Der Herr der Ringe, J.R.R. Tolkien

  • [Quote/] Original von Ciriel
    Zu den Valar mächte ich noch sagen: Sie sind keine paganen Götter, sie haben eher die Gestellung von katholischen Heiligen (das kann man mögen oder nicht, zur um es erwähnt zu haben). Es gibt nur einen Gott, und das ist Eru. Ohne Eru gäbe es gar keine Valar. [\quote]


    Ach nö :gruebel Heilige sind's keine, du meinst engel. Heilige sind nur erhobene menschen, die waren nicht von anfang an existent, und sie sind nicht aus sich heraus mächtig (Hurin als das böse bekämpfender held aber auch Aragorn als gerechter herrscher könnte heiligen-material sein). Engel hingegen sind mächtige wesen und gehören zu den himmelschören. Die Ainur inclusive Valar und Maiar sind demnach Engel.
    Und die erklärung der 'götter der völker' als gottes entsandte engel ist nicht grad neu, sondern stammt aus dem jüdischen hellenismus und wurde frühchristlich mit der wandlung in gefallene engel = götter = dämonen umgedeutet. Tolkiens Valar sind (bis auf Nienna, die eigentlich keine - mir bekannten - vergleichbaren göttinnen hat, und Melko, der bewusst in gegensatz zu Manwe gestellt ist, um 'gute' irdische engel von 'bösen' irdischen engeln zu scheiden) sogar in der antiken jobverteilung besetzt, in sein werk aufgenommen - siehe Elaine-Pagels-LR, ich glaub, es war die zum 5. Evangelium, da haben wir mal über die kuriose sachlage der 'Engel der Völker' die Gott 'geschickt' hat, 'um die Völker von ihm wegzuführen' gekopft.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ah, gut, ich habe in dem Zusammenhang immer Heilige und Engel synonym genutzt, weils für mich das Gleiche war. Dann hast Du natürlich recht. Ich habe doch keine Ahnung von sowas. :grin Da weißt Du mehr als ich, wie es aussieht.
    Und nö, neu ist das nicht - allerdings wird Eru als "Chef" (:bonk) gerne vergessen, das war alles, woran ich erinnern wollte, nichts weiter.
    Ich würde sagen, die "Jobverteilung" ist ähnlich, aber Unterschiede gibt es doch.
    Balrogs sind dann auch ein Teil der Dämonen (des Feuers, würde ich sagen). ;-)

  • Hat mich gestern nacht etwas verblüfft :lache aber es war auch schon spät, du hast im aktuellen katholischen hausgebruch natürlich recht: Sankt Michael, Sankt Gabriel sind alles engel mit dem heiligentitel - aber es stimmt, was sie - wars in deinem link - sagen: Don-literatur, ist mir auch bei CS Lewis aufgefallen: Im wie heisst das Perelandia? Pellendara-Zyklus: Das sind irgendwie so akademisch, reinweisse, hohe und hehre winkelmanngötter, die aller antiken gewalten und leidenschaften lang beraubt sind, so alte steinmännchen halt, die man sich im klassizismus in den garten oder in die glyptothek stellt, und von denen man dann romantisch verklärt träumt...


    Sorry, leute, das gespräch hätt eigentlich in den Silmarillion-thread
    Das Silmarillion - John R. R. Tolkien
    gehört, aber der ist in den tiefend es forums verschütt gegangen, und war nahezu unauffindbar...
    und es ist das akdademische grundgerüst, die voraussetzung vom Ringherrn, und der grund, warum ich - obwohl er als abenteuerbuch einfach phantastisch ist - nicht ganz mit ihm kann... es spiesst sich bei mir in der grundphilosophie, die auf der welt einen fortschreitenden zerfall vom hohen und heren zum profanen und niederen statt einer zwischen widerstreitenden kräften ausgewogenen sich stets optimierenden entwicklung sieht... Vielleicht liegts daran, dass ich von der philosophie her taoist bin: einmal ist schwarz oben, einmal weiss, gleicht sich schon aus, wird schon irgendwie gut gehen, warum sich sorgen?


