Girl on the Train - Paula Hawkins

  • Auch ich durfte dieses Buch im Rahmen der Leserunde bei den Büchereulen lesen und möchte mich hier noch einmal bei dem Verlag und bei Wolke für das Gratisexemplar bedanken.


    Zum Inhalt werde ich nichts mehr schreiben, weil in den vorherigen Rezis schon genug dazu geschrieben wurde und ich auch zukünftigen Lesern des Buches nicht mehr von der Spannung nehmen möchte.


    Mich hat das Buch von den ersten Seiten an total in seinen Bann gezogen. Ich habe angefangen zu lesen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Ich habe das Buch dann in für mich kürzester Zeit gelesen und war in einem richtigen Lesesog gefangen.
    Die Geschichte wird von Beginn an sehr spannend erzählt. In der Mitte des Buches gab es einige kleine Längen aber zum Ende hin hat sich die Spannung noch einmal richtig gesteigert. Ich hatte bis zum Schluss nicht wirklich eine Ahnung wie das Buch ausgehen würde. Ich habe alle vorkommenden Personen nacheinander als Mörder verdächtigt und dann meine Ideen doch wieder verworfen. Aber das Ende war dann sehr logisch und schlüssig und hat mich voll zufrieden gestellt.


    Der Schreibstil der Autorin ist eher kühl, nüchtern und distanziert. Da das Buch aus der Sicht von drei Hauptpersonen geschrieben ist, bekommt man immer wieder Einblicke in die Gedanken und Gefühle der drei Frauen, die alle mehr oder weniger ein psychisches Problem haben und man begibt sich mit ihnen zu ihren dunkelsten Abgründen ihrer Seele.Ich fand den Schreibstil insgesamt sehr lesenswert und angenehm.


    Normalerweise brauche ich bei Büchern immer eine Person mit der ich mich identifizieren kann, die mir sympathisch ist und mit der ich mitfiebere. In diesem Buch gab es keine einzige Figur in die ich mich hineinversetzen konnte und trotzdem, oder vielleicht genau deswegen hat mich das Lesen dieses Romans einfach nur fasziniert und gefesselt. Und auch weil keiner der Personen ein Sympathieträger ist, wirken alle auf den Leser sehr authentisch und echt.


    Ich kann dem Buch eine eindeutige Leseempfehlung geben. Für mich ist es schon eins meiner Lesehighlights in diesem Jahr und deswegen bekommt es natürlich die vollen 10 Eulenpunkte.

  • Vielen Dank noch einmal an Wolke und den Blanvaletverlag für das Gratisexemplar zur Leserunde.


    Auch ich werde nichts mehr zum Inhalt des Buches schreiben.


    Meine Meinung:
    Für mich persönlich ist das Genre des Buches total neu und das erste in der Richtung überhaupt.
    Ich konnte mich in keine der Hauptfiguren hineinversetzen oder identifizieren, aber genau das gefiehl mir total gut. Erst sehr viel später, fast auf den letzten Seiten wurde ich dann doch mit einer Hauptfigur warm.


    Die ersten zwei Abschnitte der Leserunde habe ich als eher anstregend empfunden. Rachel mit ihrem Alkoholproblem und Megan mit ihren Männern. Es war viel durcheinander und ich musste schon sehr genau lesen, um keine der beiden Frauen zu verwechseln und auch nicht ihre Geschichten durcheinander zu bringen.
    Aber ab dem dritten Teil konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und habe bis spät in die Nacht gelesen. Einige Male habe ich mich dabei erwischt wie ich ins Buch schrie "Neeeein, ist nicht wahr!" oder "Oh oh".


    Ich finde es gut, dass das Ende irgendwie Sinn macht und nicht irgendwie Hollwood-mäßig irgendwo hergeholt wurde.
    Besonders gut hat mir die verworrene in sich verstrickte Geschichte gefallen. Ich bin aus dem rätseln gar nicht mehr rausgekommen. Es war spannend bis zur letzten Seite.


    Das Buch habe ich schon an zwei Personen weiterempfohlen, daher gebe ich 10/10 Punkten, da ich Bücher nur weiterempfehle, wenn mich nichts größer gestört hat.

  • Der Klappentext beschrieb, daß Rachel jeden Tag mit dem Zug in die Stadt pendelt. Er hält jeden Tag an der gleichen Stelle, sie beobachtet die Anrainer und gibt ihnen fiktive Namen. Eines Tages macht sie eine außergewöhnliche Beobachtung. Die Idee war gut, dadurch wurde ich animiert das Buch zu lesen und es versprach spannend zu werden. Ich dachte dabei an eine Geschichte im Stil von Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“. Und fesselnd begann dieser Krimi auch.


    Erzählt wird die Story von Rachel, Megan und Anna in ein und derselben Tonlage. Beim Lesen mußte man sehr genau aufpassen, um sie zu unterscheiden. Ich könnte mir vorstellen, daß es bei einem Hörbuch besser gelöst ist. Den männlichen Part übernehmen Tom, Scott und Kamal. Leider hatten alle Figuren für mich nur negative Charaktere, waren unsympathisch, deprimierend und ich konnte mich mit keiner identifizieren. Rachel z.B. ist Alkoholikerin, versucht ohne Erfolg davon loszukommen, ist ohne jeglichen Antrieb bzw. Dynamik. Sie lebt nach der Trennung von ihrem Ehemann bei einer Freundin, erweist sich als Stalkerin ihres Ex-Mannes, hat keine Arbeit, macht sich auch nie auf Arbeitssuche, mischt sich in fremde Angelegenheiten ein und hat wirre Gedanken. Ich tauche gerne beim Lesen in die Geschichte ein, aber das war mir hier nicht möglich.


    Das Positive an dem Buch war, daß alle Personen ihre Geheimnisse hatten, denen man als Leser so nach und nach auf die Spur kam und das Ende war schlüssig. Die Buchgestaltung fand ich sehr gut und passend!


    Mich konnte dieser hoch gelobte Roman nicht in den Bann ziehen. Ich habe ihn sehr distanziert und im Mittelteil sogar nur quer gelesen. Schade, ich hatte mir mehr versprochen!


    DANKE an Wolke und den Verlag für das Rezi-Exemplar. Ich habe es jetzt hier im Forum als Wanderbuch angeboten.

  • Girl on the Train – Paula Hawkins


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Amazon)
    Der Nr.-1-Bestseller aus England und den USA!


    Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.


    Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...


    Über Paula Hawkins:
    Paula Hawkins wuchs in Simbabwe auf. 1989 zog sie nach London, wo sie bis heute lebt. Sie arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Ihr erster Spannungsroman »Girl on the Train« eroberte in England und den USA auf Anhieb die Spitze der Bestsellerlisten, und noch vor Erscheinen sicherte sich DreamWorks die Filmrechte.


    Meine Meinung:
    Anfangs hat mich die Aufmachung doch sehr an den Roman „Gone Girl“ erinnert, aber „Girl on the Train“ übertrifft diesen bei weitem. Paula Hawins Debut hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich die 446 Seiten in zwei Tagen „inhaliert“ hatte.


    Vor allem Paula Hawkins Schreibstil hat mir total gut gefallen. Durch die Verwendung des Tagebuch-Stils von Rachel, Megan und Anna als Erzählerinnen, erfährt man sehr viel über das Innerste der drei Frauen, hat aber auch gezwungermaßen einen eingeschränkten Blickwinkel, der viel Raum für Mutmaßungen und die eigene Fantasie lässt. Keine Figur in diesem Roman ist seelisch unversehrt und jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen - die eine mehr, die andere etwas weniger. Auch die Lügen, getrübte Wahrnehmung, Verwicklungen und Widersprüche (vor allem von Rachel), lassen kaum erahnen, was hier Realität ist oder Einbildung. Was ist wirklich so passiert und was hat die jeweilige Erzählerin nur so wahrgenommen? Aber auch wenn sich dies kompliziert und verwirrend anhört, so ist es das keinesfalls und erhöht nur noch mehr die Spannung. Nichts ist hier, wie es auf den ersten Blick scheint und bis zum letzten Fünftel hatte ich auch noch keine Idee, wie die Geschichte sich am Ende auflösen könnte. Auch die Entwicklung der einzelnen Personen, vor allem der Hauptperson Rachel fand ich sehr schlüssig und auch grandios. Mit jeder Seite hat sich die Spannung erhöht, ohne ins Unrealistische abzudriften. Um endlich zu erfahren, wie alles ausgeht, habe ich gerne auf meinen Schlaf verzichtet.


    Ich freue mich schon sehr auf ein nächstes Buch von Paula Hawkins.


    Für mich 9 von 10 Eulenpunkten.


    Ich durfte das Buch "Girl on the Train" im Rahmen der Leserunde bei den Büchereulen lesen. Vielen Dank an Wolke für die Organisation und den Verlag für das Freiexemplar.

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Zum Inhalt mus ich ja nichts mehr sagen, wurde ja bereits genug geschrieben.


    Ich kann mich der Begeisterung über dieses Buch nicht anschliessen.
    Ja, es ist etwas anderes, kein klassischer Krimi, eher ein Spannungsroman. Und ich wollte am Ende auch wissen, was denn nun wirklich passiert ist.


    Allerdings war ich das gesamte Buch über genervt von allen Protagonisten, die alle miteinander psychisch angeschlagen waren, der eine mehr, der andere weniger offensichtlich.
    Ich habe keinerlei Identifikationspotenzial gefunden und mit solchen Büchern tue ich mich immer reichlich schwer.


    Trotz allem war es ein durchaus spannendes Buch, das zum miträtseln anregt.
    Auch wenn ich am Ende froh war, dass es vorbei war :-)


    von mir gibt es 6 von 10 Punkte

  • Ich durfte das Buch in der Leserunde lesen, danke dafür noch mal an Wolke und den Verlag.


    Leider hat mich das Buch nicht überzeugt. Die Hauptfiguren, drei Frauen und zwei Männer waren mir alle insgesamt zu übertrieben dargestellt. Die Frauen neigten alle zur Depression und die Männer waren mir auch nicht sympathisch. Rachel fährt jeden Morgen mit dem Zug nach London zur Arbeit und der Zug hält auf dem Weg immer an der gleichen Stelle, wo sie auf eine Reihe von Häusern schaut und die Bewohner beobachten kann. Als sie eines Tages in der Zeitung sieht, das eine der Frauen, die dort wohnen, verschwunden ist, meldet sie sich bei der Polizei. Allerdings ist Rachel keine verlässliche Zeugin und ihr Versuch, dem Verschwinden von Megan auf die Spur zu kommen, scheitert. Der Schluss ist spannend und dort werden auch alle Fäden zusammen geführt und für mich ist es schlüssig.


    Von mir gibt es 5 Eulenpunkte.

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde lesen dürfen. Danke an Wolke für die Organisation und danke an den Verlag für das Freiexemplar.


    Eine Inhaltsangabe werde ich nun einfach mal vernachlässigen, da schon genug darüber geschrieben wurde.


    Also direkt zu meiner Meinung:


    Die Tatsache, dass das Buch aus 3 verschiedenen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben ist, hat mir sehr gefallen. Die kurzen Abschnitte verleiten dazu, sich selbst zu sagen "Ach, ein Kapitel geht noch".
    Ebenso hat der flüssige Schreibstil dazu geführt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe.



    Es sei aber auch gesagt, dass derjenige, der zwingend einen Sympathieträger braucht, wahrscheinlich nicht glücklich werden wird mit diesem Buch. Ich fand sowohl Rachel (the Girl on the train), Megan (die Frau, die sie jeden Tag beobachtet), als auch Anna (die neue Frau von Rachels Exmann) extrem unsympathisch. Wirklich warm werden konnte ich mit keiner von ihnen.
    Allerdings hat dieser Umstand meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan (obwohl ich sonst immer jemanden gebraucht habe, den ich mag).


