Kurzbeschreibung
Frühling 1919: Die junge Lou will nach dem tragischen Tod ihres Verlobten in den Wirren der Münchner Räterepublik nur noch eines: vergessen! Um ihren Schmerz zu betäuben, stürzt sie sich in das Bohème-Leben der frühen Zwanzigerjahre. Doch wie ein schwarzer Schatten hängt die Vorstellung über ihr, allen Menschen, die ihr nahestehen, Unglück zu bringen. Als sich dieser Glaube ein weiteres Mal zu bewahrheiten scheint, bleibt ihr nur noch ein letzter Ausweg
Autor
Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz/ Rhein geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen war sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München.
Meine Meinung
Heidi Rehns neuer Roman führt uns in die 20er Jahre nach München und Berlin.
Ich konnte in die Zeit und die Geschichte eintauchen. Der Roman liest sich so gut, das ich keine Pausen einlegen mochte.
Die Menschen hatten gerade den Krieg überlebt und dann kamen die Kämpfe um die Macht in den Straßen der Städte.
Lous Verlobter Curd stirbt durch eine der letzten Kugeln.
Lou ist untröstlich, sie gibt sich die Schuld, da er für sie auf der Straße unterwegs war. Sie glaubt allen Unglück zu bringen, denn schon ihr Bruder Karl wurde verletzt, weil er für sie einen Auftrag übernommen hat.
Curds und ihre Freunde Max und Juliet , das Wiener Kleeblatt, versuchen ihr zu helfen.
Erst hilft ihr die Arbeit als Täschnerin, dann lernt sie neue Freunde kennen und stürzt sich in das Leben. Manche Entscheidungen fand ich nicht richtig, aber ich habe trotzdem mit Lou gelitten und mich gefreut wenn es das Leben mal gut mit ihr meinte.
Die politischen Wirren, der Lebenshunger in der kargen Zeit wird von der Autorin gut in die Geschichte um Lou eingebracht. Ich spürte beim Lesen alles mit.
Es gibt viel Trauer, Kummer, Verrat und auch Liebe.
Witzig fand ich die immer wieder vorkommenden Tanzeinlagen , sogar um Curds Grab.
Der Tanz kommt ja auch im Titel vor.
Die Schauplätze sind gut gewählt, immer wieder erkennt man Orte, die es heute noch gibt, wieder.
Ein gut gelungener liebens- und lesenswerter Roman.
Von mir gibt es 9 von 10 Punkte
ASIN/ISBN: 3426515911 |