Derek Meister - Der Jungfrauenmacher

  • Autor
    Derek Meister wurde 1973 in Hannover geboren. Er studierte Film- und Fernsehdramaturgie an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Er schreibt TV-Event-Filme und vor allem Krimis und Thriller. Sein historischer Kriminalroman Rungholts Ehre war für den Glauser-Krimipreis nominiert, seine Abenteuergeschichten und Thriller begeisterten Millionen Fernsehzuschauer.
    Derek Meister lebt mit seiner Familie in der Nähe des Steinhuder Meers.


    Klappentext
    Eine Sturmflut spült die Leiche einer Frau an den Strand, die wie eine Kreatur des Wassers wirkt: Die Meerestiere haben ihren Körper in Besitz genommen, und in ihrem Hals befinden sich Wunden, die wie Kiemen aussehen. Als eine zweite Frau tot in der Nordsee treibt, ahnt der junge Polizeichef Knut Jansen: Er hat es mit einem Serienkiller zu tun. Mithilfe der ehemaligen Profilerin Helen Henning gelingt es ihm, die Spur des Mörders aufzunehmen. Doch als den beiden bewusst wird, mit welchem Gegner sie es zu tun haben, sind sie längst im Begriff, vom Jungfrauenmacher in die Tiefe gezogen zu werden …


    Meine Meinung
    Ich bin von dem Buch sehr begeistert. Derek Meister versteht es, seine Leser zu fesseln. Dies war mein erstes Buch von ihm, aber bestimmt nicht das Letzte. Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, die wechselnden Szenen, die verschiedenen Sichtweisen. Der junge und unerfahrene Knut Jansen, Revierleiter des kleinen Polizeireviers und die FBI Profilerin Helen Henning, die ihre eigenen Dämonen jagt. Das Cover habe ich für einen Thriller als sehr harmonisch und idyllisch empfunden, ich konnte mir sofort vorstellen, dort Urlaub zu machen. Allerdings die Geschehnisse in dem Buch haben mich von dem Wunsch dann erst mal wieder kuriert :gruebel. Die Charaktere sind sehr sympathisch beschreiben, der Leser kann sich die einzelnen Personen gut vorstellen. Alles in allem ein tolles, spannendes Buch, was einen nicht so schnell vom Haken lässt, allerdings auch nichts für schwache Nerven.
    Derek Meister, bitte mehr davon.
    Von mir eine klare Leseempfehlung und gute neun Eulenpunkte.

  • Zum Inhalt (Klappentext):
    Jedes Jahr verschwindet an der Nordseeküste ein Mädchen. Immer in denselben Wochen des Sommers. Die Vermissten gelten als Ausreißerinnen - Postkarten und Briefe aus dem Ausland beweisen, dass sie am Leben sind. Noch ahnt niemand, dass die Mädchen ein grausames Schicksal ereilt hat - bis eine Sturmflut den idyllischen Küstenort Valandsiel zum Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens macht.
    Polizeischef Knut Jansen muss alle Hebel in Bewegung setzen, um den Serienkiller zu fassen - doch wohher soll die örtliche Polizei die nötige Fachkompetenz nehmen? Knut ist auf die Hilfe der ehemaligen Profilerin Helen Henning angewiesen, ob er will oder nicht. Helen hingegen, die von ihren eigenen Dämonen gejagt wird, widerstrebt es, einem unerfahrenen Polizisten über die Schulter zu blicken. Aber die beiden gegensätzlichen Ermittler müssen sich beeilen, denn der Jungfrauenmacher hat bereits ein neues Opfer in seiner Gewalt...


    Meine Meinung:
    Mich konnte der "Jungfrauenmacher" leider nicht wirklich überzeugen. Der Prolog ist zwar sehr vielversprechend und im großen und ganzen war es auch spannend, aber so richtig gepackt hat es mich nicht - wäre es kein LR-Buch gewesen, wäre ich mehr als einmal versucht gewesen, das Buch einfach auf die Seite zu legen.
    Das lag zum einen an der Sprache; Derek Meisters Stil ist nicht der meine und für meinen Geschmack waren zu viele Formulierungen drin, über die ich gestolpert bin, weil sie sich für mein Empfinden einfach unrund anhörten.