    Fast bis zum Schluß stellt sich die Frage: Was ist Einbildung, was ist Realität?
    Die Auflösung kommt spät, aber vielleicht auch nicht unerwartet, dennoch ist sie aber schlüssig.


    Ich gehöre zu den Menschen, die dem Hype des Buches verfallen sind. Von mir bekommt das Buch 9 von 10 Eulenpunkten.

  • Zunächst einmal möchte ich mich bei Wolke und dem Verlag bedanken, das ich dieses Buch im Rahmen der LR lesen durfte.


    Ich hoffe, mir ist niemand böse, wenn ich die einzelnen Schritte bei diesem Buch außen vor lasse und nur eine Rezi schreibe, aber mir fehlt die Zeit, alles hier einzustellen.


    Zum Inhalt ist ja schon einiges gesagt worden. Rachel fährt täglich mit dem Zug die gleiche Strecke, morgens in die City, abends zurück. Immer an ihrem alten Zuhause vorbei, dort lebt ihr Ex-Mann mit seiner neuen Familie. Ihrer Mitbewohnerin und gleichzeitig Vermieterin spielt sie vor, das sie immer noch den Job in der Werbeagentur hat. Doch, diesen Job gibt es nicht mehr, denn Rachel ist Alkoholikerin. Für sie sind alle Tage identisch, sie schafft es nicht, sich aufzuraffen und trocken zu werden. Sie hat irgend wo in der Vergangenheit einen „Haken“, an dem sie sich aufgehängt hat und dort hängen bleibt.


    In der gleichen Straße, in der sie früher lebte, gibt es jetzt ein weiteres Haus, welches sie einsehen kann. Dort leben ein Mann und eine Frau, denen sie die Namen Jess und Jason gibt. Eines Tages sieht Rachel im Garten des Jess-Jason Hauses einen Fremden. Kurz darauf ist Jess verschwunden. Was hat der Mann damit zu tun. Rachel war vermutlich in der Nacht des Verschwindens in der Straße – kann sich aber nicht daran erinnern.


    Rachel versucht – wie vermutlich viele Alkoholiker – einen gewissen Schein für ihre Umwelt aufrecht zu erhalten, obwohl diese es ahnt oder weiß, das Alkohol im Spiel ist.


    Es ist interessant, wie Rachel versucht, ihre Erinnerungslücken – besonders im Bezug auf die Nacht des „Jess-Verschwindens“ zu füllen.


    Für mich war manches zu aufgesetzt, manches hatte Längen, an manchen Stellen für dann ein Eilzug durchs Thema, ich bin kaum hinterher gekommen, mit dem Verstehen sämtlicher Infos.


    Ich habe das Buch im Rahmen der LR gelesen, gekauft hätte ich es mir nicht. Diese Art von Thriller (auch wenn es sich teilweise um ein Drama bzw. ein Tagebuch eines Alkoholikers handelt) sind nicht soooooo unbedingt mein Feld.


    Letztlich bin ich froh, das ich dieses Thema kennenlernen durfte.


