Die Königsmacherin - Martina Kempff

  • Klappentext:


    Sommer 741. Ein prunkvoller Reisezug begleitet die junge Grafentochter Bertrada von Laon auf dem Weg nach Saint Denis, wo Pippin, der Sohn Karl Martells, sie zur Hochzeit erwartet. Doch die Braut fällt einer Intrige zum Opfer, und Pippin heiratet eine falsche Frau. Jahre später tritt Bertrada dem getäuschten Ehemann gegenüber und nimmt Rache für die erlittene Demütigung. Damit beginnt der Aufstieg der Grafentochter zur einflußreichsten Frau des Frühmittelalters. Dank ihres Muts und ihres diplomatischen Geschicks wird sie an der Seite Pippins zur Königin gesalbt und als Mutter Karls des Großen zur Ratgeberin des mächtigsten Mannes seiner Zeit. Ein atemberaubender, üppiger Roman, der zeitgleich zum Karolingerjahr in Prüm erstmals das abenteuerliche Leben der Stammutter des Herrschergeschlechts nachzeichnet. Ein verblüffender Einblick in eine nahezu unentdeckte Zeit, als Magie noch zum Leben gehörte und Christentum und Heidentum - nicht immer friedlich- nebeneinander existierten.


    meine Gedanken zu diesem Buch:


    dieses Buch ist der Beweis das es auch ohne detailgenaue Vergewaltigungsszenen, seitenlanges Schlachtgeschehen und genüßlich geschildertes Abmurksen geht.
    Es wird angedeutet oder der Anfang erzählt und dann kurz das Ergebnis berichtet. Das Dazwischen bleibt der Phantasie des Lesers vorbehalten.
    Was der Spannung keinen Abbruch tut.


    Da es Leute gibt die ja behaupten das es Karl den Großen nie gegeben hat, kann man nicht sagen ob es historisch genau ist, aber das ist auch egal.
    Ich finde es ist ein wirklich lesenswertes Buch und deshalb werde ich es nun weiterlesen, bin noch nicht am Ende :-]


    bno

  • Ich habe vor kurzem das TB gelesen:
    Das Buch entführt uns ins Jahr 741. Erzählt wird die Geschichte der Bertrada von Laon, einer Frau mit Herz und Verstand. Sie fällt einer Intrige zum Opfer und kann erst Jahre später Ihren angestammten Platz an der Seite Pippins, dem Sohn Karl Martells einnehmen. Sie wird Königin und ist die Mutter des Mächtigsten Herrschers seiner Zeit - Karl der Große.


    Ich habe diesen Historischen Roman sehr gerne gelesen.
    Interessant, spannend und flüssig geschrieben.
    Die Geschichte der Bertrada von Laon so wie sie gewesen sein könnte.


    LG
    Historia
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    Ich lese gerade: Die Wunderheilerin - Ines Thorn

  • Nur wegen meiner Faulheit, warum hast du uns die ISBN vom TB vorenthalten- doch suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch augetan (oder so ähnlich) Tschüssi ich bin da mal zu Amazon....

  • Ich werde mit Martina Kempffs Schreibstil nicht so recht glücklich. Irgendwie schafft sie es nicht, das ihre Geschichten mich bewegen. Schon bei der "Schattenjägerin" ist das Geschehen an mir vorbeigeflossen. Bei der "Königsmacherin" ist es leider nicht anders gewesen. :-(


    Es ist nicht so, das mir das Buch nicht gefallen hätte, aber nach dem Zuklappen ist das ganze für mich abgehakt und flutscht auch schon aus meiner Erinnerung. Es fällt mir sogar schwer, jetzt hier noch was dazu zu sagen.


    Fazit: Interessante Geschichte, liest sich leicht runter, aber leider für mich persönlich ein zu unpackender Stil mit wenig Erinnerungsgarantie.

  • Nun habe ich am 02. Oktober gekauft dank des Feiertages auch schon ausgelesen.


    Was mir als erstes (nach Ines Thorn Wunderheilerin) augefallen ist- die Ausstattung des Buches mit Landkarte, Glossar und Stammbaum, sowie Bibliographie ist für eine historischen Roman einfach schön. Auch das Nachwort mit der Herstellung zu den bekannten historischen Fakten fand ich gut.


    bluenightowl


    Ich habe das erfundene Mittalter auch gelesen- na ja Verschwörungstheoretiker gibt es eben nicht erst seit Dan Brown. Etwas viel Erfindung nötig, ohne Computer und Druckmaschinen nie schaffbar und danach alle ja schreibkundigen Mitwisser zu erledigen...nee.


    Zum Inhalt:


    Ein historischer Roman soll glaubhaft eine Geschichte von Geschichte erzählen und anregen die historischen Fakten zu ergründen, er soll gut unterhalten und gut lesbar sein. Diese Anfoderungen erfüllt Martina Kempff zu meiner vollen bis vollsten Zufriedenheit. Nach Ines Thorn fällt jedoch auf, dass Darcy mit dem Theam Schreibstil nicht ganz unrecht hat.


    Allerdings bleibt bei einem historischen Roman bei mir die gegoogelten Fakten hängen und der Roman dient nur als "Antike Merkkunst" (für alle die das Buch nicht gelesen haben- ein Begriff über Gedächnisstütze, der darin erkärt wird), deswegen wird es sicher nicht so schnell aus meiner Erinnerung "flutschen".


    Ich kann das Buch nur uneingeschränkt empfehlen- aus einer Zeit, die uns bewußt vom Nebel des finsteren Mittelalters verdunkelt wurde, die Geschichte einer interessanten und wichtigen Persönlichkeit- die deswegen nicht in den Geschichtsbüchern ganz dicken Platz einnimmt, weil sie "nur" eine Frau war.


    Aber wie wir viele schöne Bücher über starke Frauen aus dieser Zeit (und etwas später- wie Eleonore von Aquitanien ) heute lesen können, macht mir Hoffnung, dass auch die historische Forschung hier noch manches erhellen wird.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Habe soeben dieses Buch zu Ende gelesen und ich muss sagen, ich bin ganz begeistert!! Ich hab's in 2 Tagen verschlungen :wow


    Anders als bei Darcy hat mir der Schreibstil der Autorin wirklich sehr gut gefallen und ich habe richtig mitgefiebert. Ich finde nur den Titel "Die Königsmacherin" unglücklich gewählt, kann man sich darunter doch überhaupt nichts vorstellen?
    ich habe jedenfalls gleich am 1. Tag 223 Seiten runter gelesen, was für mich als Langsam-Leserin sehr viel ist, konnte aber einfach nicht aufhören.
    Um halb zwei Uhr morgens sind mir dann endgültig die Äuglein zugefallen :lache


    Werde mir auf alle Fälle auch noch den Folgeroman "Die Beutefrau" (sorry, auch so ein bescheuerter Titel) besorgen.


    LG
    Bonomania :wave

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Nicht dass du mir damit das transportieren auf meine Wunschliste nicht erleichtert hättest, aber prinzipiell kannst du, wenn du die Wunschliste aufrufst auch direkt die ISBN eingeben.

  • Nachdem ich das Buch per Zufall im Herbst bei einer Remi-Ramsch-Aktion erstanden hatte, habe ich es jetzt in 2 Tagen gelesen.
    Es hat auch mir sehr gut gefallen; den Verzicht auf ausführliche Sex- und Mordszenen aller Art fand ich sehr erholsam ( damit übertreiben es ja viele Autoren von sog. historischen Romanen ).
    Angeregt vom Inhalt des Buches habe ich auch meine Kenntnisse über das Frühmittelalter mal wieder auf Vordermann gebracht, was auch sehr schön war. Im Frühjahr will ich unbedingt nach Prüm, ist ja von hier nicht so weit.

  • Meine Meinung


    „Die Königsmacherin“ ist der Auftakt zu einer Trilogie über die Karolinger und hat mir ausnehmend gut gefallen. Nach nur wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen und konnte mich nur schwer der Geschichte um die Mutter Karl des Großen entziehen. Bertrada muss eine beeindruckende und willensstarke Frau gewesen sein. Schade, dass es so wenig historische belegte Fakten über sie gibt, denn zu gern hätte ich noch mehr über sie gelesen.


    Die Handlung ist fesselnd und äußerst spannend erzählt. Martina Kempff versteht es, ihre Leser in eine andere Zeit und Welt zu entführen, ohne dabei auf Effekthascherei zu setzen. So werden nicht nur brutale Episoden, sondern auch Bettszenen auf ein Minimum reduziert und gerade einmal angedeutet. Der Rest bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, was ich unheimlich erfrischend fand. So hebt sich „Die Königsmacherin“ doch deutlich von vielen anderen historischen Romanen ab, die derzeit den Markt überschwemmen. Vielmehr konzentriert sich die Autorin um eine ausgewogene Erzählung, die sich mit den wesentlichen und vor allem wichtigen Ereignissen in Betradas Leben und ihrer Familie befasst. Und das mindert den Roman keineswegs, im Gegenteil, in meinen Augen wertet dies den Roman durchaus auf.


