'Relictio' - Seiten 065 - 128

  • Dann mach ich hier mal den Anfang.


    Ich muss sagen, das Buch fesselt mich immer mehr. In diesem zweiten Abschnitt erfährt Philipp immer mehr über Giordano Bruno und lässt sich von seinen Theorien und Ansichten immer mehr fesseln, während Daniel sich immer mehr in Relictio verliert. Er schließt einen Pakt mit Vergile, sodass er selbst spielen kann und Achairon und seiner Allianz den Krieg erklären kann und Vergile ihm dafür bei der Hausarbeit hilft. Zudem schreibt Daniel an jedem Tag einen Kriegsbericht zu einem von Vergile vorgegebenen Thema und stellt diesen anschließend ins Forum.


    Was Daniel jedoch (noch?) nicht zu bemerken scheint, ist das Vergile ihm indirekt schon Hinweise auf die Höllenkreise gibt. So soll Daniel neun Tage kämpfen und passende Berichte schreiben, zu denen Vergile (der doch eine große Namensgleichheit zu Vergil hat) ihm Stichworte liefert. Bis dato waren dies "ungetaufte Kinder" und "Wollüstige". Ich kenne mich zwar mit Dantes Göttlichen Komödie nicht sonderlich gut aus, würde aber vermuten, dass diese beiden Begriffe Hinweise auf die ersten beiden der neun Höllenkreise sind. Rein zufällig entspringen auch die Namen der anderen Spieler der griechisch-römischen Mythologie. Da bin ich wirklich gespannt, wie sich das ganze am Ende auflöst.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

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  • Ich glaube, dass jemand, der mehr Hintergrundwissen hat als ich, aus dem Buch noch viel mehr an Unterhaltungswert zu ziehen in der Lage wäre.
    Im Anmeldethread hat Jacob Nomus das schon ziemlich gut dargestellt.
    Aber ich hatte mich ja entschlossen, auch Überraschendes einfach hinzunehmen und zu sehen, wohin es mich führt.
    Die beiden Jungen sind wirklich sehr unterschiedlich!
    Meine Sympathien liegen mehr bei Philipp, aber ich weiß noch nicht, ob das allein daran liegt, dass ich mit so "Chatgedöns" weniger anfangen kann.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ups, jetzt hab ich über Seite 128 hinaus gelesen heute.


    Daniels Spielszenarien finde ich sehr gut gelungen, zeigt, über wieviel Phantasie der Autor verfügt und natürlich Daniel, bei der Plotgenerierung für seine Spielsequenzen :grin


    Sehr schön auch, wie er Vergiles Themen in die jeweiligen Szenen einbaut. Eigentlich ne gute Schreibübung für Autoren.


    Hierdurch wird eine sehr schöne und Abwechslungsreiche Lesereise umgesetzt. Neben den Erzählsträngen von Daniel und Philipp im hier und jetzt, die Fantasiewelten aus Relictio. Ich bin da echt gespannt, wohin Daniels Spielreise so geht.


    Phillip hingegen geht ja komplett in den Logikproblemen auf und wir sicherlich noch interessante Entdeckungen machen.

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich


  • Das kann ich ziemlich genau so :write


    Ich befürchte, dass mir durch mein Unwissen so manches Detail durch die Lappen gehen. :schaem


    Ehrlich gesagt tu' ich mich auch etwas schwer mit der Lektüre. Die Onlinespiel-Kriege sind zwar sehr gut beschrieben, treffen nur leider nicht so meinen Lesegeschmack. Daher hadere ich auch schon Mal ein bisschen mit dem Buch. Aber ich habe mich auf das Experiment eingelassen und das wird jetzt durchgezogen... ;-)


    Philipp bringe ich auch ein bisschen mehr Sympathie entgegen. Er ist schon ein gscheites Haus und ist definitv auf dem richtigen Weg, was die Hausarbeit betrifft.


    Natürlich hat auch Daniel einiges auf dem Kasten, aber ob er sich mit dem Spiel nicht in etwas verrennt? :gruebel

  • Die beiden Schüler hat ihre Aufgabe gepackt.
    Philipp ist total fasziniert von der Werken Giordano Bruno, der ihm nicht nur im Äußeren , sondern auch im Denken ähnelt. Daniel ist gefangen in seinem Computerspiel.
    Ich kenne solche Strategiespiele, wie in dem Buch beschrieben, konnte bisher aber nicht verstehen, wie man daran Spaß haben kann. Daniel geht völlig in dem Spiel auf. Ich frage mich, ob das von dem Lehrer Herrn Hippolite geplant war, ob er vielleicht sogar einer der Mitspieler ist, in dem Forum in dem Daniel nach der Aufgabe fragte, ist er bestimmt auch. Zumindest wusste er genau, wie er die beiden aus ihrer Reserve lockt.
    Das Buch ist nicht so einfach zu lesen, gerade die geometrischen Ausführungen und Gedanken Philipps. Die beiden Freunde drücken sich sehr gewählt, teiweise altertümlich aus. Bei der Beschreibung der Schule (S.15) Markenschuhe, Seidenstrümpfe, teures Tuch, nehme ich mal an, dass die beiden auf eine exklusive Privatschule gehen.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Bei der Beschreibung der Schule (S.15) Markenschuhe, Seidenstrümpfe, teures Tuch, nehme ich mal an, dass die beiden auf eine exklusive Privatschule gehen.