    Darüber hinaus wurde ich mit keinem der Ermittler wirklich warm. Knut Jansen ist einfach noch ein Kind, was er auch von allen Seiten zu spüren bekommt. Ich konnte ihn einfach nicht so richtig ernstnehmen, auch wenn er im Laufe des Buches erwachsener wird und ganz zuletzt ein paar Dinge tut, die ich richtig gut fand und die mich zum Abschluss auch wieder etwas mit dem Buch versöhnt haben.
    Helen ist durch und durch die messerscharfe Analytikerin - für mich einen Tick zu messerscharf und treffsicher, um wirklich glaubwürdig zu wirken. Außerdem hängt ihr ihre US-Vergangenheit wie ein Albatross um den Hals und ich mag es nicht wirklich, wenn die Ermittler regelrecht traumatisiert von ihrer eigenen Vergangenheit sind und man ständig fürchtet, dass gleich alles über ihnen zusammenstürzen wird.
    Naja, und den Typ vom LKA fand ich nur noch nervig. Das alles zusammen war eine Kombi, an der ich nicht wirklich Gefallen finden konnte, zumal das Ganze noch gespickt war mit Alleingängen, unprofessionellem Verhalten und dgl. mehr.


    Der Showdown hatte es in sich und war durchaus gut gemacht (bis auf die erwähnten Schwächen im Vorgehen der Ermittler). Die Idee, was den Täter antreibt, war auch gut und es ist einfach Pech für den Autor, dass


    "Der Jungfrauenmacher" ist nicht langweilig, aber für mich auch kein Krimi-Highlight und ich werde vermutlich erstmal abwarten, ob ich noch einen weiteren Band mit dem Duo Jansen/Henning lesen werde. Von mir gibt es 5 Eulenpunkte!


    LG, Bella

  • Der Jungfrauenmacher ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe um das Ermittlerduo Knut Jansen und Helen Henning. Da mich regionale Romane immer irgendwie magisch anziehen, lag der Griff zu diesem Nordseekrimi sehr nahe und meine Erwartungen waren – bedingt durch die Inhaltsangabe – recht hoch. Doch was soll ich sagen? Sie wurden nur bedingt erfüllt.


    Der Beschreibung nach ging ich davon aus, dass mich ein packender Thriller erwarten würde. Jedoch hatte ich, zumindest in der ersten Hälfte des Buches, viel eher das Gefühl, dass es sich um eine Krimikomödie handelt.


    Bedingt dadurch wirken sehr viele Szenen deutlich übertrieben komödienhaft, ganz einfach dadurch, dass sie nicht so recht in das angepriesen Format passen wollen. Ebenso verhält es sich mit der Rolle des Ermittlers Knut Jansen. Der junge Revierleiter ist seiner Rolle in keiner Weise jemals auch nur ansatzweise gewachsen, wirkt absolut naiv, überfordert und – um es nett zu formulieren – irgendwie trottelig pubertär.


    Derek Meister hätte der Figur Knut Jansen für meinen Geschmack einen wirklichen Gefallen getan, wenn er diese in einem humoristischen Provinzkrimi angesiedelt hätte.


    Die Figur der ehemaligen FBI-Profilerin Helen Henning passt da schon sehr viel besser ins Bild eines Thrillers, dennoch bin ich auch mit ihr nicht wirklich warm geworden.


    Einzig die Rolle des Mörders ist in meinen Augen wirklich sehr gut gelungen und bedingt dadurch, dass man phasenweise die Story aus seiner Erzählperspektive berichtet bekommt (ohne jedoch zu wissen, um wen es sich dabei handelt), baut sich ein wirklich gelungener Spannungsbogen auf, der bis ganz zum Schluß gehalten wird!


