Provenzalische Geheimnisse - Sophie Bonnet

  • ASIN/ISBN: 3734102979
    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Im idyllischen Dorf Sainte-Valérie wird eine Hochzeit gefeiert: Die Tische sind geschmückt, es duftet nach Lavendel, und der Wildschweinbraten dreht sich am Spieß. Der ehemalige Kommissar Pierre Durand fiebert bereits dem Ende der Feier entgegen, denn dann will er ein Gläschen mit Köchin Charlotte trinken. Doch so weit kommt es nicht: Der Bruder der Braut wird tot aufgefunden, von Schrotkugeln durchsiebt. War es ein Jagdunfall? Oder Mord? Pierres Ermittlungen führen ihn in die einsamen Wälder der Provence – und mitten ins Herz des Dorfes ...


    Zur Autorin
    Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi "Provenzalische Verwicklungen" begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. Mit Erfolg: Der Roman begeisterte Leser wie Presse auf Anhieb und stand monatelang auf der Bestsellerliste. "Provenzalische Geheimnisse" ist Sophie Bonnets zweiter Roman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.


    Weitere Informationen und Rezepte unter:
    www.sophie-bonnet.de


    Meine Eindrücke
    Die Fans von Pierre Durand und Sainte-Valérie erwartet auch im zweiten Band der Krimireihe um den ehemaligen Commissaire uneingeschränktes Lesevergnügen.


    Provenzalische Geheimnisse bietet einen durchdachten Krimiplot, der nach ereignisreichen Wendungen schlüssig aufgelöst wird. Für einen atmosphärischen Regionalkrimi bewegt sich die Geschichte ungewöhnlich eng am Fall, doch auch die „Atmosphäre“ kommt nicht zu kurz.


    Wieder hat Sophie Bonnet die Provence und ihre knorrigen Bewohner so großartig beschrieben, dass man sich erneut sogleich heimisch fühlt in Sainte-Valérie, das Wiedersehen mit den aus Teil 1 vertrauten Figuren genießt und sich freut, weitere Personen kennenzulernen.


    Pierre Durand kämpft hier an mehr als einer Front. Das Opfer ist ein derart unangenehmer und unbeliebter Zeitgenosse, dass sich die Zahl der Tatverdächtigen zunächst von Seite zu Seite vergrößert. Kompetenzrangeleien mit „übergeordneten Polizeidienststellen“ (mal so genannt, weil ich das komplizierte französische System nicht wirklich durchschaue :grin) erschweren zusätzlich die Ermittlungen in diesem kniffligen Mordfall.


    Seine eigenbrötlerische Art bringt ihn auch in privat gelegentlich in Schwierigkeiten. Obwohl Charlotte eine relativ unkomplizierte Person zu sein scheint, schafft er es, sie immer wieder vor den Kopf zu stoßen- ebenso ungeschickt wie unbeabsichtigt, typisch Mann halt *g*. Immerhin erweist er sich als lernfähig und bringt ihre Beziehung wieder auf Kurs.
    Die Renovierung seines vor kurzem erworbenen Bauernhofes stellt ihn vor ernste Probleme, als der schlitzohrige Inhaber der ortsansässigen Baufirma seine Zusagen nicht einhält. Aber er macht gute Fortschritte was seine Integration in die dörfliche Solidargemeinschaft angeht ;-).


    Zu den leckeren provenzalischen Gerichten, die sich wie ein kulinarischer roter Faden durch die Geschichte ziehen, gibt es dieses Mal die Rezepte gleich im Buch :-].


    Erwähnen möchte ich noch, dass es mir sehr gefallen hat, wie Sophie Bonnet hier den Tier- und Umweltschutz in Frankreich thematisiert, geschickt die Argumente der verschiedenen Fronten einfließen lässt, ohne zu werten.