    6 Punkte von mir

  • Schöne Fassaden, schöne Gärten - heile Familie?
    So ist es nicht.
    Deutlich macht das dieser Thriller/ Krimi/ ???. Ja welchem Genre kann man dieses Buch zuordnen?
    Ich habe es auf jeden Fall gerne gelesen. Vorhersehbar ist die Handlung für mich in keinem Fall gewesen.
    Zuerst lernen wir Rachel kennen, in Selbstmitleid suhlend, von Alkohol gezeichnet. Sie träumt auf ihrer täglichen Pendeltour nach und von London von einen Paar, welches sie fast täglich im Vorbeifahren im Garten eines Hauses sieht.
    Als Magan verschwindet, zerbröckelt dieser Traum und entwickelt eine erstaunliche Realität. Die aber immer noch nicht die Wahrheit darstellt.
    Im Mittelpunkt steht hier nicht die Aufklärung durch die Justiz, sondern der Versuch Rachels das Verschwinden aufzuklären. Dass sie aber selber eine Rolle in diesem Drama spielt, nicht nur, weil sie mal in dieser Straße gewohnt hat, wird ihr erst später klar.
    Zu keiner Zeit habe ich geahnt, wie sich alles aufklärt. Von da her habe ich Parallelen zu Gone Girl gefunden. Und doch war die Geschichte hier ganz anders.
    Wieder ein spannendes Buch, was mich in einen Lesesog versetzt hat. Und eine willkommene Abwechslung im Buchmarkt.
    10 Punkte.
    Angeblich hat die Autorin unter einem Pseudonym noch andere Bücher veröffentlicht: "Amy Silver". Unter diesem Namen gibt es noch weitere Bücher von der Autorin, auch auf deutsch.

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Dieses Buch war überhaupt nicht mein Fall. Ich bin aber eindeutig der Meinung, dass das zu 60 % an mir selber liegt, denn zum wiederholten Male stelle ich fest, dass Bücher, die über weite Strecken nur ein psychologisches Verwirrspiel zwischen mehr oder weniger unsympathischen Personen sind, nicht mein Fall sind.
    Ich brauche einfach mindestens einen Sympathieträger in einem Buch und ich habe einfach gerne mehr Action.


    Der Schreibstil war gut, die Idee an sich sehr ansprechend. Erinnerte etwas an das "Fenster zum Hof" von Hitchcock. Allerdings gab es eigentlich keine wirklich überraschenden Wendungen. Es war einfach ein Aufdröseln der Charaktere und es dauerte halt etwas, bis man durch die verschiedenen Blickwinkel drauf kam, wer hier der wahre Bösewicht ist.


    Der Schluss war stimmig und hatte einen guten Showdown. Ich kann mir gut vorstellen, dass mir das Buch verfilmt besser gefällt als beim Lesen.


    Ich vergebe 6 Punkte (zwei dafür, dass ich selber Schuld bin, wenn ich etwas lese, was nicht mein Beuteschema ist :grin).

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Nach dem Lesen war ich recht gespalten mit meiner Meinung, wie ich das Buch denn nun finden sollte. Man muss es wirklich aus allen Ecken heraus betrachten, um ihm gerecht zu werden. Viele Dinge nerven, andere sind ganz hervorragend ausgearbeitet.


    Der Roman beginnt recht unspektakulär mit den Beobachtungen von Rachel. Sie stellt sich beim Anblick des Paares ein perfektes Leben vor, das ihr verwehrt wurde. Als das Verschwinden von Megan bekannt wird, scheint es ein solider Krimiaufbau zu sein. Doch nun stellt der Leser fest, dass Rachel weit mehr damit zu tun hat, als zunächst angenommen wird. Rachel kennt die Gegend äußerst gut, ist Alkoholikerin und kann ihre gescheiterte Ehe einfach nicht verarbeiten. Zudem hat sie ausgerechnet am Abend des Vorfalls einen Blackout und alle Indizien weisen darauf hin, dass sie in irgendetwas verwickelt ist. Ihr Ex-Ehemann Tom und seine neue Frau fühlen sich von Rachel gestalkt, weil sie so oft in der Gegend ist. Der Leser muss nun Realität und Rachels beschönigte Vorstellung auseinanderhalten. Erschwert wird das durch Lügen und widersprüchlichen Aussagen der Beteiligten.


