Halli Hallo,
hier will ich doch direkt mal das wohl bekannteste Drama der Antike vorstellen: "Antigone" von Sophokles.
Kurzbeschreibung:
Antigone hat zwei Brüder, Eteokles und Polyneikes, die sich um den Thron Thebens nach dem Tode ihres Vaters streiten. Sie erschlagen sich beide gegenseitig und Kreon, der Onkel der Geschwister, kommt an die Macht. Er erlässt das Gebot, dass Polyneikes nicht bestattet werden darf, da er den rechtmäßigen Thronfolger Eteokles angriff, um die Herrschaft über Theben zu erlangen. Doch Antigone hält sich an das Gebot der Götter, dass jedem Menschen eine Bestattung zusteht...
[Ich habe das wirklich mal extrem kurz gerafft. Aber die Leute, die die Geschichte kennen, wissen, dass es sich hierbei um eine wirklich KURZE Beschreibung handelt. Wer mehr erfahren möchte, kann z.Bsp. mal hier schauen.]
Meine Meinung:
Natürlich ist es schwierig über so eine bekannte und allseits hochgelobte Schrift eine Meinung so auszudrücken, dass sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. Aber ich bin ja nur eine kleine Abiturientin und werde mal versuchen, das Drama aus meiner Sicht kurz zu beurteilen...
Ich fand "Antigone" am Anfang richtig schrecklich und verwirrend... aber nachdem wir es nun im Unterricht durchgesprochen und einiges unter die Lupe genommen haben, gefällt es mir eigentlich recht gut. Eines der besseren Bücher, die wir lesen müssen - obwohl ich es wahrscheinlich früher oder später sowieso gelesen hätte
In "Antigone" ist der eigentliche Kern des Dramas, dass Antigone gegen das weltliche Gebot Kreons verstößt und ihren Bruder bestattet, jedoch nur, um das göttliche Gebot nicht zu verletzen, dass jedem Menschen eine Bestattung zusteht. (Iris hat hier sicherlich eine andere Meinung, aber das kann ja jeder anders interpretieren :-)). Eigentlich ein sehr interessantes und auch hochaktuelles Thema - schließlich haben viele Konflikte, die wir heute haben, mit Religion und religiösen Handlungen zu tun. Haben eher die göttlichen oder die weltlichen Gesetze Vorrang? Kann man das überhaupt einschätzen? Kann man das überhaupt einschätzen, wenn man nicht gläubig ist - oder gerade dann?
Im damaligen Verständnis, im alten Griechenland der Antike, haben natürlich die göttlichen Gebote absoluten Vorrang und deshalb ist das Drama ja auch dementsprechend brisant, da Kreon sich nicht daran hält - er ist von einer so genannten "Hybris" befallen, einer grenzenlosen Selbstüberschätzung. Aber Antigone eigentlich auch, denn sie missachtet Kreons Gebot. Oder nicht?
Hach, es gibt so viele Möglichkeiten hier etwas zu interpretieren und der Kopf raucht. Wie gefällt/gefiel euch das Buch? Ich denke, dass es viele in der Schule lesen mussten
Liebe Grüße,
Angelcurse