E.M. Ross - Devoted Angels
(Band 4 der Angels-Reihe)
Inhalt:
In New York wird eine grausam verstümmelte Leiche mit einem Sack über dem Kopf gefunden. die junge Schülerin wurde vergewaltigt und anschließend regelrecht hingerichtet. Der dritte Mord des sadistischen "Friday Killers". Der FBI-Ermittler Sean Caver und sein Team stehen vor einem Rätsel, denn zwischen den Frauen scheint es keine Verbindung zu geben. Was treibt diesen Mann an? Wie wählt er seine Opfer aus?
Dabei quälen Ermittler Sean Caver selbst existenzielle Sorgen. Der Tod schwebt wie ein Damoklesschwert über seinem Haupt. Sean muss sich entscheiden: Er oder sein ungeborenes Kind. Nur einer kann leben.
Die Autorin:
E. M. Ross wurde 1962 im Ruhrgebiet geboren. Als Finance Manager war Ross für einen großen amerikanischen Konzern tätig und lebte unter anderem in Frankreich, England, Russland, Singapur, Thailand und China. Im Jahre 2006 kehrte Ross nach Deutschland zurück und wohnt seither im Großraum Frankfurt am Main.
Meine Meinung:
Sehr sehr schwer zu beschreiben. Die angefangenen Stränge aus dem Privatleben werden am Ende aufgelöst und man ist dann doch ein bisschen den Tränen nahe - und es war für mich dann auch der "wahre" Grund für den Titel, wobei der auch auf den Hauptplot passt.
Wer ist der Friday Killer - eine Geschichte, die uns in Gegenwart und Vergangenheit von Tätern führt und ich kann eigentlich gar nichts erzählen, weil alles so nah daran ist etwas zu verraten. Kulturell taucht man in Bürgerkriege ein und insbesondere in den Genozid in Ruanda in den 90er Jahren - also wieder ein schweres Thema und eben inhaltlich gar nicht mit dem Vorgängerband vergleichbar, da will ich ehrlich gesagt keine Wertung in Relation zu den anderen Bänden treffen. In der Gegenwart geht es um den Friday Killer und die Geschichte bekam ihre richtige Würze erst am Ende mit der Auflösung und da habe ich dann auch meine anfänglichen Einstellungen überdacht und das alles nochmal mit dem Wissen vom Ende hinterfragt...
Der Plot ist diesmal auf einer brutalen Stufe sehr weit oben angesiedelt und auch wie Sean sich wieder hineinversetzt, ist - da man weiß, dass er es kann etwas weniger - (aber dennoch) - erschreckend.
Ich finde die sehr kleinen Feinheiten in dem Buch gut, man erfährt vom deutschen Kollegen Peter Becker auch wieder sehr kurz...auch bspw. Robert, der "Freund" von Cat bekommt einen Gastauftritt, also war es was das angeht wieder sehr rund.
Don kommt in diesem Band richtig zur Geltung, irgendwie mag ich ihn einfach sehr und diesmal darf auch mal etwas Privatleben mit dazu - und die Freundschaft von Don und Nate/Sean wird da eben auf eine harte Probe gestellt aufgrund der Entwicklungen, die sich schon im Vorgängerband abzeichneten.
Ich mochte die Geschichte um die Erzengel sehr, ich weiß nicht, wie viel davon Fiktion war, aber es war für mich wieder eine andere Erzählebene zu dem Thema.
Die Kapitel sind teilweise sehr sprunghaft, aber man ist durch Orts- und Datumsangaben immer dabei und weiß dann schon um welchen Erzählstrang es gehen wird. Am Anfang war es dadurch etwas holpriger als in den anderen Büchern, am Ende finde ich es irgendwo vielleicht auch gut gewählt, weil lieber so als - wer weiß was bei einer Langfassung geschehen wäre...
Die psychologischen Ausführungen waren sehr interessant, gilt auch für die rechtsmedizinische Schiene, die etwas mehr im Vordergrund stand aufgrund Dons "Privatlebensbekanntschaft".
Wie man merkt, schreibe ich wieder in jedem Absatz über etwas anderes, weil die Bücher von E.M. Ross sich am Ende immer viel komplexer und vielschichtiger darstellen als man am Anfang denkt...am Anfang dachte ich auch, dass dies der schwächste Band der Reihe ist, aber mich hat das Ende dann doch sehr nachdenklich gestimmt in inhatlicher Hinsicht und eben auch bei der Punktzahl...
Ich hätte da urspränglich sicher eher "nur" 8 Punkte gegeben - aber ich tendiere jetzt zu einer 9-10 - ich gebe dem Band separat 10, wo in Relation vielleicht 9 stehen würde, aber die Geschichte ist eben wieder eine ganz andere und ich traue mir da eine Sortierung nicht zu und am Ende rechtfertigte es für mich auch die 10 Punkte. Ich bin immer noch sehr bewegt von dem Band...