Stimmt. Die sollte man auch abschaffen.
Heftromane .... ein Relikt längst vergangener Tage?
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also als *schadhaft* möchte ich die Heftchen jetzt nicht bezeichnen den sie wurden ja überarbeitet was Gramatik und Rechtschreibung betrifft :grin.
Nehme man diese Selfpublisher ist das schon viel *schadhafter* wenn jemand fast nur die lesen würde und vor allem dann solche, wo man in Bezug auf Rechtschreibung und Gramatik nur noch Gänsehaut und Schüttelfrost bekommt ;-). Das könnte dann durch aus Schaden nach sich ziehen
Fernsehen .... ja das wäre ein uferloses Thema für sich
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Was mir noch einfällt:
es gibt von Anita Friedrich, einer der Autorinnen von Heftromanen, ein aufschlußreiches Interview mit Sandra Uschtrin. Darin spricht sie auch über die nicht besonders gute Bezahlung gerade von Frauen für Frauenromane. Das Interview ist von 2009, sie spricht von einem Stundenhonrorar von 12 Euro.
Das Interview findet man auf der Homepage von Anita Friedrich.Und ja, schon von daher muß man zwischen den Genres differenzieren.
magali
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Eure Unterhaltung hier ist ja göttlich....ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus, mir tut schon der Bauch weh.
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Zitat
Original von Dreamchen
also als *schadhaft* möchte ich die Heftchen jetzt nicht bezeichnen den sie wurden ja überarbeitet was Gramatik und Rechtschreibung betrifft :grin.Bei "schadhaft" und "schädlich" fiel mir gerade ein, was ich heute Morgen in der Zeitung über Frau Merkel gelesen habe. In irgendeinem Zusammenhang wurde behauptet, sie ginge in die "Analen" ein.
Man mag zur Kanzlerin stehen, wie man will, aber sowas Ekelhaftes wünscht man ja eigentlich niemandem ...
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Im Deutschunterricht habe ich gelernt, dass in Trivialromanen die böse Widersacherin immer grüne Augen und rote Haare hätte. Diese Dinge können einen lebenslang verfolgen ...
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Hat irgend jemand außer mir die Macabros-Hefte gelesen? Dan Shocker, den fand ich damals Klasse. Außerdem natürlich Perry Rhodan, Jerry Cotton und den Geisterjäger.
Eine meiner Großmütter war nicht begeistert von der Wahl meiner Lektüre, sie gehörte der anderen Fraktion an: Arztromane, Fürstenromane und allen voran Bergromane. Sie legte sie mir wärmstens ans Herz. Und da sie bei ihren Besuchen immer mein Zimmer bezog, auch ins Nachttischchen. Jedesmal nach ihren Besuchen fand ich ganze Stapel Bergromane in der Schublade. Natürlich schmökerte ich darin und amüsierte mich köstlich. Ein Satz aus einem dieser Hefte blieb und bleibt mir unvergesslich: "Und droben am Waldkreuz, da liegt mein Lieb' begraben!" Das wurde von mir oft und gerne zitiert und wurde in unserer Familie zum geflügelten Wort, wenn jemand etwas unerträglich kitschig fand.
Zugegeben, die von meiner Oma geliebten Hefte waren vermutlich nicht schlechter geschrieben als die von mir bevorzugten. Ich fand sie trotzdem unteriridisch schlecht. Aber das beweist wohl nur, dass der Geschmack eben auch eine Rolle spielt im Qualitätsbewusstsein. -
ich habe mich mit dem Wort *schadhaft* auf die Aussage von Herrn Palomar bezogen
Wer die Liebesgeschichten und da zähl ich jetzt mal unwissend die Arztromane, Bergromane und Adelsromane und was es da noch gibt, gerne mag, soll er es lesen wenn die Person sich dann freut dass sich mal wieder zwei gefunden haben und glücklich sind und dann beruhigt und weit weg von den alltäglichen Sorgen eine ruhige und erholsame Nacht verbringt, ist das alle mal viel besser als Schlaftabletten
bei uns sagt man eben ...*wer´s mog*.. jeder wie er mag.
Eins noch und selbst wenn jemand überwiegend Heftchenromane liest (welche auch immer) heißt das nicht dass er weniger intelligent ist oder weniger in der Lage wäre ein gesundes Sozialverhalten zu Tage zu legen.
@armer Buchdoktor was die euch in der Schule so beigebracht haben
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Zitat
Original von Dieter Neumann
Bei "schadhaft" und "schädlich" fiel mir gerade ein, was ich heute Morgen in der Zeitung über Frau Merkel gelesen habe. In irgendeinem Zusammenhang wurde behauptet, sie ginge in die "Analen" ein.
