Historische Romane = Schund?

  • Booklooker : mag sein.
    Aber ich hab neulich bei einem Buch, das ich ehrlich liebe, geschaut, ob es hier schon eine Rezi gibt. Gibt es. Eine. Von 2005. Da erscheint es einem schon sinnlos. Nach so langer Zeit, könnte ja wenigstens mal wer schreiben: habe das Buch auch gelesen und fand es kacke.
    Wer sucht denn überhaupt nach so alten Rezis? Und wenn es dann nur eine Meinung gibt von einem total Unbekannten von vor 10 Jahren.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Und wenn du dazu eine Rezi schreibst?
    Vielleicht hat es noch kein anderer gelesen.


    Edit: Wenn mir ein Buch in die Hände fällt, das ich lesen möchte, dann suche ich hier immer nach Rezis. Ganz egal, wie alt die sind....

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Booklooker : mag sein.
    Aber ich hab neulich bei einem Buch, das ich ehrlich liebe, geschaut, ob es hier schon eine Rezi gibt. Gibt es. Eine. Von 2005. Da erscheint es einem schon sinnlos. Nach so langer Zeit, könnte ja wenigstens mal wer schreiben: habe das Buch auch gelesen und fand es kacke.
    Wer sucht denn überhaupt nach so alten Rezis? Und wenn es dann nur eine Meinung gibt von einem total Unbekannten von vor 10 Jahren.


    Ich habe hier schon mehrmals gezielt nach Rezensionen zu einem Buch gesucht und bin fündig geworden. Wenn die einzige Rezension von 2005 ist, hat mich das auch nicht gestört, solange sie interessant war.


    Außerdem bietet das Schreiben einer zusätzlichen Rezension zumindest die Chance, dass ein Thread wieder einmal aus der Versenkung auftaucht und die Chance hat, dass auch andere jetzt dazu Stellung nehmen.


    Manche Menschen tun sich auch viel leichter, wenn bereits eine Rezension da ist, auf die gleich einmal Bezug nehmen können. So fällt es mir oft z. B. sehr schwer, meine eigene Inhaltsangabe bei der Einleitung zu einer Buchrezension zu schreiben, aber mit den Inhaltsangaben bei Amazon bin ich meistens nicht so zufrieden, sodass Abschreiben von dort für mich gewöhnlich auch keine Lösung ist. Da ist es für mich ein Vorteil, wenn das schon jemand in einer ersten Rezension erledigt hat ...


    Wenn ich dagegen die erste Rezension hier schreibe, was ich vor einigen Tage gemacht habe, muss ich auch angeben, worum es in einem Buch eigentlich geht.

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Teresa ()

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Das ist jetzt aber mächtig off topic geworden. Vielleicht möchtet ihr Amazon-Rezis versus Eulen-Rezis in einem eigenen Thread weiter diskutieren?


    So off-topic finde ich es nicht. Wenn ich Teresa richtig verstanden habe, sucht sie nach dem Grund, warum historische Romane hier nicht rezensiert werden, die kein Schund oder weniger Schund sind als andere. Im Fall von Hilary Mantel sehe ich den Grund in Teresas persönlichen Umfeld; denn in Deutschland lagen die Bücher kniehoch stapelweise im Buchhandel und wurden in sehr großen, kostspieligen Zeitungsanzeigen beworben. Selbst Dennis Scheck hat Mantel zuhause besucht.


    Warum zu bestimmten Büchern bei den Eulen allgemein keine/wenig Rezensionen geschrieben werden, steht dagegen auf einem anderen Blatt.


    @ Frettchen
    Ich finde, man kann hier sehr wohl sehen, welche Eulen sich für welche Genres und Autoren interessieren.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Booklooker : mag sein.
    Aber ich hab neulich bei einem Buch, das ich ehrlich liebe, geschaut, ob es hier schon eine Rezi gibt. Gibt es. Eine. Von 2005. Da erscheint es einem schon sinnlos. Nach so langer Zeit, könnte ja wenigstens mal wer schreiben: habe das Buch auch gelesen und fand es kacke.


    Wer sucht denn überhaupt nach so alten Rezis? Und wenn es dann nur eine Meinung gibt von einem total Unbekannten von vor 10 Jahren.


