Danke, Bodo
Ich verstehe nicht, warum sich manche hier so aufregen. Und der Nazivergleich hat den Vogel abgeschossen.
Ich kann doch etwas Schund finden. Ob es nun Schund ist oder nicht, sollen Experten prüfen.
Wenn Bücher reine Geschmackssache sind, dann darf ich doch wohl auch äußern, dass für meinen Geschmack etwas Schund ist?
Und warum nimmt man das so persönlich? Ich z.B. sage klar: ich lese manchmal Schund - und er gefällt mir.
Mir kann doch auch Mist gefallen. Warum fällt es vielen so schwer zuzugeben, dass ihnen Dinge gefallen, die eher Murks sind?
Ich trage auch gern zerrissene Jeans. Ich weiß, das ist kein Abendkleid. Warum kann man bei Büchern nicht einfach zugeben, dass das schon eher etwas schlicht und dämlich ist und einem aber gefällt. Bei der Jeans würde doch auch keiner sagen: das ist ja alles Geschmackssache. Und mit der Jeans bin ich genauso schick wie jemand im Abendkleid.
Für mich hat das was von "Dünkel". Irgendwie wirkt es auf mich so, als wollten Leser für sich pachten wollen: ich lese, daher bin ich klug. Und darum sind dann viele angepisst, wenn das Gelesene von anderen als Schund bezeichnet wird.
Nur weil Leuten was gefällt, wird daraus noch keine niveauvolle Literatur. Aber es ist doch ok, Schund zu mögen. Warum meinen viele Leser, dass alles, was sie lesen und mögen, gleich was "hochwertiges" sein muss? Ist doch ok, die Lindenstraße zu mögen und die wandernden Huren und Helene Fischer.
Was ich nicht ok finde, ist der Drang, diese Dinge zu was machen zu wollen, was sie nicht sind. Nur weil jemand was mag, muss es noch lange nicht "gut" sein.