Spiel der Zeit: Die Clifton Saga 1 - Jeffrey Archer

  • Informationen zum Buch:


    Taschenbuch: 560 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (13. Juli 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453471342
    ISBN-13: 978-3453471344
    Originaltitel: Only Time Will Tell (The Clifton Chronicles 1)
    Größe und/oder Gewicht: 18,7 x 12,5 x 3,9 cm


    Zum Autor:


    Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug eine bewegte Politiker-Karriere ein, die bis 2003 andauerte. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller. Archer verfasste zahlreiche Bestseller und zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Sein historisches Familienepos Die Clifton-Saga stürmte die englischen und amerikanischen Bestsellerlisten und begeistert eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheirat, hat zwei Söhne und lebt in London und Cambridge.



    Kurzbeschreibung:


    England um 1930: Der junge Harry Clifton wächst an den Hafendocks von Bristol heran, seine Mutter Maisie muss sich mit harter Arbeit durchschlagen. Um den Tod von Harrys Vater, der angeblich im Krieg gefallen ist, rankt sich ein Geheimnis. Harrys Leben nimmt eine Wendung, als er das Stipendium für eine Eliteschule erhält. Er tritt ein in die Welt der Reichen und lernt Giles Barrington sowie dessen Schwester Emma kennen, Erben einer Schifffahrts- Dynastie. Harry verliebt sich in Emma, ohne zu ahnen, dass die Schicksale ihrer Familien auf tragische Weise miteinander verknüpft sind ...



    Eigene Meinung:


    Bristol, England, um 1930. Der junge Harry Clifton wächst mit seiner Mutter und seinem Onkle Stan in den Hafendocks von Bristol heran. Als ihn seine Mutter Maisie zur Schule schickt, schleicht er sich lieber wieder davon, um stattdessen im Hafen abzuhängen. Doch dann trifft er eines Tages Old Jack Tar, freundet sich mit ihm an und wird nachhaltig von ihm geprägt.


    Harry besucht die Schule, wird als Gesangstalent entdeckt und erhält ein Stipendium für eine Eliteschule. Dort trifft er auf Giles Barrington, dessen Vater eine Schifffahrts-Dynastie leitet. Obwohl Harry gesellschaftlich Giles nicht das Wasser reichen kann, verbindet die beiden Jungen schon bald eine tiefe Freundschaft.


    Als Harry schließlich Giles Schwester Emma kennen und lieben lernt, muss Harry erfahren, wie beide Familien auf tragische Weisen miteinander verknüpft sind…


    „Spiel der Zeit“ ist der Auftakt einer Saga von Jeffrey Archer über die Clifton-Familie. Harry als einziger Sohn von Maisie und Arthur Clifton hat es von Beginn an nicht leicht. Sein Vater ist tot, sein Onkel eine Erwähnung nicht wert und seine Mutter arbeitet hart und schwer, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft ermöglichen zu können.


    Der Autor führt den Leser in die Familie ein und lässt ihn zu einem Familienmitglied werden. Da der Autor neben seinem mitreißenden, flüssig zu lesenden Schreibstil auch eine ganz besondere Erzählform gewählt hat, ist dies auch leicht möglich.


    Der Autor berichtet immer einige Jahre aus der Sicht eines Protagonisten. So fängt Maisie Clifton 1919 mit der Geschichte an, schon ein Kapitel später übernimmt Harry die Erzählung. Aber auch sein Freund Giles oder dessen Schwester Emma kommen zu Wort. Das erste Kapitel eines solchen Abschnitts ist dabei in der Ich-Form geschrieben, die restlichen Kapitel übernimmt dann ein auktorialer Erzähler der vor allem den Protagonisten begleitet, dessen Abschnitt es ist.


    Natürlich kommt es durch diesen Erzählstil vor, dass sich manche Szenen wiederholen. Dennoch kommt beim Leser keine Langeweile auf, da der Autor die Szene aus einer anderen Sicht noch einmal erzählt und dabei auch die Gedanken des betreffenden Protagonisten preisgibt. Auch werden manche Szenen dadurch besser verständlich, weil man dann weiß, warum jemand so gehandelt hat oder was dahinter steht.


    Jeffrey Archer hat mit seinen Protagnisten sehr starke authentische Charaktere geschaffen, die sich durch ein facettenreiches Auftreten auszeichnen. So kann man sie gut voneinander unterscheiden und ihre Vielschichtigkeit wirkt erfrischend beim Lesen.


    Im vorderen Cover findet der Leser einen Stammbaum der Familie Clifton, während im hinteren Cover der Stammbaum der Familie Barrington abgedruckt ist.


    Das Buch endet mit einem Cliffhanger, wo man sich jetzt schon auf den nächsten Teil freut und sich zeitgleich ärgert, dass dieser erst im November erscheinen wird. Zwar gibt es eine kleine Leseprobe zum zweiten Teil von ca. 20 Seiten im Buch, doch ist diese alles andere als befriedigend. Sie macht nur noch mehr Lust, weiter zu lesen. Doch zunächst heißt es erst einmal warten. Bis dahin geistern Harry und seine Freunde mir im Kopfkino herum und ich überlege, wie könnte es wohl mit ihnen weitergehen?


    Fazit:


    Ein gelungener Auftakt, der den Leser unterhält, ihn zum Nachdenken und Mitfiebern anregt und dabei lange Zeit nicht loslässt. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den zweiten Teil.

  • Von Archer habe ich ja schon ewig nichts mehr gelesen. Jetzt habe ich die ersten zwei Teile dieser Trilogie erstanden und freue mich, dass Du liebe Tanzmaus, so eine positive schöne Rezi geschrieben hast. Da rutscht Teil 1 doch gleich auf meinem Sub ganz nach oben. :anbet
    (Ich habe Teil 2 ertauscht ;-))

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Von Archer habe ich ja schon ewig nichts mehr gelesen. Jetzt habe ich die ersten zwei Teile dieser Trilogie erstanden und freue mich, dass Du liebe Tanzmaus, so eine positive schöne Rezi geschrieben hast. Da rutscht Teil 1 doch gleich auf meinem Sub ganz nach oben. :anbet
    (Ich habe Teil 2 ertauscht ;-))


    Die englischen Ausgaben, oder!? :gruebel Deutsch geht ja noch nicht....

  • Deutsch - bei Tauschticket. Wird gerade wieder angeboten. Leseexemplar. ;-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Tanzmaus


    ach mist und ich habe nicht genügend Tickets :-/


    Frag halt nach Reservieren oder Nachlass. Gibt wirklich nette Leutchen da. :-) Einen Versuch ist es wert.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Frag halt nach Reservieren oder Nachlass. Gibt wirklich nette Leutchen da. :-) Einen Versuch ist es wert.



    Soooo nett kann derjenige gar nicht sein .. :-) ... ich habe nur ein Ticket derzeit :lache :-(

  • Harry Clifton ging als Kind am liebsten mit seinem Onkel Stan in den Hafen von Bristol, wo Stan als Schauermann arbeitet. Harry, seine Mutter Maisie, Stan und die Großeltern leben in sehr einfachen Verhältnissen. Von Harrys Vater wird erzählt, er wäre im Ersten Weltkrieg an der Westfront gefallen, doch das kann nicht zu Harrys Geburtstag im Jahr 1920 passen. Im Hafen würde Harry viel lieber lernen als in der Schule. Als Harry als begnadeter Sänger entdeckt wird, muss er praktisch im Schnellverfahren Lesen und Schreiben lernen, damit er in den Kirchenchor aufgenommen werden kann. Old Jack Tar, der im Hafen in einem alten Eisenbahnwaggon lebt, gelingt es mit viel Geduld schließlich, Harry wieder zum Schulbesuch zu überreden. Mit tatkräftiger Unterstützung durch Maisie, seine Lehrer und Förderer gewinnt Harry schließlich ein Chorstipendium an der ehrwürdigen St. Bode’s Schule. Harry freundet sich mit Giles Barrington an, dem Erben einer erfolgreichen Schifffahrtslinie. Für eine Frau, die kaum Lesen und Schreiben kann, gelingt auch Maisie ein erstaunlicher Aufstieg von der Kellnerin in einer kleinen Teestube zur Besitzerin. Durch Harrys Beziehung zu den Barringtons drängt sich auf dramatische Weise die Frage nach seinem Vater und dessen Todesumständen in den Vordergrund.