    Mein Fazit: Kurzweilige Lektüre für Zwischendurch, die mir jedoch keinesfalls als überzeugender Thriller in Erinnerung bleiben wird. Die wirklich auffallend vielen unlogischen Ungereimtheiten tun ihr Übriges, so dass ich am Ende nicht mehr als 5 1/2 Eulenpunkte vergebe.

  • Ich bin jetzt mit diesem in weiten Teilen ziemlich eklig detailliert beschriebenen "Thriller" nicht warm geworden.


    Weder die Figuren des fiktiven Ortes, allen voran den eigenartigen Bürgermeister, der mir ein Abklatsch des aus dem "Weißer Hai" stammenden um die Touristen besorgten Bürgermeisters zu sein scheint, noch der Vater des völlig überforderten, in pubertären Kinderschuhen stecken gebliebenen Polizeivorstehers noch die Handlung als solche haben mich überzeugt.


    Es war zwar nicht so übel, dass ich abgebrochen hätte, trotzdem waren mir da zu viele Nebensächlichkeiten, die hätten beachtet werden müssen, also von der Polizei, die dann den Fall eskalieren ließen und auf mich unglaubwürdig wirkten.


    Die von einem früheren Fall verfolgte Profilerin fand ich noch am sympathischsten wobei mir ihre Art, jeden Gegenüber gleich auf Tells zu untersuchen, ab und zu zu viel war.


    Irgendwie hatte ich mir mehr erwartet, so bleibt nur der Durchschnitt. Schade, denn Potential hat die Geschichte und ihre Figuren durchaus aber vielleicht sind das nur Anlaufschwierigkeiten.


    5 Punkte

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen


    Nach einem Sturm wird an der Nordseeküste eine Mädchenleiche angeschwemmt. Der neue, unerfahrene Polizeichef Knut Jansen hat seine erste Leiche und muß ermitteln. Helen Henning, eine ehemalige FBI-Profilerin, die gerade den Nachlaß ihres kürzlich verstorbenen Vaters regelt und wegen eines Einbruchs mit der Polizei in Kontakt kommt, unterstützt ihn dabei. Es werden noch weitere Figuren eingeführt, wie z. B. einen nervigen LKA-Beamten, einige Dorfpolizisten und den gerade pensionierten Vater von Knut, dem er seine neue Stelle zu verdanken hat.


    Die Vermutung geht dahin, daß es sich bei dem Täter um einen Serienkiller handelt, nachdem in jedem Jahr zum gleichen Zeitpunkt Mädchen verschwinden. Den Eltern wird meist vorgegaukelt, daß sie ausgerissen sind, denn sie erhalten von ihren Töchtern Briefe, Postkarten oder auch SMS aus dem nahen Ausland. Wer der Täter ist und welche Motive hinter den Morden stecken, das ist herauszufinden.


    Der Autor schreibt spannend, aber manchmal auch etwas zu bildhaft, so daß es mir teilweise zu eklig und brutal war. Die Kapitel sind kurz und knackig, deshalb bin ich quasi durch das Buch geflogen bis es zum großen Show-down kommt. Und hierbei hatte der Autor wirklich eine tolle, neue Idee!


    Das Ermittlerduo Knut und Helen sind sehr gegensätzliche Charaktere. Knut ist für mich leider nur ein großes Kind. Er ist erst am Ende gereift und startet hoffentlich beim nächsten Band von einer anderen Ausgangsposition. Helen, die in Amerika als Profilerin erfolgreich viele Fälle gelöst hat, betrachtet die Leichen und die beteiligten Figuren aus der Distanz mit einem völlig anderen Blick. Sie ist tough, aber ihren Dämon hat sie über den großen Teich mitgebracht und der lässt sie nicht los. Helen war für mich eine Person, die klug ist und die richtigen Schlüsse zieht, der es aber im Großen und Ganzen an Menschlichkeit mangelt. In ihre Familien- bzw. Erbschaftsangelegenheiten bekommt der Leser nur einen kurzen Einblick, vermutlich wird man im zweiten Band mehr erfahren. Wie bei anderen Krimis auch, kommt es hier leider immer wieder zu unrealistischen Alleingängen.


