Neuverfilmung besser als die Originalvorlage?

  • Bei ca. 9 Stunden Film hatte Jackson aber auch genug Zeit, Charaktere einzuführen und zu entwickeln, trotz sehr langer Actionsequenzen. Ohne sein grandioses Gesamtkunstwerk zu schmälern.


    Ich bin dazu übergegangen, Serien zu schauen. Da haben die Regisseure und Drehbuchautoren deutlich größere erzählerische Freiheiten.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Zitat

    Original von crycorner
    Bei ca. 9 Stunden Film hatte Jackson aber auch genug Zeit, Charaktere einzuführen und zu entwickeln, trotz sehr langer Actionsequenzen. .


    Genau das ist mein Punkt! ...naja, einer davon.....


    Erinnern wir uns an die grandiose Sequenz in "Lawrence of Arabia", in der Omar Sharif eine gefühlte Stunde lang auf die Kamera zureitet.....
    Erinnern wir uns doch an so viele großartige Monologe, welche von der Darbietung des Schauspielers lebten, die fabelhaft geschriebenen und ebenso fabelhaft dargeboten wurden. Es waren Schreibkunst und Schauspiel die uns fesselten - nicht Kawumm und Bombast!

  • Nee, Serien finde ich noch schlimmer, die Geschichte ist erzählt und dann noch ne Staffel....und noch ein....


    Beispiele gibt es glaube ich genug, auch bei alten Serien fällt mir das jetzt immer mehr auf.


    Homeland z.B.; jetzt die 5. Staffel, für mich ist die Geschichte in 4 Staffeln erzählt, da brauche ich nicht noch ne Staffel.

  • Och, ich steh ja auf die alten Seriern.
    Gerade hab ich mir die 10 Staffel - Columbo - gegönnt.
    Ein Genuß und nix mit rasanter Action, sondern fokussiert auf das Spiel von Peter Falk als Columbo, das fasziniert im Gegenpart zu seinen jeweiligen Spielpartnern.

  • Serien haben sicherlich den Vorteil lange Geschichten in der nötigen Ausführlichkeit erzählen zu können, ich denke da zB an "True Detective", "Justified" usw, die sich nicht auf das "Ereignis der Woche" konzentrieren und mit jeder Folge quasi neu beginnen.


    Allerdings ist der Einwand, diese Serien würden oft - zum Nachteil der Qualität - künstlich am Leben gehalten, auch wenn eigentlich alles erzählt ist, sicherlich mehr als berechtigt.


    Die Fernsehserie hat dem Kino in vielen Fällen längst den Rang abgelaufen, und meiner Ansicht nach reagiert Hollywood darauf recht erbärmlich, in dem einfach immer spektakulärere Filme, die tatsächlich nur auch der großen Leinwand ihre volle Wirkung entfalten, produziert werden - Filme wie "The Avengers" oder auch die Transformers-Reihe zum Beispiel.


    Eine ähnliche Situation gab es bereits in den 50er Jahren, als die Fernsehserien das Publikum zuhause vor dem Fernseher festhielten. Auch hier war die Antwort der Studios immer bombastischere, und damit teurere, Filme zu produzieren, oft verbunden mit einem erheblichen finanziellen Risiko für die Studios selber.


    Der Aufstieg des unabhängigen Kinos in den 60er Jahren, mit Filmemachern die neue Ansätze verfolgten und zum Teil aus der B-Film-Kultur stammten, brach dem damaligen Studiosystem vollends das Genick.


    Mal sehen wie es heute weitergeht....

  • Ja, die Entwicklung ist nicht von der Hand zu weisen. Serien sind derzeit extrem beliebt und viele Streaminganbieter versuchen gerade mit Serien ihre Abonnenten gewinnen. Dabei sind diese Anbieter mittlerweile auch groß im Produktionsgeschäft. Wenn man sieht, wie viele Serien Amazon und Netflix in den letzten 2 Jahren gestartet haben, merkt man, wo die Reise hin geht.


    Leider ist es wirklich so, dass die Serien teilweise tot produziert werden. 24 beispielsweise fanden wir zu Beginn sehr spannend. Nach 4 oder 5 Staffeln haben wir dann abgebrochen. Dahingegen ist Breaking Bad ein Positivbeispiel und keine Staffel ist entbehrlich. Im Gegenteil hat man den Eindruck, die Geschichte war von Anfang an genauso geplant.


    Aktuell schauen wir gerade Dexter. Die Serie ist auch nach 5 Staffeln noch sehr kurzweilig und die Charaktere sind noch voll in der Entwicklung. Allerdings fürchte ich jetzt schon das angeblich enttäuschende Ende.


    Filme funktionieren im Kino hauptsächlich als Event. Egal, ob nun mit viel Action oder halt "was Lustiges". Ist aber auch kein Wunder bei den Preisen. Da will man hauptsächlich gut unterhalten werden.


    Diverse Comicverfilmungen sind da sehr dankbar, da die Originalvorlagen oftmals eine gewisse erzählerische Tiefe haben. Serien wie Iron Man, die neue Batman-Trilogie (zumindest die ersten zwei Teile) oder die Spiderman- Serie mit Maguire und Dunst bieten eben noch mehr, als Action- Feuerwerk. Aber das mit den Comicverfilmungen nimmt auch ein bisschen Überhand. Ansonsten risikoarme Sequel-Kost oder Filme zu erfolgreichen Romanen. Schade eigentlich...

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -