Kaninchenherz - Annette Wieners

  • Autor
    Annette Wieners wurde in Paderborn geboren und lebt heute in Köln.
    Bereits als sie 9 Jahre alt war, wurde ein Verlag auf sie aufmerksam und wollte ihre Geschichten veröffentlichen. Sie war dagegen und verbrannte die Texte. Viele Jahre lang blieb sie dabei: Sie schrieb und vernichtete die Manuskripte, sobald sie fertig waren.
    Sie studierte in Münster, wurde Hörfunk-Journalistin und verfasste Drehbücher fürs Fernsehen. Zugleich schrieb sie Erzählungen und auch Romane.
    Freunde brachten sie schließlich dazu, ihre literarischen Texte zu sammeln, anstatt sie zu verbrennen. Bald folgten erste Veröffentlichungen.
    Ihre Romane und Erzählungen leben von psychologischer Spannung und kraftvoller Sprache. Mit "Kaninchenherz" hat sie eine Krimi-Reihe um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes begonnen.
    "Der Friedhof ist ein einzigartiger Lebensraum", sagt Annette Wieners. "Hier treffen Menschen mit wilden Geschichten aufeinander, und am Ende unterwerfen sie sich der Natur."


    Klappentext


    Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes ist schockiert, als sie sieht, für wen die Beerdigung am heutigen Tag ist: Ihre eigene Schwester Mareike wird begraben. Seit zehn Jahren haben sich die beiden Schwestern nicht mehr gesehen. Seit Gesines Sohn unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben kam. Beide gaben sich gegenseitig die Schuld an seinem Tod. Gesine hat damals alles verloren. Ihre Arbeit als Kriminalkommissarin, ihre Wohnung, ihre Familie. Warum musste ihre Schwester sterben? War es Mord? Was wissen die Eltern? Als Gesine nachforscht, stößt sie auf eine Mauer des Hasses.


    Meine Meinung


    Ich fand die Geschichte rund um Gesine spannend und stimmig, wobei für mich zum Ende noch ein paar Fragen offen geblieben sind. Die ehemalige Kripobeamtin Gesine ist nach einem Schicksalsschlag, wobei ihr Sohn ums Leben gekommen ist, aus ihrem Leben ausgebrochen und untergetaucht. Jetzt arbeitet sie als Friedhofsgärtnerin auf dem Ostfriedhof. Als sie wieder eine Beerdigung vorbereitet, trifft es sie sehr, als sie bemerkt, dass ihre Schwester, mit der sie seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr hat, beerdigt wird. Diese Beerdigung wühlt alles wieder auf und Gesine wird gezwungen, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und es ist nicht alles so wie es sich damals dargestellt hat. Warum musste ihre Schwester sterben, war es Selbstmord, ein Unfall oder gar Mord. Gesine will ich nicht damit beschäftigen, will weiter ihre Ruhe, ihr Leben leben, aber sie muss sich der Vergangenheit und all den Fragen stellen.
    Annette Wieners hat einen flüssigen Schreibstil, dem man gut folgen kann. Die Kapitel sind nicht allzu lang, so dass der Lesser immer noch mal schnell ein Kapitel lesen kann und mir ist es nicht gelungen, das Buch aus der Hand zu legen. Annette Wieners hat mich gefesselt mit ihrer Geschichte und ich hoffe bald wieder ein Buch mit Gesine zu lesen.


    Zu diesem Buch gibt es am 20. August 2015 eine Leserunde, die von der Autorin begleitet wird.


    Von mir eine klare Leseempfehlung und gute neun Eulenpunkte

  • Ich habe das Buch gerade beendet und es war ein solider, guter Krimi.


    Die Story um Gesine war gut aufgebaut, man konnte sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Auch ihr "Werdegang" und ihr Verhalten waren gut nachvollziehbar. Tja, die liebe Familie ist immer für Überraschungen gut.


    Der Schreibstill war flüssig und ich werde bei dem nächsten Buch der Autorin bestimmt dabei sein.


    Von mir zufriedene 9 Eulenpunkte

  • Meine Meinung: Nach einem Schicksalsschlag hat Gesine ihren Job bei der Kripo aufgegeben und arbeitet als Friedhofsgärtnerin. Ihr ruhiges Leben wird eines Tages jäh unterbrochen, als sie die Beerdigung ihrer eigenen Schwester mitbekommt, zu der sie vor Jahren jeglichen Kontakt abgebrochen hat.
    Auch wenn sie nichts mit dem Tod von Mareike zu tun hat, so wird sie plötzlich immer mehr Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen, bis sie so tief in den Fall verwickelt ist, dass sie ihre Augen nicht mehr vor der Vergangenheit verschließen kann und beginnen muss, neue Schlüsse zu ziehen, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesfall…


    Ich habe diesen Krimi im Urlaub gelesen und habe ihn als entspannende und leichte Urlaubslektüre ohne großen Tiefgang empfunden. Gesine und ihre gesamte Familie waren mir bis zum Ende hin ziemlich unsympathisch und die Art von Gesine, nach dem Tod ihres Sohnes ihr komplettes Leben hinzuschmeißen und nur noch für ihren Job als Friedhofsgärtnerin zu leben, konnte ich nicht gut nachvollziehen. Auch ihre Notizen zu den einzelnen Giftpflanzen fand ich etwas unnötig. Wozu gibt es Bücher mit besseren Abbildungen und Beschreibungen?


    Die einzelnen Personen waren gut beschrieben und die Handlung teilweise spannend, manchmal aber auch nicht wirklich realistisch. Zum Beispiel fand ich das Verhalten von Mareikes Töchtern nach deren Tod ziemlich merkwürdig. Sie wirkten irgendwie unbeeindruckt vom Tod der Mutter. Auch ihre Reaktion auf Gesines Beichte im späteren Verlauf erschien mir wenig normal.


    Der Showdown und die Lösung waren vorhersehbar und trugen dazu bei, dass ich von diesem Krimi wenig beeindruckt wurde.


    Mein Fazit: Ein leichter Krimi ohne Tiefgang, der sich aber gut als entspannende Urlaubslektüre eignet, die allerdings bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. 5 Eulenpünktchen

  • Meine Meinung:


    So richtig warm bin ich bis zum Schluss mit keiner der handelnden Personen geworden.
    Alle sind mir irgendwie fremd geblieben.
    Ein bisschen mehr Spannung, die ab und zu kurz durchblitzte, hätte der Story gut getan.
    So war es eigentlich mehr ein Familiendrama mit Schuldzuweisungen und Entfremdung der einzelnen Familienmitglieder mit einigen Krimipassagen.


    Die Geschichte um Gesine, die als Friedhofsgärtnerin arbeitet und in einem Wohnwagen lebt, das war mal was anderes, als der Einheitsbrei in anderen Büchern.


    Die Beschreibungen der Polizeiarbeit fand ich auch manchmal etwas zu behäbig und zu unlogisch, nicht so das ich denke, ach die wollen diesen Fall nun unbedingt lösen.


    Der Titel ist mir bis zum Ende des Buches nicht erklärlich rüber gekommen und das Cover hätte man passender gestalten können, vor allem statt Haus mit Acker vielleicht mit Gesines Wohnwagen auf der Wiese neben Josef´s Bauernhof.


    Alles in allem ein sanfter Krimi für Leser die es nicht zu blutig und brutal mögen.


    4 Eulenpunkte

  • Die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes liefert Kränze aus - ausgerechnet an die Beerdigung ihrer eigenen Schwester. Und ehe sich Gesine versieht, ist sie wieder gefangen in ihrer ganz persönlichen Tragödie, einer zehn Jahre alten Geschichte, die sie wieder einholt.
    Mir hat die Geschichte um Gesine Cordes gut gefallen, sie wurde spannend erzählt, logisch aufgebaut und blieb schlüssig bis zum Ende.
    Vorallem die Figuren haben es mir angetan, sie wirkten so menschlich, hatten Ecken und Kanten und waren so herrlich normal. Kein Superbulle, keine Superheldin mit den klassischen klischeehaften Problemen. Einfach normale Charaktere, von denen mir einige richtig ans Herz gewachsen sind.
    Manche Handlungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen ( Gesines Eltern ), andere dafür umso besser.
    Insgesamt las sich das Buch sehr flüssig und ließ bei mir keine Langeweile aufkommen. Ich fühlte mich gut unterhalten.

  • @ nofret und richie:
    Ich sei, gewährt mir die Bitte,
    in eurer Runde die Dritte :-)


    Ich durfte dieses Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde mit einem gewonnenen Exemplar lesen. Hier deshalb noch einmal vielen Dank an Wolke für die Organisation, an den Verlag für das gespendete Buch und an Annette Wieners für die freundliche Begleitung der Leserunde. Sie fand für meinen Geschmack genau den richtigen Dreh: Umgehende Beantwortung aufgetauchter Fragen, weder einschleimend noch beleidigt, nicht zu viel und auch nicht zu wenig (in meiner letzten LR tauchte die Autorin exakt 2x auf!).


    Zum Inhalt wurde bereits viel gesagt/geschrieben, so beschränke ich mich weitestgehend auf meine Meinung zu diesem Buch.
    Ich habe es gern gelesen. Annette Wieners erzählt die Geschichte um die Friedhofsgärtnerin Gesine in zwei zu unterschiedlichen Zeiten spielenden Handlungssträngen. Einer spielt vor 10 Jahren, als Gesine ihren 2 1/2-jährigen Sohn Philipp durch einen tragischen Unfall verlor, der andere hingegen spielt in der Gegenwart. Beide sind leicht zu unterscheiden, da die weiter zurückliegenden Passagen stets durch eine entsprechende Überschrift gekennzeichnet werden.
    Gesine war mir auf Anhieb sympathisch, möglicherweise tat sie mir auch leid, jedenfalls konnte ich mich gut in ihre Situation hineinversetzen, mich mit ihr fürchten und auch ihre Verzweiflung wegen ihres Sohnes verstehen. Mit dem Rest der "Besetzung" wurde ich unterschiedlich schnell bis fast gar nicht warm, da aber am Ende alles nachvollziehbar seine Auflösung findet, kann ich zumindest bei fast allen rekonstruieren, was ihre Beweggründe waren und wie sich eins zum anderen aufgebaut hat.
    Das Cover wirkt auf mich düster und irgendwie passend.
    Der Titel passt, wenn man die Geschehnisse insgesamt betrachtet, auch.
    In gewissen Abständen enthält das Buch immer mal wieder eine Seite mit einer gezeichneten einheimischen Giftpflanze und einigen Informationen dazu, das sprach mich an. Ebenfalls, dass dieses Buch, obwohl es den Auftakt zu einer Reihe darstellt, in sich abgeschlossen ist und weder im Hinblick auf die damaligen noch auf die heutigen Geschehnisse ungeklärte Fragen verbleiben.
    Ich hatte lange keine Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen würde, bin aber mit der Geschichte rundum zufrieden und vergebe
    8 von 10 möglichen Eulenpunkten.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Ich bin mit dem Buch leider nicht ganz zufrieden. Die Geschichte ist gut aufgebaut und zweifelsohne spannend, auch das Ende ist in sich stimmig, aber leider zeichnet sich viel zu früh ab, wer der Täter ist. Immerhin sind die Hintergründe, die zu dem Mord führen, doch überraschend und für einen Aha-Effekt gut.


    Allerdings bin ich, was mir schon länger nicht mehr passiert ist, mit keiner einzigen Figur wirklich warm geworden. Gerade die Nebenfiguren bleiben sehr blass und es war kaum eine dabei, die vor meinem inneren Auge wirklich lebendig wurde. Teilweise fand ich die Figuren auch etwas unausgegoren und nicht so recht überzeugend. Dadurch war ich während der gesamten Lektüre ständig hin und hergerissen, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht, aber so richtig gefesselt war ich zu keiner Zeit.


    Am besten gefallen haben mir die Teile, die auf dem Friedhof spielen. Die besondere Atmosphäre dieses Schauplatzes wird sehr schön dargestellt und man spürt beim Lesen, dass sich Gesine hier am wohlsten fühlt. Auch die Einschübe mit den Notizen aus Gesines Pflanzenheft fand ich sehr informativ.


    Bevor ich mir ein endgültiges Urteil bilde, ob ich Gesine mag oder nicht, würde ich auf jeden Fall noch einen weiteren Band lesen. Für "Kaninchenherz" gibt es diesmal 5 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Vor 10 Jahren kam Philipp, der kleine Sohn von Gesine Cordes, einer Kriminalkommissarin, ums Leben. Da sowohl die Familienmitglieder, als auch die Kollegen der Polizei , kein Interesse zeigten, die Todesumstände zu klären, brach Gesine den Kontakt zu ihrer Familie und den Kollegen ab. Ihre Schwester Mareike, die zum Todeszeitpunkt auf Philipp aufpassen sollte, zieht nach Spanien heiratet und bekommt Zwillinge, Marta und Frida.
    Nun, 10 Jahre danach, ist Mareike wieder in Deutschland – und tot. Sie kam unter noch ungeklärten Umständen ums Leben. Gesine, mittlerweile Friedhofsgärtnerin, ist schockiert als sie des Mordes verdächtigt wird und mischt sich in die Ermittlungen ein.


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen!
    Die Geschichte wird spannend erzählt, zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf die Ereignisse vor 10 Jahren.
    Der Beginn ist ziemlich ruhig, aber im Verlauf der Handlung nimmt das Tempo immer mehr zu.
    Auch ohne Blutvergießen und Zurschaustellung körperlicher Brutalität bleibt die Spannung immer erhalten, jedenfalls für meinen Geschmack. Ich konnte miträtseln, was vor 10 Jahren und heute geschah, wurde dabei oftmals von der Autorin auch auf falsche Fährten geführt.
    Die Geheimnisse und Lügen innerhalb der Familie werden erst nach und nach aufgedröselt und alles führt zu einem stimmigen Ende.
    Mit den Personen wurde ich schnell warm, vor allem Gesine ist mir im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen.


    „Kaninchenherz“ ist ein Krimi der ruhigeren Art, der mich bestens unterhalten hat.
    Ich freue mich auf eine Fortsetzung und auf ein Wiedersehen/lesen mit Gesine.


    9 Punkte

  • Kaninchenherz - ein Titel, der zum Grübeln einlädt und neugierig macht.
    So richtig hat er sich mir aber auch am Ende der Geschichte nicht erschlossen.


    Überhaupt hat mich das ganze Buch etwas zwiespältig zurück gelassen.
    Der Schreibstil ist meiner Meinung nach ungewöhnlich ( das meine ich nicht negativ ) - aber ich brauchte eine Weile, bis ich mich darauf einlassen konnte, bzw. mich daran gewöhnt hatte.
    Die Personen sind leider fast durchweg unsympathisch und schwer zugänglich beschrieben.
    Auch die Hauptperson Gesine macht da leider keine Ausnahme..........wobei ich mir ein Leben nach dem Tod eines Kindes auch sehr schwer vorstellen kann.


    Der Kriminalfall an sich geht weit in die Vergangenheit zurück - aber nach nun 10 Jahren kommt so langsam Licht in das Dunkel um das Sterben von Gesines Sohn.
    Mit der Auflösung bin ich absolut zufrieden und da es sich hier um den ersten Teil einer neuen Reihe handelt würde ich den zweiten Teil durchaus auch lesen. Ich denke, dann weiß ich sicher, ob diese Reihe etwas für mich ist.


    Diesem ersten Teil gebe ich 6 von 10 Punkten.

  • Meine Meinung:


    "Kaninchenherz" ist der erste Band einer spannenden Krimi-Reihe rund um die Protagonistin Gesine Cordes, von der ich definitiv noch mehr lesen möchte!


    Schon die Aufmachung des Buches ist etwas Besonderes, denn neben einigen Rückblenden, die uns das Geschehen von vor zehn Jahren näherbrigen, gibt es auch ein paar Informationsseiten zu giftigen Pflanzen. Die Autorin bringt so dem Leser auch noch einiges in Pfanzenkunde bei, was unglaublich gut zur Geschichte an sich gepasst hat. Die Story und auch Gesine sind so plastischer und greifbarer geworden. Der Leser hat richtig in ihre Welt und somit in das Buch eintauchen können. Lediglich der Titel hat mich von Anfang an verwirrt, aber zum Schluss ergibt zum Glück auch dieser Sinn. Einfach mal ein bisschen nachdenken ;-)


    Die Protagonistin Gesine hat mich irgendwie schon auf der ersten Seite abgeholt. Obwohl sie zu Beginn kalt und ruppig erscheint, konnte ich mich sofort in ihre Gefühlswelt hineinversetzen und war ganz bei ihr. Das hat sich im Verlauf der Geschichte sogar noch verstärkt, sodass sie zu einem Charakter geworden ist, von dem ich unbedingt noch mehr lesen möchte. Sie ist definitiv eine Antiheldin, denn durch den Tod ihres Sohnes ist sie zu einer gebrochenen Frau geworden. Sie hat sich zurückgezogen und ist sicherlich deswegen emotional auf Abstand zu anderen Leuten gegangen. Wobei ich das bei ihrer Familie absolut nachvollziehen kann ... Trotz allem gibt sie aber nicht auf und macht während der Story eine große Wandlung durch. Wenn sie gebraucht wird, ist sie da. Sie wächst über sich hinaus, ohne dass sie es selbst mitbekommt.


    Auch die Nebencharaktere sind erwähnenswert, da die Autorin nicht mit Stereotypen arbeitet, sondern wahre Individuen erschafft. Jeder hat seine Rolle in diesem Stück zu spielen und die füllt auch jeder einzelne vollkommen aus.


    Zur Spannung muss ich eigentlich nur so viel sagen: Ich hab das Buch in einem Rutsch verschlungen! Nachdem ich einmal angefangen hatte, wollte ich es gar nicht mehr weglegen, weil man bis zur Aufklärung wirklich nicht dahintergekommen ist, wer Mareike umgebracht hat und was mit Gesines Sohn tatsächlich geschehen ist. Solche Krimis mag ich einfach, denn bei viel zu vielen Geschichten kann man schon nach den esten Seiten abschätzen, auf was das Ganze hinauslaufen soll.


    "Kaninchenherz" hat für mich alles, was ein guter Krimi braucht: Viel Ermittlungsarbeit (teilweise nicht ganz legal), eine starke Protagonistin, ein verworrener Fall, der über ein Jahrzehnt zurückreicht und ein Täter, der seine Spuren geschickt zu verwischen weiß. Und das Schönste: Am Ende klärt sich wirklich alles auf, sodass man das Buch als Leser zufrieden beiseitelegen kann und nicht frustriert ist. Obwohl es sich um den ersten Band handelt, könnte man ihn auch einzeln lesen. Dieses Buch ist auch etwas für Zartbesaitete, denn wir haben es hier mit wenig Blut und Gewalt zu tun, der Fokus liegt auf der Aufklärung der Ereignisse.


    Einen super Job hat Frau Wieners hier gamcht und ich hoffe wirklich, dass ich bald Teil zwei lesen kann, denn Gesine wird mir noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben.


    Bewertung: 10/10 Eulen

  • Inhalt
    Nach einem unschönen Vorfall hat Gesine den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen. Sie hat ihren Job als Polizistin hingeschmissen und lebt alleine in einem alten Wohnwagen. Ihre Brötchen verdient sie sich als Friedhofsgärtnerin. Eines Tages muss sie die Beerdigung ihrer Schwester vorbereiten und wird mit der Vergangenheit konfrontiert. Auch wenn sie das nicht will, sie muss sich damit auseinandersetzen.


    Meine Meinung
    Ich habe das Buch im Rahmen der LR gelesen und mir hat es ganz gut gefallen. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich was für mich ist, denn der Klappentext hat mich nur mäßig neugierig gemacht.


    Die Geschichte um Gesine und ihre Vergangenheit ließ sich gut lesen und war in sich stimmig. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Charaktere waren interessant. Man konnte Gesines Verzweiflung regelrecht spüren. Trotz allem konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Kann man lesen, muss man aber nicht.


    Einem zweiten Teil mit Gesine würde ich aber nochmals eine Chance geben.


    6 Eulenpunkt

  • Ich habe das Buch für die Leserunde geschenkt bekommen und habe es versucht zügig zu lesen.


    Mir hat die Geschichte im Ganzen gut gefallen allerings erging es mit wie Rosenstolz, ich brauchte eine Zeit um mich einzulesen und warm geworden bin ich mit keiner Person im Buch, manchmal erschienen sie mir zu blass.


    Warum das Buch Kaninchenherz heisst habe ich nicht richtig verstanden der Grund war zu aufgesetzt.
    Nichts desto trotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt und würde das Buch jemanden empfehlen der leichte Krimi Kost bevorzugt.

  • Dieser Kriminalroman war für mich sehr durchwachsen.
    Am Anfang werden sehr viele Fragen und Rätsel aufgeworfen, was an sich spannend sein sollte, mich aber leider nicht wirklich fesseln konnte. Ebenfalls wurde ich mit den Charakteren nicht warm. Mir war eigentlich keiner der Charaktere wirklich sympathisch, einzig Gesines Handeln und Denken konnte ich noch nachvollziehen.
    Leider verlief das Lesen der ersten Hälfte des Buches für mich sehr schleppend und war nicht wirklich reizvoll.
    Auch den Schreibstil, der zwar flüssig und in sich stimmig war, mochte ich nicht so gerne. Einen richtigen Grund kann ich dafür aber leider nicht nennen.
    Positiv aufgefallen sind mir allerdings die Einschübe aus Gesines Notizbuch, in dem sie giftige Pflanzen beschreibt und wie man ihnen schnellstmöglich entgegen wirken kann, sollten diese einmal eingenommen worden sein. Warum sie dieses Büchlein führt, war für mich auch sehr nachvollziehbar.
    Zudem kommen in dem Buch immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit vor, die ich sehr gerne gelesen habe.
    In der zweiten Hälfte des Kriminalromans wurde es auch richtig spannend und hier konnte mich das Buch dann so einigermaßen überzeugen.
    Die Auflösung des Falls war okay, auch wenn ich das Verhalten von so mancher Person einfach nicht verstehen konnte.
    Insgesamt war das Buch ganz in Ordnung, hat mich aber auch nicht richtig überzeugen können, was vor allem an den farblosen Charakteren lag.
    Ich vergebe gerade noch 6 Eulenpunkte und würde dem nächsten Gesine-Krimi auch noch einmal eine Chance geben, denn Luft nach oben ist hier allemal.
    Ich bedanke mich rechtherzlich, dass ich das Buch zur Verfügung gestellt bekommen habe und auch für die Leserunde. :wave