    Jeffrey Archer legt im ersten Band seiner auf 6 Bände angelegten Serie zahlreiche Handlungsfäden aus und lässt die Schicksale der Barringtons und der Cliftons am Beginn des Zweiten Weltkriegs in einem dramatischen Cliffhänger enden. Archer lässt seine Personen zunächst selbst erzählen, dann übernimmt jeweils ein außenstehender Erzähler. Erzählt wird dabei nicht ein Ereignis aus verschiedenen Perspektiven, sondern zeitversetzt, so dass man als Leser einigen Figuren ein paar Schritte voraus sein kann und Dinge ahnt, die die Handelnden noch nicht wissen können. So ähnelt die Handlung einem Bild, das sich erst aus mehreren übereinanderliegenden Folien ergibt. Archer baut sehr geschickt Figuren aus einfachen Verhältnissen auf, mit denen Leser sich gern identifizieren. Als roter Faden zieht sich im ersten Teil das Schicksal des geheimnisvollen Jack Tar durch die Handlung. Tar ist Mitglied eines tatkräftigen Old Boys Network, von dem Harry und seine Familie noch nichts ahnen können. Da die jüngere Generation der Familiensaga 1939 am Anfang ihres Lebenswegs steht, kann man auf die Folgebände schon jetzt gespannt sein.


    9 von 10 Punkten


    2. Das Vermächtnis des Vaters
    3. Erbe und Schicksal
    4. Be Careful What You Wish For
    5. Mightier Than The Sword
    Band 6
    Band 1-5

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Mit 3 Teilen hatte ich ja gerechnet - aber 6! :yikes


    Geht mir genauso. Auch wenn es gut ist, so lange Reihen schrecken mich immer erst mal.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Geht mir genauso. Auch wenn es gut ist, so lange Reihen schrecken mich immer erst mal.


    Wenn sie gut sind und spannend bleiben, lese ich auch gern lange Reihen :-].
    Nur nervt es mich, lange auf den nächsten Teil warten zu müssen und die Hälfte wieder vergessen zu haben, also werde ich hier noch ein bisschen warten mit dem ersten Band.

  • England, 1920. Harry Clifton wächst bei seiner Mutter Maisie in Bristol auf. Von seinem Vater Arthur weiß er nur, dass er im Ersten Weltkrieg gefallen sein soll. Schon lange ahnt er, dass das nicht stimmen kann, traut sich aber auch nicht, jemanden nach den wahren Umständen zu fragen. Harry hat keine große Lust auf die Schule. Erst der alte Landstreicher Old Jack Tar, ein früherer Kriegsheld aus dem Burenkrieg, gibt ihm einen Grund, wieder etwas zu lernen. Harry liebt Schiffe und würde am liebsten immerzu nur Fußball spielen. Old Jack bringt ihm nahe, was außerdem noch in ihm steckt. Dank seiner außergewöhnlichen Singstimme erhält er ein Chorstipendium in einer Eliteschule.


    Auch Giles Barrington geht auf diese Schule und wird zum Ärger seines Vaters Harrys bester Freund. Hugo Barrington ist Vorstandsvorsitzender einer Schifffahrtsgesellschaft, in der auch Harrys Vater gearbeitet hat. Offenbar hegt Hugo ein großes Geheimnis, das keinesfalls ans Licht kommen darf. Genau wie Maisie windet er sich in Ausreden, wenn die Sprache auf Harrys Vater kommt. Vermutlich hätten beide ewig geschwiegen, wenn sich nicht zwei Jahrzehnte später Harry und Emma Barrington, Giles Schwester, ineinander verliebt hätten.