    Auch wenn der Krimiteil absolut die Hauptrolle spielt, macht es mir mindestens genauso viel Spaß, die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen untereinander zu verfolgen. Vielleicht gerade deshalb, weil sie nicht zu sehr im Vordergrund stehen.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Pierre Durand.
    (9 Punkte)

  • Eine wunderbare Rezi Lumos, der ich nicht wirklich etwas hinzufügen kann!
    Auch mich hat der zweite Fall von Pierre Durant wieder gefesselt, bzw. mehr die Geschichte "außenherum". Während sich Pierre beruflich mit einem Opfer eines vermeintlichen Jagdunfalls herumplagen muss, läuft es privat auch nicht hundertprozentig rund. Ärger mit dem Bauunternehmer bezüglich der Renovierung seines Bauernhauses, und aber auch die nicht ganz unkopmplizierte Beziehung zu Charlotte beschäftigen ihn.
    Wieder einmal ist es Sophie Bonnet gelungen, den Leser in die Provence zu entführen, sie spüren, schmecken, riechen zu lassen, sie mit allen Sinnen zu genießen. Atmosphärisch sehr dicht, spannend erzählt, ist hier trotz eines Tötungsdeliktes ein "rundes" Wohlfühlbuch herausgekommen, welches dem Leser ungemein schöne Stunden beschert.
    Was den Kriminalfall anbelangt, wird hier das Thema Umweltschutz und Tierschutz zur Sprache gebracht, was mir sehr gut gefallen hat.
    Ebenso gut wie das Leben in Saint Valerie, welches hier anschulich beschrieben wurde, ebenso wie seine liebenswerten Bewohner.
    Kurz, unbedingt lesen!
    Ich freue mich auf neue Geschichten um Pierre und Charlotte und Saint Valerie.

  • Liebe Lumos, was soll man noch hinzufüg?


    Ich habe schöne Stunden bei den Ermittlungen von Pierre Durand verlebt. Ein tolle Polizist der gerne viel mehr ermitteln würde aber die Hierarchie der Polizei es nicht zulässt. Er ist im "Dorfpolizist". Er darf nur für Ordnung und Sicherheit in seinem Dorf sorgen. Für diie großen Verbrechen gibt es andere Dienststellen.
    Sophie Bonnet beschreibt die dörfliche Atmosphäre so wunderbar und wenn die Franzosen essen riecht man Förmlich die Leckereien durch die Buchseiten.


    Jedenfalls hoffe ich, dass es noch mehr Bände geben wird mit Durand.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Pierre Durand ist wieder da...........


    .........und wird auch in seinem zweiten Fall voll und ganz gefordert.
    Denn kurz vor einer Hochzeit wird der Bruder der Braut auf unschöne Art und Weise ermordet.
    Pierre ist sich ziemlich bald sicher, dass es sich hier um keinen Unfall sondern gemeinen Mord handelt.
    Nun heißt es für Pierre Durand wieder einmal hinter die Kulissen zu schauen, Zusammenhänge zu erkennen und zu begreifen und sich nicht hinters Licht führen zu lassen.
    Dazu kommen noch kleinere Unstimmigkeiten in seiner Beziehung zu Charlotte ( ich mag die Frau sehr ) und größere Probleme bei der anstehenden Renovierung seines alten Bauernhauses.
    Dies alles wird sehr gekonnt miteinander verbunden und unterhaltsam erzählt.
    Dazu kommen die schönen Beschreibungen der Landschaft und Umgebung sowie der französischen Küche ( im Anhang gibt es ein paar Rezepte dazu ).


    Dieser Provence-Krimi ist bestens für den Urlaub geeignet.
    Ich freue mich, dass Sophie Bonnet bereits einen weiteren Teil angekündigt hat.


    9 von 10 Punkten bekommt das Buch von mir.

  • Ein wahrer Genusskrimi - und dann noch die tolle Rezi von Lumos dazu ... :-]


    Die erneute Begegnung mit Pierre Durand, seines Zeichens unterforderter Maître de Police des kleinen, beschaulichen – aber leider fiktiven – Dörfchens Sainte-Valérie in der Provence, bietet wieder reinsten Lesegenuß.
    Sophie Bonnet gelingt es mit leichter Hand eine spannende, gut durchdachte, mit vielen Wendungen gespickte Geschichte zu erzählen und dabei die Provence mit ihren Bewohnern vor dem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Die kulinarischen Genüsse werden so anschaulich beschrieben, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Am Ende des Romans gibt es nicht nur ein Glossar, welches die französischen Ausdrücke erklärt, sondern auch einige der im Roman vorkommenden Rezepte verlocken zum Nachkochen.
    Der Krimiplot ist unterhaltsam aufgebaut, verschiedene Verdächtige laden zum Miträtseln ein. Und doch war ich von den Geschehnissen um Pierre Durand herum so angetan, dass ich bis zum Schuss an den Täter kaum einen Gedanken verschwendet habe. Es war ja auch klar: Pierre würde es schon richten :-).