  • Ich durfte das Buch als Wanderbuch lesen und es hat mir sehr gut gefallen. War wegen des Schreibstils zuerst etwas skeptisch und am Anfang hatte ich so meine Probleme mit Gesine, so manche Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen, aber jetzt am Schluss bin ich begeistert.
    Ich habe das Buch in einem Rutsch durch, es liess sich flüssig und schnell lesen. Logische Fehler oder Ungereimheiten sind mir nicht aufgefallen. In die handelnden Personen konnte ich mich gut einfügen, gerade auch in Gesine, wie sie nach dem Tod ihres Sohnes alles abbricht und einen ganz anderen Weg geht.
    Gut fand ich auch die Handlung und wie alles zusammenhängt und wer nun Schuld ist am Tod des Sohnes. Das fand ich wunderbar aufgelöst und stimmig und ich freue mich schon wenn es bald mehr von Gesine zu lesen gibt.
    Ebenfalls positiv fand ich die eingefügten Notizen über manche Pflanzen und die eingestreuten Passagen über den Tod ihres Sohnes vor 10 Jahren. Am Anfang war das noch kurz gehalten und wurde dann immer länger (von der Seiten- / Wortanzahl her), so das man auch genau verfolgen konnte, was vor 10 Jahren passiert war.
    So richtig negatives war mir nicht aufgefallen, wie gesagt, ich habe es sehr gerne gelesen, da passte für mich irgendwie alles. Freue mich auf den hoffentlich baldigen zweiten Teil!

  • Annette Wieners, die ich bisher nur als Radiomoderatorin kannte, kann auch Krimi! Der erste Fall um Gesine Cordes lässt sich zügig wegschmökern. Besonders gefallen hat mir dabei das doch eher außergewöhnliche Setting: Die Friedhofsatmosphäre ist wunderbar eingefangen. Man möchte sofort losziehen und diesen Friedhof entdecken.


    Einzig „gruselig“ sind dabei die Zwillinge, Gesines Nichten, die immer mal wieder plötzlich aus dem Nichts auftauchen. Die beiden fand ich ziemlich seltsam, aber das gab sich mit der Zeit. Überhaupt sind mir die handelnden Personen teilweise suspekt gewesen (Gesines Vater z.B.), aber dies sollte wohl auch so sein und war in die Geschichte passend eingebettet.


    Der Fall selbst lädt zum Miträtseln ein. Die Auflösung ist dann einerseits ziemlich schlüssig und logisch aufgebaut, mir persönlich erschien das Ganze jedoch zu aufgebauscht. Hätte man aus der Begebenheit wirklich diese (späten) Konsequenzen gezogen? Daran hab ich so meine Zweifel… (Allerdings geht das Leben ja auch häufig seltsame Wege.)


    Dennoch hat mir der Krimi viel Spaß gemacht und ich würde Gesine gern wieder bei einem neuen Fall begleiten. 7 von 10 Eulenpunkte für dieses insgesamt kurzweilige Krimi-Debut.

  • Kaninchenherz – Annette Wieners


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Amazon)
    Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes ist schockiert, als sie sieht, für wen die Beerdigung am heutigen Tag ist: Ihre eigene Schwester Mareike wird begraben. Seit zehn Jahren haben sich die beiden Schwestern nicht mehr gesehen. Seit Gesines Sohn unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben kam. Beide gaben sich gegenseitig die Schuld an seinem Tod. Gesine hat damals alles verloren. Ihre Arbeit als Kriminalkommissarin, ihre Wohnung, ihre Familie. Warum musste ihre Schwester sterben? War es Mord? Was wissen die Eltern? Als Gesine nachforscht, stößt sie auf eine Mauer des Hasses.


    Über Annette Wieners:
    Annette Wieners wurde in Paderborn geboren und lebt heute in Köln.
    Bereits als sie 9 Jahre alt war, wurde ein Verlag auf sie aufmerksam und wollte ihre Geschichten veröffentlichen. Sie war dagegen und verbrannte die Texte. Viele Jahre lang blieb sie dabei: Sie schrieb und vernichtete die Manuskripte, sobald sie fertig waren.
    Sie studierte in Münster, wurde Hörfunk-Journalistin und verfasste Drehbücher fürs Fernsehen. Zugleich schrieb sie Erzählungen und auch Romane.
    Freunde brachten sie schließlich dazu, ihre literarischen Texte zu sammeln, anstatt sie zu verbrennen. Bald folgten erste Veröffentlichungen.
    Ihre Romane und Erzählungen leben von psychologischer Spannung und kraftvoller Sprache. Mit "Kaninchenherz" hat sie eine Krimi-Reihe um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes begonnen.
    "Der Friedhof ist ein einzigartiger Lebensraum", sagt Annette Wieners. "Hier treffen Menschen mit wilden Geschichten aufeinander, und am Ende unterwerfen sie sich der Natur."
    www.annette-wieners.de


