'Commissaire Mazan und der blinde Engel' - Seiten 347 - Ende

  • Was für ein Finale!!! Die Beziehung zwischen Etienne und Solange ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum bleibt sie so lange (über 20 Jahre, wenn ich richtig gelesen habe), bei diesem Ekel? Sie ist zwar sehr jung zu ihm gekommen und hat die Schule wegen ihm abgebrochen, aber die Chance zum Absprung besteht doch immer. So etwas lasse ich mir doch nicht gefallen, geschweige denn, liebe die Person auch noch dafür :pille Das verstehe ich überhaupt nicht, weil es weit außerhalb meiner Welt und meines Vorstellungsvermögens ist. Mich wundert es nicht, dass sie irgendwann austickt und anfängt, Leute umzubringen. Somit erklären sich die Ereignisse und Motive ganz folgerichtig, wenn ich auch mit der Grundsituation irgendwie "hadere", aber mit ist klar, dass nicht alle Menschen so vernunftsbestimmt und langweilig sind wie ich. Gottseidank, sonst gäbe es keine spannenden Geschichten ;-)

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Suzann, es gibt Beziehungen, die von außen nicht zu verstehen sind. Das sind gegenseitige Abhängigkeiten, aus denen es für beide Seiten kein Entkommen gibt. Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Eltern und Kindern, manchmal auch zwischen Geschwistern. Auch wenn es manchmal anders aussieht - es sind immer beide die zutiefst unglücklich sind.


    Leider nicht nur in der Literatur, sondern auch im richtigen Leben.
    Mir hat es gut gefallen, dass hier mal eine solche Beziehung zum Thema wurde. Mir ist nicht ganz klar, wie alt Solange jetzt ist, aber so wie sie geschildert wurde, meine ich, sie lebt eher 40 Jahre mit Etienne zusammen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Suzann, es gibt Beziehungen, die von außen nicht zu verstehen sind. Das sind gegenseitige Abhängigkeiten, aus denen es für beide Seiten kein Entkommen gibt. Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Eltern und Kindern, manchmal auch zwischen Geschwistern. Auch wenn es manchmal anders aussieht - es sind immer beide die zutiefst unglücklich sind.


    Leider nicht nur in der Literatur, sondern auch im richtigen Leben.
    Mir hat es gut gefallen, dass hier mal eine solche Beziehung zum Thema wurde. Mir ist nicht ganz klar, wie alt Solange jetzt ist, aber so wie sie geschildert wurde, meine ich, sie lebt eher 40 Jahre mit Etienne zusammen.


    Ja, solche Beziehungen gibt es und zwar mehr als man denkt. Man redet auch von Co Abhängigen.
    Habe schon oft Beispiele gelesen. Die leben in ihrer eigenen Welt.
    zB ein SektenGuru, dessen Partnerin die Gesundheit ihrer Kinder ruiniert. Frauen, die Verbrechen ihrer Männer decken und sich und ihre Kinder (sofern sie welche haben) misshandeln lassen oder auch umgekehrt.
    Trifft alle Gesellschaftsschichten. Ich denke so ein Prozess ist schleichend und irgendwann unumkehrbar.
    Ich glaube Solange war jünger, Rumpelstilzchen.

  • Bonsoir Ihr Lieben,


    Solange hat Etienne mit etwa 16 kennen gelernt und war fast 30 Jahre mit ihm zusammen.


    Jo und ich haben die "Beziehungsbiografie" der beiden als erstes für uns während des Storyboards aufgeschrieben – es gibt hier in der Vorarbeit ein ca. 20-seitiges Essay über ihre Beziehung. Wir wollten die beiden kennen lernen.


    Viele dysfunktionale Beziehungen sind uns bekannt. Abhängigkeiten, Lust, Hoffnung, Verstrickung, Verantwortung – so gehen die Jahre ins Land. Und als Solange ihm die Säure in die Augen schüttet, fühlt sie sich danach verantwortlich – die nächsten 13 Jahre von zu vielen.