    Von mir gibt es 8 Eulenpunkte und ich bin beim nächsten Band auf alle Fälle dabei!

  • Zunächst einmal vielen Dank
    an Wolke für die Organisation
    an den Verlag für das gesponsorte Buch und last but not least
    an Derek Meister für seine Begleitung der Leserunde durch interessante Kommentare und Beantwortung der von uns Eulen dort gestellten Fragen.
    Leider erreichte mich das Buch durch den Poststreik erst mit erheblicher Verspätung und somit kann ich auch erst jetzt meine Rezension schreiben.


    Erster Eindruck:
    Ein aufwühlendes Cover, wobei mir die Innenklappen ehrlich gesagt noch besser gefallen, denn sie vermittelten mir eine gewisse "Schimmelreiter"-Atmosphäre und Storms Novelle zählt zu meinen literarischen Lebenslieben.
    Zweiter Eindruck:
    Es gelang dem Autor, eine ungewöhnlich hohe Spannung aufzubauen, so dass ich das Buch wirklich entgegen meiner Samstagnachmittagsplanung lediglich zur Erledigung gewisser Grundbedürfisse aus der Hand zu legen vermochte.
    "Unterwegs":
    Manche Details hätte ich, wären sie unerzählt geblieben, wohl nicht vermisst, glaube ich, manches erwähnte "erregte Glied" auch nicht, denn irgendwann wusste man, welche Reaktionen beim Täter wann erfolgen würden - aber es war auch nicht so ausgeprägt, dass es mich massiv gestört hätte.
    "Am Ende":
    Der anfänglich etwas gewöhnungsbedürftige Protagonist, "Sheriff Knut" bleibt mir in guter Erinnerung, denn er machte in der Geschichte eine positive und nachvollziehbare Entwicklung durch; eine kurz vor Schluß von ihm vorgenommene unglaubwürdige und dümmliche Aktion ärgerte mich allerdings.
    Es wurde alles gut aufgelöst, aber ein etwas gestraffteres Ende hätte mir besser gefallen, wobei es aber durchaus auch sein kann, dass ich einfach nur zu ungeduldig oder die Story zu spannend war.
    Positiv zu erwähnen ist auch noch, dass die Geschichte zwar Interesse am weiteren Schicksal der Hauptpersonen zu wecken vermochte, der Autor uns aber "gemeine Cliffhänger" ersparte und sie in sich abgeschlossen enden ließ.
    Ich werde mir nach diesem für mich ersten Derek Meister-Buch den Namen gewiss merken und habe soeben 8 von 10 möglichen Eulenpunkten vergeben.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mit Verspätung habe ich mich auch der Leserunde angeschlossen, da das Buch auf meiner "zu lesen Liste" stand. Für mich war es das erste Buch von Derek Meister.
    Zur Story an sich wurde ja schon einiges geschrieben, daher beschränke ich mich auf meine Eindrücke.
    Zunächst sei zu erwähnen, das sich das Buch sehr flüssig und so recht schnell lesen lässt - was für das Buch spricht. Aber ich muss Maikaefer beipflichten, so manch detaillierte Beschreibung oder Wiederholung wäre für mich nicht nötig gewesen.
    Das hätte so mancher Figur vielleicht ganz gut getan, denn irgendwie fand ich zu den wenigsten wirklichen Zugang. Und das ist für mich wiederum ausschlaggebend bei einem Buch, wenn ich mit den Hauptcharakteren "nicht kann", dann wird es schwer für das Buch zu bestehen. Und so ging es mir hier leider mit Knut, der mir wesentlich unreifer erschien als sein Alter vermuten lässt, und mit Helen, die einfach nur distanziert und unterkühlt daher kam. Gut, dafür mag es Gründe geben welche in diesem Buch nicht enthüllt bzw. nur angedeutet wurden. Ihr Verhalten fand ich teilweise...naja.
    Zum Fall an sich muss ich sagen, das hatte was. Das war wirklich mal etwas neues und hat mir gefallen. Auch die Auflösung war schlüssig und in sich stimmig.
    Ob ich allerdings den Nachfolgeband lese werde bleibt fraglich, kommt wohl auf den Plot an.