    Oh, gut kombiniert, muss sagen, war mir so gar nicht aufgefallen!

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Also, um ehrlich zu sein, so teuer gekleidet sind hier in Italien die meisten Kiddies. Mein Nachbar hat seiner Tochter ein iPhone 6 zum 9. Geburtstag geschenkt. Man muss halt fein ausgestattet sein, um dazu zu gehören. Und genau das war das Bild, das ich in der Schulszene vor Augen hatte.


    Philipps und Daniels Handeln im Verlauf des Romans benötigen Zeit und Hartnäckigkeit. Ich zeichnete also das Bild zweier Außenseiter, wobei Daniels Andersartigkeit gewollt, Philipps hingegen ungewollt ist. Daniel sieht sich als Künstler, der sich mit Wahrem umgibt, nicht mit Oberflächlichem. Die Freundschaft zu Philipp ist für Daniel der Beweis seiner Wahrhaftigkeit. Philipp wiederum ist froh, überhaupt einen Freund zu haben. Dieses Abhängigkeitsverhältnis erklärt Philipps Unterwürfigkeit und Bereitschaft, auch Daniels Teil der Hausarbeit zu übernehmen.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Meine Sympathien liegen mehr bei Philipp, aber ich weiß noch nicht, ob das allein daran liegt, dass ich mit so "Chatgedöns" weniger anfangen kann.
    :wave


    Haha mir geht es genau andersrum! Ich bin zwar mehr der Büchermensch, klar, aber ich kann mit Philosophien nicht viel anfangen und so versteh ich auch Manches einfach nicht ganz genau, was der Ketzer so geschrieben hat und was genau Philipp so begeistert.


    Lustig finde ich übrigens, dass der, der die Bücher liest der Mathematiker ist und der, der ein PC spielt spielt, also eher was Mathematisches auch mit den ganzen Koordinaten, Zeiten etc, die Texte schreibt! :lache


    Zitat

    Original von Chroi



    Was Daniel jedoch (noch?) nicht zu bemerken scheint, ist das Vergile ihm indirekt schon Hinweise auf die Höllenkreise gibt. So soll Daniel neun Tage kämpfen und passende Berichte schreiben, zu denen Vergile (der doch eine große Namensgleichheit zu Vergil hat) ihm Stichworte liefert. Bis dato waren dies "ungetaufte Kinder" und "Wollüstige". Ich kenne mich zwar mit Dantes Göttlichen Komödie nicht sonderlich gut aus, würde aber vermuten, dass diese beiden Begriffe Hinweise auf die ersten beiden der neun Höllenkreise sind. Rein zufällig entspringen auch die Namen der anderen Spieler der griechisch-römischen Mythologie. Da bin ich wirklich gespannt, wie sich das ganze am Ende auflöst.


    Ja, das ist mir auch sofort augefallen! In diese Höllenkreise scheint Giordano Bruno bisher nicht zu passen oder? :gruebel

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ich glaube, dass jemand, der mehr Hintergrundwissen hat als ich, aus dem Buch noch viel mehr an Unterhaltungswert zu ziehen in der Lage wäre.
    Im Anmeldethread hat Jacob Nomus das schon ziemlich gut dargestellt.
    Aber ich hatte mich ja entschlossen, auch Überraschendes einfach hinzunehmen und zu sehen, wohin es mich führt.


    :write


    Ich finde die Abschnitte mit Philipp auch interessanter, auch wenn ich nicht immer alles verstehe. Trotzdem finde ich es toll, dass anschauliche Bilder mit im Buch sind. Das wäre mir sonst wahrscheinlich zu kompliziert.


    Daniel verliert sich ja extrem in dem Spiel und macht scheinbar nichts anderes mehr. Die Angriffsausführen usw interessieren mich nicht so, aber es ist ok. Daniel vertraut Vergile blind. Auch wenn er vertrauenswürdig scheint und scheinbar schon Hinweise liefert, hätte ich Angst am Ende ohne Hausarbeit dazustehen.


    Ich bin gespannt, ob man erfährt, wer Vergile ist und wie viel der Lehrer der beiden wirklich damit zu tun hat.