Der Herr der Ringe, J.R.R. Tolkien

  • Zitat

    Dany-Maus1986
    Ich habe die "schlechte" Übersetzung gelesen, weil die bei meiner Mama im Regal steht und ich fand die jetzt nicht so schlecht... also mir ist nix aufgefallen...


    "Schlecht" würde ich nicht sagen; sie ist einfach anders, moderner. Und ich bin halt nun mal ein Typ, der es mit dem Modernen so überhaupt nicht hat (von Ausnahmen abgesehen). Und drum gefällt mir die alte Übersetzung halt besser. Das mag bei anderen ganz anders sein. Ab günstigsten wäre es natürlich, wenn Du in einer Buchhandlung beide Übersetzungen nehmen und gleiche Stellen lesen könntest. Dann siehst du am einfachsten, was Dir am besten gefällt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Mir ist es gleich, es fiel nur an mehr als einer Stelle auf, dass deine Auflistung mit Lieblingsszenen des Buches vielmehr den Filmen zuzuordnen sind. Das bisschen an spontaner, kurzweiliger Häme musst du mir gönnen. ;-)
    Was mich dann gelegentlich interessiert, da es anscheinend häufiger beim gemeinen Leser vorkommt, dass den Filmerinnerungen Vorzug gegeben wird, was vom Buch eigentlich wirklich hängen geblieben sein muss. :gruebel

  • Waldlaeufer :


    Die Häme sei Dir von Herzen gegönnt ;-). Letztendlich sind die "Filmerinnerungen", wie Du sie nennst, aber nur die aufgefrischte und bildlich gewordene Erinnerung an die Szenen, die auch in den drei Büchern schon die Schlüsselstellen waren. Jedenfalls würde ich das aus jetziger Sicht so einschätzen. Vielleicht kann ich das aber auch gar nicht mehr genau voneinander abgrenzen, weil ich die Filme einfach schon zu oft gesehen und die Bücher nur einmal gelesen habe. Da sind die Sinne schon betäubt ;-)


    Gruß
    Xyrion

  • Ich mag die Herr der Ringe Bücher sehr gerne. Es sind meine Lieblingsbücher. Ich habe sie schon gelesen, bevor die Filme herauskamen und habe sie alle mehrmals gelesen, so begeistert war ich. Die Filme fand ich auch sehr gut. Ich mag die Art von Fantasy, wie Tolkien sie erschafft. Er ist mein großes Vorbild :-)



    Lieben Gruß
    Marie

  • @ Xyrion


    Ehrlich gesagt, hab ich beim erneuten Lesen nach den Filmen ebenfalls bemerkt, wie stark mich Peter Jacksons Interpretation beeinflusst hat. Und wieviel man sich ähnlich vorgestellt hat, manchmal. Spricht ja auch irgendwie für die Filme. Die ich übrigens ebenfalls gerne öfter schau.
    Lieben Gruß, Waldlaeufer

  • Ja, den einbruch des nichts im phantasien der eigenen buchinterpretation durch einen film hatten wir schon mal...
    Die Jackson-verfilmung hat meine eigene HDR-Welt fast völlig aufgefressen... wenn ich ihn jetzt les, seh ich den film vor mir... da kann ich ja gleich DVD-schaun :wow :-(

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Die Jackson-verfilmung hat meine eigene HDR-Welt fast völlig aufgefressen... wenn ich ihn jetzt les, seh ich den film vor mir... da kann ich ja gleich DVD-schaun :wow :-(


    Geht mir genauso; allerdings muß ich zugeben, daß ich das Buch erst nach der Verfilmung gelesen habe. Vor viiiiiieeelen Jahren hatte ich den Zeichentrickfilm gesehen, mit dem ich nicht so recht was anfangen konnte, womit das Thema für mich erst mal erledigt war. Dann kam der erste Jackson-Film. Da wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und habe das Buch gelesen. Die Verfilmung war allerdings sehr prägend, eigene Bilder kommen da wirklich nicht mehr. Ob das jetzt gut ist oder nicht, bin ich nicht so ganz sicher.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe die Bücher weit vor den Filmen gelesen und muss ehrlich sagen, teilweise habe ich mich durchgequält. Sicherlich ist es ein Kultwerk und die Mutter aller Fantasygeschichten und das ist Tolkien hoch genug anzurechnen. Er war seiner Zeit weit vorraus und wurde damals von vielen als verrückt und durchgeknallt abgestempelt. Ich habe übrigens die neue Übersetzung von Krege gelesen und habe jetzt auch die alte zu Hause. Irgendwann wenn mich die Lust packt, werde ich die alte Übersetzung lesen und mir selber ein Bild machen, ob da mehr Flair rüberkommt.


    Abschliessend muss ehrlich gestehen, das mir die Filme besser gefallen haben als das Buch und das kommt selten vor bei mir.


    Das Lied von Eis und Feuer z.B. hat mich 10 mal mehr mitgerissen, obwohl der letzte Band (2 Taschenbücher) auch anfing zu schwächeln.

