"Phantasmen" - mit diesem Wort konnte ich bisher nichts anfangen und das Hörbuch hat daher auch einige Monate in meinem virtuellen Hörbuchregal gestanden. Ich hätte mich eher darauf einlassen sollen...
Rains und Emmas Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Rain, die ältere der Beiden meint, es wäre eine gute Idee, mit Emma zum Ort des Geschehens zu fahren, denn alle verstorbenen Menschen zeigen sich seit einiger Zeit als Geister. Sie leuchten im Dunkeln und erscheinen dort, wo sie gestorben sind. Sie möchte Emma ermöglichen, die Eltern ein letztes Mal zu sehen und von ihnen Abschied zu nehmen. Leider gestaltet sich dieses Treffen nicht so, wie Rain es sich erhofft hat. Denn kurz nach dem Erscheinen ihrer Eltern zeigt sich auf dem Gesicht aller Geister ein bösartiges Lächeln, das für alle Menschen in einem bestimmten Umkreis tödlich ist. Wie ihr euch vorstellen könnt, kämpfen Rain und Emma darum, das Rätsel des Lächelns aufzulösen und die tödliche Wirkung zu beenden.
Bisher wusste ich nicht, dass Kai Meyer auch Dystoppien schreibt. Er war mir immer nur als Fantasyautor bekannt. Seine Geisterfiguren haben natürlich etwas fantasymäßiges an sich, genauso wie auch ein Teil der Wesen, die sich in dem Roman rumtreiben. Das Buch wird aus Rains Sicht erzählt und strahlt die ganze Zeit über Hoffnungslosigkeit aus. Es ist niemals sicher, was als nächstes passieren wird, daher ist es spannend, so dass ich es gar nicht abwarten konnte, bis ich endlich weiter hören konnte. Trotz allem konnte ich zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen, was aber gar nicht schlimm ist. Vielleicht war es auch vom Autor so gewollt, da Rain und Emma wirklich schreckliche Dinge erleben.
Gelesen wird das Hörbuch von Maria Koschny, die auch die Panem-Trilogie gelesen hat. Sie wirkt bei allen Szenen sehr überzeugend, da sie einfach diese melanchonische Art zu lesen hat.
Ich kann das Hörbuch allen empfehlen, die Dystopien und Kai Meyer mögen und sich ein wenig auf übersinnliche Dinge einlassen können.