    Die Figuren sind nicht unbedingt alle ungeheuer facettenreich, aber das braucht es auch nicht, da es Martina Kempff trotz allem gelungen ist, durchaus glaubwürdige und lebendige Charaktere zu schaffen. Mich haben die Figuren überzeugt und in meinen Augen ist das die Hauptsache. Außerdem konnte ich recht schnell zu Bertrada und auch einigen Nebenfiguren eine Beziehung aufbauen und habe das ein oder andere Mal doch sehr emotional am Schicksal der Figuren teilgenommen.


    Eine Karte, ein ausführliches und aufschlussreiches Nachwort, was an Bertradas Leben historisch belegt ist, sowie ein äußerst ergiebiges Glossar, Stammbaum, Personenregister und Quellenverzeichnis lassen jedes bibliophile Herz höher schlagen und runden den Roman perfekt ab.


    Teil zwei und drei liegen schon bereit und ich bin gespannt auf die weiteren Romane von Martina Kempff und natürlich hoffe ich, dass sie an „Die Königsmacherin“ anschließen können, die mir wunderbare und informative Lesestunden geschenkt hat.


    Meine Bewertung


    9/10

  • Danke für die tollen Rezis :wave Werds mir notieren, da es sich nicht schlecht anhört.

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • ich habe dieses buch jetzt auch gelesen und kann mich den positiven äusserungen nur anschließen, vor allem was den umgang mit brutalen und erotischen szenen betrifft.
    bemerkenswert erschien mir noch, dass - wenn es sich auch bei google-recherchen ein wenig anders darstellt - die geschichte bertradas uU in einem märchen der gebrüder grimm aufgegriffen wurde.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zu Beginn war ich vom Verlauf der Geschichte extrem irritiert. Dann habe ich glücklicherweise vorgeblättert bis zum Nachwort und verstanden, daß die gesamte erste Hälfte des Buchs bis zur offiziellen Eheschließung nicht auf historischen Ereignissen, sondern auf einer hochmittelalterlichen Legende bzw. noch späteren Volksmärchen beruht. Martina Kempff hat versucht, möglichst viele verschiedene Elemente dieser Sagen in ihren Roman einzubauen; daß dabei ein reichlich konstruierter Handlungsverlauf herauskommen muß, ist wahrscheinlich logisch.


    Sobald ich die Geschichte mit diesem Vorwissen betrachtet habe, fiel mir das Lesen auf jeden Fall leichter. Allerdings ist es schon auffällig, wie sehr die Art des Erzählens sich ändert, sobald der "historische" Teil beginnt. Sobald die belegten Fakten ins Spiel kommen, wird der Ton nüchtern und fast berichtend; große Zeiträume werden zusammengefaßt oder übersprungen. Gegen Ende hatte ich tatsächlich das Gefühl, die Autorin wollte möglichst rasch zu Ende kommen. Ich hätte gern mehr erfahren über das Heranwachsen der Brüder Karl und Karlmann und die gewaltige (und von Anfang an gewalttätige) Rivalität zwischen beiden, auch die beiden langobardischen Schwiegertöchter, eigentlich zwei sehr tragische Figuren, bleiben nicht mehr als Namen.


    Ungut in Erinnerung geblieben sind mir einige typische Klischees, die ich einfach nicht mag: Hexenprophezeiung (arbeiten die drei Damen aus "MacBeth" eventuell in Teilzeit im Mittelalter-Roman-Segment des Buchhandels?), alte Frau, die allein im Wald lebt (wovon bloß, frage ich mich immer), Kleidertausch mit der Dienerin, und


    Einiges davon ist sicher der eingangs erwähnten Sage geschuldet, aber davon wird's auch nicht schöner zu lesen.


    Mit Sicherheit bin ich nicht die richtige Zielgruppe für diese Art Geschichten :grin. Ich vergebe sehr subjektive sieben Punkte, würde aber eine klare Leseempfehlung aussprechen für Freunde romantischer Mittelalter-Geschichten.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.