    Die Perspektiven auf das Leben dieser fünf Menschen wechseln zwischen Rachel, Megan und Anna. Die drei Frauen schildern verschiedene Vorkommnisse ihres Lebens, die alle miteinander zu tun haben. Dabei sollte man genau die Datumsangaben betrachten, da manche Berichte bereits ein Jahr vorher stattfanden und sich die Erzählstimmen nicht immer deutlich voneinander unterscheiden. Bei jeder Sicht auf den Fall um Megan erhält der Leser weitere Hinweise auf den wahrscheinlichsten Hergang. Es werden Verdächtige in den Fokus gerückt, entlastet, eine neue Lüge entlarvt bis der verschlungene Pfad zum Ziel führt.


    Paula Hawkins greift eine gerade für Stadtmenschen alltägliche Situation auf. Sie werden von beobachtet, die auf ihren täglichen Wegen zwar nicht bekannt sind, aber doch präsent. Es wird deutlich, wie leicht die Privatsphäre angreifbar ist. Die Ausarbeitung von Rachels Charakter als Alkoholabhängige ist gelungen. Sie versucht, sich ständig hinter Lügen zu verstecken und kann dann ihrer Sucht doch nicht wiederstehen. So passieren ihr Dinge, die sie in noch bedrängtere Situationen bringen. Ihr Ex-Mann Tom als ehemaliger Partner steht dabei zwischen dem Wunsch, ein neues Leben aufzubauen und der Verantwortung, die er gegenüber Rachel empfindet. Beide haben so eine Co-Existenz, in die Anna und auch Megan mit eingebunden wurden.


    Der Roman fordert, dass man sich auf seine deprimierende Stimmung einlässt. Die Figuren sind keineswegs sympathisch dargestellt, sondern nerven vielmehr mit ihrer selbstbezogenen, verantwortungslosen Weltanschauung. Wer sich auf das Zusammenspiel der unterschiedlichen Psychen einlassen möchte, wird hier fündig. Die Spannung weist teilweise Schwächen auf, die man nicht mehr als Verschnaufpause gelten lassen kann. Dennoch empfehle ich das Buch als Psychomelodrama weiter. (7 von 10)

  • Girl on the Train


    Ich gestehe, ich gehöre zu den Fans des Buches.
    Von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt und diese Begeisterung hat bis zum Ende des Buches nicht nachgelassen.


    Zuerst haben mich als Pendler ja die Beschreibungen von Rachels Zugfahrten echt fasziniert. Diese Eintönigkeit und täglichen Wiederholungen hat die Autorin gut beschrieben ( sie bedankt sich am Schluß ja auch bei den Londoner Pendlern ).
    Um diesen Grundgedanken eine Story aufzubauen ist Paula Hawkins sehr gut gelungen.
    Die Geschichte wird abwechselnd aus dem Blickwinkel der drei beteiligten Frauen erzählt, auch in unterschiedlichen Zeitebenen - das ist geschickt gemacht, langsam entwickelt sich die Story und man erfährt nach und nach immer mehr.


    Die Handlungen und Gedankengänge haben immer zu der jeweiligen Person gepasst, mir erschien hier nichts zu konstruiert oder schlicht abwegig.
    Im Gegenteil, Rachels Alkoholsucht wurde überzeugend dargestellt, ihre Verzweiflung, ihre Versuche, davon loszukommen, ihre Lügen, ihr Selbsthass.
    Megan ist irgendwie eine tragische Figur, sie hat Schlimmes erlebt und das Leben meint(e) es nicht gut mit ihr.
    Anna, die neue Frau von Rachels Ex-Mann, kann die Herzen der Leser auch nicht gewinnen und hat doch am Schluß ihren großen Auftritt.


    Ich habe sehr gerne mitgerätselt und die eine oder andere Idee, wer denn nun der Mörder ist, wieder verworfen - um am Schluß mit der Lösung absolut zufrieden zu sein.


    Dieses Buch hat mir sehr kurzweilige und spannende Lesestunden verschafft, dafür und auch für die Idee und Umsetzung gibt es von mir 10 Punkte.

  • Ich durfte das Buch in der Leserunde lesen, vielen dank nochmal an Wolke und den Verlag.