  • Interessant, dass es doch einige unter Euch gibt, die die Filmbilder beim Lesen nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Ich hatte diese Befürchtung auch, als ich nach dem ersten Film das Buch begeistert zum fünften (oder achten?) Mal wieder gelesen habe. Hat sich aber nicht bestätigt. So gut der Film auch ist, ich hatte nach dem ersten Seiten schon wieder meine eigene Version des Auenlandes und der Hobbits vor Augen. Keiner der Schauspieler oder Schauplätze aus dem Film konnte mir mein über zwei Jahrzehnte erschaffenes Herr-der-Ringe-Kopfkino ersetzen. Und da bin ich froh drum.


    Gruss,


    Doc

  • Wenn ich mir Docs Post so durchlese, weiß ich eigentlich gar nicht, wie es bei mir denn nun wirklich ist bzw. wäre. Da ich die Filme öfter gesehen als das Buch gelesen habe. :rolleyes Ich werde das Buch wohl doch in absehbarer Zeit nochmals lesen (was ich ohnehin schon lange vorhabe) und mal bewußt darauf achten, ob mein eigener Film oder der von Peter Jackson in meinem Kopf abläuft.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also mich hat meine Deutschlehrerin erst zu HdR gebracht. Wir haben alle zusammen im Unterricht das erste Buch gelesen und sie meinte, ich solle mir doch direkt alle drei Bände zulegen, da das was für mich sei.
    Deshalb habe ich die Bücher alle gelesen, bevor die Verfilmung in die Kinos kam.
    Bis jetzt ist es aber bei dem einen Mal geblieben, weil ich die Filme so schön fand und die Bücher mich nicht so sehr fasziniert haben. Mir ging es auf die Nerven, dass da gar keine Abwechslung drin war und über mehrere Kapitel hinweg immer die gleichen Personen und Handlungsstränge abgehalndelt wurden ... so habe ich es zumindest in Erinnerung. :gruebel
    Das hat Peter Jackson besser umgesetzt, weil so mehr Spannung in die Handlung kam.
    Na ja, ... und dass er aus Glorfindel Arwen gemacht hat, musste ja sein, da selbst in einem Fantasyfilm eine ausgefeilte Liebesgeschichte nicht fehlen darf. Allerdings fand ich den Verlust von Glorfindel doch recht schade.
    Wenn ich jetzt die Bücher nochmal lesen würde, würde ich definitiv die Darsteller und Drehorte sehen.
    Was auf der einen Seite auch schön ist, da sie einfach herrlich sind! :-]
    Neuseeland ist klasse!

  • @Doc: Ich finde es toll, dass du dir deine eigene Mittelerdewelt nicht hast nehmen lassen und dein Kopfkino nicht durch Leinwandbilder verdrängen lässt.


    Ich habe, seitdem ich die Jackson Verfilmung gesehen habe, die Bücher nicht mehr gelesen, da ich die Befürchtung habe, dass sich meine Vorstellungen irgendwie mit Jacksons vermischen und ich nicht mehr zwischen "meiner" und "seiner" Welt unterscheiden kann.
    Wobei ich sagen muss, dass Jackson ziemlich viele Dinge genauso getroffen hat, wie ich es mir auch vorstellte, als ich die Bücher zum ersten Mal gelesen habe. Streicher z.B. traf haargenau meine Vorstellungen und auch die Hobbits kamen denen ziemlich nahe.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich werde das Buch wohl doch in absehbarer Zeit nochmals lesen (was ich ohnehin schon lange vorhabe) und mal bewußt darauf achten, ob mein eigener Film oder der von Peter Jackson in meinem Kopf abläuft.


    Vielleicht werde ich das im neuen Jahr auch in Angriff nehmen und mich nochmals intensiv mit dem Tolkien-Universum auseinandersetzen. Ich werde bestimmt wieder Sachen entdecken, die ich zuvor entweder überlesen oder einfach übersehen habe.

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Das Buch lange vorher und auch richtig gut zu kennen, hat nichts genützt, Doc, das buch war meine absolute Bibel, ich hab täglich meine lieblingsstellen darin gelesen und kann es passagenweise auswendig, aber der film hat mir ziemlich übel dreingeschlagen, denn... er war meiner eigenen inneren-bild-version der geschichte zu ähnlich...


    Illuvatar-sei-dank gibt es noch das Silmarilion und die Legenden von Beleriand... da kann ich noch allein und ungehindert durch die wälder streifen und mit Elben reden...


    UND SIE HABEN KEINE SPITZEN OHREN!!!

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Momo
    Ich habe, seitdem ich die Jackson Verfilmung gesehen habe, die Bücher nicht mehr gelesen, da ich die Befürchtung habe, dass sich meine Vorstellungen irgendwie mit Jacksons vermischen und ich nicht mehr zwischen "meiner" und "seiner" Welt unterscheiden kann.