  • "Der Jungfrauenmacher" war mein erstes Buch von Derek Meister. Es war so spannend, dass ich nichts anderes getan habe als auf der Couch zu sitzen und zu lesen.


    In Valandsiel, einem fiktiven Ort an der Nordsee, wütet ein Sturm. Am nächsten Tag wird die Leiche einer jungen Frau am Strand gefunden. Es ist die erste Leiche des Dorfpolizisten Knut Jansen. Aber es bleibt nicht bei dieser einen Leiche und so muss sich Knut mit dem Gedanken anfreunden, dass sich ruhiges Leben als "Dorfsheriff" in naher Zukunft ändern wird.


    Bereits nach den ersten Sätzen war ich völlig gefangen in diesem Buch. Die Charaktere sind so angelegt, dass man bereits nach einigen Kapiteln merkt, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt. Gut gefallen hat mir, dass das Buch nicht actionreich daher kommt, sondern eher beschaulich - was hervorragend zu Valandsiel, dem Touristenort am Meer, passt. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich je nach Kapitel abwechseln. Der Leser bekommt auch in die Seele des Mörders Einsicht, allerdings hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, um wen es sich da handeln könnte.


    Das war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Derek Meister. Es wartet nämlich noch die Runghold-Reihe auf mich. Wann der zweite Teil nach "Der Jungfrauenmacher" herauskommt, konnte ich leider nicht herausfinden.

  • Dieser Thriller hat mich komplett in seinen Bann gezogen, so dass ich die ca 400 Seiten innerhalb eines Tages auslesen musste. Schon der Prolog war sehr fesselnd und richtig gut gemacht.
    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Dazu tragen die kurzen Kapitel sehr zum Lesefluss bei. Mir hat gefallen, dass die Kapitel immer wieder aus der Perspektive einer anderen Person geschrieben sind - mal Ermittler, mal Opfer, mal der Täter, was ich als angenehm abwechslungsreich empfand. Und obwohl ab und an aus der Sicht des Täters erzählt wurde, tappte ich bis zur Auflösung im Dunkeln.
    Die Ermittler sind sehr gegensätzlich: Knut ist total unerfahren, was solch grausamen Fälle angeht und Helen ist eine extrem gute Profilerin. Diese Mischung hat mir gut gefallen und ich finde die beiden haben sich, trotz kleiner Schwierigkeiten, ganz gut ergänzt. Vor allem Knut ist an seinen Aufgaben gewachsen und hat sich im Buch positiv entwickelt.
    Den Fall an sich fand ich sehr interessant und ist mir in der Form auch noch nicht untergekommen.
    Derek Meister hat mich mit ''Der Jungfrauenmacher'' wirklich sehr gut unterhalten. Ich habe mit den Figuren gehofft, mich geärgert, geekelt und war durchweg gespannt auf den Fortgang der Geschichte. Langeweile kam hier ganz bestimmt nicht auf. Auf eine Fortsetzung warte ich ebenso gespannt und vergebe 9 Eulenpunkte. :wave

  • Mich hat der Krimi leider überhaupt nicht überzeugt. Wie viele in der Leserunde hatte ich Probleme, mit den Figuren warm zu werden. Eine Eule bemängelte hier den komödiantischen Einschlag, der vor allem die ersten Szenen um "Sheriff Knut" einfärbte, weswegen Knut besser in einen Regionalkrimi passen würde. Dem muss ich mich anschließen. "Der Jungfrauenmacher" ist jedoch weit entfernt von einem Regionalkrimi (dafür fehlt auch jedes Lokalkolorit) für einen Thriller sind mir die agierenden Personen jedoch zu stümperhaft. Das gesamte Personal der Polizeistation im fiktiven Valandsiel kann ich nicht ernst nehmen, Profilerin Helen fand ich da wesentlich glaubhafter dargestellt. Aber auch hier war das ewige Deduzieren einen Ticken zu dick aufgetragen, stellenweise wirkte Helen wie ein weiblicher Sherlock Holmes, der ja zu Beginn der Geschichten gerne mal seinen zukünftigen Klienten anhand Kleidung und Auftreten komplett deutete. Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Darstellung der polizeilichen Ermittlungsarbeit etwas professioneller rüber kommt.
    Dass der Autor erzählen kann, ist dem Buch durchaus anzumerken. Mich hat nur die Geschichte nach dem sehr vielversprechenden Prolog schon in der Mitte des Buchs eigentlich gar nicht jehr interessiert. Absolute Durchschnittsware - 5 Eulenpunkte.