    Zum Inhalt ist ja schon viel gesagt worden, deshalb kurz und knackig:


    Lesenswert!
    Ich hing regelrecht in dem Buch fest. Am Anfang kennt man ja nur Rachels Version der Geschichte. Aber je weiter man liest, desto mehr Einblicke bekommt man in das wirklich Geschehen. Es ist wie ein Sog, in dem gefangen ist und immer weiterlesen MUSS.
    Das Buch hatte ich in Rekordzeit durch, und das obwohl ich eigentlich Bücher in denen Dialoge rar gesät sind gar nicht mal so gerne lese. Aber hier störte mich das nicht im geringsten.


    Das Genre des Buches ist sehr schwer zu bestimmen, ein klassischer Thriller ist es nicht, aber zur Belletristik passt es meiner Meinung nach auch nicht wirklich.
    Auf jeden Fall ein sehr ungewöhnliches Buch, bei dem man gerne zugreifen kann, wenn man auf Rätsel raten und dunkle Geheimnisse steht :-)

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Titel: Girl on the train – Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich
    Autorin: Paula Hawkins
    Übersetzt aus dem Englischen von: Christoph Göhler
    Verlag: Blanvalet
    Erschienen: Juni 2015
    Seitenzahl: 445
    ISBN-10: 3764505222
    ISBN-13: 978-3764505226
    Preis: 12.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen - wie es scheint - ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.
    Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau - daneben ein Foto von "Jess". Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...


    Die Autorin:
    Paula Hawkins wuchs in Simbabwe auf auf. 1989 zog sie nach London, wo sie bis heute lebt. Fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin.


    Meine Meinung:
    Das war ein Thriller/Krimi aus der Abteilung: Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet. Spätestens nach einem Drittel des Buches war einem klar wie der Hase läuft – und dann begann auch schon das große Gähnen. Das war ein „Gaslight“ für ganz Arme oder für Analphabeten. Die handelnden Personen wirkten unrealistisch – besonders diese Rachel – und authentisch wirkte nichts in diesem Roman. Alles war konstruiert und in sich unlogisch. 445 Seiten für nichts. Vertane Lebenszeit mit einem Buch, das man nicht unbedingt weiterempfehlen kann. Aber Papier ist ja bekanntlich geduldig – aber gleich so?! Es ist nervig ein Buch zu lesen, in welchem die Menschen dermaßen neben der Spur handeln. Und so bleibt einem dieses Buch als echtes Ärgernis in Erinnerung. Ein Thriller um „in die Tonne zu treten“. Mit Rücksicht auf die deutsch-englischen Beziehungen und die Eltern der Autorin habe ich mich dann zu 4 Eulenpunkten durchgerungen. Wobei dabei auch meine Altersmilde zum Tragen gekommen ist. Die Autorin sollte sich vielleicht besser eine andere Tätigkeit suchen – das Schreiben von Büchern scheint nicht so ihr Ding zu sein.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hach Voltaire, ich liebe Deine Verrisse :knuddel Der hier könnte vom Inhalt her von mir sein, hätte ich das Buch fertig gelesen. Ich musste es abbrechen, ging gar nicht.

  • Als ich dieses Buch aufschlug hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würde - „irgendwie spannend“ eben.


    Ich bin nicht sicher, ob ich ihn gelesen hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, dass es sich um einen Roman handelt, der fast ausschließlich von schwer und minderschwer psychisch gestörten Protagonisten bevölkert wird. Traumatisiert, dem Alkohol zugeneigt (vorsichtig formuliert) oder von anderen Phobien geplagt.
    Allerdings hätte ich dann definitiv etwas verpasst :-).


    Es herrscht eine trostlose, deprimierende Grundstimmung und für mich war es echt kein Vergnügen, so tief in die seelischen Abgründe dieser drei Frauen einzutauchen. Man merkt, eine Identifikationsfigur habe ich in diesem Buch nicht gefunden, dem Himmel sei Dank ;-).