    Jeffrey Archer stellt in „Spiel der Zeit“ die Familien Clifton und Barrington vor. Die Zeitspanne beträgt zwanzig Jahre. Er lässt dabei Harry, Maisie, Old Jack Tar, Hugo, Giles und Emma Barrington zu Wort kommen. Die Perspektiven werden jeweils in Ich-Form geschildert. Das gibt dem Leser die Möglichkeit, die Empfindungen der Beteiligten ganz nah mitzuerleben. Dabei erschließt sich auch ein vollständiges Bild von den Ereignissen, weil kaum noch Wissenslücken zurück bleiben. Die Familiengeschichte wird zum großen Teil um die Frage nach dem Verbleib von Arthur Clifton gelenkt. Von der Lüge um den vermeintlichen Kriegsgefallenen nähert man sich immer mehr der Wahrheit, um doch wieder in Spekulationen zu verheddern. Archer lässt seine Leser hier im Dunkeln stochern ohne die Spannung zu lockern.


    Die Figuren sind präzise ausgewählt. Sie passen in ihrem Tun und Fädenziehen optimal zueinander. Die über 500 Seiten starke Geschichte wird mit jedem Charakter vorangetrieben. Sie haben alle ihre Eigenarten, die sie mehr oder weniger sympathisch wirken lassen. Ebenso wird die Entwicklung der heranwachsenden Jungen authentisch beschrieben. Der Roman hat mich schnell für sich eingenommen. Es geht um Verlust, Betrug und die große Liebe. Das erste von derzeit fünf Büchern in der Serie um die Cliftons endet mit einem Cliffhanger. Wer das Warten bis November auf den zweiten Teil „Das Vermächtnis des Vaters“ nicht so lange aushält, sollte besser später mit dem Lesen beginnen.

  • Was soll ich nach euren tollen Rezis noch schreiben?


    Es war ein Buch, das mich sofort eingenommen und gefesselt hat. Der Schreibstil war flüssig und die verschiedenen Handlungsstränge und Erzählperspektiven haben mich nicht mehr losgelassen und vorangetrieben. Der Cliffhanger am Ende war natürlich gemein, vor allem weil man den 2. Band nicht sofort lesen kann.


    Eine runde Wohlfühlgeschichte, der ich 10 Eulenpunkte gebe!



    @ Büchersally
    Vielen Dank, daß du meine Aufmerksamkeit auf das Buch gelenkt hast :knuddel1

  • Auf Eulenempfehlung habe ich mir das Buch gekauft, aber doch erstmal ins Regal geräumt.


    Habe hier immer wieder die guten Bewertungen gelesen und das Buch dann vor kurzem rausgekramt und angefangen zu lesen.


    Von der ersten Seite an war ich drin in der Geschichte und wollte das Buch gar nicht mehr beiseiste legen. Die einzelnen Teile, die jeweils aus Sicht eines anderen Protagonisten erzählt werden, haben mir gut gefallen. In jedem Teil erfährt man einzelne Puzzelstücke, so dass keine Fragen mehr offen bleiben. Nur dieser Cliffhanger am Ende ist echt gemein.


    Gut, dass ich mir Teil 2 schon während des Lesens von Teil 1 gekauft habe und somit sofort weiter lesen konnte :-]


    Eine gelungene Geschichte von einem großen Erzähler.


    Von mir gibt es volle 10 Eulenpunkte.

  • Spiel der Zeit ist der erste Teil einer Familiensaga rund um die Cliftons und die Barringtons, und umfasst die Jahre 1920 bis 1939.


    Der junge Harry Clifton, um dessen Vater sich einige Geheimnisse ranken, hat eine besondere Sopranstimme. Das und die Tatsache, dass er ein intelligentes Kind ist, verhilft ihm zu einem Stipendium an einer Eliteschule. Hier begegnet er dem gleichaltrigen Giles Barrington.


