Das Königreich Winter ist zerstört. Die Überlebenden sind in Arbeitslagern im Königreich Frühling gefangen, in dem der düstere Angra regiert, der sich dunkle Magie zu nutzen macht. Nur ein paar wenige leben in einem geheimen Lager und versuchen alles dafür zu tun, das Königreich wieder aufzubauen. Unter ihnen der Prinz Mather, Sohn der verstorbenen Winterianer Königin Hannah, deren Leibgardist William und Meira, ein ungestümes Waisenmädchen.
Einst hatte jeder regierende der Jahreszeiten- und der Rhythmus- Königreiche eine Magsignie. Ein magisches Etwas, das die Macht und das Können des Volkes unterstützt. Winters Magsignie ist beim Fall des Königreichs geraubt worden. William und seine wenigen Kämpfer setzen alles daran das magische Medaillon ihrer verstorbenen Königin zurückzuerobern. Unerwartet ist es Meira, der dies gelingt. Doch kann sie das Königreich Winter damit wirklich retten oder setzt sie es einer größeren Gefahr aus, als alle erahnen?
Ich habe "Schnee wie Asche" in einem Tag durchgelesen. Allein diese spricht für das Buch mit dem wunderschönen Cover. Sara Raasch, die schon von Kindesbeinen an Autorin werden wollte, nimmt mich rasend schnell mit in ihre Geschichte, die sich im Genre High Fantasy ansiedeln lässt, jedoch geringe dystopische Züge enthält. Ihre Schreibe ist eingängig, fließend und der Atmosphäre eines solchen Romans angemessen.
Die Welten, die sie entwirft, sind faszinierend. Besonders die Jahreszeiten-Königreiche haben es mir angetan und wäre ich in der Lage ins Buch zu schlüpfen, würde ich sie alle selbst bereisen, um ihren wundersamen Eigenschaften und den vielfältigen Bewohnern zu begegnen.
Eine Geschichte steht und fällt mit den Charakteren. "Schnee wie Asche" kommt daher nie zum Erliegen. Ganz zu Anfang begegnen wir Protagonisten Meira, die perfekt ist, für die Rolle der Heldin eines Jugendromans. Wild, ungezähmt, eigensinnig und ein wenig dickköpfig, ein ungeschliffener Diamant, gerade richtig für solch ein Abenteuer. Ihr zur Seite steht der tapfere William, von ihr Sir genannt, den ich - wie ich später im Buch feststellen konnte - sehr ins Herz geschlossen habe. Natürlich gibt es auch zwei bewundernswerte junge Männer, zu denen ich noch nicht zu viel sagen möchte, außer, dass man nicht anders kann, als sie zu mögen.
Auch wenn sich einige der Beschreibungen so anhören, als hätte Sara Raasch nichts gänzlich Neues erschaffen, ist es ihr doch sehr gut gelungen individuell zu wirken. Eine gekonnte Mischung aus Abenteuer, einem kleinen Hauch Liebe (kein Kitsch! Yeah!) und Magie, bannen den Leser Seite um Seite. Obwohl ich eins der Geheimnisse schon ziemlich am Anfang aufgedeckt habe, konnte mich die Autorin durch geschicktes aufbauen eines stramm gezogenen Spannungsbogen, bis zum Ende an das Buch spannen. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Der nächste Band erscheint im Original allerdings erst im Oktober diesen Jahres. Ich hoffe sehr, dass die deutsche Übersetzung nicht lange auf sich warten lässt.