Schnee wie Asche - Sara Raasch (ab 14 J.)

  • Das Königreich Winter ist zerstört. Die Überlebenden sind in Arbeitslagern im Königreich Frühling gefangen, in dem der düstere Angra regiert, der sich dunkle Magie zu nutzen macht. Nur ein paar wenige leben in einem geheimen Lager und versuchen alles dafür zu tun, das Königreich wieder aufzubauen. Unter ihnen der Prinz Mather, Sohn der verstorbenen Winterianer Königin Hannah, deren Leibgardist William und Meira, ein ungestümes Waisenmädchen.


    Einst hatte jeder regierende der Jahreszeiten- und der Rhythmus- Königreiche eine Magsignie. Ein magisches Etwas, das die Macht und das Können des Volkes unterstützt. Winters Magsignie ist beim Fall des Königreichs geraubt worden. William und seine wenigen Kämpfer setzen alles daran das magische Medaillon ihrer verstorbenen Königin zurückzuerobern. Unerwartet ist es Meira, der dies gelingt. Doch kann sie das Königreich Winter damit wirklich retten oder setzt sie es einer größeren Gefahr aus, als alle erahnen?


    Ich habe "Schnee wie Asche" in einem Tag durchgelesen. Allein diese spricht für das Buch mit dem wunderschönen Cover. Sara Raasch, die schon von Kindesbeinen an Autorin werden wollte, nimmt mich rasend schnell mit in ihre Geschichte, die sich im Genre High Fantasy ansiedeln lässt, jedoch geringe dystopische Züge enthält. Ihre Schreibe ist eingängig, fließend und der Atmosphäre eines solchen Romans angemessen.


    Die Welten, die sie entwirft, sind faszinierend. Besonders die Jahreszeiten-Königreiche haben es mir angetan und wäre ich in der Lage ins Buch zu schlüpfen, würde ich sie alle selbst bereisen, um ihren wundersamen Eigenschaften und den vielfältigen Bewohnern zu begegnen.


    Eine Geschichte steht und fällt mit den Charakteren. "Schnee wie Asche" kommt daher nie zum Erliegen. Ganz zu Anfang begegnen wir Protagonisten Meira, die perfekt ist, für die Rolle der Heldin eines Jugendromans. Wild, ungezähmt, eigensinnig und ein wenig dickköpfig, ein ungeschliffener Diamant, gerade richtig für solch ein Abenteuer. Ihr zur Seite steht der tapfere William, von ihr Sir genannt, den ich - wie ich später im Buch feststellen konnte - sehr ins Herz geschlossen habe. Natürlich gibt es auch zwei bewundernswerte junge Männer, zu denen ich noch nicht zu viel sagen möchte, außer, dass man nicht anders kann, als sie zu mögen.


    Auch wenn sich einige der Beschreibungen so anhören, als hätte Sara Raasch nichts gänzlich Neues erschaffen, ist es ihr doch sehr gut gelungen individuell zu wirken. Eine gekonnte Mischung aus Abenteuer, einem kleinen Hauch Liebe (kein Kitsch! Yeah!) und Magie, bannen den Leser Seite um Seite. Obwohl ich eins der Geheimnisse schon ziemlich am Anfang aufgedeckt habe, konnte mich die Autorin durch geschicktes aufbauen eines stramm gezogenen Spannungsbogen, bis zum Ende an das Buch spannen. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Der nächste Band erscheint im Original allerdings erst im Oktober diesen Jahres. Ich hoffe sehr, dass die deutsche Übersetzung nicht lange auf sich warten lässt.