    Ich zum Beispiel. Ich lese täglich Rezis und stöbere auch in alten Rezi-Threads. Das habe ich zum Beispiel heute mehrere Stunden getan.
    In meiner ersten Eulenzeit habe ich auch Bemerkungen zu Rezis gepostet, finde das jetzt aber eher lästig, wenn nichtssagende Kommentare im den Rezi-Threads zu finden sind.
    Manchmal findet man aber auch eine regelrechte Diskussion um die Qualität eines Buches. Dann reizt es mich geradezu, dieses auch zu lesen.


    Buchdoktor hat recht, man kann aus den Rezis ziemlich deutliche Lesevorlieben ablesen. Wenn ich nach einem Buch suche, kann ich oft schon im vorhineinsagen, wer es gelesen hat. ;-)

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Knoermel


    Ich auch.


    :write :write


    So schlimm kann es also nicht sein.


    und bevor ich eine Rezi erstelle, guck ich auch ob schon eine da ist ;-)


    Warum natürlich bei historischen "Schund" -romanen oft keine erstellt wird, weiß ich auch nicht. Ich lese ein Buch ja nur, wenn es mir gefällt und quäle mich nicht durch 400 oder mehr Seiten, nur um einen Verriss zu schreiben.

  • Was ich nicht verstehe, sind die sogenannten "Kartoffelsucher/innen", die in ihrer Rezension über historische Romane nur bekritteln, dass z. B. auf Seite XY wieder einmal Kartoffeln geschält oder gegessen werden? Bei denen habe ich den Eindruck, dass sie Bücher offensichtlich wirklich nur lesen, um solche Stellen zu finden und entsprechend hervorzuheben, und dazu ist mir meine Zeit aber zu schade.


    Das habe ich neulich mit einem Buch erlebt, wo die Kartoffelschälerei vielleicht wirklich nur ein Tippfehler war, da sie in anderen Buchauflagen nicht zu finden ist.


    Anders sieht es natürlich aus, wenn solche Kleinigkeiten das ganze Buch "überfluten" und das Buch auch noch als gelungener historischer Roman vermarktet wird, nicht etwa z. B. als unterhaltsame Story vor historischer Kulisse oder vielleicht sogar humorvolle Geschichte aus dem Mittelalter.


    Wenn ich eine negative Rezension schreibe, braucht es bei mir mehr als eine Kartoffel, denn eine Rezension setzt voraus, dass ich das Buch oder wenigstens einen Großteil von ihm wirklich gelesen habe, und dafür muss es auch einen Grund gegeben haben.


    Gründe, die ich schon gehabt habe, um eine negative oder kritische oder positive Rezension zu einem Buch zu schreiben:


    - Das Buch hat mich nicht überzeugt, hat mich enttäuscht oder auch positiv überrascht und Ähnliches, und daran schuld war eine falsche Erwartungshaltung, die durch die bisherigen Rezensionen (und vielleicht auch das Marketing) ausgelöst wurden. In diesem Fall ist meine Rezension (ob positiv oder negativ) eine Ergänzung zu den bisherigen Rezensionen.


    - Das Buch hat etwas, was mir besonders gefällt oder mich besonders stört und worüber ich mich gerne mit anderen austauschen würde.


    - Das (gewöhnlich noch unbekannte) Buch hat mir besonders aus diesem und jenem Grund gefallen, und daher möchte ich ihm mit Hilfe einer Rezension etwas mehr Aufmerksamkeit verschaffen.


    - Das Buch ist ideal (aus meiner Sicht), um zu zeigen, woran es z. B. als historischer Roman nicht überzeugt, misslungen oder auch gelungen ist.


    ....

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von Findus
    Warum natürlich bei historischen "Schund" -romanen oft keine erstellt wird, weiß ich auch nicht. Ich lese ein Buch ja nur, wenn es mir gefällt und quäle mich nicht durch 400 oder mehr Seiten, nur um einen Verriss zu schreiben.