    Diese Befürchtung habe ich ganz allgemein bei Unterschieden zwischen Buch und Film. Inzwischen neige ich zu der Ansicht, daß das von der Qualität der Verfilmung abhängt. Im Film kann man nicht alles 1 : 1 vom Buch umsetzen. Wenn es aber dem Medium gerecht umgesetzt (und ggf. geändert wird), dann paßt das schon. Ging mir gerade mit dem "Sternwanderer" von Neil Gaiman so. Im Film gibt es gegenüber dem Buch einige Änderungen. Aber sowohl der Film als auch das Buch sind in sich stimmig. Ich muß zugeben daß eine exakte Umsetzung des Buches einen vermutlich recht langatmigen Film, in dem zu wenig passiert, ergeben hätte. Aber so kann ich beides recht gut auseinanderhalten. Die Figuren und Schauplätze sind in meinem Kopf zwar die des Filmes - aber dennoch hat das Buch einen Charme und eine Ausstrahlung, die dem Film abgeht. Ich werde den HdR jetzt wirklich aus dem Regal holen und zurechtlegen und ihn unter dem genannten Gesichtspunkt lesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich weiss nicht, irgendwie muss ich jetzt auch mal was dazu schreiben.


    Ich fand die Herr der Ringe Bücher stinkelangweilig, unter dem Aspekt Unterhaltung. Ich meine das nicht böse. Ich finde sie literaturwissenschaftlich und -geschichtlich ausserordentlich wichtig, den Tolkien wollte ja den Engländern eine Saga schaffen, wie die Griechen z.B. ihren Odysseus etc. haben, Mittelerde soll ja unsere Welt in einem fernen Zeitalter sein.
    Ausserdem hat Tolkien ja als erster eine komplette Welt erschaffen, mit eigenen Tieren, eigenen Pflanzen, eigener Geschichte. Das muss honoriert werden, auch das Elbisch hat er als Sprachwissenschaftler ja konzipiert. Welch eine Leistung!
    Leider ist es, wie gesagt sowas von langweilig zu lesen, dass ich, als ich 18 war nur bis zum Entthing gekommen bin, und das auch nur mit Quälerei.
    Ich kann nur betonen, ich meine das nicht böse, aber ich kann nicht verstehen, wie man das Buch unterhaltsam finden kann.


    Der Film wiederum ist nicht schlecht, nur sollte glaube ich Aragorn keinen Bart haben, weil er doch eine besondere Rasse Mensch ist, ein Dúnedain, denen meines Wissen kein Bart wächst, und Legolas...hm...sieht aus wie ein Milchbubi. Ich habe mir den immer als schwarzhaarig markanten Elfen mit ausgeprägten Gesichtszügen vorgestellt und nicht so ein Weichei...
    Arwen, ok., Hollywood braucht eine Liebesgeschichte, aber meiner Meinung nach ist das überflüssig. Sie taucht in dieser Form nicht auf.
    Ich glaube eher, Hollywood musste die Frauenquote erfüllen :grin
    Ausserdem hätte man die Hügelgräber ruhig drin lassen können. Und Tom Bombadil spielt wohl auch eine wichtige Rolle, und den hat er auch weggelassen. Wäre wohl zu lange geworden. Trotzdem schade.

  • Zitat

    Original von Surreal
    Ich fand die Herr der Ringe Bücher stinkelangweilig, unter dem Aspekt Unterhaltung.
    Ich kann nur betonen, ich meine das nicht böse, aber ich kann nicht verstehen, wie man das Buch unterhaltsam finden kann.


    Hm, für manche ist dies u.a. Unterhaltung:


    Zitat

    Original von Surreal
    Ich finde sie literaturwissenschaftlich und -geschichtlich ausserordentlich wichtig, den Tolkien wollte ja den Engländern eine Saga schaffen, wie die Griechen z.B. ihren Odysseus etc. haben, Mittelerde soll ja unsere Welt in einem fernen Zeitalter sein.
    Ausserdem hat Tolkien ja als erster eine komplette Welt erschaffen, mit eigenen Tieren, eigenen Pflanzen, eigener Geschichte. Das muss honoriert werden, auch das Elbisch hat er als Sprachwissenschaftler ja konzipiert. Welch eine Leistung!


    Mythos und Philologie mit ein bisschen trockenem Pathos.

  • Zitat

    Original von Surreal
    Und Tom Bombadil spielt wohl auch eine wichtige Rolle, und den hat er auch weggelassen. Wäre wohl zu lange geworden. Trotzdem schade.


    Ja, das hat mich ganz besonders geärgert!
    Mensch! Und ich hatte mich schon so sehr auf Tom gefreut! :fetch
    Noch nichtmal in den Specials kam er vor. :-(

  • Tolle Geschichte schön erzählt. Die Welt, die Tolkien da hat entstehen lassen :-) - Wahnsinn. Vor allem gefallen mir die vielen unterschiedlichen Charaktere sehr gut. Die Verfilmung von Peter Jackson ist auch gut gemacht worden.

  • ich konnte mit dem buch bis jetzt irgendwie noch nicht so richitg warm werden und hab es erst mal zur seite gelegt... wenn ich mal ein bisschen mehr ruhe hab will aber einfach noch mal von vorne anfangen (: mal sehen was das noch wird
    lg asil

    Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es unerreichbar.
    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.