  • Inhalt:
    Sechzehn Jahre sind vergangen, seit das Königreich Winter in Schutt und Asche gelegt und seine Einwohner versklavt wurden. Sechzehn Jahre, seit die verwaiste Meira gemeinsam mit sieben Winterianern im Exil lebt, mit nur einem Ziel vor Augen: die Magie und die Macht von Winter zurückzuerobern. Täglich trainiert sie dafür mit ihrem besten Freund Mather, dem zukünftigen König von Winter, den sie verzweifelt liebt. Als Meira Gerüchte über ein verloren geglaubtes Medaillon hört, das die Magie von Winter wiederherstellen könnte, verlässt sie den Schutz der Exilanten, um auf eigene Faust nach dem Medaillon zu suchen. Dabei gerät sie in einen Strudel unkontrollierbarer Mächte …


    Rezension:
    Vor sechzehn Jahren wurde das Königreich Winter von seinem Nachbarn Frühling überfallen und seine Einwohner versklavt. Die einzige Hoffnung der versklavten Winterianer sind die acht Überlebenden, die es geschafft haben zu entkommen. Sie haben die Mission Winters Magsignie, die die Magie Winters beherbergt von Frühling zurückerobern und das Königreich wieder aufzubauen.


    "Schnee wie Asche" ist der erste Band von Sara Raasch gleichnamiger Trilogie und wird aus der Ich-Perspektive von Meira erzählt, die zu der Gruppe der acht überlebenden Winterianern gehört.
    Meiras sehnlichster Wunsch ist es, wichtig für Winter zu sein. Sie möchte für Winter in den Kampf ziehen und einfach alles dafür tun, dass es dem Königreich Winter wieder besser geht. Im Laufe der Handlung stellt sie das oft mutig unter Beweis, aber Meira muss auch erkennen, dass es Dinge gibt, die sie nur ungern für tut. Meira lernt sich in "Schnee wie Asche" selbst kennen und sucht nach Wegen sie selbst zu bleiben.


    Sara Raasch Geschichte spielt in der Welt Primoria, die aus acht Königreichen besteht, den vier Jahreszeiten - Sommer, Herbst, Winter und Frühling - und den Rhythmus Königreichen - Cordell, Paisly, Ventralli und Yakim. Damit der Leser sich besser in der Welt zurechtfinden konnte, gab es am Anfang des Buches eine schöne Karte, die ich nicht nur einmal zur Hand genommen habe.
    Jedes Königreich hat seine königliche Magsignie, in Winters Fall ein Medaillon, das vor sechezhn Jahren von Angra, dem König von Frühling zerbrochen wurde und Winter so seiner Magie beraubt hat. Meira und die anderen sieben Überlebenden versuchen seit sechzehn Jahren beide Hälften wiederzubekommen, um so die Magie von Winter wiederherstellen zu können.


    Der Hintergrund und die Idee der Geschichte haben mir richtig gut gefallen und Sara Raasch hat ihre Welt gut erklärt. Auch mit Meira bin ich gut zurecht gekommen, obwohl es ein paar Stellen gab, an denen ich ihren inneren Kampf nicht ganz nachvollziehen konnte. Einerseits will sie alles für Winter tun, was in ihrer Macht steht, aber als sie dann wirklich gebraucht wird, will Meira es nicht tun. Aber das gehörte zu ihrer Entwicklung dazu.
    Schon am Anfang ging es schnell spannend zu und es passierten viele wichtige Dinge. Den Mittelteil fand ich dann etwas ruhiger, vielleicht ein bisschen zu ruhig, denn da konnte mich "Schnee wie Asche" nicht mehr so fesseln. Allerdings machte das Ende das wieder wett, es wurde es noch einmal richtig spannend und es gab eine überraschende Wendung, die ich so nicht vermutet hätte.


    Fazit:
    "Schnee wie Asche" ist ein richtig guter Auftakt von Sara Raasch Trilogie! Sowohl die Welt, als auch die Charaktere haben mir gut gefallen und ich bin gespannt wie es mit Meiras Entwicklung weitergeht. Es gab ein paar Längen, wo mich das Buch nicht so fesseln konnte, aber ein spannendes Finale machte das wieder wett, sodass ich vier Kleeblätter vergebe.
    8/10