  • Dieses Buch las ich im Rahmen einer Leserunde.


    Zum Inhalt dieses Buches glaube, brauche ich nicht viel erzählen.


    Diese Buch ist sehr spannend geschrieben und schnell, flüssig zu lesen. Wenn man dieses Buch einmal angefangen hat, kann man es kaum noch aus der Hand legen. Man will unbedingt wissen wie es weitergeht. Die sehr ausgeprägten Darstellungen verschiedener Handlungen finde ich grandios.


    Es ist das erste Buch was ich von Derek Meister gelesen habe und es wird nicht das letzte gesessen sein.


    Diese Buch kann man auf jeden Fall weiter empfehlen.
    Ich freue mich schon auf die nächste Folge.


    Dieses Buch bekommt von mir 9 Eulenpunkte.

  • Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Derek Meister versteht es, Spannung aufzubauen, und die ein oder andere falsche Fährte erschwert das Mitraten um den Täter. Um so mehr möchte man natürlich wissen, wer denn nun derjenige welche ist. Der flüssige Schreibstil erhöht den Lesefluss.


    Doch auch wenn es bis zur Auflösung spannend war - der ganz große finale Wurf war für mich dann eher langweilig, weil ich eine ähnliche Szenerie vor gar nicht allzu langer Zeit bereits in einem anderen Krimi gelesen habe. Die Grausamkeiten, die dazu Erwähnung fanden, waren für meinen Geschmack fast ein wenig zu viel, zu abstrus.


    Manch eine Wendung konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Auch wenn sie dramaturgisch noch mal einen "Knalleffekt" mit sich brachte, passte sie für mich absolut nicht in die bis dato gefahrene Schiene. Daneben gab es auch Handlungsstränge, die anfangs für einen gewissen Spannungsaufbau gesorgt haben, zum Ende aber nicht mehr fortgeführt oder aufgelöst wurden - das hat mir weniger gut gefallen.


    Mit den Hauptfiguren bin ich nur langsam warm geworden. Knut war mir anfangs nicht tough genug, stand zu sehr unter dem Scheffel seines Vaters. Aber nach und nach wuchs er an seiner Aufgabe und es hat Spaß gemacht, ihn auf dieser Entwicklung zu begleiten.
    Helen hingegen war von Anfang an die über allem stehende Ermittlerin, die alles im Griff hat. Ihre Fähigkeiten waren sehr hilfreich und verblüffend - eine ideale Ergänzung für Knut.


    Ich bin gespannt, ob es einen weiteren Fall mit diesen beiden geben wird. Auch wenn mir die Auflösung nicht ganz so gut gefallen hat, möchte ich doch gerne noch einmal mit Knut und Helen auf Verbrecherjagd gehen. Für diesen Krimi gibt es von mir 7 von 10 Eulenpunkten.

  • Knut Jansen ist der Polizeichef, der gerne in Westernstiefel trägt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bernd Magnussen hat er in Valandsiel ein ruhiges Leben. Der Küstenort an der Nordsee war bisher nie Schauplatz von Kapitalverbrechen. Als in einer stürmischen Nacht plötzlich eine Leiche angespült wird, hat Jansen dementsprechend wenig Erfahrung. Sein Vorgänger, der gleichzeitig sein Vater ist, versucht nun, zu unterstützen. Diese Hilfe scheint auch dringend nötig zu sein, da im Hafen zwischenzeitlich eine weitere Leiche gefunden wurde, die dieselben Verletzungen aufweist. Ein Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben.


