Inhalt:
In der Hölle geht es rund - Beelzebub plant eine Verschwörung gegen den Satan und bringt dabei die halbe Dämonenwelt auf seine Seite. Aber ein Sieg funktioniert nur mit Hilfe des kleinen schwedischen Mädchens Thea. Die wiederum ist die Schwester von Isak, der todesmutig den Kampf gegen die Verschwörer aufnimmt, Seite an Seite mit seinem Freund Rufus und der Ratte Beatrice, die ein höheres Wesen in ihrem Körper beherbergt. Gemeinsam reisen sie in die Hölle und bieten den Teufeln die Stirn...
Meine Meinung:
Das hat richtig Spaß gemacht, solch eine abgedrehte Lektüre hatte ich schon lange nicht mehr! Die Autorin schreibt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, so dass man als LeserIn die Vorgänge in der Hölle, aber auch die im Himmel und auf der Erde verfolgen kann.
Auf der Erde sind Isak und Rufus die handlungstragenden Figuren, und anfangs fühlt sich die Geschichte auch noch relativ harmlos an. Eine schwedische Familie in einem idyllischen Wohnviertel - Isak lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester ein beschauliches Leben als Schulhausmeister, ist verliebt und raucht den einen oder anderen Joint mit seinem Freund Rufus. Bei der Beschreibung von Isaks Leben musste ich des öftern grinsen, denn die beiden haben wirklich jede Menge Quatsch im Kopf und die Autorin schildert dies in einer lakonischen, schwarzhumorigen Art.
Mitten in diese Behaglichkeit platzt Beelzebub hinein und ab da ist nichts mehr wie es war. Isak und Rufus steigen ab in die tiefsten Tiefen der Hölle und versuchen das Schlimmste zu verhindern. Hier wird Dantes Inferno als Wegweiser bemüht; die beiden durchqueren gemeinsam mit Beatrice, der sprechenden Ratte, die verschiedenen Höllenkreise und erleben viele haarsträubende Abenteuer. Dieser Teil der Geschichte ist relativ splatterig und verlangt von den LeserInnen einen starken Magen... aber auch hier überwiegt die Situationskomik und ich hatte das Gefühl, besonder viel Spaß hatte die Autorin bei der Schilderung der verschiedenen Sündern und ihrer sadistischer Bestrafungen.
Auch auf der Erde bleibt nichts wie es war und es wird mit apokalyptischen Szenarien nicht gegeizt. Selbstverständlich darf auch der Himmel in dieser Geschichte nicht fehlen und so haben wir es ganz nebenbei auch noch mit einem depressiven Gott und seinen besorgten Engeln zu tun, die mit der Situation so gar nicht umgehen können. Am Ende wird die Geschichte eher sogar ein wenig philosophisch, wobei ich die Auflösung jetzt nicht als die große Erleuchtung empfand. Der abgedrehte Humor der Autorin hält sich aber bis zum Ende und ist die große Stärke des Romans.
Wer Spaß an überdrehten und überzeichneten Horrorgeschichten hat und vor ein wenig Blut (naja, ist schon ein bisschen mehr davon :grin) nicht zurück schreckt, außerdem keine Berührungsängste mit der literarischen Karikatur religiöser Gestalten hat, soll es ruhig mal mit diesem Roman versuchen.