    Dieser erste Teil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Dass Jeffrey Archer erzählen kann, durfte ich bereits in früheren Büchern von ihm feststellen. Auch hier ergeben die Geschichte, die Personen und der Schreibstil eine runde Sache.
    Dass teilweise dieselben Ereignisse aus mehreren Perspektiven erzählt werden, führt keinesfalls zu Langatmigkeit oder Langeweile. Diese Erzählform sorgt vielmehr dafür, dass der Leser immer wieder neue Puzzleteilchen an die Hand bekommt.
    Manch einer könnte eventuell bemängeln, dass der damalige Zeitgeist nicht richtig zum Tragen kommt, denn am Vorabend des Zweiten Weltkrieges gab es noch wesentlich mehr Umbrüche, als hier geschildert werden.
    Mich hat es nicht gestört, es ist ein Familienepos und als solches hat es mich bestens unterhalten!
    Was mich hingegen gestört hat, war dieser fiese, fiese Cliffhanger am Ende, jetzt muss ich warten, bis der zweite Teil bei mir zu Hause eintrudelt...


    10 Punkte

  • Ich bin gerade fertig geworden mit Teil 1. Begonnen Donnerstag abend, beendet Samstag vormittag, das will was heißen.


    Die mehr als 500 Seiten sind überaus spannend gefüllt mit Lügen, Intrigen, Liebe, Freundschaft, Verzweiflung, Loyalität und noch vielem mehr.


    Die beiden Jungs Harry Clifton und Giles Barrington lernen sich in der Schule kennen und werden beste Freunde, obwohl sie aus vollkommen unterschiedlichen Verhältnissen kommen, was Giles Vater Hugo immer wieder betont, Harry sei kein Umgang für seine Familie. Doch dahinter steckt soviel mehr.


    Der Autor schafft es, keine Langeweile aufkommen zu lassen und so bin ich sehr froh, dass nach diesen 530 Seiten plus Beginn des 2. Teils Aussicht auf mehr besteht.


    Die einzelnen Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen und so litt ich mit Harry, als er auf der neuen Schule verspottet wurde ob seiner Herkunft, sich aber durchsetzte dank Old Jack Tar. Seine Mutter Maisie tut alles, damit Harry es einmal besser haben würde als sie selbst. Bewundernswert, wie sie sich etwas aufbaut und nicht aufgibt, als alles wieder zerstört wird durch einen Feind ihrer Vergangenheit.


    Auch die Familie Barrington ist vielschichtig gezeichnet, ebenso die diversen Figuren wie die Chorleiterin Miss Monday, die Caféhausbesitzerin Miss Tilly, Lehrer Holcombe, der Lehrer St. Bedes Mr. Frobisher. Dazu die historischen Gegebenheiten in dieser spannenden Zeit mit Nebenfiguren wie Winston Churchill, der bei der Abschlussrede von St. Bede's hofft, dass niemand in 20 Jahren den "Großen Krieg" als Ersten Weltkriegt bezeichnen muss.


    Eine runde Geschichte, die mich sofort gepackt hatte und nicht mehr los gelassen hat bis zum Ende des Buchs, wobei ich am liebsten gleich weiterlesen würde. Durch geschickte Cliffhanger wollte ich immer weiterlesen um zu erfahren, was mit einem Hinweis gemeint sein könnte, dazu die Spannung, die z.B. durch die Bedrohung durch Nazideutschland oder auch durch private Ereignisse wie die Freundschaft von Emma und Harry oder allein schon durch Aufnahmeprüfungen für weitere Schulen geschürt wurde.


    Von mir 10 Punkte, dicke Leseempfehlung.

  • Irgendwie muss mich das Buch wohl zum falschen Zeitpunkt erwischt haben. Mir hat es nämlich überhaupt nicht gefallen, weder vom Stil noch vom Inhalt her, und ich habe es etwa nach 150 Seiten abgebrochen.
    Gäbe es nicht einen meterhohen SuB und so viele tolle Bücher auf dieser Welt, hätte ich ihm nach Euren positiven Rezensionen eine zweite Chance gegeben ...