Der Autor: Lee Child ist vor allem für seine Romane um den Ex-MP Jack Reacher bekannt. Beim schreiben einiger seiner Romane hätte er sich mehr Mühe geben müssen!
Das Buch: Wenn man mit einer zerschlagenen Fresse der Straße steht und mitgenommen werden will stehen die Chancen, wenn man so aussieht wie Reacher, eher schlecht. Doch dann hält doch ein Wagen an, die Insassen sind zwei Männer und einer Frau. Sie fallen weniger auf wenn sie zu viert sind, denn zwei von ihnen sind auf der Flucht, werden gesucht.
Doch sie haben den falschen Anhalter aufgelesen...
Meine Rezension: Jeah, Jack is back!
Ein neuer Jack-Reacher-Roman ist in der Regel ein Grund zur Freude, schreibt Lee Child doch eigentlich immer aufregende und kurzweilige Abenteuer um seinen Helden.
Nun.jede Regel kennt ihre Ausnahmen - einige wenige durften wir auch in dieser insgesamt wirklich guten Serie feststellen.
Die gute Nachricht ist: Dieser Roman ist keiner jener Tiefpunkte - die schlechte Nachricht ist: Ein Höhepunkt ist sie auch nicht.
Dieses Buch ist einfach ein weiterer, relativ nichtssagender Abenteuerroman um unseren Helden, eines jener Bücher an welches wir uns rückblickend als kaum nennenswert erinnern werden, "...und dann war da noch das wo er als Anhalter.... ".
Dieses Buch ist sicherlich ein guter, spannender Thriller, mit allen nötigen Zutaten: Eine gefährliche Situation, eine Geschichte voller vermeintlicher Widersprüche, vielleicht sogar eine Verschwörung? Für Erstreacher ein perfekter Einstieg in die Serie.
Wir Reacherveteranen haben da allerdings schon ganz anderes gelesen!
Sehr wohltuend fällt als erstes auf, das der Autor hier fast völlig ohne Action auskommt - vom Showdown einmal abgesehen natürlich.
Der Rest des Buches beweist, das Lee Child keine Actionszenen braucht, um seine spannende Geschichte mit dem gewohnten Drive vorwärts zu treiben. Dafür entwickelt sich diese Geschichte einfach zu rasant, immer etwas neues bietend jagt uns der Autor von Seite zu Seite
Was allerdings auch auffällt - so man denn darauf achtet - ist die Tatsache, das er oft mit vielen unnötigen Schilderungen und Details jede Menge Seiten gutmacht, ohne nennenswertes zu erzählen.
Das ist wohlgemerkt immer wohldosiert in seine Beschreibungen eingewoben, fällt nach einer Weile aber doch negativ auf. Was kümmert es den Leser ob neben der Imbissbude ein Baum steht, oder irgendwo irgendwas rumsteht - aus einem vorbeifahrenden Wagen aus gesehen,das sind Details die anschließend überhaupt keine Bedeutung haben.
Als Thriller für Reachernovizen oder andere, die Bücher dieser Art nur sporadisch lesen ist das hier sicherlich eine lohnende Lektüre - der Reacherfanclub sieht dieses Werk vermutlich nur als Füllstück, bis (hoffentlich) was besseres kommt!