    Derek Meister beginnt mit dem Jungfrauenmacher eine Thriller-Serie um Knut Jansen und Helen Hennig, der ehemaligen Profilerin des FBI, die gerade wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt ist. Mit nur zwei Handlungssträngen wird hier eine Menge Spannung erzeugt. Zum einen muss der Mörder so schnell wie möglich gefasst werden, da weitere Mädchen verschwunden sind, die in das Beuteschema des Täters passen, zum anderen erfährt der Leser vage, was Helens Beweggründe waren, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Ihre Person birgt einige innere Unaufgeräumtheiten, sodass es für die nächsten Fälle sicher auch noch reicht. Ebenso muss sich Knut zu einer Entscheidung im Privatleben durchringen.


    Das Erzähltempo ist von Beginn an hoch. Meister kreiert mit wenigen Worten seine gewünschte Kulisse, in der es offenbar immer regnet. Zum Nordseewetter ist das aber genauso authentisch wie der weitere Handlungsverlauf. Als Kontrast dazu klingen die kurzen Gedankeneinschübe des Mörders schon fast lieblich, was aber das Gänsehautgefühl eher verstärkt. Die geschaffenen Figuren wirken ebenfalls wie aus dem Leben gegriffen. Abwechselnd erhält der Leser die Ansichten von Helen, Knut und dem Mörder mitgeteilt. Dadurch bekommt man quasi einen Rundumblick, um dann doch festzustellen, dass es noch einen unausgeleuchteten Fleck gibt, wo sich eine weitere Tat abspielen könnte. Kapitel um Kapitel fesselt das Buch und entlässt seine Leser erst mit dem Paukenschlag am Ende. Mich hat die Geschichte mitgenommen, ich habe mich ein wenig geekelt, gegruselt, gefreut und war neugierig, wie alles ein Ende findet. Wer jetzt traurig ist, die letzte Seite erreicht zu haben, tröstet vielleicht das baldige Erscheinen des zweiten Teils. (9 von 10 Eulenpunkten)

  • Meine Meinung:


    Mit diesem ersten Band der Reihe ist Derek Meister ein solider und guter Thriller gelungen.
    Dazu tragen vor allem die Protagonisten bei, allen voran Knut Jansen und Helen Henning, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber gerade das macht es so besonders.
    Ich muss allerdings sagen, das ich Birthe sehr mag und finde, das ihr Charakter etwas zu kurz gekommen ist. Ihr Sprüche, Anweisungen und ihr ganzes Benehmen machten sie mir irgendwie gleich sympathisch. Aber das ist nur meine bescheiden Meinung.


    Gleich im ersten Kapitel lernt man den Mörder kennen, auch wenn man bis zum Schluss nicht weiß wer er ist, da erst recht spät sein Name genannt wird und fast in der ganzen Geschichte wird er nur als "ER" beschrieben. Das machte es für mich beim Lesen nochmals spannender.


    Ansonsten fand ich, das es etwas dauerte bis richtige Thriller-Spannung aufkam. Auf den ersten Seiten ist es zwar gleich ganz kurz spannend, wenn die erste Leiche gefunden wird, aber dann dauert es wieder etwas, da man erst die Personen kennenlernt, dann wie sich Knut und Helen das erste mal begegnen und die Ermittlerarbeiten in Gang kommen.
    Das Ende, wer der Täter ist und seine Beweggründe hingegen haben mir wieder gut gefallen. Auch das sich gegen Schluss alles so überschlägt und hektisch wird, brachte nochmal richtig Schwung in die Story, so das ich das Buch am Ende zufrieden zuklappen konnte und nun auf den zweiten Band *Die Sandwitwe* sehr gespannt bin.


    Cover und Klappentext haben gut gepasst, wenn mir auch der Titel nicht so ganz passend erscheint, aber das merkt man erst, wenn man das Buch gelesen hat und weiß worum es geht.