Nacht im Central Park - Guillaume Musso

  • Guillaume Musso - Nacht im Central Park


    Inhalt:


    New York, acht Uhr morgens. Alice, eine Polizistin aus Paris, und Gabriel, ein amerikanischer Jazzpianist, wachen auf einer Bank im Central Park auf - mit Handschellen aneinandergefesselt. Und sie sind sich nie zuvor begegnet. Wie in aller Welt sind die beiden hierher gekommen? Und vor allem: Warum?


    Der Autor:


    Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und verbrachte mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und wurde als Lehrer in den Staatsidenst übernommen. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In "Ein Engel im Winter" verarbeitet er eine Nahtoderfahrung - und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht.


    Meine Meinung:


    Mein erstes Buch von Guillaume Musso und wo ich anfangs mit einer Romance-Geschichte rechnete, wurde ich da dann doch inhaltlich überrascht, dass der Schwerpunkt der Geschichte wirklich bei der "Aufklärung" des "Warums" liegt. Der Thriller-Teil hat mich richtig "mitgenommen", manchmal ging es Schlag auf Schlag, manchmal wieder etwas ruhiger.


    Der Autor schafft es dabei, dass man seine Figuren sympathisch findet und das ist dann auch später das Problem wo man bei den ersten Ungereimtheiten beiden zu misstrauen beginnt. Die Auflösung ist dann am Ende für mich vollkommen überraschend gewesen, damit hatte ich absolut nicht gerechnet, obwohl ich mich trotz all der Entwicklungen bspw. praktisch ab dem "Fund" gefragt habe,

    ...am Ende waren beide Charaktere dann wieder sympathisch irgendwo, ich konnte beide verstehen in ihren "Motiven".


    Einzig das Endkapitel selbst gefiel mir vom Schreiberischen her dann nicht, weil es so anders war als all die anderen Kapitel davor. Da fand ich es positiv, dass es neben der normalen Erzählung auch Zeitungsausschnitte und sowas zu lesen gab und da dann auch verschiedene Stile richtig durchkamen.


    9 Punkte.

  • Danke Hati für deine Erstrezi! Dann steht meine negative Meinung zumindest nicht ganz oben. Für mich war das Buch nämlich absolut nichts. Der einzige Grund, es zu Ende zu lesen, war die Nationalität des Autors, da ich für das Eulen-Bingo einen französischen Schriftsteller brauchte. Kein wirklich guter Grund. :grin



    Der ganze Aufbau konnte mich nicht überzeugen, geschweige denn in den Bann ziehen. Mich hat dieser Versuch der Aufklärung der verwirrenden Ausgangssituation (eine französische Polizistin findet sich nach einem durchzechten Abend in Paris am anderen Morgen an einen Jazzpianisten aus Irland gekettet in einem Park in New York wieder) schon nicht interessiert. Außerdem passte für mich vieles nicht zusammen. Dann kam die Auflösung, die zwar diese ganze verrückte Situation erklärte, aber für mich nur noch das i-Tüpfelchen auf einem dann ganz und gar unglaubwürdigen Buch war. Dieser Schluss macht mich völlig sprachlos und hat mich wirklich geärgert. So viel Lesezeit für (in meinen Augen!!!) so einen Blödsinn. :-(


    Alice, die Hauptperson, ist sehr sperrig, was mich aber nicht gestört hat. Ich mag Personen, an denen man sich reiben kann, die Ecken und Kanten haben. Und die hat sie, ohne Frage! Gabriel hingegen ist wenig greifbar, zwar sympathisch, aber aalglatt.


    Was mich durchhalten ließ, war zum einen die übersichtliche Länge des Buches und die Aufteilung in kurze Kapitel. So las sich das Buch zumindest einfach.


    Fazit: Für mich definitiv das falsche Buch, wobei der unglaubwürdige Schluss den Vogel abgeschossen hat. Mehr als enttäuschte drei Punkte sind da nicht drin.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • :lache
    Ich mag schon den Einstieg deiner Rezi. Und finde das gut, dass du das so deutlich schreibst. :knuddel1


    Kann sehr gut verstehen, dass du nicht reinkamst, wenn die Ausgangslage für dich nicht irgendwie spannend war, Interesse weckte, o.ä. - da wäre es mir dann sicher ähnlich gegangen.
    Finde das sehr interessant, wie du das alles danach wahrgenommen hast aus dieser ganz anderen Perspektive.