Man mag zur Kanzlerin stehen, wie man will, aber sowas Ekelhaftes wünscht man ja eigentlich niemandem ...
och wieso nicht ich glaub das könnte ihr sogar gefallen übt sie doch fleissig bereits beim US-Präsidenten
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Zitat
Original von Dreamchen
ich habe mich mit dem Wort *schadhaft* auf die Aussage von Herrn Palomar bezogenDas war mir klar.
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Batcat : danke für Deine Antwort.
Hm, Leute, die wirklich gar nichts lesen, nicht mal die Fernsehzeitung, kenne ich nicht, daher kann ich nicht so recht mitreden.
Aber ich finds halt nach wie vor komisch, dass man als arrogant angesehen wird, wenn man von diesen Heftchen nichts hält. Und dann aber gesagt wird: gar nicht lesen ist viel peinlicher/schlimmer.
Ich kenne ziemlich intelligente Menschen, die fast gar nicht lesen. Aber die treiben Sport, spielen Geige, gucken auf Arte Dokumentationen. Manche stricken und nähen sich ihre Klamotten selbst. Es gibt doch wirklich mehr als genug Möglichkeiten, seine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Und ist ein Arztheftchen da wirklich sinnvoller als Musik machen, sich körperlich fit halten, Kleidung herstellen etc?
Ich bin da ganz bei magali. Man muss sich nicht schämen, sowas zu lesen. Aber was Dolles ist das nun nicht, da gibt es doch abseits von Lesen zig Beschäftigungen, die irgendwie genauso sinnvoll wären.
Und macht es echt einen Unterschied, ob ich das Arztheft lese oder ob ich im hier so verpönten Fernsehen die "Schwarzwaldklinik" gucke? Falls die noch jemand kennt
Ich glaube ja, sowas zu lesen ist wie fernsehen. Es braucht zwar etwas mehr Fantasie. Aber so ist s doch gleich, ob ich die Schwarzwaldklinik gucke oder lese.Daher versteh ich immer noch nicht, warum lesen an sich immer "gut" sein soll. Selbst wenn ich nur Schund lese.
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Die Rechtschreibung ist bei den heutigen Jugendlichen teilweise so minimal mangels Lesen, dass wahrscheinlich solche Heftchen auch schon als pädagogisch wertvoll zu bezeichnen sind.
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Ich hab als Jugendliche auch welche gelesen - Romantikthriller nannte man das! hat mir supertoll gefallen! Müsste mal gucken, da schwirren bestimmt noch welche rum.
Finde ich eine gute Sache, die ruhig auch mal wertzuschätzen!
ein besonderes Highlight für mich war, als ich vor Jahren mal auf nem Flohmarkt einen Heftroman mit einem Filmfoto von Romy Schneider aus ihrem allerersten Film auf dem cover gefunden habe!! (Der Roman hatte aber mit diesem Film nix zu tun). Das war für mich als Romy-Fan natürlich ein Leckerbissen! Und kostete nur 10 Pfennig!!!!!
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Zitat
Original von Evelyne_Marti
Die Rechtschreibung ist bei den heutigen Jugendlichen teilweise so minimal mangels Lesen, dass wahrscheinlich solche Heftchen auch schon als pädagogisch wertvoll zu bezeichnen sind.Nein, natürlich nicht.
Wenn es bei Jugenbdlichen an Rechtschreibung mangelt, dann deswegen, weil es ihnen nicht ordentlich beigebracht worden ist.Ob das ein Phänomen heutiger Zeiten ist, bezweifle ich. Bei solchen Behauptungen vergißt man, daß die Kommunikation heutzutage in einem Ausmaß schriftlich ist, wie sie es nie zuvor war. Die digitale Kommunikation findet zu einem sehr großen Teil schriftlich statt. Nie zuvor haben sich Kinder und Jugendliche gleich welcher Herkunft so häufig und so intensiv schriftlich miteinander unterhalten.
Da man das mitlesen kann, hat man mit einem Mal auch alle Fehler, vermeintliche oder echte, vor Augen.
Das gab es noch nie, also kann man tatsächlich nicht sagen, ob sich da etwas verschlechtert hat. Selbst um zu sagen, wie schlecht es steht, müßte man erst mal tragfähig Vergleiche anstellen.Die Zahlen zu lesenden Kindern und Jugendlichen schwanken stark, sie steigen, sie fallen, zumindest in Deutschland. Kinder lesen, Kinder lesen nicht. Die Zahl der Bücher, die sie lesen, kann gering scheinen, weil es immer mehr Bücher gibt, z.B.
