C.Grebe & Å. Träff *Mann ohne Herz*

  • Kurzbeschreibung lt.amazon.de


    Sommer in Stockholm – doch dieses Verbrechen lässt ihr Herz gefrieren.
    Sommer in Stockholm. Die Nächte hell, die Temperaturen ungewöhnlich hoch. Für Siri Bergman ist es der erste Tag in ihrem neuen Job. Nachdem ihre Praxis schließen musste, arbeitet die Psychotherapeutin nun bei der Polizei – als Profilerin soll sie psychologische Täterprofile erstellen. Gleich ihr erster Fall ist von großer Brisanz: Ein Mörder hat es auf attraktive, gut situierte Männer abgesehen – homosexuelle Männer. Er tötet sie und schneidet ihnen das Herz heraus. Ist der Mörder ein verrückter Schwulenhasser? Oder deutet die Grausamkeit der Tat auf einen ganz anderen Zusammenhang hin?


    Autorinnen-Portrait amazon.de


    Camilla Grebe und Åsa Träff sind Schwestern, aufgewachsen in Älvsjö in der Nähe von Stockholm. Der Roman "Die Therapeutin" - Auftakt der erfolgreichen Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman - war ihr erstes Gemeinschaftsprojekt. Camilla lebt mit ihrer Familie in Stockholm. Sie hat den Hörbuchverlag "StorySide" gegründet und betreibt ein Beratungsunternehmen. Åsa arbeitet als Psychologin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie und betreibt in Stockholm eine Praxis. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie in Gnesta.


    Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Walisischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem Gustav- Heinemann-Friedenspreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Håkan Nesser und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit Dagmar Mißfeldt und Christel Hildebrandt hat sie schon mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.


    Meine Meinung:
    Es handelt sich um einen Psychothriller aus Schweden und es ist der vierte Band der Serie um die Psychologin Siri Bergman.
    Siri hat ihre Praxis aufgegeben und hat am Anfang des Buches ihren ersten Tag bei ihrer neuen Arbeitsstelle beim Polizeiteam der Täterermittlung. Zu Anfang geht es gleich sehr spannend los mit einem recht brutalen Mord an einem schwulen Mann der ohne Herz im Bett seines Freundes gefunden wird. Im weiteren Verlauf des Buches kommen noch weitere Morde hinzu, wobei einer sehr schockierend ist. Die beiden Autorinnen beschreiben eine schöne heile Welt und von einem Moment auf den anderen ändert sich alles im Leben einiger Personen. Es gibt überraschende Wendungen und einige Kapitel sind als Rückblick geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat um zu verstehen warum sich gewisse Personen verändert haben im Laufe ihres Lebens.
    Neben den Ermittlungen und der Suche nach den Zusammenhängen der Morde, kommt auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz, inkl. einer kleinen Romanze.
    Ein spannender Thriller, der sich gut lesen lässt, in dem keine langatmigen Passagen zu finden sind und mit einem Ende, welches ich mir so nicht vorgestellt hatte.


    Fazit:
    Wer auf spannende Psycho-Thriller steht, starke Nerven hat und auch gerne in das Privatleben der Ermittler eintaucht ist mit diesem Buch gut bedient.
    Ich finde aber das man NICHT unbedingt die vorherigen Bänden lesen muss, um in diesem 4.Band zurecht zu kommen.


    9 von 10 Punkten

  • Jussi Ståhl wird tot aufgefunden, sein Brustkorb geöffnet, sein Herz entnommen. Wer könnte ihn so zugerichtet haben? Hat sein Tod etwas mit seiner Homosexualität zu tun? War es ein Hassverbrechen? Dann geschieht ein zweiter Mord, der zunächst nichts mit dem ersten zu tun zu haben scheint, bis sich herausstellt, dass dieselbe Waffe benutzt wurde. Wie hängen die Taten zusammen? Für die Täterprofilgruppe, bei der Siri Bergman gerade neu angefangen hat, kein leichter Job.


    Dies ist bereits der vierte Siri-Bergman-Roman, für mich ist es jedoch der erste, den ich gelesen habe. Da Siri gerade einen neuen Job angefangen hat und somit eine Menge neue Charaktere auftreten, ist es wahrscheinlich ein guter Start in die Serie. Über Siris Vergangenheit erfährt man zudem ausreichend viel, so dass ich nie das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben.