    Ich freue mich außerordentlich auf eine Fortsetzung, zu spannend ist es doch zu erfahren, wie es mit Pierre und den anderen liebgewonnenen Figuren privat und beruflich weitergeht.

  • Was für ein Krimi, was für ein Krimi-Genuss, in jeder Hinsicht. Sophie Bonnet hat auch mit ihrem zweiten „Fall“ mit Kommissar Pierre Durand, Sainte-Valérie und deren Einwohner, wieder ein absolut gelungenes Buch geschaffen. Je mehr man liest und hier lebt, je mehr man sie alle besser kennenlernt, umso schwerer fällt der Abschied.


    Ein spannender, sehr gut durchgedachter und recherchierter Krimi, mit einem sehr interessanten Thema: Wilderei. Aber nicht nur das. Auch ein Thema wie Bodenverseuchung und deren Auswirkung auf die Natur. Obwohl alles sehr komplex ist, kann man es gut nachverfolgen . Zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf, geschickt vermag es die Autorin immer wieder neue Fäden zu ziehen, neue Verdächtige darzubieten, so dass man, wenn man einmal einen Verdacht hegt, gleich wieder ins Straucheln gerät.


    Aber zum Schluss ist wieder einmal ein Fall schlüsssig und stimmig geklärt.


    Die Protagonisten: Pierre Durand, ein äußerst sympathischer Kommissar mit Ecken und Kanten, der etwas Probleme hat, sich in Sainte-Valerie heimisch zu fühlen und anzupassen. Charlotte, eine Köchin, die ihm sehr gefällt, der er aber immer wieder durch seine ungeschickte Art mit Frauen umzugehen, unabsichtlich vor den Kopf stößt, so dass es nicht immer leicht für beide ist, die zarten Bande zu festigen. Aber er lernt aus seinen Fehlern und dank der dringend nötigen Renovierung seines im Ort erworbenen Bauernhauses, findet er auch langsam einen Platz in der Dorfgemeinschaft. Aber auch die anderen Bewohner des Dorfes, die man bereits im ersten Teil kennen lernen durfte, haben hier wieder ihren Platz gefunden und es kommen noch neue, interessante hinzu.


    Abgerundet und ein Highlight ... die Rezepte am Ende des Buches. Ich habe vorher noch nie so kulinarische Krimis wie die von Sophie Bonnet gelesen und habe es genossen, gerochen, geschmeckt wie in diesem Buch gekocht und geschlemmt wurde. Nicht zu vergessen das Glossar, das mir teilweise sehr geholfen hat.


    Dieser kulinarische Krimi-Genuss erhält von mir die volle Punktzahl (10 Punkte) und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall von Kommissar Durand.

    :lesend Constanze Wilken - Villa Seestern - Ein neuer Wind

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Neuland

    Hörbuch: Jane Austen - Northanger Abbey

    SuB: 315

  • Die Tochter des Antiquitätenhändlers Marie-Laure Pabion bereitet alles für ihre bevorstehende Hochzeit vor. Im kleinen Ort Sainte-Valérie trifft man überall auf die Gäste, der Kuchen wird gebacken, das Essen vorbereitet und alles wird ansprechend geschmückt. Doch bevor es zum großen Ereignis kommt, gibt es einen Toten bei einer nächtlichen Wildschweinjagd. Der Bruder der Braut wird am nächsten Morgen im Wald aufgefunden. Für Kommissar Pierre Durand wäre das eine Menge Arbeit, wenn der Mord nicht außerhalb seiner Gemeinde verübt worden wäre. Die dortigen Kollegen tun den Vorfall sogar als Unfall ab. Die Braut hat
    So kann er nur unterstützen, indem er einen Verdächtigen nach dem anderen ausschließt.


    Sophie Bonnet entführt ihre Leser mit ihrem zweiten erneut in die Provence. Der regional wunderschön beschriebene Krimi beginnt mit den Vorbereitungen für eine typisch französische Hochzeit. Die Planung der Menügänge und deren Zubereitung nimmt viel Platz ein. Das versetzt den Leser nicht nur in die richtige Stimmung für die Region, sondern steigert auch die Dramatik bis zum Mord. Wenn die Leiche dann in den von Blätterrauschen erfüllten Wäldern gefunden wird, durchfährt einen selbst beim Lesen der Schreck. Aber Kommissar Durand hat ja schon in Provenzalischen Verwicklungen bewiesen, dass er gut kombinieren kann und eben auch gutes Essen liebt. So ist man sicher, dass der Mörder gefasst wird. Also, wenn Pierre denn für das Gebiet im Wald zuständig wäre.


