Antigone von Sophokles

  • Ja, das ist ein spannendes Thema, allerdings im "Antigone"-Ordner ein bisschen OT. Darum nur soviel: Es ist natürlich schwierig für Lehrer, prinzipiell jede Lektüre unterrichten können zu sollen (ich gehöre nicht zu denen, die denken, Lehrer hätten eigentlich nur Ferien und würden sich in denen auch noch hauptsächlich langweilen). Dh irgendwoher müssen sie sich informieren und die meisten haben leider nach ihrem Studium keine Lust mehr, sich in schwierige Fachliteratur einzulesen, sondern benutzen dann lieber Lektürehilfen o.ä. Das ist ihnen anzulasten.
    Von einem/r engagierten Lehrer/in würde ich erwarten, dass er/sie sich vor der Unterrichtseinheit noch einmal mehr anschaut als eine Lektürehilfe und das Kindler, sondern dass er/sie sich vielleicht nochmal einen Nachmittag in eine UB setzt und dort recherchiert. Wenn man dabei dann nicht nach kürzester Zeit auf Hegel stößt, macht man bei seiner Recherche etwas falsch.


    An der Uni ist es so: Wenn dein Bsp. sich auf ein Seminar bezieht, in dem es meinetwegen zentral um den Gegensatz von weltlicher und religiöser Sphäre in der Literatur ging, dann kann man natürlich einen Text wie die "Antigone" hernehmen und nur diesen einen Aspekt beleuchten, sollte dann redlicherweise nicht verschweigen, dass es sich um ein Rezeptionsphänomen handelt und eine christliche Lesart eigentlich ein Anachronismus ist (was sie mE nicht unmöglich macht, ich sehe das nicht ganz so streng wie Iris). War es aber ein Sophokles-, ein antike Dramen-, gar ein spezielles Seminar zum Antigone-Stoff, dann war deine Dozentin einfach schlecht vorbereitet.


    Herzlich, B.

  • Zitat

    Original von Bartlebooth


    An der Uni ist es so: Wenn dein Bsp. sich auf ein Seminar bezieht, in dem es meinetwegen zentral um den Gegensatz von weltlicher und religiöser Sphäre in der Literatur ging, dann kann man natürlich einen Text wie die "Antigone" hernehmen und nur diesen einen Aspekt beleuchten, sollte dann redlicherweise nicht verschweigen, dass es sich um ein Rezeptionsphänomen handelt und eine christliche Lesart eigentlich ein Anachronismus ist (was sie mE nicht unmöglich macht, ich sehe das nicht ganz so streng wie Iris). War es aber ein Sophokles-, ein antike Dramen-, gar ein spezielles Seminar zum Antigone-Stoff, dann war deine Dozentin einfach schlecht vorbereitet.



    Es war ein Einführungskurs in die NDL. :-) Und wie gesagt: Es wurde meiner Meinung nach NUR dieser von mir oben genannte Aspekt betrachtet. Und im Tutorium wurde extra nochmal auf den "Fluch" der Familie eingegangen, dem sie sich anscheinend nicht entziehen konnte.

  • Guten Mittag :)


    Also ich muss ehrlich sagen, ich fürchte mich vor Antigone.
    Es wird unsere nächste Lektüre im Deutschunterricht sein, und nachdem wir gerade König Ödipus durchgenommen haben, bin ich wirklich alles andere als erfreut darüber es lesen zu dürfen.
    Ich mag diese sich ewig ziehenden Dialoge nicht, denn alles was dabei rauskommt, steht schon auf dem Buchrücken. Alles was man dann machen darf ist ein Referat darüber halten oder man kann versuchen, die Rezension mit dem eigentlichen Buch zu vergleichen und dabei verzweifeln.


    Kann mir jemand diese Angst nehmen? *g*


    Liebe Grüße von


    Scipio

  • Also ich musste das Buch dieses Jahr im Deutschunterricht lesen und so schlimm fand ich es gar net.Zumindest hab ich es mir schlimmer und schwieriger vorgestellt. Aber ich fand auch die Geschichte und Handlung interessant.Ich würde es auf jeden Fall irgendwann wieder lesen.

  • ich finde antigone ist einfach toll... man sollte auch einmal die deutungen und übertragungen in die heutige zeit vergessen und nur auf den schönen sprachstil und den inhalt achten...

  • eine der spannendsten tatsachen war für mich, als ich (zwar in der schule) antigone gelesen habe, dass das werk schon sooo alt ist. bücher aus klassik oder sogar barockzeit sind ja nicht selten, aber für mich kommt es nicht gerade häufig vor, etwas so altes zu lesen.


    außerdem liefert antigone themen die noch heute interessant sind, wie bespielsweise ob man immer seinem eigenen gewissen oder religiösen glauben folgen soll usw...


    sollte man gelesen haben, wird nicht langweilig

  • Ja ich fand das auch spannend, dass es so alt ist, aber das hat nichts an meiner Meinung geändert, dass ich es eher langweilig und vor allem langwierig fand und teilweise schwer geschrieben, hatte es auch nurals Schullektüre zu lesen..=)

  • [SIZE=7] :gruebelAlso ich fand Antigone extrem fad, ob sie den kadaver jetzt einscharrt oder nicht, war mir damals, als ich es las, grad wurscht... :schnellweg[/SIZE]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    [SIZE=7] :gruebelAlso ich fand Antigone extrem fad, ob sie den kadaver jetzt einscharrt oder nicht, war mir damals, als ich es las, grad wurscht... :schnellweg[/SIZE]


    Wenn Ihr's nicht fühlt, Ihr werdet's nicht erjagen :grin

  • ich fand das drama schwer zu lesen, sehr schwer. jedoch ging es nach ner weile, als wir es im unterricht durchgekaut habn. empfehlen würde ich es jedoch nicht; auch wenn es eine sehr spannende hintergrundgeschichte hat!


    Lg Moe

  • Wir haben es damals auch in der Schule durchgekaut. Ich fand es jetzt nicht so schlecht. Passend dazu lief auch noch irgenwo ein Theaterstück dazu, wo unser Lehrer uns dann hingeschleppt hat...
    War aber ok, ist aber ehrlich nichts für mich...

  • Wir haben "Antigone" auszugsweise im Deutschunterricht gelesen. Da es ohnehin nur um die ganzen verschiedenen Versionen ging (Sophokles, Anouilh etc) haben wir kein Werk komplett gelesen, sondern immer nur einzelne Szenen miteinander verglichen. Die Handlung haben wir uns selbstständig mit Hilfe des Internet erarbeitet, daher kenne ich auch nur den groben Handlungsstrang. Vielleicht lese ich "Antigone" eines Tages auch noch, obwohl ich, zugegeben, nicht wirklich Lust dazu habe. Ich kenne das Werk nicht wirklich gut, aber meines Erachtens zu gut, um da noch irgendwas Spannendes dran zu finden :rolleyes.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eddie Poe ()

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Ich kenne das Werk nicht wirklich gut, aber meines Erachtens zu gut, um da noch irgendwas Spannendes dran zu finden :rolleyes.


    Tschuldigung, aber eine derartige Aussage ist für mich einfach nur hohl ...
    Du hast es zwar nicht ganz gelesen, kannst ihm aber trotzdem das Etikett "langweilig" verpassen?
    Es liegt sicher auch an der Art und Weise des Deutschunterrichts, respektive des Lehrers, ob und wie gut ein Stoff vermittelt wird ...
    Ein fundiertes Urteil eines erwachsenen Menschen, der die Fähigkeit zur Reflexion besitzt, sieht für mich allerdings anders aus ... :rolleyes