    :gruebel Tatsächlich: viktorianisch-akademische don-literatur... :lache

    DC :lesend


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  • Eines der vielen Bücher, die ich einmal lesen will. HdR soll echt gut sein :-), hab ich gehört. Ich werd glatt hinfällig und bestell das Buch ;-)

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

  • Darf ich vielleicht fragen, warum Dir die Filme besser gefallen haben, Mary? Also nur aus Interesse (auch gerne per PM, wenn Dir das lieber ist) . Welche Übersetzung hast Du denn gelesen? Oder das Original?

  • Zitat

    Original von Ciriel
    Darf ich vielleicht fragen, warum Dir die Filme besser gefallen haben, Mary? Also nur aus Interesse (auch gerne per PM, wenn Dir das lieber ist) . Welche Übersetzung hast Du denn gelesen? Oder das Original?


    Ich habe die Krege-Übersetzung gelesen.
    Ich fand gewisse Teile des Buches (z.B. die Reise von Sam und Frodo) ziemlich in die Länge gezogen, das wurde im Film viel besser umgesetzt. Außerdem habe ich die Filme zuerst gesehen, vielleicht liegt es auch daran. :-)

  • Ich glaube, zu diesem Buch gibt es gar nicht viel zu sagen... es ist einfach eines der besten Bücher aller Zeiten! Ich muss gestehen, ich habe es erst durch die Verfilmung entdeckt, dann aber in Rekordzeit gelesen und das sogar noch vor den Filmen ;-) Der Herr der Ringe ist eines jener Werke, welche man einfach gelesen haben muss!

  • In die Länge gezogen fand ich gar nichts, muss ich sagen. Da halte ich es eher mit dem Kritikpunkt: "Das Buch ist zu kurz." :-) Vielleicht solltest Du auch noch mal irgendwann Carroux probieren, das wirkt doch anders (mir gefällt die Übersetzung besser, aber darüber läßt sich trefflich streiten).
    Im Film fand ich Frodos und Sams Reise nicht besser umgesetzt, aber das liegt einfach daran, dass ein Teil meiner Lieblingsszene im Turm von Cirith Ungol fehlt. Ich merke das auch immer daran, dass man mein Gefühl mir immer sagt (wenn ich eine ähnliche Szene aus dem Film sehe, die aber schon am Fuß vom Oroduin spielt), dass ich JEDES MAL erst denke: "Cirith Ungol...! Äh, nein, doch nicht." :-)

  • Ich habe gerade fest gestellt, dass ich die Krege Übersetzung habe und bin ein wenig verzweifelt jetzt. Lohnt es sich trotzdem sie zu lesen oder lieber die Finger von lassen und die Carroux-Übersetzung besorgen? :help

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Naja, ich denke, lesen kann man sei schon. Ich hab damals den ersten Band auch zuerst in der Krege-Version gelesen und fand ihn dennoch super - nur später habe ich ihn dann eben nochmal in der Carroux-Version gelesen, da merkt man schon einen Unterschied. Aber wie gesagt, das Buch hats mir nicht verdorben!

  • Es ist vollkommen egal, welche Übersetzung gelesen wird, die Sinteuqenz der Bücher ist die Gleiche und wird niemals in der Realität vorhanden sein.


    Das orginisierte Gute besiegt das organisierte Böse.
    Dem ist nicht so, und wird nie so sein.
    Und jedwede Relationen zu geschichtlichen Vorkommnissen ist Blödsinn.
    Tolkien hat eine fantasievolle Geschichte erzählt.
    Zu jeder Zeit erlebbar und zu keiner Realität.
    Außer zu einer Theorie und ob Marx zu seiner Lektüre gehörte, wer weiß das schon. Aber denkbar wäre es schon...in seiner Welt.