    Oh, das hab ich durchaus schon bei manchen Büchern getan ... bei einigen auserwählten :grin ... besonders schlechten. *hust*


    Zum Rezischreiben:
    Früher hab ich zu jedem Buch eine Rezi/meine Meinung geschrieben, egal, wie viele Antworten der Thread hatte, ob ich die Erstrezesentin war etc. Momentan fehlt mir dazu aber einfach die Muse. :rolleyes Aber wenigstens bin ich konsequent: Ich schreibe keine Rezi, egal wie toll oder wie schlecht das Buch war. :lache

  • Zitat

    Original von Findus
    ...
    Warum natürlich bei historischen "Schund" -romanen oft keine erstellt wird, weiß ich auch nicht. Ich lese ein Buch ja nur, wenn es mir gefällt und quäle mich nicht durch 400 oder mehr Seiten, nur um einen Verriss zu schreiben.


    Wenn ein Buch meiner Meinung nach richtig schlecht geschrieben ist (also gravierende Fehler bei der Recherche der Historie, austauschbare Figuren, die nix mit der belegten Geschichte zu tun haben, oder gar Ereignisse auf der Landkarte verschoben wurden), muss ich einen Verriss schreiben. Das geht gar nicht anders. Dann will ich auch nicht schreiben müssen, dass ich abgebrochen habe, sondern dann lese ich bis zur letzten Seite. Zum Glück kommt es jährlich höchstens einmal vor, dass ich mich so vergreife.


    Ich finde es auch schade, dass einige hier überhaupt keine Rezi zu einem gelesenen Buch schreiben. Es müssen ja nicht über 500 Worte in Druckqualität sein, aber so eine kleine Meinungsäußerung zum Gelesenen kann doch bestimmt jeder Teilnehmer hinbekommen. Ein Bücherforum lebt doch genau davon.

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Ich finde es auch schade, dass einige hier überhaupt keine Rezi zu einem gelesenen Buch schreiben. Es müssen ja nicht über 500 Worte in Druckqualität sein, aber so eine kleine Meinungsäußerung zum Gelesenen kann doch bestimmt jeder Teilnehmer hinbekommen. Ein Bücherforum lebt doch genau davon.


    :write
    Das finde ich auch. Wer nicht mit rezensiert darf sich auch nicht beschweren, dass hier angeblich die Plauderthemen überwiegen.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    :write
    Das finde ich auch. Wer nicht mit rezensiert darf sich auch nicht beschweren, dass hier angeblich die Plauderthemen überwiegen.


    Ich hab mal geschaut. Du schreibst ja auch eher nicht so viele Rezis. Warum?

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Ich hab mal geschaut. Du schreibst ja auch eher nicht so viele Rezis. Warum?


    Komisch, dass ich seit Jahren fast jedes Buch rezensiere, das ich gelesen habe...


    Edit: Vor allem frage ich mich, wie du das rausgefunden haben willst... Ja, ich plaudere viel, aber ich schreibe auch Rezis. Aber warum rechtfertige ich mich eigentlich? :gruebel

  • Zitat

    Original von Bodo


    Ich hab das mal zum Anlass genommen, eine Rezi zu schreiben. :lache


    [QUOTE] :wow Muss man sich jetzt schon dafür rechtfertigen, keine Rezensionen zu schreiben?


    Ja weißt du nicht, dass man hier mindestens 10 Rezis pro Monat schreiben muss, sonst wird man raus geworfen? :lache


    Booklooker :
    Wenn man auf dein Profil klickt und dann auf "Suche", findet man deine Beiträge ... vielleicht darüber?
    Also so wäre ich halt die Sache angegangen, wenn ich deine "Rezistärke" hätte herausfinden wollen. :gruebel

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    ...
    :wow Muss man sich jetzt schon dafür rechtfertigen, keine Rezensionen zu schreiben?


    Man muss sich natürlich nicht rechtfertigen, wenn man keine Rezi zu einem gelesenen Buch schreibt. Bezogen auf Aussagen, dass bei der Eule leider zu wenige oder zu alte Rezis von irgendwelchen Büchern zu finden sind, finde ich aber schon, dass man darauf hinweisen darf, dass das genau an der Beteiligung der Forumsteilnehmer liegt. Ich kann nicht auf der einen Seite eben diese Punkte bemängeln und im gleichen Atemzug kundtun, dass ich aber sowieso keine Rezis hier schreibe. Wenn das zur Philosophie von allen wird, finden wir hier bald gar keine Rezis mehr.