    Meine Meinung:
    Annette Wieners Krimi-Debut hat mir gut gefallen. Schon der Anfang war nach meinem Geschmack: nur ein paar Puzzle-Teilchen für den Leser und die Fantasie kann ihre Arbeit aufnehmen. Da hatte sie auch einiges zu tun, weil vieles nur angedeutet wurde und kein Protagonist wirklich durchschaubar war bzw. auch nicht sein wollte. Jeder hat hier irgendwie sein Seelen-Päckchen zu tragen und handelt und benimmt sich somit teilweise für mich nicht nachvollziehbar.


    Wirklich charakterlich sympathisch war mir keine Figur, was aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat, da jeder für sich, wirklich existieren könnte und nicht stereotyp gezeichnet wurde. Am ehesten nahe gekommen bin ich noch Gesine, die bei diesem Schicksalsschlag und dieser Familie auch jedes Mitgefühl verdient hat.


    Der Kriminalfall stand für mich bei diesem Roman eher im Hintergrund, vielmehr ist er der „Auslöser“ endlich die Vergangenheit zu beleuchten und versuchen sie zu bewältigen.


    Alles in allem eine sehr traurige Geschichte um den tragischen Tod eines kleinen Jungen, schwierige Familienverhältnisse, die eigene Schuld, die Schuld anderer und wie jeder damit umgeht.


    Annette Wieners ungewöhnlicher, aber angenehmer Schreibstil macht auf jeden Fall Lust auf eine Fortsetzung. Toll waren auch die eingewobenen Seiten mit den Zeichnungen und Beschreibungen der Pflanzen. Und sehr bildhaft vor Augen geführt hat mir Annette Wieners auch Gesines Arbeitsplatz, den Friedhof. Ich hatte richtig Lust, dort mal spazieren zu gehen.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten.


    Ich durfte „Kaninchenherz“ im Rahmen der Leserunde bei den Büchereulen lesen. Vielen Dank an Wolke für die Organisation und den Verlag für das Freiexemplar. Vielen lieben Dank auch an Annette Wieners für die Begleitung der Leserunde. Es hat sehr viel Spaß gemacht. :-)

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Ich liege mit dem Buch grade in den letzten Zügen und stelle leider fest, dass mir nicht eine einzige Person daraus wirklich sympathisch ist. Im Gegenteil, aller Verhalten ist ständig höchst merkwürdig und sehr suspekt. Da wird die Schuld am Tod von Philip ständig



    Die Zwillinge waren mehr als merkwürdig, ihr Verhalten war einfach nicht ihrem Alter entsprechend. Sie waren penetrant aufdringlich und unverschämt - sie kennen ihre Tante nicht und verlangen, dass sie sich sofort um sie kümmert. Und ihr Vater lässt sie gerne


    Wie gesagt, nicht eine Person war halbwegs normal - alle handeln unüberlegt und ich habe nie verstanden, warum Gesine nicht einfach mal entschieden nein gesagt hat. Gruselig war auch Richard, Gesines Vater - kein Verantwortungsgefühl und Schuldbewusstsein, so wie er seine Tochter behandelt hat, hätte ich nie mehr mit ihm gesprochen.


    Die Ermittlungsarbeit der Polizei war auch nicht weiter erwähnenswert, die beiden Ermittler gehen stur ihrer Meinung nach - der Hammer war,



    Und so gibt es viele weitere Ungereimtheiten und unverständiges Verhalten, schnelles Aufbrausen, zickiges Gehabe und vor allem viel Rechthaberei, die überhaupt nicht angebracht ist. Sympathie und Wohlwollen habe ich - außer bei Hannes - bei keinem feststellen können, jeder hat nur an sich gedacht, völlig egal, in welchem Verhältnis er zu den anderen stand.


    LG
    Patty