  • Zitat

    Original von amoeba
    Naja, ich denke, lesen kann man sei schon. Ich hab damals den ersten Band auch zuerst in der Krege-Version gelesen und fand ihn dennoch super - nur später habe ich ihn dann eben nochmal in der Carroux-Version gelesen, da merkt man schon einen Unterschied. Aber wie gesagt, das Buch hats mir nicht verdorben!


    Danke, dann bin ich ja beruhigt :knuddel1

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  • Das Buch gehört in meine Liste "Bücher die jeder mag, nur ich nicht!"
    Die Idee ist gut, aber mir hat die Umsetzung einfach nicht zugesagt.
    Fand es irgendwie zu langatmig und stellenweise einfach langweilig.
    Die Lieder waren auch alles andere als hilfreich.
    Aber das ist natürlich nur meine Meinung!

  • Nun habe auch ich dieses Werk gelesen, nachdem ich bei der englischen Fassung irgendwann aufgegeben habe.
    Da ich die Filme (leider) schon kannte, kam ich an einige Stellen etwas durcheinander bzw. war gelangweilt, weil ich genau wusste, was als nächstes passiert. Daher ist es schwierig für mich zu beurteilen, ob diese Passagen wirklich langatmig waren oder ich einfach schon zu gut informiert. Denn bei allen Szenen, die im Film nicht vorkamen, war ich total gebannt und habe sie verschlungen.
    Insgesamt gefiel mir der Stil sehr gut, je nach Situation hat Tolkien entweder eine fröhliche oder düstere oder sehr feierliche Stimmung vermitteln können. Man konnte mit den Figuren und dem Geschehen sehr gut mitfühlen.


    Man kann dieses Werk mögen oder auch nicht, aber dass es eines der bedeutendsten und größten literarischen Werke unserer Zeit ist, lässt sich nicht von der Hand weisen. Tolkien hat eine ganze Welt erschaffen, nicht nur mit ihren verschiedenen Landschaften und Völkern und deren Sprachen, er hat jedem der Völker eine Geschichte gegeben, mit Daten, Fakten, Namen und Jahreszahlen. Eine wie ich finde enorme Leistung, die über das "normale" Schreiben eines Romans hinausgeht. Die gesamte moderne Fantasy stützt sich auf Tolkiens Bücher und folgt seinen Vorgaben.


    Fazit: Ein Buch, das man gelesen haben sollte, ob man nun anschließend zu seinen Anhängern gehört oder nicht.

  • Man kann ja nicht alles 100% aus dem Buch verfilmen, außerdem soll der Film ja Spannend sein. Im Buch ist natürlich viel mehr beschrieben, wie lange hätten dann die Filme gedauert?...
    Ich fand die Bücher klasse :anbet, wie alles von Tolkien.
    Und Hut ab für Sir Peter Jackson das er die Filme so grandios hin bekommen hat. :anbet. Und bin sehr gespannt auf den Hobbit!!!

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • @ veronika


    Oh ja. Darauf freue ich mich auch schon wie ein Weltmeister, denn meiner Meinung nach hat Jackson mit Der Herr der Ringe einen Meilenstein in der Filmgeschichte geschrieben. Auf jeden Fall würdig des Romanes.



    Werde mir bald noch die Der Herr der Ringe Romane zulegen. Meine Mutter hat nur die Krege Version und die Carroux, die ja besser sein soll, ist jetzt ja zum Glück wieder in den Handel gekommen.
    Also heißt es bald: Ab zum Meyersche und eintüten. :chen


    :wave

  • Ich hab das Buch in einer Leserunde gelesen und fand es genial! Die Geschichte war so schön, allerdings an manchen Stellen doch ein wenig langatmig. Aber dann das Ende! Ein Happy End aber doch ein wenig traurig, fand ich.


    Ich gebe dem 9 von 10 Punkten, da es an manchen Stellen etwas arg langatmig war aber doch sehr gut geschrieben!