Inhalt:
Der ehemalige SEAL Galen McKenzie wird Commander einer neu ins Leben gerufenen Elite-Einheit, den Jaguars. Zusammen mit seinen Teamkollegen ist er im Auftrag der Nato unterwegs, um in Krisenherden auf der ganzen Welt schnell und lautlos einzugreifen. Als er in Uganda eine deutsche Ärztin aus einem Geheimlabor rettet, wird er verletzt und von Avery, einer SOS-Kinderdorf-Mutter aufgelesen. Während die beiden einer unglaublichen Verschwörung in dem schwarzafrikanischen Land auf der Spur sind, lernen sie sich näher kennen und lieben. Doch kann eine solche Liebe eine Zukunft haben?
Meine Meinung:
Da ich sehr gerne die Romantikthriller von Michelle Raven lese, habe ich hier ganz gerne zugegriffen, in der Hoffnung, ein ähnliches Lesevergnügen wie beispielsweise bei der Hunter-Reihe zu finden. Leider wurde diese Erwartung nicht ganz erfüllt, aber im großen und ganzen war ich mit der Lektüre recht zufrieden.
Mit Galen und Avery treffen zwei interessante Hauptfiguren aufeinander, zwischen denen es sofort knistert. Allerdings hat jeder sein Päckchen zu tragen und so kommt es, dass die beiden zwar sehr viel über den jeweils anderen nachdenken, die Gegensätze aber unüberwindbar scheinen. Galen, der einerseits abgebrühte Elitesoldat, der aber regelmäßig rot sieht, wenn die ihm Anvertrauten in Gefahr sind und dennoch niemand an sich heran lassen will. Und Avery, die nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem sie sich selbst auch noch die Schuld gibt, ihr Leben den elternlosen Kindern gewidmet hat, den Schwächsten der Schwachen. Um diesen Kontrast und stellenweise auch Konflikt dreht sich ein Großteil der Geschichte, oftmals leider auch im Kreis. Dazwischen gibt es auch eine Portion Erotik, die mir allerdings ein wenig plump und fast schon pornographisch vorkam; ich mag das gerne ein wenig subtiler, aber das ist wohl Geschmackssache.
Dann haben wir es auch mit Szenen zu tun, in denen Kampfhandlungen statt finden; diese fand ich stellenweise sehr befremdlich und irgendwie unausgereift - das ist wohl nicht die große Stärke des Autorinnenteams. Nur zu beschreiben, in welche Körperteile der jeweils Beschossene getroffen wird, macht eine Kampfszene nicht gerade anschaulich; und wenn ich auch nicht scharf auf zuviel Kampfszenen und Brutalität bin - wenn so etwas dann eingebaut wird, dann sollte es auch realistisch und vorstellbar beschrieben werden. So wirkte manches auf mich fast ein wenig unfreiwillig komisch.
Nichts desto trotz, der Roman ist unterhaltsam und spannend, hat mit der afrikanischen Savanne und dem Regenwald eine wunderbare Bühne und spricht vor allem die emotionalen LeserInnen an. Da ich mich gut unterhalten habe und meistens mit den Figuren mitfiebern konnte, verzeihe ich so manches Klischee und auch die beschriebenen Kritikpunkte. Fans von Michelle Raven und Co. werden ihre Freude daran haben, aber auch feststellen, dass da noch ein wenig Luft nach oben ist.