splitter..faser..süß - Carla Grün

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Im Magnolienweg ist alles ganz normal wie in so vielen normalen Orten. Doch unter jedem Dach ein "Ach". Julias Nachbarn haben mehr erotische Geheimnisse als man denkt! Aber darüber spricht man ja nicht beim nachbarschaftlichen Grillen! Die leidenschaftliche Hobbybäckerin Marion würde Augen machen wenn sie wüsste, was Sabine so treibt! Und auch deren Freundin Dani erzählt niemandem, dass sie letzten Donnerstag im Fitness Club..... Nur Julia ist eine sittsame Hausfrau und Mutter. Bis sie diesen neuen Job annimmt. Dieser Roman ist nicht: - unrealistischer Quatsch - devotes Durchgevögel oder ein billiges Sexheftchen - nach hundert Seiten schon zu Ende. Im Gegenteil: mit Liebe geschrieben - amüsant, weil echt - romantisch süss - so erotisch, dass man gleich ins Bett hüpfen möchte - sinnlich - authentisch Denn: Jeder hat Sex im Kopf. Eine Geschichte, die sich wie eine Serie liest. (ab 18 Jahre)


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Carla Grün liebt süße Törtchen, süße Kinder, herbe Schokolade, starke Männer und schöne Schuhe. Sie verabscheut frühes Aufstehen, Rotznasen, kalte Füße, Aufräumen und langweilige Autorenbiographien.
    Mit ihren Büchern setzt Carla einen erotisch-lustigen Gegenpol zur harten SM-Literatur, da sie süße Sinnlichkeit und prickelnde Lust aufwertet.


    meine Meinung
    In einem beschaulichen Dorf im Magnolienweg geht die Post ab: die erfolgreiche Sabine angelt sich einem Mann nach dem anderen, die blonde Dani wartet auf ihren Prinz und die Mütter Julia und Marion können zwischen Kindererziehung und Haushalt von gutem Sex fast nur noch träumen. Doch was passiert, wenn die Frauen Einblicke in ihr Leben gewähren? Denn sind wir mal ehrlich: wer ist nicht neugierig, was seine Nachbarn sprichtwörtlich so treiben?


    "Splitter...faser...süß" ist der erste Band um die Familien im Magnolienweg und hat mich zum Schmunzeln und Erschauern gebracht. Carla Grün wagt den Spagat zwischen Alltag von normalen Frauen und deren Fantasien. Heraus kommt aber mitnichten ein "gelangweilte Hausfrau will harten Sex" – Roman.


    Die Geschichte wird von Carla Grün als allwissende Beobachterin erzählt. So folgt man in jedem Abschnitt einer anderen Frau und auch mal den Ehemännern von Julia und Marion. Was auf mich zu Beginn wie eine nüchternde Aneinanderreihung von sexuellen Erlebnissen wirkte, entwickelte sich schnell zu einem Roman, in dem es neben Erotik auch um den ganz normalen Alltag geht. Da beweist die Autorin den nötigen Witz und Biss, so dass ich mich nicht gelangweilt habe.


    Im Gegenteil: bei so mancher Szene im Familienleben musste ich laut loslachen, da sie so realitätsnah beschrieben wurden, dass vor meinem inneren Auge ein Film ablief. Die erotischen Szenen entwickeln sich auch im Laufe des Romans. Zu Beginn wirkten sie noch etwas statisch und zu gewollt beschrieben, je weiter die Story jedoch fortschreitet, desto mehr Gefühl und auch Sinnlichkeit bekommen die prickelnden Szenen. Das fand ich sehr gut.


    Die Story selbst ist locker-flockig, ab und an leicht sarkastisch, aber nie zu abgedreht oder weit weg von der Realität. Carla Grün macht ihre Figuren nicht zu Sex-Stars oder unbedarften Weibchen, sondern zeigt, wie es in normalen Schlafzimmern zugeht. Und sind wir mal ehrlich: sowas ist viel prickelnder als zum hundersten Mal von stählernden Körpern, weichen Kurven und unglaublichem Können zu lesen, oder?


    Das Gute: man kann den Roman auch mal beiseite legen und findet sich dennoch sofort wieder in die Leben des Magnolienweges ein. So kann man das Buch immer mal wieder in die Hand nehmen, sich treiben lassen und mit einem Lächeln dann wieder in den Alltag starten.


    Der Stil von Carla Grün ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist erfrischend direkt, mit dem nötigen Auge fürs Detail und einem Biss, der mich laut auflachen ließ. So mag ich Erotik: prickelnd und dennoch nicht zu ernst.


    Fazit: Erotik, die fern von allen Klischees einen Blick in die Schlafzimmer wagt. Wer mal etwas anderes lesen möchte, ist hier richtig.