isbn: 3795105676
gwen bristow: morgen ist die ewigkeit
inhalt:
amerika, kurz vor dem ausbruch des zweiten weltkrieges
ein nettes ehepaar mit wohlgeratenen sprösslingen lebt in dem, was man unter gesicherten verhältnissen versteht.
tragende figur ist elizabeth. ihr in der filmbranche tätiger ehemann ist ihr zweiter ehemann, denn ihr erster fiel im ersten weltkrieg.
eines tages bringt der filmboss einen autoren mit heim, mit welchem er in privater atmosphäre einiges berufliches besprechen möchte.
der mann kommt aus deutschland und ist schwerst körperbehindert.
bei ihm lebt ein kleines mädchen, ihre eltern waren juden.
zum autor:
gwen bristow wurde am 16. september 1903 als tochter eines pastors in marion, south carolina/USA geboren. schon als junges mädchen begann sie zu schreiben. sie besuchte die pulitzer school für journalismus und arbeitete als reporterin. in new orleans heiratete sie ihren kollegen bruce mannings. ein ständig sein radio zu laut spielen lassender nachbar inspirierte das ehepaar zu einem gemeinsamen diabolischen roman "der unsichtbare gastgeber", der auch verfilmt wurde (hab ich gelesen, erinnert ein wenig an agatha christie).
sämtliche bücher wurden in fast alle sprachen der welt übersetzt und erreichten, jeder für sich, millionenauflagen.über ihre im 18., 19. und zu beginn des 20. jahrhunderts spielenden romane habe ich im "louisianathread" bereits berichtet.
ansonsten gibt es mW noch einen titel: "melodie der leidenschaft" (die titel sind manchmal wirklich grauslich und würden mich heutzutage abschrecken, das buch zu kaufen), der aber mE nur ein müder abklatsch der "sinfonie" ist.
meine meinung:
ich hatte dieses buch damals als junges mädchen eigentlich pur auf den namen der autorin hin gekauft. nach den ersten seiten totale enttäuschung: nix mit geschichte, spielte ja beinahe in der gegenwart. filmbranche? neeee.
gut, dass ich dem buch eine zweite chance gab.
ich weiss nicht, ob es mir gelingt, rüberzubringen, was mich daran so fasziniert hat. da sind zB die gespräche, die der deutsche gast mit den sprösslingen führt (die ja fremden merkwürdigerweise stets eher geneigt sind, zu glauben, was ihnen die eltern erfolglos einzutrichtern versuchen. oder dinge, bei denen die eltern zu sehr persönlich involviert sind, um beredet argumentieren zu können).
hauptsächlich war es aber die frage: wie fair ist es, als liebender ohne wissen des anderen verzicht zu leisten und über dessen kopf hinweg zu entscheiden, weil man meint, es sei besser. ob ein derartiges verhalten heldentum oder bevormundung ist.