    Oft sind gerade Künstler und Künstlerinnen einander ins Hass und ewiger verbundenheit untrennbar verbunden. Siehe auch diese Biografien:


    http://www.picassos-leben.de/frauen.html


    https://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Claudel



    Gute Nacht, Nina & Jo

  • Suzann, ich glaube eher, bei Künstlern wird eine solche Beziehung eher mal öffentlich. Ich meine auch nicht nur die "gewalttätigen" Abhängigkeitsbeziehugen. Es gibt da durchaus auch welche, die unter dem Mantel von Fürsorge von außen gesehen nach guten, funktionierenden Beziehungen aussehen.
    Mütter und Söhne sind auch ein anfälliges Paar. Fast symbiosehafte Beziehungen und das Ausmaß an Abhängigkeit und Missbrauch (ich meine nicht den sexuellen, sondern den gefühlsmäßigen) wird erst offenbar, wenn einer von beiden, oft die Mutter, stirbt.

  • Was für ein Ende. Wieder einmal ein absolut gelungener Abschluss. Zum Schluss hin stieg die Spannung noch einmal ins Unermessliche und für mich kamen überraschende Wendungen dazu. Aber alles war stimmig, löste sich auf.


    Eigentlich eine traurige Geschichte. Selbstzerstörerisch und krankhaft. Wie kann man sich gegenseitig nur so lieben und hassen. Gehört hat man schon öfters davon, aber nun habe ich auch davon gelesen, schwarz auf weiß. Das ist doch kein Leben. Man kann nicht ohne und nicht mit. Die Umsetzung hier ist euch super gelungen und ich habe gemerkt wie ich mitgeliebt und mitgehasst habe. Das ging schon unter die Haut. Und Solange hat es ja auch zerfleischt ... wortwörtlich ... der Krebs hat sie zerfressen.


    Auch wenn sie die Mörderin war, irgendwie ist da doch auch Mitleid in mir. Die Abtreibungen ... so passte auch der zweite Mord da rein, wenn es auch nur darum ging den Vater des Jungen damit zu strafen. Perfekt aufgelöst das Rätsel. Da wäre ich nie drauf gekommen.


    Und zum Schluss tatsächlich ein Fünkchen Mitleid auch mit Etienne, obwohl ich ihn überhaupt nicht mag, auch jetzt nicht, wo er nun allein zurückgelassen ist. Er hat seine Strafe somit auch verdient.


    Das Ende für mich doch etwas überraschend. Ich habe mir zum Schluss schon gedacht, dass Solange ihre Finger mit im Spiel hat bei den Bildern. Aber das sie die ganze Zeit alle Bilder gemalt hat, das hatte ich nicht erwartet. Kein Wunder, das da Verbitterung aufkommt. Ich weiß nicht, ob ich damit leben könnte für etwas gelobt zu werden, was ich nicht getan habe. Also die Sache mit dem Blindmalen, wie ihr es beschrieben hat, ist wirklich sehr interessant. Schön, dass es so was gibt, zu spüren, was man malt. Eine tolle Idee in so einem Kursus.


    Mazan hat auch Glück gehabt. Er hat nichts abbekommen. Auch im Katzenreich hat alles ein gutes Ende gefunden.


    Brell wurde verdient befördert. Und zum Schluss ein schönes Fest ... was für ein Abschluss.


    Na ja und Jules und Zadira ... da warte ich auf den nächsten Band ... da lässt sich noch einiges draus machen. Die Liebesszene, wie sie übereinander herfielen war doch schon mal ein guter Anfang. Zadira scheint langsam aufzutauen und lässt vielleicht auch mal mehr zu. Mir gefällt Zadira und auch ihre Art ist für mich meist nachvollziehbar. Wer so viel hinter sich hat, kann sich nicht einfach wieder auf etwas einlassen, nicht so schnell. Das braucht viel Zeit und Geduld und vor allem Vertrauen. Also ... Fortsetzung dringend erforderlich.


    Ich verneige mich, euch ist hier auch mit dem zweiten Band ein ganz ganz tolles Buch gelungen.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

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