ein Buch aufklappt, ich mich festlese oder gar Bücher entdecke, von denen ich seit Jahren nichts mehr wußte, die ich aber eigentlich gekauft habe, um sie "sofortestens zu lesen". Normale Härte. Wie es im Leben eines Büchersammlers halt so geht. :rolleyes :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mit einem Bücherpinsel, der hat eine weiche und eine etwas härtere Seite. Ansonsten auch mit zusammenschlagen oder -klappen.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    So einer?


    Jau, bis auf den Unterschied, das meiner schon von meinen Eltern benutzt wurde, also so schätzungsweise 50 Jahre alt ist :lache

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich nehme eine Bürste vom Staubsauger, die wohl für Vorhänge gedacht ist und sauge die Bücher vorsichtig bei ganz niedriger Einstellung ab.
    Wie magali mache ich immer nur wenige Regalbretter auf einmal, räume sie aus, wische den Staub weg und sauge die Bücher vorsichtig ab. Ein weiches Tuch für die Einbände, gerade so nebelfeucht.
    Dauert ewig, mache ich aber auch nur selten, ich versuche in einem Jahr alle Regale durchzukriegen.

  • oemchenli


    interessantes Teil.
    :wow


    Und das klappt?



    Fritzi


    danke für den Tip, Bücherpinsel sind mir tatsächlich noch nicht untergekommen. Du siehst mich erfreut.


    Buchdoktor


    mein Makeup-Pinsel stammt aus einem 1€-Laden und ist gefühlte fünfzig Jahre alt.
    Ich werde mir die Malerpinsel bzw. Bücherpinsel mal genauer anschauen.



    SiCollier


    :lache


    Das braucht Dich nicht zu wundern, wir sind beide überzeugte Konservative, nur eben vom jeweils entgegengesetzen Ende des denkerisch/politisch/philosophischen Spektrums.


    Und klar lese ich mich beim Räumen irgendwann irgendwo fest. Manchmal merke ich es daran, daß mir ein Bein wehtut, weil ich nämlich noch auf der Leiter stehe.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • @ magali

    Zitat

    Original von magali
    :lache


    Das braucht Dich nicht zu wundern, wir sind beide überzeugte Konservative, nur eben vom jeweils entgegengesetzen Ende des denkerisch/politisch/philosophischen Spektrums.


    Und klar lese ich mich beim Räumen irgendwann irgendwo fest. Manchmal merke ich es daran, daß mir ein Bein wehtut, weil ich nämlich noch auf der Leiter stehe.


    :lache So gesehen sind wir uns vielleicht ähnlicher, als ich bisher dachte, wenn man mal von den "gegenseitigen Enden" absieht.


    Leiter brauche ich jetzt auch. Im alten Haus war die Zimmerhöhe ca. 1,90 m. Da hatte ich eher einen Balken vor dem Kopf (einen tragenden des Fachwerkhauses bitteschön :grin) als das ich so etwas wie eine Leiter gebraucht hätte. Jetzt hat es keine Balken mehr, dafür 2,60 m hohe Räume. Ungewohnt, daß ich für die oberen Regale auf eine Leiter steigen muß. Bisher waren mir beim Abstauben eher die Beine eingeschlafen, weil ich irgendwann lesend auf dem Fußboden gesessen bin. :chen
    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier


    2,20 m Regale, 3,50 m Decken und knapp 1,57 Körpergröße. Entweder ich lasse mir auf meine alten Tage noch Flügel wachsen oder ich spiele weiterhin Leiter-Eichhörnchen.
    Klettern hält fit, sage ich mir, mit dem Pinsel zwischen den Zähnen, fünf Bücher in einen Arm geklemmt und die andere Hand an die Leiter gekrallt.
    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Jetzt hat es keine Balken mehr, dafür 2,60 m hohe Räume.


    Zitat

    Original von magali
    2,20 m Regale, 3,50 m Decken und knapp 1,57 Körpergröße.


    Schon mal die Anschaffung eines Trampolins in Erwägung gezogen? :grin
    :frech :schnellweg
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)