    Einem anderen Musso-Buch wirst du dann keine Chance mehr geben, oder? Ich meine, es hätte ja auch welche mit mehr Rezis und damit breiterem Meinungsbild gegeben. :knuddel1
    (wobei es vllt ja was, was besser zu deinem Lesegeschmack gepasst hätte, gegeben hätte; in Sachen französischer Autor könnte ich dich sogar nochmal auf eine sehr hoch bepunktete Rezi von mir stoßen in einem völlig anderen Genre mit Pattric Nottret :lache)


    Ich glaube beim Buchschluss kommen wir sogar teilweise wieder zusammen. :lache

  • Danke für deine lieben Worte, die beruhigen mich ungemein! :knuddel1 Ich hab nämlich lange hin und her überlegt, ob ich so deutlich sein soll, manches geschrieben, wieder weggelöscht, wieder geschrieben ... Im Endeffekt habe ich es so geschrieben, wie ich es empfunden habe und hoffe, weder der Autor (der sicher viel Zeit und Mühe in sein Werk gesteckt hat) noch die Fans sind mir dafür böse.


    Auf das Buch bin ich ganz zufällig gestoßen. Ich war in der Bücherei und suchte noch schnell nach einer Lektüre. Unsere Büchereichefin (von der ich eigentlich weiß, dass sie einen komplett anderen Lesegeschmack hat) hat mir dieses Buch dann begeistert empfohlen, sie fand es äußerst spannend. Ok, mitgenommen! Da war mir noch nicht mal klar, dass es ein französischer Autor ist (das hab ich dann erst beim Lesen seiner Kurzbiographie gemerkt), geschweige denn, dass ich nach vorher eine Rezi angeschaut hätte. Weder von diesem noch von einem anderen Musso-Buch.


    Das hab ich erst hinterher getan und auch auf Amazon gehen ja die Meinungen zu dem Buch ja deutlich auseinander. Von daher kann ich mir durchaus vorstellen, irgendwann (jetzt gerade nicht) nochmal ein Musso-Buch zu lesen. Wobei bei mir Liebesgeschichten immer schwierig sind.


    Ach ja - H2O ist auf der Wunschliste gelandet! Das könnte mehr was für mich sein, das stimmt! Danke für den Tipp! :kiss

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Du hattest jetzt positiven Einfluss auf mich, das war zwar nicht abzusehen, dass ich genau dieser Tage eine der größten Lese-Enttäuschungen (für mich) haben werde, aber das hat mir hier mit dir direkt Mut gemacht, dass ich doch nach meinem Schnabel offen rezensieren kann (hier im Forum)...wobei ich Zweifel habe, ob ich das auch so gut rüberbringen kann wie du. :knuddel1


    Aber das ist eben Geschmackssache, ist ja immer so und du hast ja auch geschrieben, was dich gestört hat und wenn ich schon anders ans Buch rangehe, ists ja nicht mehr so überraschend, dass was anderes am Ende rauskommt. Ich hab noch 2 Mussos auf dem SUB und lass das da auch ganz neu auf mich zukommen, von daher. :knuddel1


    Die Findungsgeschichte zu dem Buch ist aber auch wirklich interessant. :grin Bei mir wars auch gewissermaßen eine persönliche Empfehlung, wo ich allerdings wusste, dass unser Lesegeschmack ähnlich ist, spricht ja dann auch für uns - da können wir uns wohl beide drauf verlassen, was unser Bauch uns dazu sagt. :-)


    Ich drücke mir dann mal selbst die Daumen, dass H2O vllt 5+ Punkte bekommt, da gehts aber vom Thema her auf jeden Fall mehr als 3 Mal so langsam zu wie hier. :lache Wenn H2O jetzt nichts für dich ist, dann wird mich das auf jeden Fall trauriger stimmen als hier, weil dann war ichs ja, die es dir empfohlen hat und ich wünsche mir ja schöne Lesezeit für dich. So unabhängig wie hier ist das dann nicht direkt so "persönlich" "schlimm" für mich, wenn du das Buch dann nicht gut findest. :knuddel1

  • Oh, jetzt machst du mich ja direkt verlegen! rotwerd Aber ich freue mich, dass die Rezi bei dir so angekommen ist, wie ich sie gemeint habe: nämlich als meine ganz eigene Meinung. Und ich bin sicher, du bringst das bei deinem Buch auch so rüber! :knuddel1


    So zwischendurch les ich eigentlich ganz gern Bücher, die aus meinem "üblichen" Raster rausfallen. Einfach der Abwechslung wegen. Manchmal wird das ein Hit, manchmal aber auch ein Flop - aber das macht ja nichts! Immer nur tolle Bücher zu lesen ist doch auch langweilig. :lache


    Auf H2O bin ich jetzt wirklich gespannt, mal sehen, wenn ich dazukomme, es zu lesen. Ich werd es aber im Auge behalten!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Hallo liebe Eulen :wave


    Auch ich habe dieses Buch vorgestern beendet und muss sagen, ich bin begeistert. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten damit. Der Beginn erschien mir doch ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Doch trotzdem konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen und habe es beinahe in einem Rutsch gelesen. Das überraschende Ende hat mich dann auch mit dem Anfang versöhnt und ich gebe dem Buch 10 Punkte.


    Liebe Grüße


    Finnia