    Eine weitere Stärke der Autorin ist die exakte Recherche des französischen Polizeisystems, das durch seine Zuständigkeiten gerade für Ausländer kompliziert wird. Gerade hier möchte man den Gendarmen immer wieder zurufen, Pierre doch einfach machen zu lassen, statt sich auf antiquierte Gesetze zu stützen. Der Vorteil ist allerdings, dass sich Pierre nun etwas zurücknehmen kann und uns an seinem Leben mit Charlotte teilhaben lassen. Sie kreiert mit Leidenschaft die leckersten Gerichte, die am Ende des Buches zu finden sind. Der kulinarische Duft des Krimis kann so also mühelos in die eigenen vier Wände geholt werden.


    Ebenso bildhaft wie die Umgebung werden die Figuren des fiktiven Dorfes Sainte-Valérie gezeichnet. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten, die im Gesamtbild zu einer Einheit verschmelzen. Es werden genügend Verdächtige ins Spiel gebracht, die dem Fall immer wieder eine neue Wendung geben. Das baut die Spannung stetig auf und hält sie nahezu bis zur letzten Seite aufrecht. Der vom Cover eher ruhige Fall entwickelt sich schnell zur Familientragödie mit Außenwirkung, den man am liebsten nicht mehr zur Seite legen würde. Doch bereits im Mai 2016 erscheint eine weitere Provenzalische Intrige, die Pierre Durand aufklären muss. Wer sich jetzt also schlemmend nach Südfrankreich begibt, benötigt bis dahin sicher Nachschlag.

  • Eine zickige Braut, die ständig Änderungswünsche hat, ein Bräutigam, der sich mit dem Bruder der Braut nicht versteht, eine Wette, die zu einem Toten führt, den zu Lebzeiten kaum jemand mochte, und ein Dorfpolizist, der gerne bei Mordfällen ermittelt, obwohl das seine Befugnisse überschreitet, und der außerdem mit seinem Privatleben beschäftigt ist … Pierre Durand ermittelt in seinem zweiten Fall.


    Wieder entführt uns Sophie Bonnet in die Provence, die selbst wieder eine größere Rolle einnimmt, nicht nur was Essen und Trinken angeht, wir erfahren auch viel über die Natur, über Naturschutz und über das Jagen, die beiden letzten Themen werden ausführlich und nicht uninteressant behandelt. Leider bleibt der Kriminalfall dadurch etwas auf der Strecken und der Roman hat deutliche Längen, ja, streckenweise langweilt er sogar. Dazu kommt noch Pierres Privatleben, seine Probleme mit der Renovierung seines Bauernhauses, Annäherungen und Missverständnisse innerhalb seiner Beziehung zu der Köchin Charlotte Berg, und seine berufliche Situation, viel Stoff in einem eher kurzen Roman von 350 Seiten.


    Neben einer spannenden Krimihandlung fehlte mir dieses Mal auch der Humor, der im ersten Band noch gelegentlich durchblitzte, sich hier aber kaum noch bemerkbar macht. Gut gefallen hat mir allerdings, dass man einige Dorfbewohner besser kennen lernt, vor allem Giséle vom Bürgermeisteramt, die dieses Mal eine gute Figur macht.


    Nachdem ich den ersten Band als Ebook gelesen habe, hatte ich dieses Mal ein Printexemplar. Dieses enthielt eine Karte und mehrere Rezepte, ein schöner Bonus. Wie im ersten Band gibt es auch wieder ein Glossar, das die französischen Begriffe aufgreift.


    Der erste Band konnte mich noch überzeugen, der zweite Band hat nun für mich den Schlussstrich unter die Reihe gesetzt, weitere Bände werde ich wohl nicht mehr lesen, obwohl ich schon gerne wissen möchte, wie sich Pierres Leben weiterhin gestaltet. Dafür aber die Romane lesen zu müssen, darauf habe ich dann doch keine Lust.


    Leider gelingt es dem zweiten Band der Krimireihe nicht mich zu fesseln, so dass ich hiermit die Reihe beenden werde. Von mir gibt es knappe 6 Punkte. Wer mit meinen Kritikpunkten leben kann und die Provence mag, könnte vielleicht Gefallen an der Reihe finden – vor dem zweiten Band sollte man aber den ersten lesen.