    Aber irgendwie hat es mir doch gefallen. Anfangs war ich hin- und hergerissen zwischen faszinierten Lesesog und der Abneigung, mich auf die Tristesse und Getriebenheit der Figuren, insbesondere von Rachel einzulassen.
    So ungefähr in der Mitte gab es ein paar kleine Längen, als ich kurz das Gefühl hatte, jetzt dreht es ein bisschen im Kreis, aber dann nahm die Geschichte so richtig Fahrt auf, die Spannung stieg stetig und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.


    Auch wenn ich nach wie vor kein Fan dieser extremen „Psycho-Stories“ bin, die sich in erster Linie in den Köpfen der Protagonisten abspielen, muss ich sagen, diese hier war schon ziemlich gut gemacht. Bis auf besagte kleine Längen in der Mitte durchweg spannend bis zu ihrem schlüssigen Ende.
    7 Punkte

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bedanke mich ganz herzlich.


    Das Buch handelt von äußerst verschrobenen Personen, ja fast jeder Charakter hat auf irgendeine Weise psychische Probleme o.Ä. Auch wenn das einfach zu viele solcher Personen auf einem Haufen waren, es also etwas überspitzt wirkte, mag ich gerne Protagonisten die etwas schwieriger sind.
    So war es auch hier. Natürlich kann man sich schlechter mit Charakteren identifizieren, die sehr anders sind als man selbst, aber gerade in die Gedanken solcher zu blicken fand ich ziemlich interessant. Vor allem da Paula Hawkins wirklich alle Charaktere mit einer Vielschichtigkeit und Tiefe beschrieben hat, dass man sich richtig einfühlen, ärgern und mitfiebern konnte.
    Rachel ist eine depressive Alkoholikerin, die ihrem Ex jahrelang hintertrauert und sich ein Leben zu den Personen, die sie täglich vom Zug aus beobachten kann, zusammenreimt.
    Doch in diesem Buch ist nichts wie es scheint. Die Autorin hat einen distanzierten, kühlen Schreibstil, der einen aber doch richtig packt und vor allem an der Nase herumführt. Jede Person wurde von mir verdächtigt, ich kam nur schwerlich auf die richtige Spur und das Ende hat mich dann auch nochmal richtig überrascht. Durch die verschiedenen Erzählstränge war das Buch für mich richtig fesselnd.
    Für dieses Buch das mich wirklich sehr mitreißen konnte und dass ich vor Spannung kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich 9 Punkte.

  • Ich drufte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde hier im Forum lesen.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch die Änderung der Perspektiven zwischen Anna, Megan und Rachel stört den Lesefluss nicht. Hier nur ein Hinweis...Megan ist zum Teil in der Vergangenheit. Das hatte mich kurz verwirrt ;)


    Zu Beginn wirkt Rachel doch eher wie eine Stalkerin und der Verdacht erhärtet sich auch im Laufe der Geschichte.
    Jedoch wird auch schnell klar, dass vieles mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Es bleibt lange offen ob sie wirklich den Absprung schafft, aber scheinbar fehlte ihr die ganze Zeit nur eine Aufgabe oder ein Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt.


    Auch Anna und Megan führen nicht gerade ein Leben wie im Bilderbuch obwohl es vielleicht zu Beginn so wirkt.


    Es wird schnell klar, das man im ersten Moment den Figuren nur vor den Kopf schauen kann und nicht weiß was sie wirklich bewegt und wie oder warum sie so handeln.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Da es dem Leser einen Einblick in die Gefühlswelt der Figuren vermittelt. Dabei werden verschiedene Typen herangezogen die von aussen Betrachtet ein perfektes und glückliches Leben zu leben scheinen.


    Die Spannung wird bis zum Ende hin aufgebaut und obwohl es dann schon ersichtilich ist was passieren wird, bleibt es doch spannend bis zum Schluss.
    Die Geschichte zeigt sehr schön, dass nicht immer alles so ist wie es scheint oder wie behauptet wird.


    Ich gebe 8 von 10 Punkten.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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