    Die Autorinnen sind Schwestern und haben offensichtlich harmonisch zusammengearbeitet, dem Roman merkt man kaum an, dass er zwei Verfasserinnen hat, nur gelegentlich gibt es unnötige Wiederholungen, die möglicherweise diesem Umstand geschuldet sind, z. B. wenn wiederholt erwähnt wird, dass die Kleidung wegen der Hitze immer luftiger wird. Mich stört so etwas und wirft mich aus dem Lesefluss, aber wirklich gravierend ist es natürlich nicht. Sehr gestört hat mich auch, dass sich dauernd jemand einen „Priem hinter die Oberlippe“ steckt, Kautabak kauen ist für mich eine eklige Angelegeneheit. Tatsächlich ist es in den skandinavischen Ländern (der Roman spielt in Schweden) offenbar gar nicht so selten, es gibt dort sogar eine besondere Kautabakart – wieder etwas gelernt ...


    Der Roman hat mir gut gefallen und entwickelte sich immer mehr zum Pageturner, das liegt allerdings weniger daran, dass es nervenzerfetzend spannend wäre, die Spannung ist eher subtil, man will einfach wissen, was denn nun hinter all dem steckt. Der Aufbau der Erzählung in kurze Abschnitte trägt dazu bei, dass man immer weiter liest (der Nur-noch-ein-Abschnitt-Effekt).


    Sehr zu Spannung tragen die Rückblenden bei, die ca. zwei Jahrzehnte vor der eigentlichen Handlung beginnen, mit „Das traurige Herz“ betitelt sind und eine Ahnung geben, welche Motivation hinter den Taten stecken könnte. Der Leser hat dadurch einen Informationsvorsprung vor der Profilergruppe. Wer verantwortlich ist, wird allerdings erst am Schluss offenbart und überrascht dann doch. Die Auflösung ist logisch und hat mich voll und ganz zufriedengestellt. Zudem geht die Auflösung einmal mit wirklich spannenden Szenen einher und hebt sich damit positiv von vielen anderen Romanen ab. Ganz am Schluss werden offene Fragen, die sich daraus noch ergeben haben, gelöst – perfekt.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, in der Täterprofilgruppe sind interessante Typen, die alle ihre Macken aufweisen. Die meisten Szenen werden aus Siris Perspektive in Ich-Form erzählt, so dass man besonders sie gut kennen lernt. Alle anderen Szenen sind in der dritten Person geschrieben, die „Das traurige Herz“-Szenen alle aus einer Perspektive, die anderen aus verschiedenen Perspektiven und jeweils die einzelnen Taten betreffend. Alle Szenen sind sehr eingängig und emotional packend.


    Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter, vorwiegend an Genrefans. Ich selbst werde auf jeden Fall die Vorgängerromane noch lesen.

  • Inhalt:
    Siri Bergman tritt ihre neue Stelle als Psychologin (Profilerin) bei der Polizei an und wird gleich mit einem grausamen Mord konfrontiert. Jussi Stahl wird auf grausame Weise ermordet und das Herz herausgerissen. Alles deutet auf eine Tat eines Schwulenhassers hin, bis ein 4 jähriger Junge erschossen wird und man die Verbindungen zum ersten Mord sucht. Haben die beiden Fälle überhaupt was miteinander zu tun? In mühsamer Arbeit versucht Siri mit ihren Kollegen zusammen das herauszufinden, in dem sie sich mit den Opfern, ihren Angehörigen und der Vergangenheit befassen. Bis es zu einem weiteren Mord kommt und dann die Zusammenhänge immer klarer werden.


    Meine Meinung:
    Nach dem der Prolog sehr spannend begann, dachte ich toll wird bestimmt ein spitzen Thriller wie die skandinavischen Krimis meistens sind.Leider wurde ich eines besseren belehrt, den es kam für meinen Geschmack einfach viel zu wenig Spannung auf. Mehr oder minder war es eher eine detaillierte Ermittlungsarbeit der Psychologin Siri und ihrem Team, die an Hand der Opfer ein Täterbild zusammen zustellen versuchten. Ohne Frage war der Schreibstil recht gut, eingeteilt in Kapitel aus Sicht Siris in der Gegenwart und dem Traurigen Herz der Vergangenheit (nach Jahren eingeteilt). Aber die Spannung in der Mitte des Buches war mir einfach viel zu flach und es war dann teilweise sogar ermüdend so das ich es fasst manchmal weglegen wollte.Nur meiner Neugier hatte es das Buch noch zu verdanken das ich es bis zum Ende geschafft habe. Aber selbst am Ende war dann die Spannung nur mittelmäßig.Für einen skandinavischen Thriller hätte ich mir bei weitem mehr erwartet.Aber für alle die lieber mehr über die Arbeit der Profiler und deren Privatleben wissen wollen und keinen spannungsgeladenen Thriller erwarten ist es genau das richtige Buch. Kann natürlich auch sein das es schwieriger war weil es ja aus dieser Reihe der 4 Band ist und ich die anderen nicht kannte. Aber auf Grund dieses doch eher schwachen Thrillers kann ich auch nur 2 von 5 Sternen vergeben.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."