Lesen ist kein Allheilmittel für Zeiten, in denen Verantwortlichen beim Wort 'Kultur' vor allem Sparen einfällt.
Daß man überhaupt liest, ist auch kein Argument für irgendetwas, am wenigsten für sog. Bildung. Dafür kommt es nämlich gewaltig darauf an, was gelesen wird und wie es gelesen wird.magali
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Zitat
Original von Evelyne_Marti
Die Rechtschreibung ist bei den heutigen Jugendlichen teilweise so minimal mangels Lesen, dass wahrscheinlich solche Heftchen auch schon als pädagogisch wertvoll zu bezeichnen sind.Das erlebe ich anders. Was man ins Smartphone hackt, hat z. B. eine andere Form, als Texte "auf die es ankommt". Wenn Jugendliche bloggen, geben sie sich sichtbar Mühe mit der äußeren Form. Wenn sie sich anderswo öffentlich äußern wollen (Briefe, Schülerzeitung) wird jemand Pingeligeres um Rat gefragt, ob das so geht. Und auch die Forenbeiträge hier deuten eher auf Probleme mit der Rechtschreibung in anderen Altersklassen hin.
ZitatOriginal von magali
Nein, natürlich nicht.
Wenn es bei Jugenbdlichen an Rechtschreibung mangelt, dann deswegen, weil es ihnen nicht ordentlich beigebracht worden ist. ... magali... oder weil sie noch nicht einsehen, wozu es gut sein soll.
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Zitat
Original von Buchdoktor
... oder weil sie noch nicht einsehen, wozu es gut sein soll.
Also die Frage ist ein sehr weites Feld. Nicht mal ich habe den Mut, die zu beantworten.
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Zitat
Original von Evelyne_Marti
Die Rechtschreibung ist bei den heutigen Jugendlichen teilweise so minimal mangels Lesen, dass wahrscheinlich solche Heftchen auch schon als pädagogisch wertvoll zu bezeichnen sind.Zu dem leidigen Thema "Früher haben die Jugendlichen mehr gelesen/konnten besser lesen und schreiben" habe ich mich mal mit einigen älteren Damen (Alter 70 Jahre aufwärts) unterhalten, die der Meinung waren, dass das nicht stimmen könnte: auch zu ihrer Zeit gab es etliche Jugendliche, die die Schule zum Teil schon sehr früh verließen und kaum lesen oder schreiben konnten. Die fielen nur früher nicht so auf, weil es haufenweise Berufe gab, in denen es egal war.
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Also, ich kenne derzeit 3 Jugendliche, die ihr Abi mit nem Einserschnitt gemacht haben. Ich vermute daher mal, die können Deutsch.
Man muss ja auch immer unterscheiden, warum jemand wie schreibt. Je nach Gesprächspartner und Situation schreib ich auch mal: hasse Montag Zeit für Käffchen? Ich find es fast sympathisch, dass der "Slang" in die Schriftsprache übergegangen ist. Warum soll man seinen Dialekt nicht auch schriftlich äußern, solang man in der Lage ist, korrekt zu schreiben?Aber ich bin immer noch ganz bei magali. Ich denke schon, dass manche! Menschen verblöden können, wenn sie immer nur Schwarzwaldklinikhefte lesen.
Und zur Arroganz, die mich immer noch ärgert. Arrogant ist, wer Nichtleser ausgrenzt. Winke an Voltaire. Ist bisschen affig, es peinlich zu finden, wenn jemand gar nicht liest. Na und. Dann liest jemand eben gar nicht. Dafür näht oder strickt er oder was immer. Man ist nicht "klüger", nur weil man liest. Ich bin da ganz bei magali. Wenn man seine Intelligenz knüpfen will ans Lesen, dann sollte man auch das Entsprechende lesen und nicht mit 40 Harry Potter.
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... wobei Harry Potter deutlich intelligenter geschrieben ist als so mancher Roman für Erwachsene, das nur nebenbei
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Ich kann nicht beurteilen wie Harry Potter geschrieben ist, aber das in meiner Schulzeit jeder Klassenkamerad und - Kameradin seine gesamte Bibliothek zu Hause auswendig aufsagen konnte, weil niemand weiter als drei zählen musste und ich der Einzige war von etwa fünfzig Abiturienten der Bücher las, das erinnere ich. Da waren die zwei Mitschüler, die auf ihrem (langen) Schulweg Jerry Cotton lasen schon Exoten.